Informationsstelle
für verheiratete
Männer und Frauen

Die Familie und ihre Zerstörer

Was schief läuft und was anders werden muss – Eine überfällige Debatte

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3.4.2.1. Die Arbeitswelt

Die Bedingungen der Arbeitswelt können sich ebenfalls zerstörend auf Familie auswirken. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird deshalb zu einem wichtigen Thema in der gesell­schaft­lichen Debatte. Der allgemeine Weiblich­keits­wahn führt allerdings dazu, dass auch hier nicht die Familien­verträglichkeit im Vordergrund steht, sondern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen, Frauenquote und Frauen­bevorzugung. Diese Schlagseite in der öffentlichen Debatte führt dazu, dass auch hier wichtige gesell­schaft­liche Weichen­stellungen nicht in die richtige Richtung erfolgen.


zurückDie Frauen und die Wirtschaft

Das Problem wird noch durch den feministischen Wunsch verschärft, alle (sic!) Frauen als einen Akt der Selbst­ver­wirklichung in die Berufs­tätigkeit zu bringen. Auf damit unvermeidlich drohende Massen­arbeits­losigkeit haben Politiker seit Jahrzehnten nur eine Antwort: Wirtschafts­wachstum. Das zeigt sich wieder deutlich in dem „Wachstums­beschleunigungs­gesetz“ der Tigerenten-Koalition. Die Tatsache, dass real erreichbare Wachstums­raten in einem Wohlstands­land 60 Jahren nach dem letzten Krieg nur bescheiden ausfallen können, wird geflissentlich übersehen. Die Wachstums­ideologie hat sich allerdings als Irrweg erwiesen, denn der Wachstums­gedanke ist ohne Pyramiden­spiel nicht haltbar. Die Erklärung dafür, warum daran so unbeirrbar festgehalten wird, ist wohlmöglich darin zu suchen, dass im säkularen Nach­kriegs­deutschland das Wachstums­versprechen die Funktion einer Ersatz­religion übernommen hat, welche die Gesellschaft seitdem zusammenhält.

Esther Vilar hat mit der „25-Stunden-Woche“ einen Vorschlag gemacht.[5] Wenn ein Ehepartner vormittags arbeitet und der andere nachmittags, bzw. sie sich an geraden und ungeraden Arbeits­tagen abwechselnd, wäre auch das Betreuungs­problem für Kinder gelöst, dass für Frauen als ein Hindernis für die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie postuliert wird. Trotzdem wird dieser Vorschlag nicht einmal von Feministinnen diskutiert, obwohl jedermann klar sein sollte, dass der 40-Stunden-Arbeitsplatz für alle Illusion ist. Tatsächlich leben Frauen international unter einer Glocke der Behütetheit[6] und das Unter­halts­maximierungs­prinzip zeigt, dass die Feministinnen die letzten sind, die daran etwas ändern wollen. Die Hälfte des Himmels und der Macht forderte die Frauen­bewegung: Aber bitte nur im Öffentlichen Dienst, in den Chef­etagen der DAX-Unter­nehmen und in politischen Ämtern, aber nicht 50 % der Kanal­reinigung, der Abfall­entsorgung, der Berg­arbeiter- und Ölplatt­form­arbeiten und nicht 50 % der Nachtjobs. Schon Esther Vilar hat darauf hingewiesen, dass weibliche Berufs­tätigkeit überhaupt nicht mit männlicher vergleichbar ist, weil Frauen (bis auf absolute Ausnahmen) niemals Mann und Kinder ernähren.[7]

Feminismus-Kritikerinnen haben längst die Mythen des Feminismus entlarvt und festgestellt, dass für viele Frauen das Hausfrauen-Dasein auf die Dauer zu langweilig ist und sie deshalb die Berufs­tätigkeit suchen, weil sie mehr Anerkennung, Abwechslung und außer­häusliche Kontakte wünschen. Sie wollen in der Regel aber keine echte Verantwortung übernehmen, es kommt für sie nur eine Arbeit infrage, die Spaß macht, keine regelmäßige Verpflichtung darstellt und die sie jederzeit wieder beenden können. Im Gegensatz zum Mann soll Berufsarbeit für Frauen die Möglichkeit der Selbst­ver­wirklichung oder einen Zusatz­verdienst bieten, zu einer regelmäßigen Verpflichtung oder lebens­langer Verantwortung darf das für eine Frau nicht ausarten.[8] Der Versorgungs­gedanke ist bei sehr vielen Frauen immer noch ungebrochen: Viele geben nach der Heirat ohne Not die Berufs­tätigkeit auf oder bemühen sich nach einer Schwangerschaft nicht aktiv um einen Wieder­eintritt in den Beruf und sie lassen sich ihre „neue Freiheit“ nach einer Scheidung lieber mit Unter­halts­zahlungen vom Exmann finanzieren, anstatt durch Berufsarbeit ihren Lebens­unter­halt selbst zu verdienen. Und tatsächlich ist das gesamte Familien­recht darauf ausgerichtet, damit der Staat ihnen diesen Versorgungs­wunsch auch erfüllen kann.

Es verwundert also nicht, dass nur wenige Frauen eine kontinuierliche Erwerbs­biographie aufweisen. Tatsächlich können Frauen, entgegen ihrer Selbst­wahr­nehmung, nicht ohne erhebliche Transfer­leistungen, die von Männern erwirtschaften werden, existieren. Allein für die staatlich organisierte Umverteilung wurde für Deutschland eine jährliche Transfer­leistung von 200 Mrd. Euro und für die Schweiz 18,25 Mrd. Franken ermittelt.[9] Frauen glänzen also mehr durch Opfer­inszenierungen und Be­nach­teiligungs­klagen, denn durch Leistung. Die Tatsache, dass ihnen das im Berufsleben zum Nachteil gereicht, nennen sie „gläserne Decken“. Das veröffentlichte Selbstbild von Frauen hält einer nüchternen Überprüfung nicht statt. Um auf das Thema Familie zu kommen – die erhebliche Selbst­über­schätzung der Frauen und eine völlig überzogene Erwartungs­haltung treibt schon den Keim des Scheiterns in eine Familien­gründung.

Trotzdem wird hartnäckig Frauen­rollen propagiert, die entweder unrealistisch oder zum Scheitern verurteilt sind. So ist bereits seit Jahren der Siegeszug einer Literatur zu beobachten, in der starke Frauen ihren Beruf mit links erledigen, ganz nebenbei den Haushalt schmeißen und meist nach vielen Irrungen doch noch den richtigen Mann finden, einen für alle Fälle oder für jede Gelegenheit, mit dem alles anders wird. Frauen-Kolportage-Romane, eine Fülle von Ratgeber-Literatur und Pseudo-Fach­büchern bedienen den Mythos von der Powerfrau, mit der sich glänzende Geschäfte machen lassen. Jeder große Verlag leistet sich mittlerweile eine Frauenreihe mit der Anleitung zum „Unartig-Sein“ à la „Machiavelli für Frauen“ oder Frauen­romanen, in denen als das non plus ultra des weiblich frechen Humors der Besitzer einer Wurstfabrik Herr „Zipfel“ heißt.

Ute Ehrhardt schrieb großspurig, „Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin“.[10] Dabei bleiben Frauen in der Arbeitswelt lieber in Kaffee­automaten­reichweite.
Frauen wollen nicht bloß die Hälfte des Himmels, wie sie immer tun, sondern den ganzen. Die Hölle interessiert sie nicht, die ist für die Anderen.
Ob in illegalen Minen der Ukraine, unter Schwefel­arbeitern in Indonesien, auf dem Schlachthof in Nigeria, beim Zerschneiden riesiger Tankschiffe in Pakistan oder unter chinesischen Stahl­arbeitern[11], ist keine Frau zu finden.
Auch in Deutschland sind bei Kanal­sanierungs­arbeiten, Hoch­spannungs­leitungen und Industrie­tauchen keine Frauen zu finden.[12]

Die Frauen-Lobby hält hartnäckig an der Lohn­diskriminierungs­lüge fest, wonach angeblich Frauen bei gleicher Leistung (sic!) 23 % weniger verdienen als Männer, obwohl empirisch zweifelsfrei festzustellen ist, dass Frauen erheblich weniger leisten als Männer. Warum aber die Wirtschaft sich diese Gelegenheit der Lohn­kosten­reduzierung entgehen lässt, hat die Frauen-Lobby nie logisch nachvollziehbar erklären können.

zurückDie Wirtschaft und Feminismus

Die stärkste Unterstützung erfährt der Feminismus heute aus der Wirtschaft, die Frauen als brachliegende wirtschaftliche Ressource betrachtet.[13]

Andererseits wehrt sich die Wirtschaft gegen Frauenquoten. Das wird verständlich, weil Gleich­stellungs­politik das Ziel Gleichheit statt Freiheit verfolgt – wobei Ergebnis­gleich­heit statt Chancen­gleich­heit gemeint ist – und zwar Ergebnis­gleich­heit nicht für die einzelnen Frauen, sondern für die Gruppe der Frauen als ganze. Das bedeutet: Nicht die individuelle Leistung zählt, sondern die Gruppen­zu­ge­hörig­keit.
Damit wird letztlich die Kritik an der Diskriminierung ad absurdum geführt. Früher hat man Schwarze und Frauen diskriminiert – so gut ihre Leistungen auch waren. Heute werden Schwarze und Frauen gefördert – so schlecht ihre Leistungen auch sein mögen. Die Diskriminierung wurde also nicht überwunden, nur das Vorzeichen der Diskriminierung hat sich gewandelt.
Heute werden Menschen aufgrund einer bestimmten Gruppen­zu­ge­hörig­keit gefördert, und zwar unabhängig von ihrer individuellen Leistung.[13] Und das ist für keine vitale Wirtschaft hinnehmbar.

Die Sache wird auch dialektisch: Jede Gleich­stellungs­politik diskriminiert diejenigen, die es aus eigener Kraft geschafft haben, der Begriff Quotenfrau wird zum Schimpfwort. Die Forderung nach Quoten zielt auf eine Vor­ab­zu­schreibung wertvoller Stellen an Gruppen­mitglieder. Auch wenn sie politisch nicht erfüllt wird, kann man die Quoten­forderung als Warnung verstehen, dass die politisch Korrekten nicht bereit sind, das Ergebnis eines individuellen Wettstreits um begrenzte Chancen hinzunehmen.[13]

zurückDie Wirtschaft und Frauenquote

Befürworter der Frauenquote stellen Norwegen gerne als Positiv­beispiel hin. In der deutschen Diskussion wird allerdings häufig vergessen, dass die Quoten­regelung in Norwegen nur für allgemeine Aktien­gesell­schaften, kurz ASA, gilt. Diese Gesell­schafts­form entspricht der deutschen AG. Die Mehrheit der norwegischen Unternehmen ist allerdings wie eine deutsche GmbH organisiert – und daher von der Regelung gar nicht betroffen. Den Unternehmen in Norwegen wurden mit ernsten Sanktionen gedroht: Wer die Quote nicht erfülle, könne im Zweifelsfall seine Börsen­zu­lassung verlieren. Das brachte die Unternehmen auf eine Idee.

Das Institut für Sozial­forschung in Oslo stellte bei der Analyse der Auswirkung der Frauenquote auf die norwegische Unter­nehmens­land­schaft fest, dass seit der Bekanntgabe des Gesetzes die Anzahl der an der Börse notierten Unternehmen von 554 (2003) auf 362 (2009) zurückging. Als Grund für den Rückzug von der Börse nannte jedes dritte Unternehmen die Einführung der Frauenquote. Mit anderen Worten: Viele norwegische Konzerne verabschiedeten sich von der Börse, um sich vor der Quote zu drücken.

Bei den verbleibenden Unternehmen führte die Quote zu einer Art Cousinenwirtschaft. Deren Mitglieder sind die so genannten „Goldröcke“. So haben die Norweger jene Managerinnen getauft, die die wichtigen Posten unter sich aufteilen. In Norwegen besetzen inzwischen rund 70 Frauen etwa 300 Aufsichts­rats­plätze.[14]

Die Unternehmen werden durch die Quote zu hohem büro­kratischen Aufwand gezwungen, um sich dann letztlich mit einem zweit- oder dritt­klassigen Bewerber zufrieden geben zu müssen, nur um die Frauenquote zu erfüllen. Das kann sich nur negativ auf die deutsche Wirtschaft auswirken.

Prädikatsexamen, beste Zeugnisse, knapp zehn Jahre Personal­verantwortung in verschiedenen Unternehmen, aufgestiegen bis zur zweiten Management­ebene, darunter drei Jahre in Peking verantwortlich fürs Asien-Geschäft – und vor Kurzem noch einen MBA draufgesattelt: Jürgen Grüttner hatte jahrelang ziel­gerichtet darauf hingearbeitet, es bis ganz nach oben zu schaffen. Als ein Konzern vor einigen Wochen einen neuen Personalchef suchte, schien er kurz vor dem Ziel: Die Stelle passte perfekt zu dem 49-Jährigen, aus Sicht des vom Unternehmen beauftragten Headhunters war Grüttner der am besten qualifizierte Kandidat.


Das Problem: Das Unternehmen wollte ihn nur der Form halber kennenlernen. Der Grund: Unter den drei Kandidaten der letzten Runde waren neben ihm auch zwei Frauen mit beachtlichen, wenn auch nicht besseren Lebensläufen.[15]

Der mit der Kandidaten­suche beauftragte Partner gibt zu „Der Mann hatte von Anfang an keine Chance“. Seinen wahren Namen möchte er nicht preisgeben, weil die Angst vor Repressalien zu groß ist.

Es werden hier zwei Probleme des Feminismus deutlich:
Der totalitäre Zug des Feminismus führt dazu, dass Feminismus­kritiker Repressalien fürchten müssen. Das zweite Problem besteht darin, dass Frauen­quoten das Leistungs­prinzip aufheben. Das kann nicht ohne schwer­wiegende Konsequenzen für eine Gesellschaft bleiben. Wenn das „richtige“ Geschlecht wichtiger ist als die Qualifikation und die Leistung, dann ist das genauso fragwürdig, als wenn das „richtige“ Parteibuch über die Besetzung von Führungs­positionen entscheidet.

Weil die Unternehmen eine gesetzliche Frauenquote fürchten, wie der Teufel das Weihwasser, üben sie sich panikartig in voraus­eilendem Gehorsam. Verpflichten sich freiwillig, den Frauenanteil in ihren Führungs­etagen und Auf­sichts­räten in den kommenden Jahren deutlich zu erhöhen. Suchen im In- und Ausland hände­ringend nach geeigneten Kandidatinnen. Und verordnen sich Frauen­förder­programme, um zumindest in ein paar Jahren die Chance zu haben, die selbst auferlegten Quoten­ziele zu erfüllen.

Kein Unternehmen will sich noch länger das Image eines Macho-Ladens leisten, kaum ein Konzern­lenker lässt eine Gelegenheit aus, um zu betonen, sich nichts sehnlicher zu wünschen als mehr Frauen in Führungs­positionen. Dass hoch qualifizierte Männer deshalb auf dem Karriere-Abstellgleis landen, wird still­schweigend in Kauf genommen.

Nach einer aktuellen Umfrage der Wirtschafts­Woche unter allen börsen­notierten deutschen Unternehmen breitet sich diese Haltung vor allem in Konzernen immer weiter aus.[16]

Die Deutsche Telekom war der erste Großkonzern, der auf den Frauen­quoten-Zirkus aufgesprungen ist. Sie musste sich dann leider auch alsbald von ihrer ersten Quotenfrau trennen.[17]

Die Feministen können zwar eine Frauenquote fordern, sie vielleicht auch politisch durchsetzen, sie können aber nicht sicherstellen, dass dann auch genügend weibliches Spitzen­personal auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht.

zurückDie Wirtschaft und Genderismus

Gender Budgeting ist fester Bestandteil der Ausschreibung öffentlicher Aufträge. Ein Unternehmen, das sich dem nicht unterwirft, scheidet mit seiner Bewerbung schon in der Vorphase aus. Wer als Unternehmer also von öffentlichen Aufträgen abhängt, hat mittlerweile einen Wett­bewerbs­nachteil, wenn er sich dem Genderismus nicht unterwirft.

zurückDie Arbeitswelt und Kündigungs­gründe

Es ist auch spannend, die Kündigungs­gründe in der Arbeitswelt zu beleuchten. Nicht wenige Männer verlieren ihren Job wegen angeblicher sexueller Verfehlungen am Arbeitsplatz. Eine tränenreich vorgebrachten Falsch­beschuldigung einer Frau hat ein Mann angesichts der Beweis­last­umkehr kaum etwas entgegen zu setzen. Auch Vorgesetzte trennen sich lieber unter dem Druck der Frauen­beauftragten von einem Mitarbeiter, dem nichts nachzuweisen ist, anstatt sich selbst Verdächtigungen auszusetzen, er würde „Lust­molchen“ in seinem Arbeitsbereich dulden.

Im Fall Eva Herman haben von Feministinnen unerwünschte Bemerkungen über die Familie zum Verlust ihres Arbeitsplatzes beim Sender NDR geführt.[18] In England hat anlässtlich eines Premier-League-Spiel zwischen Wolverhampton und dem FC Liverpool nach einer vermeintlichen Abseits-Fehl­entscheidung einer Linien­richterin der Kommentar „Frauen verstehen die Abseits-Regel nicht“ den Reportern Andy Gray und Richard Keys des Fernseh­senders Sky den Job gekostet. Die als sexistisch empfundenen Bemerkungen fielen zwar nicht in der Live-Übertragung, die Männer mussten für diese Meinungs­äußerung trotz Entschuldigung ihre Posten räumen.[19]

Die besten Beispiele kommen jedoch aus dem Land, welches die Political correctness erfunden hat, den USA. Dort begrüßte ein Chefchirurg die „anti­depressive Wirkung von Sperma“ und wurde zum Rücktritt gezwungen. Professor Lazar Greenfield bezog sich bei seiner launigen Bemerkung auf – zugegebener­maßen leicht kuriose – Forschungs­ergebnisse, die Gordon Gallup, Biopsychologe an der Universität des US-Bundesstaates New York, veröffentlichte. Allein die Vorstellung, Sex mit Männern könne für Frauen irgendetwas Positives bedeuten, erschien Feministinnen offenbar dermaßen unerträglich, dass sie sofort Rücktritts­forderungen gegen Greenfield richteten.

Der 78jährige Vorsitzende des American College of Surgeons ist Autor von über 360 wissen­schaftlichen Artikeln in Fach­journalen, 128 Buch­kapiteln, zwei Lehrbüchern und war Mit­heraus­geber von 15 wissen­schaftlichen Journalen. In einem davon, den "Surgery News", erwähnte er die oben dargelegten Erkenntnisse und fügte halb scherzend an, jetzt wüssten wir, dass es eine tiefere Verbindung zwischen Männern und Frauen gebe – und für letzere ein besseres Valentins-Geschenk als Schokolade.

Alle Entschuldigungen nutzten ihm genausowenig wie sein Hinweis darauf, wieviele Frauen er während seiner akademischen Laufbahn rekrutiert und gefördert hatte. Auch Greenfields Lebenswerk – er war unter anderem Erfinder des Greenfield-Filters – spielte keine Rolle mehr. Damit konnte er bei bisher hundert­tausenden von Patienten verhindern, dass lebensbedrohliche Blutklumpen in ihre Lunge gerieten.

Alle Verdienste eines Mannes gelten nichts, wenn er sich an feministischen Glaubens­wahrheiten vergreift. Der Professor hatte ein Sakrileg begangen und musste dafür medial hingerichtet werden. Besonders schwer wiegt dabei, dass viele Mediziner sich nicht trauen, Greenfield zu verteidigen oder zu diesem Vorfall überhaupt Stellung zu nehmen. Das Deutsche Ärzteblatt begrüsste diesen Vorgang in demselben kampf­feministischen Tonfall, der auch durch feministisch geprägte Medien üblich ist, und verurteilen ihn für seine „chauvinistische Rand­bemerkung“. Die Herausgeber des Wissen­schafts­magazins Surgery News, in dem sich das Editorial mit dieser Rand­bemerkung in Schriftform fand, zogen die komplette Ausgabe sofort zurück und geißeln sich selbst auf ihrer Website.[20]

Wenn einem Mann eine einzige „falsche“ Bemerkung oder eine Falsch­beschuldigung den Job kosten kann, dann gibt das einen tiefen Einblick in das Ungleichgewicht einer Gesellschaft. Wenn jedoch die Wissenschaft, der Hort der objektiven Weltwahrnehmung, der politischen Korrektheit geopfert wird, haben wir ein ernst­zu­nehmendes Problem. Dass dies alles zu einer Zeit geschieht, zu der tatsächliche offene Männer­feind­lich­keit zum Standard­repertoire unserer Medien geworden ist, macht diese Entwicklung nur um so bedenklicher.

Sowohl im Fall Herman als auch im Fall Greenfield war durch die Meinungs­äußerung jemand persönlich betroffen. Bei den Gegen­reaktionen geht es also nicht um die Verteidigung der Ehre einer Person, sondern darum, dass eine Gruppe (Feministen) Männern wie Frauen vorschreiben will, wie über Familie und Frauen zu reden sei. Das ist sowohl das Ende der freien Meinungs­äußerung und auch das Ende einer objektiven Wissenschaft.



[1] Neben effiziente Geldsysteme und leistungs­fähiger Produktions­mittel des Industrie­zeit­alters.
[2] Wikipedia: Gefangenendilemma
[3] Eine moderne Version des römischen „Panem et circenses“ (Brot und Spiele), Tittytainment ist ein Kofferwort bestehend aus Tits (= Ernährung am Busen → Sozialamt) und Entertainment (= Unterhaltung → Spiele).
[4] Von der Finanzkrise in die 20:80 Gesellschaft, Heise am 9. Dezember 2008; „Die Globalisierungsfalle“, Rowohlt 1996, ISBN 3-498-04381-1
[5] Esther Vilar: „Die 25-Stunden-Woche. Arbeit und Zukunft in einem Europa der Zukunft.“, Econ 1990, ISBN 3-612-23068-9
[6] Astrid von Friesen: „Schuld sind immer die anderen! Die Nachwehen des Feminismus: frustrierte Frauen und schweigende Männer“, Ellert & Richter Verlag, ISBN 3-8319-0256-9, S. 63
[7] Esther Vilar: „Das polygame Geschlecht“, dtv 1987, ISBN 3-423-36134-4, S. 209
[8] Beate Kricheldorf: „Verantwortung: Nein danke! Weibliche Opferhaltung als Strategie und Taktik“, R. G. Fischer 1998, ISBN 3-89501-617-9, S. 15, 20, 22
[9] WGvdL: Transfer­leistungen von Männern an Frauen; „Sozialpolitik: Ein feminines Eigentor“, Weltwoche am 18. Juni 2008 HTML-Dokument PDF-Dokument
[10] Ute Ehrhardt, „Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin. Warum Bravsein uns nicht weiterbringt.“, Wolfgang Krüger Verlag 1994, ISBN 3-596-14751-4
[11] Film: Arte: Schwerstarbeit in fünf Kapiteln, YouTube: Workingman’s death, Filmzeit: Workingman’s death; Bild: Schwefelarbeiter
[12] Bild: Industrietaucher, Arbeiter an Hochspannungsleitungen
[13] a b c Norbert Bolz: Das Doppelgesicht der Quote: Die eigentlichen Verlierer sind die Frauen, Deutschlandradio am 25. März 2010
[14] Frauenquote in Europa: Club der Cousinen, Wirtschaftswoche am 7. Februar 2011
[15] Frauenquote: Männer kapitulieren, karriere.de am 21. April 2011
[16] Frauenquote: Männer kapitulieren (Teil 2)
[17] WikiMANNia: Anastassia Lauterbach
[18] NDR feuert Eva Herman, Spiegel am 9. September 2007
[19] Fehlkritik an Linienrichterin: TV-Experten blamieren sich und müssen Posten räumen, express.de am 26. Januar 2011; WGvdL-Forum: Fehlkritik an Linienrichterin – TV-Experten entlassen
[20] US-Chefchirurg begrüßt antidepressive Wirkung von Sperma: Rücktritt, Arne Hoffmann am 5. Mai 2011