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Die Familie und ihre Zerstörer

Was schief läuft und was anders werden muss – Eine überfällige Debatte

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Exkurs zu gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften

Dieser Exkurs will nicht die Frage nach der moralischen Bewertung von Homosexualität erörtern. Vor dem Hintergrund der „Familie und ihrer Zerstörung“ ist der Frage nachzugehen, ob der so genannten Homoehe der besondere Schutz der staatlichen Gemeinschaft zu gewähren oder nicht als Ehe zu werten ist. Die durch die Gender-Politik forcierte Gleichstellung von Homo- und Hetero­sexualität wirft nahezu zwingend die Frage nach dem Verhältnis der so genannten Gleich­geschlechtlichen Lebens­gemein­schaft zur Familie auf.


Die Politik sowie Schwulen- und Lesben­verbände sehen in der Adoptionserlaubnis für Homosexuelle nur einen Akt der Gleich­berechtigung. Man kann das aber auch als „Banalisierung“ des letzten Kernbereichs der Familie auffassen. Wenn sich der Staat anmaßt, Kindern zwei Frauen oder zwei Männer als Eltern vorzusetzen, dann bedeutet das im Klartext, dass Artikel 6 Absatz 1 GG vom Rechtsstaat derart interpretiert wird, dass ein Kind kein Recht auf Vater und Mutter in Gestalt von Mann und Frau hat. Es wird dabei Kindern zugemutet, zwei linke oder zwei rechte Schuhe zu tragen mit der Begründung, dass linke und rechte Schuhe gleich seien.

Es geht hier nicht darum, die Gefühle oder Liebes­äußerungen von Menschen zu bewerten. Wenn man sich aber darüber klar werden will, was die Familie ausmacht und worin die Ursachen ihrer Erosion bestehen, dann muss wenigsten kurz auch auf das eingegangen werden, was unter dem irreführenden Begriff „Homoehe“ verstanden wird.

Der Begriff „Homoehe“ suggeriert, dass es sich um eine mit der Familie vergleichbare (alternative) Lebens­gemein­schaft ginge. Es ist dabei herauszuarbeiten, dass diese Gleichsetzung fatal ist, wobei aber dabei die Homosexualität nicht das Problem ist. Das Problem ist, dass das Verständnis verloren geht, was Familie eigentlich ausmacht und was an der Familie das eigentlich Schützenswerte ist. Es geht also weder um moralische Kategorien noch um sexuelle Normen, sondern um die gesell­schafts­politische Frage, wie die Lasten der Re­pro­duktions­arbeit verteilt werden.

zurück1.

Nachfolgend sollen hier die Kerngedanken aus dem Essay „Sexualität – Ehe – Familie. Eine Polemik gegen den modischen Irrtum einer Gleich­rangigkeit aller Lebensformen.“ von Joachim Kahl wiedergegeben werden: [1]

Die menschliche Sexualität hat von Natur aus zwei Funktionen:

  • die generative oder reproduktive Funktion dient der Fortpflanzung, dem Hervor­bringen von Nachkommen
  • die hedonistische Funktion dient der Befriedigung des körperlichen Lustbegehrens.

Die erste Funktion ist die Weitergabe von Leben, die zweite Funktion ist der Selbstgenuss von Leben. Die erste Funktion ist die sachliche Voraussetzung für die zweite Funktion: Nur wer ins Leben getreten ist, kann das Leben genießen.

Der Lustgewinn wurde in der Evolution als Köder, als Prämie entwickelt, um für die Last der Brutpflege zu entschädigen. Beide Funktionen von Sexualität sind aufeinander bezogen, aber auch von einander ablösbar. Es gibt Zeugung ohne Lust und Lust ohne Zeugung. Im heterosexuellen Bereich hat sich diese Aufspaltung paradigmatisch entwickelt in der Prostitution einerseits und einer religiösen Moral andererseits, die Geschlechtsverkehr nur dulden wollte und will zur ehelichen Zeugung – ohne alle unkeuschen Gefühle und Gelüste.

Die Erfindung empfängnis­verhütender Mittel, die vor Jahr­tausenden begann und sich in unseren Tagen vollendete, hat ihren Teil dazu beigetragen, die Natur zu überlisten und Lust- und Zeugungs­komponente in der Sexualität voneinander zu trennen.

In der Homosexualität fällt ohnehin das generative Element aus. Lustgewinn mit Angehörigen des eigenen Geschlechts ist die einzige Funktion von Homosexualität. Um auch hier Missverständnisse auszuschließen, sei hinzugefügt: Damit ist nicht Abwertendes gemeint. Vor allem bestreite ich nicht, dass auch schwule und lesbische Beziehungen durch eine hohe Qualität von Liebe und Fürsorge geprägt sein können.

Damit der hier heraus­gearbeitete Vorrang von Hetero­sexualität nicht als parteiisches Konstrukt erscheint, möchte ich – vertiefend – auf einige Ergebnisse der Evolutions­biologie verweisen.

Am Anfang stand die ungeschlechtliche Fortpflanzung der Lebewesen durch Zellteilung oder Knospung. Ein neues Lebewesen entstand aus einem Teilstück des alten Organismus. Der Übergang zur geschlechtlichen Fortpflanzung war ein qualitativer, revolutionärer Sprung in der Evolution des Lebens. Die Ablösung des Prinzips der Zellteilung durch das neue Prinzip der Zell­ver­schmelzung brachte erhebliche Selektions­vorteile.

Indem sich die verschiedenen Erbanlagen zweier Elternteile durchmischten, ergaben sich zwei Vorteile:

  • eine höhere genetische Variabilität der Population und
  • eine bessere Brutpflege durch zwei erwachsene Exemplare der jeweiligen Art.

Herausbildung von Sexualität hieß, dass aus bisher uniformen Exemplaren einer Art eine sexuelle Doppel­gestaltig­keit (Dimorphismus) entstand. Das bisher Einheitliche, Indifferente teilte sich auf zur physiologischen Polarität der Geschlechter: des männlichen und des weiblichen. Durch deren trieb­gesteuerte Vereinigung, Paarung, Begattung wurden und werden neue Individuen hervorgebracht. Die Sexualorgane sind die Fort­pflanzungs- oder Begattungs­organe, fein aufeinander abgestimmt: Beim Menschen passen sie wie Schlüssel und Schloss.

Diese kurze evolutions­biologische Betrachtung bekräftigt die Priorität von Heterosexualität und den bloß abgeleiteten Charakter von Homosexualität, die im Übrigen zum Verhaltens­repertoire vieler Tierarten aller Evolutions­stufen gehört.

Die Einsicht in diese Zusammenhänge ist hilfreich, um die Selbst­über­schätzung und Selbst­über­höhungen zurück­zu­weisen, die in schwul-lesbischen Milieus und Publikationen nicht unüblich sind. Diese Selbst­stilisierung zum „emanzipatorischen Stachel im Fleisch des Patriarchats“ ist zwar psychologisch verständlich als Über­reaktion auf eine jahr­tausende­alte Geschichte der Diffamierung und Unterdrückung. Dennoch sind sie unwahr und unproduktiv.

Schwule und lesbische Beziehungen unterliegen prinzipiell denselben Deformationen, an denen auch hetero­sexuelle Beziehungen leiden. Jugendwahn und Körperkult, Hass und Hörigkeit, Eifersucht und Sprach­losigkeit, Rachegelüste und Trennungs­schmerz, Versagens­ängste, Verlust­ängste – diese und andere Misshelligkeiten sind allgemein­menschliche Erfahrungen und nicht an die sexuelle Orientierung gebunden, obwohl durch sie jeweils emotional getönt.

Zum allseitigen Trost sei hinzugefügt, dass umgekehrt vorbildhaftes menschliches Verhalten bei beiden Geschlechtern vorkommt und an keine besondere sexuelle Orientierung gebunden ist. Entsprechendes gilt von der inneren Architektur einer Beziehung. Jedes Paar – sei es heterosexuell, sei es homosexuell – steht vor derselben Aufgabe, die Balance zu finden zwischen Nähe und Abstand, zwischen Diskretion und Transparenz, zwischen Bindung und Freiheit.

Der wesentliche Unterschied zwischen homo- und hetero­sexuellen Paaren ergibt sich bei etwaigen Kinder­wünschen. Homosexuelle Paare sind gut beraten, wenn sie sich mit ihrer natürlichen Kinder­losigkeit gelassen abfinden, dem vorgegebenen Sachverhalt die positiven Seiten abgewinnen und sich verstärkt sozial und kreativ engagieren. Jedenfalls gibt es gute Gründe, ihnen die Adoptions­möglichkeit zu verweigern und lesbischen Paaren eine – medizinisch möglich gewordene – „alternative Elternschaft“ zu verwehren. Dies alles nicht aus ideologischer Borniertheit und Hart­herzigkeit, sondern mit wohlerwogenen Argumenten im Interesse des Kindeswohls. Die Fortschritte der modernen Reproduktions­medizin haben ermöglicht, was seit geraumer Zeit in einigen (keinesfalls in allen) homosexuellen Milieus und Publikationen engagiert gefordert wird: ein Recht auf homosexuelle Fortpflanzung mit Hilfe so genannter „alter­nativer Elternschaft“.

Dagegen wende ich ein, bestärkt und belehrt durch einen Aufsatz des Bremer Sexual­wissen­schaftlers Gerhard Amendt[2], dass es sich hier um eine inakzeptable „Eltern­schafts­phantasie“, geboren aus „pathologischem Narzissmus“ handelt. „Auch für homosexuelle Männer und Frauen gibt es kein natürliches Recht auf ein Kind, auf Adoption, Insemination oder Leih­mutter­schaft.“

Auf den Punkt gebracht lautet das Argument in meinen Worten: Kinder mit zwei lesbischen Frauen oder zwei schwulen Männern als „Eltern“ werden um ihre wirklichen Eltern betrogen, in tiefe psychologische Verwirrungen gestürzt und in ihrer eigenen Identitäts­findung manipuliert. Mit wem soll sich ein Mädchen identifizieren, wenn es zwei Männer als „Eltern“ hat? Mit wem soll sich ein Junge identifizieren, wenn er zwei Frauen als „Eltern“ hat?

Die „alternative Elternschaft“ eines lesbischen Paares ist keine private Posse, sondern die perverse Parodie des produktiven Paradigmas, das allein sich gattungs­geschichtlich bewährt hat. Einem Kind, das sich nicht wehren kann, wird aufgebürdet, was einer selbst­verliebten Begehrlichkeit entspringt. Das Recht eines jeden Kindes auf den eigenen Vater wird mit Füßen getreten.

Gegen die modische These von der Gleich­rangigkeit aller Lebens­formen

Es gibt eine klar erkennbare ethische Rangordnung unter Lebens­formen und Lebens­entwürfen. Ein verbreiteter Relativismus und Agnostizismus bestreitet diesen Sachverhalt zwar, verwickelt sich dabei aber unvermeidlich in logische Widersprüche.

Wer heute für die Gleich­rangigkeit so genannter alternativer Lebens­entwürfe plädiert, ist meist sogar von deren Überlegenheit überzeugt, spricht aber – aus taktischer Rücksicht – von der Gleich­wertigkeit aller Lebensformen.

Die ethische Dignität von Lebens­entwürfen ist keine Frage des Geschmacks. Über die ethische Dignität von Lebens­entwürfen lässt sich mit rationalen Argumenten und ethischen Normen befinden und entscheiden. Ich unterbreite zwei Beispiele, die an aktuelle Debatten anknüpfen.

Erstes Beispiel. Stellen wir uns vor, es bilde sich eine Männerbewegung, die propagiert: Ob Macho oder Pascha, ob Playboy oder Patriarch – das ist eine Frage des Geschmacks, des Alters und des Geldes. Jedenfalls wollen wir uns unsere angestammten Rechte, die wir als Männer seit Jahrtausenden innehaben, nicht noch weiter beschneiden lassen. Wir wollen uns von feministischen Emanzen keine Schuldgefühle aufschwätzen lassen. Wir wollen uns ungeniert als Männer ausleben!

Mein Kommentar: Die Gleich­rangig­keits­these, hierauf angewandt, ist sofort als unannehmbar erkennbar. Nicht Gleich­rangigkeit der Lebensformen, sondern Gleichrangigkeit der Geschlechter kommt in Betracht.

Zweites Beispiel. Aus dieser selben (fiktiven) Männer­bewegung bildet sich eine Untergruppe, die für Sex mit Kindern eintritt. Um sich argumentativ abzusichern, greifen die Wortführer, nicht ungeschickt, auf die Figur des Kinderrechts zurück und behaupten: Alle Kinder zwischen sechs und vierzehn Jahren haben ein Recht, mit Erwachsenen sexuell verkehren zu können. Sex mit Kindern unter sechs Jahren sollte als Missbrauch möglichst vermieden werden. In der deutschen Heimat sollen diskrete Vermittlungs­agenturen, kein asiatischer Fernurlaub, die logistischen Aufgaben übernehmen.

Das Schein­auf­geklärte und Schein­demokratische an der Parole von der Gleich­wertigkeit aller Lebens­formen wird hier unübersehbar deutlich. Zwischen Kindern und Erwachsenen besteht ein asymmetrisches Verhältnis, das ein natürliches, gesell­schaft­lich verstärktes Machtgefühl zugunsten der Älteren mit einschließt. Die Rücksicht auf das körperliche und seelische Wohl des Kindes gebietet daher ein rigoroses Nein zu jeder Form von sexuellen Handlungen zwischen Erwachsenen und Kindern. Entsprechendes gilt für Beziehungen mit Abhängigen, Schutz­befohlenen, Behinderten, Wider­stands­unfähigen. Die sexual­ethischen Prinzipien der Selbst­bestimmung, der Ein­ver­nehmlich­keit, der Ebenbürtigkeit, der Gewaltfreiheit weisen hier den Weg.[1]


[1] Joachim Kahl: „Sexualität – Ehe – Familie. Eine Polemik gegen den modischen Irrtum einer Gleichrangigkeit aller Lebensformen.“
[2] Gerhard Amendt: „Kultur, Kindeswohl und homosexuelle Fortpflanzung“ HTML-Dokument PDF-Dokument, Leviathan: Zeitschrift für Sozial­wissen­schaft, Jahrgang 30 – 2002, Heft 2, S. 161-174; eine gekürzte Fassung erschien am 8. November 2002 in: Frankfurter Allgemeine Zeitung (Nr. 260, S. 8), „Aggressive Persiflage. Kultur, Kindeswohl und homosexuelle Fortpflanzung“

zurück2.

Der Diskurs über Homosexualität leidet heutzutage unter starker Tabuisierung und Diffamierungs­tendenzen durch die „Politische Korrektheit“. Eine vorurteilsfreie Ausein­ander­setzung mit diesem Thema ist kaum noch möglich. Der Ausspruch des Berliner Bürger­meisters Klaus Wowereit „Ich bin schwul und das ist gut so!“ hat etwas von dem keinen Widerspruch duldenden „Basta“ des Exkanzlers Gerd Schröder an sich. Interessante Ausführungen zum Thema macht Warren Farrell in seinem Buch „Mythos Männermacht“: [1]

Homosexualität wurde missbilligt, weil dabei keine Kinder gezeugt wurden. Außereheliche Verhältnisse, Vielweiberei und Sex mit Dienerinnen, ja, sogar Inzest konnten durchaus erlaubt sein, wenn dies zu Nachkommen führte, für die gesorgt war; war das nicht der Fall, wurde auch das missbilligt. Die Prinzipien der Arterhaltung waren die geheimen Leitlinien hinter den Geboten der Moral. Man könnte das auch die „Unsterblichkeits-Regel“ nennen.

Auch wenn es wider die „Gebote“ der „Politische Korrektheit“ geht, muss gesagt werden dürfen, dass Politik nach den „Prinzipien der Erhaltung der Gesellschaft“ handeln sollte und nicht nach den Zwängen einer „Political correctness“, die mehr Schutz für eine gleich­geschlecht­liche Minderheit als die gesell­schafts­tragenden Familien fordert. Das darf nicht die Leitlinien der Politik bestimmen, die sich an den Interessen der Gesellschaft insgesamt orientieren muss.

Das Problem der Legalisierung von Homosexualität und Masturbation lag darin, dass dies bedeutete, ein folgenloses Vergnügen zuzulassen. Warum? Eine homosexuelle Erfahrung kann zwei Stunden Vergnügen bedeuten. Die Folgen? Zwei Stunden sexuelles Vergnügen. Eine heterosexuelle Erfahrung kann auch zwei Stunden sexuelles Vergnügen bedeutet. Doch mit fast unabsehbaren Folgen: achtzehn Jahre lang Verantwortung. Kurz, Heterosexualität war ein schlechtes Geschäft!

Gerade wegen der weitreichenden Folgen und langfristigen Verantwortung haben (heterosexuelle) Ehe und Familie Anspruch auf besonderen staatlichen Schutz und deshalb verbietet sich die Gleichstellung von homosexuellen und heterosexuellen Lebens­gemein­schaften, weil es eben nicht auf die sexuelle Orientierung ankommt, sondern auf den Verantwortungs­komplex Reproduktion.

Homophobie war ein Instrument, die Männer davon abhalten sollte, an anderen Sex als mit Frauen auch nur zu denken. Homosexualität war für das Individuum ein besseres Geschäft, Homophobie sollte diese Erkenntnis verhindern. Homophobie war ein gesell­schaft­liches Druckmittel, das Männern keine andere Wahl ließ, als den vollen Preis für Sex zu bezahlen.

Homosexuelle Beziehungen versprachen mehr als kostenlosen Sex. Sie versprachen kostenlose Beziehungen, kostenlose Gesellschaft, kostenlose Liebe. Frei von Kosten, Nachkommen zu ernähren. Weil Homosexualität die größte Versuchung war, Fortpflanzung zu umgehen, und damit das Überleben der Art gefährdete, war sie mit Todesstrafe oder gesell­schaft­liche Ächtung belegt. So entstand Homophobie.[1]

Es besteht sicherlich Konsens darüber, dass Homosexualität nicht mit Todesstrafe zu ahnden ist. Nicht allgemein bekannt dürfte die Tatsache sein, dass Homophobie sich im Kern nicht gegen eine Minderheit mit anderer sexuellen Orientierung richtet, sondern die Mehrheit dazu bringen soll ihren Anteil an der Reproduktionsarbeit zu übernehmen.
Dies ist zu thematisieren angesichts der Tatsache, dass der deutschen Gesellschaft seit 30 Jahren rund 1/3 Nachwuchs fehlt. Was sich gegenüber früher geändert hat ist, dass Dank moderner Verhütungs­mittel niemand schwul sein muss, um sich der Reproduktions­arbeit zu entziehen.
Es wird damit eindeutig klar, dass der Diskurs sich nicht gegen Homosexuelle wendet, wenn die Gleich­stellung gleich­geschlecht­licher Lebens­gemein­schaften mit der Familie abgelehnt wird, weil die kinderlose Doppel­verdiener­ehe sich hinsichtlich ihrer gesell­schaft­lichen Relevanz nicht von einer Homogemeinschaft unterscheidet. Deshalb macht es ja auch Sinn, über die Abschaffung des Ehe­gatten­splittings zugunsten einer Familien­besteuerung in Abhängigkeit von der Anzahl der Kinder nachzudenken, weil der Ausspruch Adenauers „Kinder bekommen die Leute von alleine.“ eben nicht mehr stimmt. Aber die Gleichstellung homosexueller Lebens­gemein­schaften ist ein völlig falsches Signal an Familien mit Kindern.


Der Unterschied ist also dieser, dass die eheliche Sexualität ein wesentlicher Bestandteil zur Bindung und Festigung der Familie ist und somit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Gesellschaft liefert. Gleich­geschlechtliche Sexualität hingegen beschränkt sich in ihrer hedonistische Funktion der Befriedigung des körperlichen Lust­begehrens für Menschen mit einer besonderen sexuellen Vorliebe. Mag sie für die Beteiligten auch noch von so großer persönlicher Bedeutung sein, so trägt ihre Existenz oder Inexistenz doch nichts zum Erfolg einer Gesellschaft bei. Deshalb hat der Staat auch folgerichtig die Familie besonders zu schützen und nicht die sexuellen Neigungen seiner Bürger. Und da man für gewöhnlich nicht Äpfel und Birnen vergleichen soll, verfangen Argumente nicht, die Gleichheits­gedanken oder Diskriminierung ins Feld führen.

Die Akzeptanz homosexueller Menschen gehört zu einer toleranten Gesellschaft. Doch längst geht es nicht nur um persönliche Vorlieben, sondern um eine Homosexualisierung der Gesellschaft. Homosexualität wird zum Tanz um das Goldene Kalb. Der Staat fördert sie und zum Kult um die Schwulen gehört inzwischen die Anbiederung. Schwierig wird es, wenn der Punkt erreicht wird, wo die Propagierung des eigenen Lebensstils auf Kosten der Meinungs­äußerungs­freiheit ins Intolerante kippt. Und diese Toleranz schwindet in dem Maße, in dem die Schwulen bestimmen, wie über Schwule zu denken und zu sprechen ist. Und vor allem auch, worüber man nicht sprechen darf. Es ist nicht hinnehmbar, dass einzelne gesell­schaft­liche Gruppen tendenziell vor Kritik geschützt sind. Der Lesben- und Schwulen­verband LSVD ist inzwischen beinahe ebenso sakrosankt wie der Zentralrat der Juden oder die Feministin Alice Schwarzer. Wir laufen Gefahr, die Meinungs­freiheit zu verlieren und wieder in mittelalterliches Inquisitions­denken zurückzufallen, wenn Anders­denkende (damals Ketzer genannt) als homophob, antisemitisch oder frauen­feindlich diffamiert werden. Wenn es kein deutsches Mainstream-Medium mehr gibt, das diese politisch korrekten Grund­vorgaben und Tabus nicht beachtet, dann haben wir nur noch Hof­bericht­erstattung der „Politischen Richtigkeit“, eine Art Meinungs­diktatur der „Achse des Guten“, und um die Pressefreiheit ist es geschehen.[2] Da ist einiges aus dem Gleichgewicht geraten und muss wieder ausbalanciert werden, damit der Wert der Familie wieder erkannt werden kann.

Es wäre nicht notwendig zu betonen, dass keine Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert werden sollen, wenn es in Deutschland nicht ein gehäuftes Vorkommen von Gutmenschen, Betroffen­heits­be­auf­tragte und Diffamierungs­agenten gäbe. Es soll aber angemerkt werden, dass sich die Gleichstellung von gleich­geschlecht­lichen Lebens­gemein­schaften mit der Familie auch deswegen verbietet, weil dadurch der besondere Schutz von Ehe und Familie durch die staatliche Ordnung nivelliert werden würde. Es steht einem pluralistischen Staat auch nicht zu, bestimmte Lebensformen besonders zu fördern. Die Familie jedoch muss die staatliche Gemeinschaft schützen, weil sie – unter anderem wegen ihrer Reproduktions­arbeit – die Grundlage der Gesellschaft bildet. Gleich­geschlecht­liche Lebens­gemein­schaften tragen zwar einerseits zur Pluralität einer Gesellschaft bei, sind aber andererseits für die Gesellschaft nicht über­lebens­wichtig.


[1] Warren Farrell: „Mythos Männermacht“, 1995, ISBN 3-86150-108-2, Seite 108f.
[2] André F. Lichtschlag: Politisch korrekter Weg in den Totalitarismus: Schwulsein als religiöses Bekenntnis – Ein Beispiel für rapide verschwindende Toleranz, ef-Magazin am 6. Juli 2009
Handschellen in Rosarot, Weltwoche 27/2009; Homosexualität, die neue, intolerante Religion?, Medienmagazin „pro“ am 6. Juli 2009

zurück3.

Nachfolgend sollen hier die Kerngedanken zum Thema „Homosexualität und Infantilität“ aus dem Buch „Steuerrecht des Lebens“ von Holger Bertrand Flöttmann wiedergegeben werden: [1]

Flöttmann ist nach über 40 Jahren tiefenpsychologischer Erfahrung der Auffassung, dass es sich bei der Homosexualität um eine neurotische Störung handelt.

Homosexualität ist in ihrer Ursächlichkeit bei manchen umstritten. Vor allem von den Homosexuellen­verbänden wird eine Psychodynamik ihrer sexuellen Ausrichtung strikt abgelehnt.

Eine junge Frau leidet an der ersten Liebe zu einem Mann. Sie fühlt tiefes Unglück. Ausbruchs­schuld, sich einem Manne zugewandt zu haben, unterwirft sie einer Seelenqual. In ihr tauchen Zweifel auf. Sie flüstern ihr zu: „Männer bereiten dir Kummer. Frauen sind anders. Sie verstehen dich. Dort fühlst du dich wohl. Du gehörst doch eher der Welt der Lesben an.“ Die Vorstellung von einer erfüllenden, gleich­geschlecht­lichen Liebe gewinnt in ihr Oberhand. Lesbisch – na und? Diese Parole der Schwulen­bewegung unterstützt ihre Umentscheidung.

Manchmal genügt eine einzige Leidens­erfahrung für eine Umorientierung, zuweilen sind hierfür mehrere gescheiterte Beziehungen erforderlich. Ausbruchs­schuld bahnt sich einen symptom­reichen Weg durch die komplexeste Erfindung der Evolution, das Gehirn. Mal zeigt sich die Neurose in Gestalt von Zwangs­gedanken, im schwarzen Kleid der Depression, in einer quälenden Psycho­somatik, mal im Gewand der Angst­neurose oder auch im Schwulentum. Homosexualität ist einzuordnen als eine der zahlreichen Spielarten, die unsere Seele, unser Geist und unser Körper wählen, wenn Angst, Ausbruchs­schuld, Not, Zerstörung, Aufweichung, Verbiegung, Verleugnung des Selbst einen quälen. Warum den einen die Angst­neurose trifft, den anderen die Depression, die Zwangs­störung oder die Homosexualität, diese Frage ist ungelöst. Hier spielt Veranlagung eine Rolle.

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Die Homosexuellen­bewegung und die gegenwärtige Politik wischen psychoanalytische Überlegungen und Erfahrungen beiseite. Sie bezeichnen Homosexualität als normal. Es wurden Beispiele aus dem Tierreich hinzugezogen, auch fragwürdige Untersuchungen aus der Neuro­anatomie bemüht. Hieraus schließen Homosexuelle, daß sie keinen Wandlungsbedarf hätten, sondern Homosexualität angeboren sei.[2] Selbst wenn eine genetische Komponente zuträfe, bleibt Homosexualität vorwiegend eine psycho­dynamisch bedingte Entwicklungs­störung. Bei den mir bekannten Homo- und Bisexuellen haben die Eltern wie bei vielen anderen seelisch gestörten Menschen einen intimitäts­heischenden, emotionalen, auch sexuellen Mißbrauch betrieben. Ein Elternteil – zumeist der Vater – stand als positive Identifikations­figur wenig oder nicht zur Verfügung. Die Angst vor einer verschlingenden Mutter oder einem identitäts­zerstörenden Vater richtet sich später auf den gegen­geschlecht­lichen Partner. Der Homosexuelle hat vor allem Angst und Schuldgefühle, sich dauerhaft dem Anderen hinzugeben. In der Homosexuellen­szene bezeichnen sich einige selbst als Verzauberte. Hinter ihrer Homosexualität steht der Zauberspruch der Eltern: „Meine Tochter, mein Sohn, bleib unser! Bleib uns treu, indem du dich der Gleich­geschlecht­lich­keit zuwendest. Gründe keine Familie. Finde nicht zu dir. Pflanze dich nicht fort. Bleib einsam, indem du dich immer wieder trennst.“

Das Scheitern in einer Freundschaft oder Ehe löst oft die innere Umstellung aus. Nicht immer steht ein mehr oder weniger pathologischer Narzißmus im Vordergrund. Unbewußte Schuldgefühle führen dazu, daß die Beziehung zum anderen Geschlecht ausgeschlagen wird. Begünstigt wird die Umentscheidung zum gleichen Geschlecht durch ein Umfeld, welches Homosexualität als natürliche Spiel­variante eines lächelnden Schicksals betrachtet.

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Die Kränkungen wiederzuerleben, sich gegen die verinnerlichten Grenz­ver­letzungen aufzubäumen, das Treueband zu Vater und Mutter zu lösen, ist eine Lebens­aufgabe, an der Homosexuelle sehr oft scheitern. Anstatt ihre Störung zu bearbeiten, öffnen sie eine Zaubertüte. Sie wünschen sich Kinder und die Ehe, ohne dafür geeignet zu sein. Heirat und Ehe dienen dem Erzeugen und der Sicherung von Kindern. Kinder brauchen Vater und Mutter als gegen­geschlecht­liche Pole, damit sie sich gesund entwickeln.

Sexueller Mißbrauch

Sexueller Mißbrauch spielt nach den Angaben in der Literatur und nach meiner Erfahrung eine erhöhte Rolle in der Entstehung homosexuellen Verhaltens.

Doll veröffentlichte hierzu folgende Ergebnisse: Von 100 homosexuellen männlichen Studien­teil­nehmern* hatte 50 % vor ihrem 18. Lebensjahr sexuelle Gewalt erlitten. Diese wurde durch eine überlegene Person ausgeübt. In 94 % waren die Täter ältere Männer. Bisexuelle oder lesbische, Studentinnen aus Minnesota gaben in 22 % der Fälle an, sexuell mißbraucht worden zu sein – im Gegensatz zu hetero­sexuellen Frauen, bei denen diese Prozentzahl bei 13-15 % lag. Eine gleich hohe Mißbrauchsrate von 22 % wird in einer New Yorker Studie über junge homosexuelle Männer festgestellt.

Emotionaler wie sexueller Mißbrauch bewirkt eine tiefgreifende Beziehungs­störung zu sich und zu anderen. Mißbrauch hat neben Ängsten, Depression und Drogen­mißbrauch, sozialen Anpassungs­störungen und riskanten Sexual­praktiken eine sexuelle Identitäts­störung zur Folge. Sexueller Mißbrauch ist verstärkt in der Anamnese Homosexueller vorzufinden.

* Die Untersuchung bezieht sich auf homosexuelle und bisexuelle Männer, die wegen einer Geschlechts­krankheit eine Klinik aufsuchten.

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Von Männern sexuell mißbrauchte Mädchen suchen später im Gleich­geschlechtlichen den Schutz und die Liebe zu erhalten, die ihnen die Mutter nicht gewährt hat. Gleichzeitig vermeiden sie, die stark ambivalente Gefühlswelt dem männlichen Geschlecht gegenüber zu erleben. Auch Männer, die emotional oder sexuell durch ihre Mutter ausgebeutet wurden, fürchten die dauerhafte Nähe zur Frau, so daß sie sich dem Manne zuwenden. Wenn jungen von Männern sexuell mißbraucht werden, erleben sie später Männer nicht selten als anziehend und grenzverletzend, sich ihnen ohnmächtig ausgesetzt fühlend.

Rollenzuschreibungen

Erzieht der Vater seine Tochter wie einen Sohn, so entwickelt sie eine typisch männliche Identität. Sie hat Hosen zu tragen, zu sein wie ein Junge, an Wettkämpfen teilzunehmen und sich aggressiv-durch­setzungs­fähig zu verhalten. Anderenfalls würde sie den Vater enttäuschen oder Strafen auf sich ziehen. Dementsprechend bildet sie schon früh eine Geschlechter­rolle aus, die ihrer genetischen Ausstattung als Frau widerspricht. Das gleiche Schicksal kann einen Jungen treffen: Die Mutter kleidet ihren Sohn von Anfang an mit rosa Wäsche, es folgen Kleider und Puppen. Auch hier prägt die Mutter eine geschlechtliche Orientierungs­störung, die später in die Homosexualität münden kann. Abgesehen davon, daß diese Elternteile das natürliche Geschlecht eines Kindes mißachten und hier schon einen schweren Erziehungs­fehler begehen, erzeugen sie im Kind starke Schuldgefühle und Bindung, sobald es sich aus dem ihm zugeschriebenen Verhalten entfernen möchte. Auch Bisexuelle haben nach meinen Erfahrungen keine eindeutige geschlechtliche Identität entwickeln können, weil identitäts­zerstörende, massiv grenz­ver­letzende Mütter oder Väter ihr Kind in ein familiäres Gefängnis gesteckt haben. (196)

Mein Weg zum Lesbentum

Eine Pharmaziestudentin kommt mit depressiven Symptomen zur Behandlung. Sie berichtet: „Ich habe seit 3 Jahren keinen Freund. Ich hatte noch keine langen Beziehungen. Ich möchte mich gefühls­mäßig auf Menschen einlassen können. Wenn ich zu Freunden fahre, kann ich mich nicht freuen. Ich nicht, wie ich mit meiner Mutter umgehen soll. Sie will, daß ich regelmäßig mit ihr telefoniere und sie alle zwei Wochen besuche. Sie stört mich mit ihren Anwandlungen: Sie manchmal ohne jegliche Oberbekleidung herum, auch ich dabei bin. Mir ist das immer schon peinlich gewesen. In letzten Zeit kriege ich einen richtigen Haß auf sie, wenn daran denke.“

Zur dritten Sitzung schreibt sie: „In meiner Jugend kamen für mich nie homoerotische Erfahrungen in Frage. Eigentlich kam dieser Gedanke erst auf, als ich im Studium mit dem Fuß­ball­spielen anfing. Ich denke, daß ich keine Balance in meiner Psyche gefunden habe und nun in das andere Extrem gefallen bin. Da in diesem Sport die männliche Seite angesprochen wurde, hat sich dieses zu sehr ausgeprägt. Ich wurde insgesamt männlicher. Ich wurde aggressiver, ich schlug weniger die Beine übereinander. Die frauliche Komponente geriet auf einmal in den Schatten.

Da es bei mir mit dem männlichen Geschlecht nicht klappte, wollte ich es mit dem anderen Geschlecht versuchen. Ich wußte zu diesem Zeitpunkt nicht, daß es an mir und meiner mangelnden Bereitschaft lag, mich auf einen anderen Menschen einzulassen. Ich freundete mich mit dem Gedanken an, mal auf eine Lesbenparty zu gehen.

Ich habe manchmal lesbische Phantasien. Konkretere Gestalt nahm es vor drei Monaten an. Meine Fußball­mannschaft und ich fuhren zu einem Spiel. Diesmal kam eine definitive Lesbe mit. Sie war mir vorher nicht aufgefallen. Auf einmal fand ich sie aber interessant. Ihr Mund erinnerte mich an den Mund von meinem Ex-Freund. Oder an den Mund meines Vaters.

(197) Ich fand sie interessanter als andere Frauen. Ich hatte sofort ein Gefühl von Geborgenheit in ihrer Nähe. Ich glaube, daß sie mich auch attraktiv fand, trotzdem hielt sie ein wenig Abstand, da sei mich zu jung fand. Ich glaube, daß sie auch schüchtern war. Ich sah sie danach nicht mehr, hatte aber oft an sie gedacht. Ich stellte mir vor, wie sie mich oral im Wald befriedigt. Während dieser Zeit hatten sich meine Phantasien im sexuellen Bereich sehr verschoben. Ich träumte von Gruppensex mit Frauen.

Ich mochte das Gefühl nicht, daß der Penis in mich eindringt. Mein Freund hatte sich darüber beschwert, daß ich ihn nicht ganz reinlasse. Ich wollte das auch nicht. Es hätte ein Fallenlassen und einen Vertrauens­beweis bedeutet. Außerdem hinderten mich auch Minder­wertigkeits­komplexe. Ich dachte, daß ich nicht gut genug im Bett wäre. Diesen Problemen war ich mit dem Weg ins Lesbentum aus dem Weg gegangen.

Ich ging dann in die Lesbenszene, um mich beraten zu lassen. Ich wurde dort regelrecht indoktriniert. Die Lesben waren sehr intolerant anderem Gedankengut gegenüber, vor allem was die Heteros betraf. Sie brachten mir bei: ‚Alles ist möglich unter Schwulen und Lesben, vor allem im Sex.‘ Sie sagten: ‚Wenn du glaubst, daß du es draußen alleine schaffst, wirst du scheitern.‘ Ich habe mich von dieser Szene wieder entfernt, weil ich mich dort nicht wohlfühlte.

Ich glaube, daß die Homosexuellen große Verdrängungs­künstler sind, und daß sie den Zugang zu ihrer Gefühlswelt verloren haben. Es fällt schwer, den echten und hüllen­freien Menschen hinter der Fassade zu entdecken.“

Die Untreue Homosexueller

Elterliche Bindungsgewalt bedingt häufig Untreue. Der Fremdgeher zerschneidet das Band zu den Eltern nicht, sondern er hält ihnen unbewußt die Treue. Auch die Angst, von einem Partner verschlungen zu werden wie damals von grenz­über­schreitenden Eltern­figuren, spielt eine große Rolle bei (198) dem Partnerwechsel. Die Bindung an das elterliche Objekt führt häufig zu einer Bindungs­un­fähigkeit. Die elterliche Bindungs­gewalt führt zudem dazu, daß der Sexualität ein hohes Maß an Aggressivität beigemischt ist. Der kompensatorisch ausgeübte Don-Juanismus sind Merkmale einer Hingabe­störung und Angst vor Nähe. Die Macht und der Sog der elterlichen Bindungen verhindern das Eingehen einer monogamen Partnerschaft. Das Phänomen der Untreue trifft homosexuelle Männer in erhöhtem Maße.

Bei lesbischen Frauen macht sich die Neigung zur Untreue zuweilen erst nach Jahren bemerkbar, bricht dann aber genauso elementar und wuchtig auf das Pärchen herein wie bei den männlichen Paaren. Denn zwischen Schwulen und Lesben gibt es je nach Temperament und Charakter einen großen Unterschied in Bezug auf das Treueverhalten: Der Mann neigt schneller dazu, die Partnerschaft zu zerstören als die Frau. Selbst wenn homosexuelle Paare nach vielen Kämpfen miteinander zusammen­bleiben sollten, so wechseln Nähe und Abstand extrem. Das Beziehungs­un­glück ist häufig groß. Sie gestatten sich einen Freiraum, der die Untreue in der Sauna einbeschließt. Vor allem Schwule sind kaum in der Lage, treu zu sein. Verletzungen des Partners ereignen sich häufig. Nach einigen Jahren einer konfliktreichen Freundschaft wird das Verhältnis unter Schmerzen zerstört. Viele Homosexuelle sind zum Beziehungs­un­glück und zur Wanderschaft bestimmt. Hier ist festzustellen, daß ausgelebte Bisexualität von vornherein Untreue bedingt.

Lediglich 2,7 % der über 49 Jahre alten befragten, australischen homosexuellen Männer waren gänzlich ihrem Partner treu geblieben. Nach Saghir und Robins hält eine homosexuelle Beziehung unter Männern bei 80 % der über 40jährigen ein bis drei Jahre.

Eine holländische Studie belegt, daß Partnerschaften zwischen homosexuell lebenden Männern im Durchschnitt nicht länger als 1,5 Jahre dauern. Innerhalb dieser „Dauer­partner­schaften“ haben die Partner pro Jahr 8 sexuelle Kontakte zu andern Männern.

(199) Zur homosexuellen Liebe schreibt Giese: „Die Potentia satifactionis im Gefolge der Potentia coeundi ist als solche noch gefährdet durch die Tatsache der Gleichgestalt der beiden kohabitierten Leiber. Das Bild der homosexuellen Kohabitatition entspricht einem Spiegelbild, dem Umgang quasi mit sich selbst. Die nahe Verwandtschaft mit dem narzißtischen Akte der Selbst­bespiegelung und Selbst­befriedigung legt die Deutung homosexuellen Verhaltens als Entwicklungs­hemmung, Unreife oder Vorbei­entwicklung nahe. Hier setzen auch die meisten psycho­analytischen Deutungs­versuche an. Der Schritt zum anderen Geschlecht wird nicht getan, der Schritt zum gleichen Geschlecht ist kürzer, weniger aufwendig, müheloser, wie gesagt, einfacher, geht vor allem aber, indem er das Risiko des Versagens, Verantwortens, Verstehens (sagen, antworten, verstehen), kurz das Risiko ‚in der Welt‘ scheut, ein neues Risiko ein, nämlich das der Selbstigkeit, … das sich auf die Dauer dann doch als ein größeres Risiko erweist. Von hier, d. h. von der Situation des eigenen Leibes aus, der mit dem Partner als von vornherein gleichvertraut und gleichgewohnt wiederkehrt, öffnet sich der Weg sehr leicht zum Verlangen nach dem Reiz hin, nach dem bloßen Abbild, nach der Wiederholung, schließlich nach der Anonymität, die die Mühe der Entdeckung nicht mehr wert ist, d. h. in Richtung auf den perversen Zirkel hin.“ [3]

Der Kinsey-Report enthält Daten zu dem Treueverhalten homosexueller Männer: 43 % der weißen, männlichen Homosexuellen berichteten, daß sie in ihrem Leben Sex mit mindestens 500 Partnern gehabt hätten. 28 % der weißen Homosexuellen hatten Sex mit 1000 oder mehr Partnern ausgeübt. 79 % gaben an, daß über die Hälfte ihrer Sexualpartner Fremde gewesen waren.[4] […]

(200) Das Argument, auch die Heterosexuellen neigten zur Untreue, hinkt genauso, wie der Vergleich zwischen drei Wassertropfen und einem unablässigen Regenguß. Verschiedene Studien belegen, daß 75 % bis 81 % der verheirateten Männer und 85 % bis 88 % der Ehefrauen zu keiner Zeit ihrer Ehe außer­eheliche sexuelle Beziehungen gehabt haben. Selbst die Zunahme der Scheidungs­ehen, die im Schlepptau der sich selbst infantilisierenden und ihre innere Struktur zerstörenden Völker auftreten, ist als Übergangs­stadium von einer niedrige zu einer höheren Entwicklungsstufe zu betrachten.

Hohe Komorbiditätsrate

Homosexualität erstreckt sich von der neurotischen, über die narzißtische bis zur Borderline-Persönlichkeits­störung. Kernberg berichtet, daß er und seine Kollegen aus der klinischen Erfahrung keine männliche Homosexualität ohne ausgeprägte Charakterstörung kennen. Hinweise für das Vorhandensein einer Entwicklungs­störung ergeben sich auch aus mehreren Studien. In Neuseeland wurde die psychische Gesundheit von 1007 männlichen und weiblichen Jugendlichen im Alter von 14-21 Jahren untersucht. 2,8 % der Jugendlichen bezeichneten sich als homo- oder bisexuell. Bei sieben von acht untersuchten Auffälligkeiten bzw. Problem­verhalten hatten die homosexuellen oder bisexuellen Jugendlichen eine deutlich höhere Rate an psychischen Störungen als die heterosexuellen Jugendlichen. Sie wiesen verstärkt Suizid­gedanken auf, Suizid­versuche, Depression, Angst­störungen, Verhalten­sstörungen und Sucht­verhalten.

Mills berichtet, daß die 7-Tages-Prävalenz einer Depression homosexueller Männer mit 17,2 % deutlich höher lag als im US-Durchschnitt. Wer zahlreiche Lebens­schicksale (201) Homosexueller und Bisexueller kennt, weiß, daß deren wesentlich höhere Suizidalität und Komorbidität nicht in einer ablehnenden Einstellung anderer begründet sind, vielmehr liegen die Ursachen in der ausgeprägten neurotischen und symbiotischen Haltung der Homosexuellen. Symbiotisches Verhalten zeigt sich z. B. in einem überzogenen Narzißmus, in Zerstörung von Nähe, in Depressivität oder in Suizidalität.

Das Greifen nach der Ehe

Das Greifen der Homosexuellen nach der Ehe entspringt ihrer Sehnsucht, in ihrer Anders­artigkeit gemocht und anerkannt zu sein. Sie wollen dazugehören. Obwohl sie Verzauberte sind, tun sie so, als hätten sie die Möglichkeit, ein Leben zu führen wie Heterosexuelle. Sie wollen den Makel tilgen, indem sie mit Hilfe der künstlichen Insemination Kinder zeugen.

Viele Homosexuelle haben keine innere Erlaubnis, sich zu ändern. Sie dürfen ihr inneres Gefängnis und den Panzer der Störung nicht verlassen. Das Streben der Homosexuellen nach der Ehe verunglimpft all jene, die sich ernsthaft, suchend und nach Höherem strebend ihrer Ehe die Treue halten, wissend, wie schwer diese Herausforderung wiegt. Treue ist aber Grundbestand der Ehe. Die Aufgabe, Kinder zu zeugen, zu erziehen, Verantwortung zu tragen, Entbehrung, Entsagung, aber auch Reichtum durch Kinderglück, Leid, Krankheit der Kinder zu erfahren, all dies ist dem Homosexuellen auf Grund seiner Störung nicht vergönnt. Man kann im Leben nicht alles haben, auch wenn man wie ein Kind alles haben will.

Der Satz: „Jeder möge nach seiner Fasson selig werden.“ hat da seine Grenze, wo er andere nicht schädigt. Mit dem Griff nach Ehe und Adoptionsrecht verrückt die Homo­sexuellen­bewegung die Wert­vor­stellungen der Mehrheit. Die Erziehung von Kindern und Kleinkindern an sich ziehend, (202) berühren sie folgenschwer das Schicksal anderer, nämlich unmündiger Kinder.

Gegen das Symptom der Homosexualität ist so wenig und so viel einzuwenden wie gegen andere neurotische Symptome. Für sein persönliches Schicksal kann zunächst niemand. Er hat aber Verantwortung zu übernehmen und sich somit aus seiner neurotischen Störung heraus­zu­entwickeln, sobald sich diese auf die Gemeinschaft negativ auswirkt. Eine staatlich anerkannte Beziehung zwischen Homosexuellen wird auf Dauer kein Vorbild sein, dem unsere Kinder wie der heterosexuellen Ehe nachstreben. Alles andere ist ideologisch, vom Zeitgeist gefärbte Zweckbehauptung.

Schwul, na und?

Das Schlagwort der Schwulen­bewegung: „Schwul, na und?“ [5] beantwortet die Frage nach ihren propagandistischen Mitteln. Sie haben den Politikern eingeflößt, daß Schwulsein ohne Ausdrucks­charakter sei. Gemäß dem Satz des Kanzlers Schröder: „Familie ist da, wo Kinder sind“, wird eine Störung als neue und harmlose Lebensform gutgeheißen. Wer käme auf die Idee, seine Angst­neurose, seine Phobie, seine Zwangs­gedanken, seine sexuelle Gehemmtheit, seinen Alkohol­mißbrauch, seine depressiven Verstimmungen oder Schlaf­störungen als unauffällig zu bezeichnen? Es gibt neurotisches Verhalten, das von den Betroffenen nicht wahrgenommen wird. Sie haben weder einen Leidensdruck noch ein Bewußtsein für ihre Störung. So auch viele Homosexuelle.

Völker haben Ideale, an denen sie festhalten, weil sie sich bewährt haben und tief in der Seele der Menschen verankert sind. Bewährt ist das, was sich als wahr erweist. Der Zeitgeist flattert hin und her. Diejenigen, die sich gegen die rechtliche und kirchliche Gleich­stellung der Homosexuellen äußern, werden listigerweise von der homosexuellen Propaganda in die Schamecke der ewig Gestrigen, Spießigen und konservativen Phobiker gestellt.

(203) Der Neurotiker neigt mehr als andere Menschen dazu, sich seine Welt so hinzubiegen, daß sie seinen Wünschen und Vorstellungen entspricht. In dem Maße, in dem die allgemeinen Werte verschoben werden, steigt die Chance, daß der Unsichere, in der Pubertät Suchende sich für die homosexuelle Ausrichtung entscheidet, da ihm diese als normal hingestellt wird. Indem er sich nicht mit seinen inneren Konflikten aus­ein­ander­setzt, geht er den leichteren Weg. Homosexualität ist kein Leitbild, sondern die Folge einer Identitäts­störung, die zu tolerieren ist, aber nicht gutzuheißen.

Homosexualität als Symptom einer behandlungs­fähigen Entwicklungs­störung würde sich in vielen Fällen auflösen, sobald die dahinter­liegenden Konflikte, Traumata, Bindungen und Kränkungen aufgedeckt und damit verbundene Blockierungen behoben sind. Auch aus diesem Grund ist Homosexualität nicht als anthro­posophische Komponente eines Daseins­entwurfes zu sehen, sondern als Symptom, welches dahinter­liegendes Leiden verbirgt.

Homosexualität und Ideologie

Das Thema Homosexualität ist inzwischen mit einem Tabu belegt, sobald sich jemand kritisch über sie äußert. Wie stark die Ideologisierung fortgeschritten ist, zeigt sich in einem französischen Gesetz, welches „homophobe“ Äußerungen in der Öffentlichkeit unter eine Höchststrafe von 45000 Euro stellt.[6] Ideologen benutzen die Sprache, um die Realität nach ihren Vorstellungen umzumünzen. Das Wort „homophob“ wird von den Homosexuellen als sog. „medizinische“ Neu­schöpfung eingesetzt, um ihre Angst vor der Hetero­sexualität anderen in die Schuhe zu schieben. (204)

Der Wunsch nach Gleichheit

Die Homosexuellen­bewegung sieht sich herabgewürdigt durch eine Gesellschaft, die ihre Andersartigkeit nicht anerkennt. In der Tiefe ihrer Seele werten sich Homosexuelle in ihrer Geschlechts­identität, Fruchtbarkeit und in ihrer Entwicklungs­fähigkeit herab: Ihre Unreife, ihre Neigung zur Promiskuität und zur narzißtischen Selbst­erhebung und Erniedrigung sehen sie nicht als Herausforderung zu reifen. Sie meinen, ihr mißlungener Lebensentwurf stecke nicht in ihnen, sondern in einer Gesellschaft, die ihnen Kinder verwehrt, auch Ehe, Vater-, Mutter­rolle und Schwulen­familie.

Sie wollen dazugehören, obwohl sie spüren, daß sie anders sind. Ein Ziel menschlichen Daseins besteht darin, Ideale zu verwirklichen oder ihnen nahezukommen. Der neurotisch erkrankte Mensch ist aufgefordert, sich seiner Störung bewußt zu werden, sich zu ändern. Der außerhalb der sittlichen Norm Stehende, der sich nicht ändern mag, muß sich bescheiden, wenn er seine neurotisch bedingten Ansprüche nicht verwirklichen darf. Die Homosexuellen setzen die Ablehnung ihrer politischen Forderungen mit einer Gering­schätzung ihrer Persönlichkeit gleich. Ihre Wünsche nach Ehe und Kindern weisen viele aus gutem Grund ab: Homosexuelles Verhalten ist weder ehefähig, noch familien­tauglich, noch kinder­würdig.

Kinderadoption

Wer sich nach einer enttäuschenden Ehe vom anderen Geschlecht abwendet, seine geschlechtliche Identität ändert, mag das tun. Sind jedoch Kinder im Spiel, entsteht hieraus eine erhöhte Verantwortung. Kinder brauchen Vater und Mutter, damit sie wohl gedeihen. „In der Identifikation mit der Mutter probiert das kleine Mädchen phantasierend aus, ob es wohl die Rolle als Frau übernehmen könnte. In diesem Sinn muß es auch am Vater lieben lernen, ebenso wie der kleine Junge in der Identifikation mit dem eigenen Vater seine erste Zärtlichkeits­zuwendung der Mutter schenkt.“ [7] Die psychologische und psychoanalytische Literatur hat die Notwendigkeit von Vater und Mutter in einer bestehenden Familie vielfach nachgewiesen. Der Sohn identifiziert sich mit der typisch männlichen Rolle des Vaters, während die Mutter für ihn die weibliche Rolle einnimmt. Umgekehrt gilt dies für Töchter. Unsicherheit in Bezug auf die Geschlechts­identifikation wird dadurch bestärkt, daß in homosexuellen Partner­schaften der gegen­geschlechtliche Elternteil dem Kind gänzlich vorenthalten wird. Die Suche nach den genetischen, familiären und kulturellen Wurzeln des Erzeugers ist so tief im Menschen verankert, daß allein die Unklarheit über seine Herkunft eine Identitäts­störung bedingt. Die Vor­aus­setzungen für eine gesunde, normale Entwicklung der Kinder sind in homosexuellen und bisexuellen Partner­schaften von vornherein als ungünstig zu beurteilen.

Es bedarf keiner Reihen­unter­suchungen, um festzustellen, daß ein Kind Liebe braucht, die Mutterbrust, Zuwendung, um zu gedeihen. Es bedarf auch keiner Reihen­unter­suchungen, um zu wissen, daß Kinder Homosexueller ungünstige Start­bedingungen haben. Amendt wirft die Frage nach der ethischen Beurteilung auf: „Eben weil die kinder­begehrenden Homosexuellen die Welt nach ihren Wünschen technisch modellieren wollen, ja weil sie Schöpfer spielen wollen, statt am Diskurs über das gattungs­ethische Selbst­verständnis teilzunehmen, muß die Gesellschaft diesen Ethik­diskurs führen. Es muß einen daraus entspringenden normativen Imperativ geben, der homosexuelle Fortpflanzung aus Interesse am Wohl der Kinder und der Kultur ablehnt und die technische Phantasie homosexueller Fortpflanzung als aggressive Parodie kritisiert und diskursiv bändigt.“[8] (206)

Die polymorph-perverse Gesellschaft

Die polymorph-perverse Gesellschaft ist politisch gewollt.[9] Bei dem Sexual­wissen­schaftler Dannecker geht es „um die Denaturalisierung normativer Konzepte von Männlichkeit und Weiblichkeit, um die Entkoppelung der Kategorien Geschlecht und Sexualität …, um die Anerkennung bzw. Durchsetzung eines sexuellen und eines Geschlechter­pluralismus“. Wo ist die Grenze? Der Gesetzgeber legalisiert mit der Gleichstellung homosexueller Partner­schaften neurotisches Fehlverhalten, welches keine Vorbild­funktion aufweist und dennoch Weichen stellt. Die Evangelische Kirche in Deutschland sagt hierzu: „Recht kann erhebliche Auswirkungen auf die sittliche Orientierung haben. Insofern kann ein Veränderungs­wille sich nicht nur durch den Verweis auf die faktischen Ein­stellungs­änderungen in der Gesellschaft legitimieren, sondern muß Rechenschaft geben können darüber, was längerfristig mit guten Gründen als gesell­schaft­liche Norm gewünscht und als Sollens­anforderung formuliert werden kann.“

Das offene Propagieren und schamfreie Ausleben einer treuelos gelebten, polymorphen Sexualität und das Gutheißen dieser unreifen, infantilen Haltung unterscheidet die heutigen Homosexuellen massiv von dem Lebensstil einer christlichen Werte­gemein­schaft, welche sich lebenslange Treue für das Wohl von Mann und Frau und der Familie zum Ziel gesetzt hat. Daß auch zunehmend im Zuge der Infantilisierung ganzer Völker die Heterosexuellen ihre Orientierung verloren haben, entlastet weder diese noch die Homosexuellen, ihren unstrukturierten Lebenswandel zu überwinden.[1]


[1] Holger Bertrand Flöttmann: „Steuerrecht des Lebens“, Novum-Verlag 2006, ISBN 3-902514-53-1, S. 192-206
[2] Frankfurter Allgemeine Zeitung: Nr. 162 (16.7.1998), S. 7
[3] Giese, H.: Zur Psychopathologie der Sexualität. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart (1974), S. 154
[4] Bell, A.P., Weinberg, M.S.: Der Kinsey Institut Report über weibliche und männliche Homosexualität. Bertelsmann Verlag, München (1978(, Tab. 7, S. 367
[5] Grossmann, T.: Schwul – na und? Rowohlt Taschenbuch Verlag, Hamburg (1991)
[6] Frankfurter Allgemeine Zeitung: Nr. 2 (4.1.2005), S. 36
[7] Dührssen, A.: Psychogene Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen (1974), S. 97
[8] Gerhard Amendt: „Kultur, Kindeswohl und homosexuelle Fortpflanzung“ HTML-Dokument PDF-Dokument, Leviathan: Zeitschrift für Sozial­wissen­schaft, Jahrgang 30 – 2002, Heft 2, S. 161-174; eine gekürzte Fassung erschien am 8. November 2002 in: Frankfurter Allgemeine Zeitung (Nr. 260, S. 8), „Aggressive Persiflage. Kultur, Kindeswohl und homosexuelle Fortpflanzung“
[9] Alice Schwarzer: Der „kleine Unterschied“ und seine großen Folgen. Frauen über sich – Beginn einer Befreiung, Fischer 1975, S. 207

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Auch Gerhard Amendt führt es auf den „Dekonstruktivismus und homosexuelle Lobby­gruppen“ zurück, dass 1973 die American Psychiatric Association (APA) per förmlicher Abstimmung (sic!) entschieden wurde, dass „Homosexualität ab sofort keine psychische Störung darstelle und deshalb aus dem Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM) zu streichen sei“. Wer sich dieser politischen Entscheidung widersetzte, wurde zur Strafe mit der Diagnose Homophobie belegt. Seitdem ist es sozusagen berufspolitisch verboten, Homosexualität als Krankheit zu diagnostizieren und sie unter diesem Aspekt zu erforschen.[1]

Es ist nicht die Aufgabe dieses Buches über die Ursachen von Homosexualität zu spekulieren. Es ist aber festzuhalten, dass hier natur­wissen­schaftliche Pfade verlassen werden und macht­politisch darüber bestimmt wird, ob Homosexualität eine psychische Störung, eine Variante von Sexualität oder etwa ein eigener Lebensstil ist. Die offenen Fragen zur Entstehung homosexueller Geschlechts­identität werden so natürlich nicht geklärt. Die auf diesem Gebiet tätigen Wissenschaftler befinden sich auf ihrer Suche nach der Wahrheit de facto in einem stark politisierten unterschwelligen Streit eingebettet, einem zeitgenössischen Hexenkessel der Political correctness.

Dieses Buch will keine Fragen zur Homosexualität klären. Hier geht es lediglich darum, wie sich die homosexuelle Deutungshoheit auf familien­politische Erklärungen auswirkt. Das Recht auf Privatheit, und ihr Schutz vor Diskriminierung, gilt auch für homosexuelle Subkulturen.[1] Umgekehrt muss die (hetero­sexuelle) Ehe auch Schutz vor Diskriminierung durch homosexuelle Deutungs­hegemonie gewährt werden und die Familie sollte nicht zu einem subkulturellen Lebensstil herabgewürdigt werden. Doch durch die von verschiedenen Seiten erhobene Forderung nach einer Gleichstellung homosexueller Lebens­gemein­schaften mit der (heterosexuellen) Familie, wird Ehe auf eine Sexual­gemein­schaft mit austauschbarer sexuellen Präferenz reduziert.

Das von einigen Homosexuellen leiden­schaftlich beanspruchte Recht auf homosexuelle Fortpflanzung und Elternschaft (s. Adoptionsrecht) ist legitimations­bedürftig und darf nicht einfach als ein Element einer spaßgesell­schaft­lich interpretierten Kultur verstanden werden, über das leichtfertig verfügt wird. Die Konsequenzen aus neuen Eltern­arrangements wie Leih­mutter­schaft, Befruchtung aus Samen­spenden, Mutter- und Vater­schafts­wechsel zwischen homosexuellen Frauen, Geschlechter­selektion und genetische Kindes­optimierung unterliegen einer ethischen Begründungs­pflicht, deren moralische Verantwortung von der Gesellschaft getragen werden muss. Es stimmt bedenklich, wenn Homosexuelle sich dieser ethischen Pflicht entziehen, ihre eigene Befindlichkeit über die der betroffenen Kinder stellen und dann die nicht­homo­sexuelle Mehrheit beschuldigt, es ginge ihr um die Beschneidung der Lebens­qualität von Minderheiten.

Auf dem Weg der bornierten Selbst­ermächtigung wird eine Facette des kulturellen Generationen­vertrages zur Disposition gestellt. Ähnlich wie bei Technik­folgen­ab­schätzung ist bei der Einführung reproduktions­medizinischer Neuerungen eine Kultur­folgen­ab­schätzung erforderlich, gerade weil in die menschheits­geschichtlich tradierten Eltern­kind­beziehungen umwälzend eingegriffen wird. Auch das homosexuelle Fort­pflanzungs­begehren stellt eine solche Neuerung dar, die eine langfristige Kultur­folgen­ab­schätzung jenseits spontan getroffener individueller Lifestyle-Präferenzen erzwingt. Unter Lifestyle-Freiheit kann vieles verstanden werden, aber schwerlich, dass jede aus sexueller Neigung abgeleitete Eltern­schafts­phantasie zu akzeptieren ist. Niemand würde im Namen von Lifestyle-Freiheit begangene strafbare und schädliche Übergriffe akzeptieren, nur weil eine Minderheit neurotische Neigungen ausleben möchte. So wird auch niemand Pädophilen den Zugriff auf Kinder erlauben, weil sie ihre Sexual­pathologie der elterlichen Aufklärung für überlegen halten. Ebenso ist es problematisch, wenn Mütter aus partner­schaft­licher Enttäuschung bei ihren Söhnen Trost suchen um den Preis einer sexualisierten Beziehung.

Wer sich dem Diskurs über das Kindeswohl entzieht, läuft Gefahr, sich vom ethischen Diskurs über die Generationen­beziehungen insgesamt auszuschließen. Wer es trotzdem tut, muss auch die Folgen seiner Verweigerung vergegen­wärtigen. Auch für homosexuelle Männer und Frauen gibt es kein natürliches Recht auf ein Kind, auf Adoption, Insemination und Leih­mutter­schaft. Das bedeutet aber nicht, dass jemand wegen seiner sexuellen Präferenz diskriminiert wird oder ihm Unrecht geschieht, nur weil er seinen Lifestyle bzw. seinen Willen nicht bekommt.

Im Diskurs über Homosexualität ist das Einfühlungs­vermögen in die Verwirrungen, die Kindern zugemutet werden sollen, nur schwach ausgeprägt.[1] Das gilt auch für die absehbaren Verwirrungen in den Familien, die mit dem euphemistischen Begriff Patchwork-Familie schöngeredet werden.


[1] a b c Gerhard Amendt: „Kultur, Kindeswohl und homosexuelle Fortpflanzung“ HTML-Dokument PDF-Dokument, Leviathan: Zeitschrift für Sozial­wissen­schaft, Jahrgang 30 – 2002, Heft 2, S. 161-174; eine gekürzte Fassung erschien am 8. November 2002 in: Frankfurter Allgemeine Zeitung (Nr. 260, S. 8), „Aggressive Persiflage. Kultur, Kindeswohl und homosexuelle Fortpflanzung“

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Prof. Johann Braun beschreibt in seinem Buch „Ehe und Familie am Scheideweg“ den juristischen und gesell­schaft­lichen Entstehungs­prozess des so genannten Lebens­partner­schafts­gesetzes und dessen Hintergründe. Er zeigt auf, dass es sich bei der Frage der so genannte Homo-Ehe nicht um eine Frage der Toleranz handelt und warum das Lebens­partner­schafts­gesetz verfassungs­widrig ist.

Die Aktivitäten der Schwulen- und Lesben-Lobby und die Motivation der politischen Initiatoren werden offengelegt. Zudem wird die radikale Ideologie der Protagonisten als deren Triebfeder entlarvt. Dabei wird deutlich, welche Angriffe auf die Institutionen Ehe und Familie sich dahinter verbergen.[1]

„Fast alles, was man bisher mit der Ehe in Verbindung brachte findet sich bei der gleich­geschlecht­lichen Lebens­partner­schaft teil verändert, teils mit kleinen, künstlich eingebauten Änderungen wieder.“ [2]

„Vielfach bedient sich das Partner­schafts­gesetz dabei nur einer anderen Terminologie: es spricht nicht von ‚Güterstand‘, sondern von ‚Ver­mögen­stand‘, nicht von ‚Zugewinn­gemeinschaft‘, sondern von ‚Ausgleichs­gemeinschaft‘, nicht von ‚Güter­trennung‘, sondern von ‚Vermögens­trennung‘, nicht von ‚Scheidung‘, sondern von ‚Aufhebung‘, ja selbst aus einer ‚Jahresfrist‘ wird eine ‚Frist von 12 Monaten‘, aus einer ‚Dreijahresfrist‘ eine ‚Frist von 36 Monaten‘. Aber auf diese Weise lässt sich kein substanzieller Abstand zur Ehe gewinnen; vielmehr wird dabei nur deutlich, dass das Ausmaß der vorhandenen Parallelen verborgen werden soll.“ [2]


[1] Johann Braun: „Ehe und Familie am Scheideweg. Eine Kritik des sogenannten Lebens­partner­schafts­gesetzes.“, Roderer 2002, ISBN 3-89783-284-4
[2] a b „Ehe und Familie am Scheideweg. Eine Kritik des sogenannten Lebens­partner­schafts­gesetzes.“, S. 112f.

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Wenn es um das Thema Homosexualität geht, kommt es oft zu Angriffen und Diffamierungen Anders­denkender. Das führt zu der Frage „Wer ist wirklich intolerant?“

Ein jeder hat das Anrecht darauf, standhaft auf seinen Überzeugungen zu beharren. Ein Beispiel: In zivilisierten Ländern ist Homosexualität nicht strafbar (was Erwachsene angeht und wenn keine Gewalt im Spiele ist). Die Kirche betrachtet homosexuelle Praktiken als moralisch verwerflich und beruft sich dabei auf das Alte und Neue Testament, auf die eigene Tradition und die eigene theologische Deutung der Sexualität. Wollte die Kirche zum gesetzlichen Verbot der Homosexualität zurückkehren, könnte man sie einer sträflichen Intoleranz zeihen. Doch die Homosexuellen­verbände fordern, dass die Kirche ihre Lehre widerruft, und dies ist ein Symptom sträflicher Intoleranz auf der Gegenseite. In England hat es deshalb Demonstrationen und Angriffe gegen die Kirche gegeben. Wer also ist intolerant? Wenn einige Homosexuelle finden, dass die Kirche irrt, so können sie austreten, ohne dass ihnen etwas passiert; wenn sie aber der Kirche ihre eigene Meinung aufzwingen wollen, dann verteidigen sie nicht die Toleranz, sondern propagieren Intoleranz. Toleranz herrscht dort, wo sie gegenseitig ist.[1]


[1] Leszek Kolakowski: Von der Toleranz, S. 32-37, in: Ders.: Mini-Traktate über Maxi-Themen, Frankfurt am Main 2002, S. 34-35
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zurückHomosexualität als Kult

„Es ist ein irritierender Kult um die Schwulen entstanden, Homosexualität ist zu einer Art Religion geworden. Wer sich outet, wird zum leuchtenden Märtyrer einer bekennenden Kirche. Wer sich dem Kult widersetzt, den trifft der Bannstrahl. Wie in allen Glaubens­systemen gilt auch hier: Wer die Stirn runzelt, gehört nicht dazu. Die Schwulen­party will nicht gestört werden.“ – Philipp Gut [5]

„Die Homosexualisierung der Gegenwart erreicht Rekordwerte. Der Staat fördert sie, die Gesellschaft buhlt um ihre Gunst. Die Schwulen bestimmen heute, wie über Schwule zu denken und zu sprechen ist. Und vor allem, worüber man nicht sprechen darf. Der Punkt scheint erreicht, wo die Propagierung des eigenen Lebensstils auf Kosten der Meinungs­äußerungs­freiheit ins Intolerante kippt.“ – Philipp Gut [5]

„Selbst vor Kindern und Schulen machen die schwulen Pressure-Groups nicht halt. ‚Die Schule ist ein Ort, an dem Homosexualität nur beschränkt Zutritt hat – vielleicht eine letzte heterosexuelle Bastion? Die Thematisierung von Fragen zur sexuellen Orientierung‘ müsse ‚sowohl mit der allgemeinen Sexual­erziehung als auch fächer­übergreifend im jeweiligen Kontext in allen Altersstufen behandelt werden.‘ Von der Unterstufe bis zum Militär, vom Erstklässler bis zum Armee­offizier: Homosexualität soll lebens­begleitender Pflichtstoff werden.“ – Philipp Gut [5]


[1] Joachim Kahl, „Sexualität – Ehe – Familie. Eine Polemik gegen den modischen Irrtum einer Gleichrangigkeit aller Lebensformen.“
[2] Warren Farrell, „Mythos Männermacht“, 1995, ISBN 3-86150-108-2, Seite 108f.
[3] Holger Bertrand Flöttmann: „Steuerrecht des Lebens“, Novum-Verlag 2006, ISBN 3-902514-53-1, S. 192-206
[4] Gerhard Amendt: „Kultur, Kindeswohl und homosexuelle Fortpflanzung“ HTML-Dokument PDF-Dokument, Leviathan: Zeitschrift für Sozial­wissen­schaft, Jahrgang 30 – 2002, Heft 2, S. 161-174; eine gekürzte Fassung erschien am 8. November 2002 in: Frankfurter Allgemeine Zeitung (Nr. 260, S. 8), „Aggressive Persiflage. Kultur, Kindeswohl und homosexuelle Fortpflanzung“
[5] a b c Philipp Gut: Essay: Der Kult um die Schwulen, Die Welt vom 17. Oktober 2009; Debatte: Homosexualität ist zu einer Art Religion geworden, Die Welt vom 18. Oktober 2009; André F. Lichtschlag: Politisch korrekter Weg in den Totalitarismus: Schwulsein als religiöses Bekenntnis, 6. Juli 2009