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Die Familie und ihre Zerstörer

Was schief läuft und was anders werden muss – Eine überfällige Debatte

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5.1.3. Verschwörungstheorien

Die Frage muss offen bleiben, ob die Zerstörung der Familien eine unglückliche Verquickung von Umständen, Zeitgeist und Interessen­strömungen ist, oder ob mit der Zerstörung der Familien ein Plan verfolgt wird.[1] Allerdings muss man kein Freund von Ver­schwörungs­theorien sein, um die Frage „Cui bono?“ für legitim zu halten. Wer sich damit beschäftigt, stößt sehr bald auf die Theologie von der „Neue Weltordnung“.[2] Angeblich soll die Rockefeller-Stiftung die Frauen­bewegung gegründet und finanziert haben, um die Familie zu zerstören und eine Bevölkerungs­reduktion als ein grundsätzliches Ziel einer globalen Elite zu verfolgen.[3] Die Vorstellung, dass an allem Schlimmen in der Welt irgendwelche Rockefellers oder Rothschilds schuld sein sollen, entspricht einer modernen Variante vom „Schwarzen Mann“ oder vom Teufel. Ver­schwörungs­theorien können einerseits Spinnereien oder geschickte Desinformation sein, andererseits aber auch zu legitimem Spekulieren über die Frage „Wem nützt es?“ anregen.


Ver­schwörungs­theorien sind gefährlich, wenn sie den Blick auf die Realität vernebeln und Vorurteile schüren. Ver­schwörungs­theorien wirken sehr kompliziert, machen im Kern aber die Welt ganz einfach: Auf der einen Seite stehen die vielen Unschuldigen, die Millionen Unwissenden, die zur Schlachtbank geführt werden, und auf der anderen über­menschlich böse Kräfte, eine Clique von Super­schurken, gegen die kein Kraut gewachsen ist. Aber so einfach ist die Welt nun einmal nicht. Gesellschaftliche Probleme werden ganz bestimmt nicht gelöst, indem man sich einbildet, die wirklich entscheidenden Dinge würden allesamt im Geheimen aus­geklüngelt und dem Bürger bliebe nichts anderes übrig als auszubaden, was von den Super­schurken in ihren Hinter­zimmern ausbaldowert wird.

Tatsächlich werden in diesem Buch keine geheimen Informationen offenbart. Alle Fakten sind öffentlich zugänglich, es werden keine Geheim­quellen ausgewertet. Das Problem besteht einzig darin, dass von den meisten Bürgern diese Fakten in ihrer Zusammenschau noch nicht wahr­genommen wurden.

Plausibel erscheint die Überlegung, dass die Menschheit bei unkontrolliertem Bevölke­rungs­wachstum in ernste Schwierig­keiten geraten wird. Erfahrungen mit Menschen machen allerdings pessimistisch in Bezug auf die Hoffnung, dass die Mehrheit der Menschen mit vernünftigen Argumenten zu vernünftigem Verhalten bewegt werden könnte. Treten Menschen in Massen auf, sinkt deren Intellekt auf animalische Grenzwerte.[4] Eliten, die sich dem Problem des Bevölkerungs­wachstums beschäftigen, müssten also andere Strategien einschlagen.

Es wäre eine denkbare Erklärung, dass die Förderung von Abtreibung und Homosexualität, die Erleichterung von Scheidungen und die Desintegration der sexuellen Identität durch Genderismus Bestandteile einer Strategie gegen Bevölke­rungs­explosion Über­bevölke­rung sind. Dieser Erklärungs­ansatz wirft jedoch zwei Probleme auf: 1. Zum Überleben gehört nicht nur eine stabile demographische Entwicklung, sondern auch geistig gesunde Menschen, die als Kind im Schutz einer Familie aufwachsen können. 2. Deutsche Frauen haben lediglich eine Geburtenrate von 1,2 (Kinder pro Frau), während die Null­wachstums­rate der Bevölkerung bei 2,1 Kindern pro Frau liegt.

Dieses Buch will zum Denken anregen und zum Diskutieren herausfordern. Es soll Gedanken­anstöße zum Selbst- und Weiter­denken geben und keine Ver­schwörungs­theorien aufstellen. Erklärungen können manchmal erschreckend banal sein: Hinter der HelferInnen­industrie steckt keine geheime Verschwörung, sondern das kapitalistische Eigen­interesse der einzelnen Akteure.

Nun kann aber eine HelferInnenindustrie, die sich durch Kritik ihr Geschäft nicht kaputt machen lassen will, durch ihre Lobby­verbände das Gerücht streuen lassen, hier würden nur „Ver­schwörungs­theorien“ verbreitet. Die Bezeichnung einer Ansicht als Ver­schwörungs­theorie ist eine gängige propagandistische Maßnahme im Rahmen der psychologischen Kriegsführung. So erspart man sich die inhaltliche Aus­einander­setzung und kann seine Privilegien schützen. Die Blendgranate „Ver­schwörungs­theorie“ wird immer dann gerne geworfen, wenn bestimmten Interessen­gruppen jemand in die Quere kommt, dem argumentiv nicht oder nur schwer beizukommen ist. Von der Gegen­propaganda wird der Kritiker dann mit dem Unwort des „Ver­schwörungs­theoretiker“ belegt, um ihn auf diese Weise der Lächer­lich­keit preiszugeben und ihm die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu rauben.

Deshalb seien hier noch mal wesentliche Fakten festgehalten: Es ist unbestritten, dass die Scheidungsrate so um die 50 Prozent liegt. Zahlen für den Zeitraum 1998-2008 besagen, dass in Deutschland jedes Jahr 218.000 Ehen geschieden werden, wodurch 170.000 minder­jährige Kinder den Zerfall ihrer Familie erleben. In dieser Zeitspanne erfolgten in Deutschland rund 2,2 Millionen Scheidungen mit rund 1,7 Millionen minder­jährigen Kindern.[5] Fakt ist ebenfalls, dass sich die Anzahl der zugelassenen Rechtsanwälte von 12.844 (1950) auf 160.894 (2013) um das 12,5fache gewachsen ist. Fakt ist weiterhin, dass Caritas und Diakonie die größten privaten Arbeitgeber in Deutschland sind.

Diese Heerscharen an Juristen und in der Wohlfahrt tätigen Menschen brauchen alle Aufträge und Kunden. Wenn nun die Feuerwehr ständig neues Personal anfordert, weil es in der gesamten Stadt brennt, dann ist dann sollte schon der Gedanke erlaubt sein, ob nicht die Feuerwehr selbst der Brandstifter ist. Ohne die ständige Behauptung, dass Frauen immer und überall unterdrückt und benachteiligt seien, gäbe es die vielen Professuren für Frauen­wissen­schaft und Genderismus nicht, zehntausende Frauen­beauftrage wären arbeitslos, sowie Frauen­büros, Frauen­bibliotheken und Frauen­häuser geschlossen. Es ist nur naheliegend anzunehmen, dass die angebliche Frauen­benach­teili­gung konstruiert und inszeniert ist. Solange sich daraus politisches Kapital schlagen oder einfach nur das eigene Einkommen sichern lässt, braucht es da keine irgendwie geartete „Verschwörung“.

Fakt ist auch, dass die Zahl der Organisationen und Interessen­gruppen, welche erklärer­maßen die Institutionen Ehe und Familie zerstören wollen, ungezählt sind. Das fängt bei rot (links) an und geht über grün (alternativ), lila (feministisch) bis hin zur Regierung (Frauenministerium). Es ist auch eine Tatsache, dass bei der Familien­zerstörung eine verschleiernde Sprache verwendet wird: Die Demontage familiarer Strukturen wird dabei als „Vielfalt“ verkauft.

Beliebt ist auch die Diffamierung als Argument­ersatz: rechts, rechtsextrem, ewiggestrig, rückwärts­gewandt, fundamentalistisch, frauen­feindlich und homophob ist eine Auswahl der Stigma­wörter, die dabei inflationär gebraucht werden. Wenn man schon an den Fakten nicht vorbei kommt, dann muss man eben die Person bekämpfen. Die mediale Vernichtung von Eva Herman, weil sie es gewagt hat, mehrere Bücher zur Verteidigung der Familie zu schreiben, ist ein mahnendes Beispiel.

„Was trifft, trifft auch zu.“ – Karl Kraus



[1] Alles-Schall-und-Rauch-Blog: Der große Plan: Was sie mit uns vorhaben, deutsche Übersetzung von: New Order of Barbarians, April 2008:
„Der Masterplan – Die Aussage eines Zeugen“ – Teil I: Eine Einführung, Teil II: Bevölkerungsreduktion durch Familienplanung, Teil III: Bevölkerungsreduktion durch Krankheiten, Teil IV: Bildungsindoktrinierung, Teil V: Konflikte durch Gesetzgebung
[2] Die „Bildung einer Weltregierung“ schafft es schon in die Massenmedien. Die Tatsache, dass die Neue Weltordnung auf Diktatur und totaler Überwachung basiert, bleibt in der Medien-Propaganda allerdings unerwähnt. Brauchen wir eine neue Weltregierung?, 3sat / Kulturzeit am 14. April 2009 Video-Dokument
[3] secret.tv: Aaron Russo über Nick Rockefeller; Alles-Schall-und-Rauch-Blog: Der Ursprung des Feminismus
[4] vgl. Sigmund Freud: „Massenpsychologie und Ich-Analyse“, Fischer, ISBN 3-436-01140-1, S. 16ff.
[5] Michael G. Möhnle: „Kommerzialisierung der Familienjustiz“, 17. Juli 2008 HTML-Dokument PDF-Dokument