Es ist nicht risikolos, sich dem feministisch geprägten Mainstream in den Weg zu stellen und auch nur höflich darauf aufmerksam machen, dass die feministische Kaiserin längst schon keine Kleider mehr trägt. Die meisten Autoren und Wissenschaftler, die das versucht haben, sind nicht gerade mit offenen Armen empfangen worden:
Esther Vilar wurde so oft tätlich angegriffen, dass sie die Bundesrepublik verlassen und nach England ziehen musste. Suzanne Steinmetz wurde damit gedroht, ihre Kinder umzubringen. Die Gedächtnisforscherin Elizabeth Loftus erhält beleidigende Anrufe wie „Ihre Arbeit steht auf demselben Niveau wie die Leute, die die Existenz der Vernichtungslager im Zweiten Weltkrieg leugnen.“ Katharina Rutschky wird für ihre Darlegungen von autonomen Frauengruppen bedroht, angegriffen und gewürgt; diese machen es ihr auch unmöglich, auf öffentlichen Veranstaltungen zu sprechen. Karin Jäckel erhält von Frauen Morddrohungen, weil sie es in ihren Büchern wagt, ausnahmsweise auch einmal auf die Probleme von Männern hinzuweisen. Matthias Matussek bekommt eine Strafanzeige wegen Beleidigung angehängt, weil er in einem Fall „abused“ versehentlich mit „missbraucht“ statt „misshandelt“ übersetzte, und auf Lesungen überreicht man ihm T-Shirts mit dem Aufdruck „Alles Schlampen außer Mutti“.
So sehen nach drei Jahrzehnten Frauenbewegung feministische Argumente aus.[1]
Gegen Feminismuskritiker werden generell zwei Hauptstrategien eingesetzt: Einschüchterung und Denunziation. Einschüchterung soll die Menschen davon abhalten, ihre Meinung zu sagen. Denunziation dient dem Zweck, dass den Menschen, die das dennoch tun, nicht zugehört wird. Es sind vor allem diese beiden Techniken, die zu dem Eindruck geführt haben, es gäbe an dieser Ideologie gar nichts zu kritisieren. Dafür gibt es vielfältige Beispiele:
Esther Vilar: „Als Frauenhasserin, Reaktionärin, Faschistin wurde sie beschimpft“, berichtet die Autorin Ulla Rhan mehr als 30 Jahre später über Attacken, die Vilar in den frühen Siebzigern überstehen musste. „Hasstiraden, tätliche Angriffe, ja Morddrohungen gehörten über Jahre hinweg für Esther Vilar zum Alltag. In der legendären Fernsehdiskussion, die unter dem Titel ‚Hennen-Hack-Duell‘ in die Annalen der Geschichte eingehen sollte, zog Alice Schwarzer im Februar 1975 alle Register, um sie mundtot zu machen. Der Mann ist der Böse, die Frau ist die Gute. Dass das ein für alle Mal klar ist! Widerspruch gilt nicht!“ Unter anderem warf Schwarzer Vilar in dieser Fernsehdebatte vor, eine „Faschistin“ zu sein, wenn sie die Dinge anders als Schwarzer sehe.
„Auf der Toilette der Münchner Staatsbibliothek haben mich vier junge Frauen zusammengeschlagen. Das war nicht zum Lachen. Ich wurde bespuckt, ich bekam unentwegt Morddrohungen, mein Haus in München pinselte man mit Totenköpfen und Ähnlichem voll. Ich habe Deutschland von einem Tag auf den andern verlassen, ich hatte einen kleinen Sohn, ich konnte nicht mehr bleiben. Ich bin in die Schweiz. Das war der Anfang.“ [2]
Warren Farrell: Der weltweit vermutlich einflussreichste Männer- und Väterrechtler wurde von Feministinnen und profeministischen Männern wie Michael Kimmel als Befürworter von Vergewaltigung und Inzest verleumdet. Seine früheren profeministischen Bücher wurden in Zeitungen besprochen und er durfte zu dieser Zeit noch in Fernsehsendungen erscheinen. Beides riss schlagartig ab, als er sich auch für die Rechte der Männer einsetzte. Immer mehr Zeitungen und Sender lehnten als Folge politischen Drucks Texte von ihm und Interviews mit ihm ab.
Neil Lyndon: Bis Dezember 1990 war Lyndon einer der bestbezahlten und angesehensten Journalisten Großbritanniens, schrieb für die „Times“, den „Independent“ und den „Evening Standard“. Dann veröffentlichte er einen Zeitungsartikel, in dem er eine wachsende Feindseligkeit gegenüber Männern in den Medien beklagte und zur Sprache brachte, dass die zunehmende Kontaktsperre vieler Väter zu ihren Kindern ein schwerwiegendes Problem darstelle. Darüber hinaus vertrat er die Thesen, dass nicht Mädchen, sondern Jungen in unseren Schulen benachteiligt würden und dass das Gesundheitssystem in Fragen wie der Krebsvorsorge nicht Frauen, sondern Männer vernachlässige. Da sein Artikel als Angriff auf die Grundlagen des Feminismus verstanden wurde und allgemeine Einigkeit darüber bestand, dass der Feminismus heilig war, wurde über Lyndon geurteilt, er müsse offensichtlich schwer psychisch gestört sein, moralisch verkommen, impotent, einen zu kleinen Penis haben oder nicht in der Lage sein, eine Frau zu finden. Lyndon war zu diesem Zeitpunkt glücklich verheiratet und hatte einen Sohn. Als er wenig später ein Buch zu demselben Thema herausbrachte, „No More Sex Wars“, erklärten Akademikerinnen, das Buch solle verbrannt und Lyndon erschossen werden. In erster Linie attackierten ihn Menschen, die das Buch nicht gelesen hatten. Ihm wurden Frauenfeindlichkeit und rechtes Gedankengut unterstellt. Infolge dieser ständigen öffentlichen Attacken zerbrach seine Ehe. Seine Frau wendete sich verstärkt dem Alkohol zu und beteiligte sich schließlich an den Angriffen auf ihren (inzwischen) Exmann. Sie erstritt sich das volle Sorgerecht für den Sohn. Unter anderem, indem sie dem Gericht Auszüge aus Lyndons lästerlichen Schriften präsentierte. Gleichzeitig wurde Lyndon beruflich und gesellschaftlich weiterhin ausgegrenzt und sein Einkommen fiel von mehreren tausend Pfund pro Monat auf mehrere hundert. Schließlich musste er Privatinsolvenz anmelden und sein Haus kam unter den Hammer.
Erin Pizzey: Pizzey, die Mitbegründerin des ersten Frauenhauses der Welt, problematisierte später, dass das Thema „häusliche Gewalt“ von Feministinnen gekapert wurde und wies daraufhin, dass aktuellen Studien zufolge die Hälfte der Opfer männlich sei. Sie konnte keine öffentlichen Reden mehr halten, ohne von Frauenrechtlerinnen niedergeschrieen zu werden, und wurde das Opfer von Telefonterror sowie Morddrohungen gegen sie und Mitglieder ihrer Familie. Jemand schoss auf ihr Haus und brachte ihren Hund um. Schließlich flüchtete sie aus England nach New Mexico.
Suzanne Steinmetz: Ihre Forschungen wiesen erstmals auf die hohe Rate männlicher Opfer bei häuslicher Gewalt hin. Sie und ihre Kinder wurden mit dem Tode bedroht. Bei dem Treffen einer Bürgerrechtsbewegung, bei dem sie sprechen sollte, ging eine Bombendrohung ein.
Professor Neil Gilbert: Gilbert erklärte die Messfehler in den Studien zweier Feministinnen, die fälschlicherweise behaupteten, jede vierte Frau sei bereits Opfer einer Vergewaltigung geworden. Es gab Protestdemos, bei denen Schilder mit den Worten „Tötet Neil Gilbert“ geschwenkt wurden.
Dr. Karin Jäckel: 1997 machte Jäckel mit ihrem Buch „Der gebrauchte Mann“ darauf aufmerksam, dass auch Männer Scheidungsopfer werden können. Im Jahr 2005 schaffte es dieses Thema auf die Titelseiten von „Focus“ und „Spiegel“. Ein knappes Jahrzehnt zuvor hatten Frauengruppen Dr. Jäckel noch Mord, Entführung und Brandschatzung angedroht. Buchhändlerinnen boykottierten ihre Werke oder erklärten auf Nachfrage fälschlich, sie seien vergriffen. Verlagslektorinnen ließen Manuskripte untergehen und Verträge platzen.
Ursula Enders: Enders ist die Gründerin und Vorsitzende der gegen sexuellen Missbrauch gerichteten Organisation „Zartbitter“. In der 2003 erschienenen Neuauflage ihres Buches „Zart war ich, bitter war’s“ beklagt sie, wie enorm schwierig es sei, in diesem Bereich weibliche Täterschaft zur Sprache zu bringen. „Die wenigen engagierten Frauen (und Männer), die schon Anfang der 1990er Jahre ‚Frauen als Täterinnen‘ zum Thema machten, wurden gemobbt.“ So sei ihrem Mitarbeiter Dirk Bange „Hass und Empörung“ entgegengeschlagen, als er dieses Tabu gebrochen habe. Ursula Enders: „Auch versteigen sich einige Dogmatikerinnen dazu, mich dafür zu beschimpfen, dass sie mangels Alternative einer vergleichbaren Forschung durch eine Frau dazu gezwungen sind, die Studien meines Kollegen zu zitieren. Fortan gelte ich in einigen Kreisen endgültig als ‚Verräterin an der Frauenbewegung‘. Im Sommer 2000 spricht mich eine Fachfrau ganz unvermittelt darauf an, dass sie in den 1990er Jahren öfter eine extrem hasserfüllte Stimmung im Publikum erlebt hat, sobald ich als Referentin das Wort Täterinnen auf Veranstaltungen nur ausgesprochen habe. Damit bestätigt die Fachkollegin die Berechtigung der von meinen Kolleginnen und Kollegen schon vor Jahren verordneten Schutzmaßnahme: Sie haben mir längst untersagt, ohne Begleitung eines kollegialen ‚Bodyguards‘ auf überregionale Veranstaltungen zu fahren, damit ich in ‚Fachdiskussionen‘ stets eine Unterstützung habe.“
Katharina Rutschky: Sie machte eine Hysterisierung in Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch zum Thema (und wurde damit später von anderen Forschem und Publizisten bestätigt). Daraufhin erhielt sie Morddrohungen per Post, und auch wenn sie auf Veranstaltungen zu diesem Thema sprechen wollte, wurde sie körperlich bedroht („Für das, was du sagst, gehört dir die Fresse poliert!“), bis sie aus Todesangst um Hilfe zu schreien begann.[3]
Eva Herman: Sie hat als beliebteste Tagesschausprecherin und bekannte Moderatorin gewagt, mit ihrem Buch „Das Eva-Prinzip“ eine Verteidigungsschrift zugunsten der Familie zu veröffentlichen. Alice Schwarzer verortete ihre Ansichten zwischen „Steinzeitkeule und Mutterkreuz“.[4] Damit hatte sie als Erste einen Bezug zwischen Hermans Thesen und dem Nationalsozialismus hergestellt. Autorin Thea Dorn machte aus dem Eva-Prinzip das „Eva-Braun-Prinzip“.[5] „Bild am Sonntag“ titelte „Eva Herman lobt Hitlers Familienpolitik“. Die Grünen-Politikerin Julia Seeliger sagte nach der Falschmeldung im Hamburger Abendblatt: „Wer wie Eva Herman derart penetrant die Bevölkerungspolitik der Nazis lobt, ist als Mitarbeiterin eines öffentlich-rechtlichen Senders nicht länger tragbar. Nun muss der NDR auch die Konsequenzen ziehen und Eva Herman endlich feuern! Schon die in ihrem vorigen Buch ‚Das Eva-Prinzip‘ vertretenen Thesen können nur in eine Ecke mit der Nazi-Bevölkerungspolitik gestellt werden. In der Tagesschau ist Herman seitdem richtigerweise nicht mehr zu sehen.“[6] Letztlich erreichte Alice Schwarzers mediales Netzwerk – im Schulterschluss mit einer gleichgeschalteten Mainstream-Presse – die fristlose Kündigung Hermans beim NDR am 9. September 2007.[7] Der Höhepunkt stellte ein inszenierter Rauswurf Hermans aus der laufenden Johannes B. Kerner-Show dar. Johannes Baptist Kerner spielte den freundlichen Inquisitor, der Frau Herman in seinem Studio zur öffentlichen Abbitte aufforderte und dann vor die Tür setzte.[8] Damit wurde Herman mit einer Geste zur persona non grata und als massenkompatible Gegenstimme zur Regierungspolitik neutralisiert. Deutschland hat seinen vorläufig letzten Hexenprozess erlebt. (Vgl. auch Die Rolle der Medien.)[3][9]
[1]Arne Hoffmann: „Sind Frauen die besseren Menschen? Plädoyer für einen selbstbewussten Mann.“, Schwarzkopf & Schwarzkopf 2001, ISBN 3-89602-382-9, S. 435f.
[2]„Liebe macht unfrei“, Esther Vilar im Interview mit Peer Teuwsen, Weltwoche vom 20. Dezember 2007
[3]ab Arne Hoffmann: „Der Fall Eva Herman. Hexenjagd in den Medien.“, Lichtschlag 2007, ISBN 3-939562-05-X WGvdL-Forum: Feministische Gewalt, Mirko, 30.01.2010 – 15:04
[4] „Panik im Patriarchat“ (Alice Schwarzer im Interview), Spiegel am 29. Mai 2006, S. 94
[5]Thea Dorn: „Das Eva-Braun-Prinzip“, TAZ am 29. November 2006
[6]Julia Seeliger: „Eva Herman ist nicht mehr tragbar. Der NDR muss endlich handeln!“, Pressemitteilung vom 9. September 2007 (Julia Seeliger ist Frauen- und geschlechterpolitische Sprecherin im Landesvorstand Berlin)
Die verlorene Ehre der Eva H. Meinungsfreiheit für konservative Ansichten? Mediale Hinrichtungen sollen abschreckende Wirkung haben., Junge Freiheit am 19. Oktober 2007 (Wer dem Zeitgeist in die Quere kommt, mit dem wird kurzer Prozeß gemacht. Gegen solche Abweichler sind die schwersten Diffamierungen gerade gut genug, nicht obwohl, sondern gerade wenn sie so populär, unverdächtig und damit gefährlich sind wie eben die telegene Moderatorin Eva Herman.)
3.2.2.10. Feministische Gewalt gegen Andersdenkende
Es ist nicht risikolos, sich dem feministisch geprägten Mainstream in den Weg zu stellen und auch nur höflich darauf aufmerksam machen, dass die feministische Kaiserin längst schon keine Kleider mehr trägt. Die meisten Autoren und Wissenschaftler, die das versucht haben, sind nicht gerade mit offenen Armen empfangen worden:
Esther Vilar wurde so oft tätlich angegriffen, dass sie die Bundesrepublik verlassen und nach England ziehen musste. Suzanne Steinmetz wurde damit gedroht, ihre Kinder umzubringen. Die Gedächtnisforscherin Elizabeth Loftus erhält beleidigende Anrufe wie „Ihre Arbeit steht auf demselben Niveau wie die Leute, die die Existenz der Vernichtungslager im Zweiten Weltkrieg leugnen.“ Katharina Rutschky wird für ihre Darlegungen von autonomen Frauengruppen bedroht, angegriffen und gewürgt; diese machen es ihr auch unmöglich, auf öffentlichen Veranstaltungen zu sprechen. Karin Jäckel erhält von Frauen Morddrohungen, weil sie es in ihren Büchern wagt, ausnahmsweise auch einmal auf die Probleme von Männern hinzuweisen. Matthias Matussek bekommt eine Strafanzeige wegen Beleidigung angehängt, weil er in einem Fall „abused“ versehentlich mit „missbraucht“ statt „misshandelt“ übersetzte, und auf Lesungen überreicht man ihm T-Shirts mit dem Aufdruck „Alles Schlampen außer Mutti“.
So sehen nach drei Jahrzehnten Frauenbewegung feministische Argumente aus.[1]
Gegen Feminismuskritiker werden generell zwei Hauptstrategien eingesetzt: Einschüchterung und Denunziation. Einschüchterung soll die Menschen davon abhalten, ihre Meinung zu sagen. Denunziation dient dem Zweck, dass den Menschen, die das dennoch tun, nicht zugehört wird. Es sind vor allem diese beiden Techniken, die zu dem Eindruck geführt haben, es gäbe an dieser Ideologie gar nichts zu kritisieren. Dafür gibt es vielfältige Beispiele:
Esther Vilar: „Als Frauenhasserin, Reaktionärin, Faschistin wurde sie beschimpft“, berichtet die Autorin Ulla Rhan mehr als 30 Jahre später über Attacken, die Vilar in den frühen Siebzigern überstehen musste. „Hasstiraden, tätliche Angriffe, ja Morddrohungen gehörten über Jahre hinweg für Esther Vilar zum Alltag. In der legendären Fernsehdiskussion, die unter dem Titel ‚Hennen-Hack-Duell‘ in die Annalen der Geschichte eingehen sollte, zog Alice Schwarzer im Februar 1975 alle Register, um sie mundtot zu machen. Der Mann ist der Böse, die Frau ist die Gute. Dass das ein für alle Mal klar ist! Widerspruch gilt nicht!“ Unter anderem warf Schwarzer Vilar in dieser Fernsehdebatte vor, eine „Faschistin“ zu sein, wenn sie die Dinge anders als Schwarzer sehe.
Warren Farrell: Der weltweit vermutlich einflussreichste Männer- und Väterrechtler wurde von Feministinnen und profeministischen Männern wie Michael Kimmel als Befürworter von Vergewaltigung und Inzest verleumdet. Seine früheren profeministischen Bücher wurden in Zeitungen besprochen und er durfte zu dieser Zeit noch in Fernsehsendungen erscheinen. Beides riss schlagartig ab, als er sich auch für die Rechte der Männer einsetzte. Immer mehr Zeitungen und Sender lehnten als Folge politischen Drucks Texte von ihm und Interviews mit ihm ab.
Neil Lyndon: Bis Dezember 1990 war Lyndon einer der bestbezahlten und angesehensten Journalisten Großbritanniens, schrieb für die „Times“, den „Independent“ und den „Evening Standard“. Dann veröffentlichte er einen Zeitungsartikel, in dem er eine wachsende Feindseligkeit gegenüber Männern in den Medien beklagte und zur Sprache brachte, dass die zunehmende Kontaktsperre vieler Väter zu ihren Kindern ein schwerwiegendes Problem darstelle. Darüber hinaus vertrat er die Thesen, dass nicht Mädchen, sondern Jungen in unseren Schulen benachteiligt würden und dass das Gesundheitssystem in Fragen wie der Krebsvorsorge nicht Frauen, sondern Männer vernachlässige. Da sein Artikel als Angriff auf die Grundlagen des Feminismus verstanden wurde und allgemeine Einigkeit darüber bestand, dass der Feminismus heilig war, wurde über Lyndon geurteilt, er müsse offensichtlich schwer psychisch gestört sein, moralisch verkommen, impotent, einen zu kleinen Penis haben oder nicht in der Lage sein, eine Frau zu finden. Lyndon war zu diesem Zeitpunkt glücklich verheiratet und hatte einen Sohn. Als er wenig später ein Buch zu demselben Thema herausbrachte, „No More Sex Wars“, erklärten Akademikerinnen, das Buch solle verbrannt und Lyndon erschossen werden. In erster Linie attackierten ihn Menschen, die das Buch nicht gelesen hatten. Ihm wurden Frauenfeindlichkeit und rechtes Gedankengut unterstellt. Infolge dieser ständigen öffentlichen Attacken zerbrach seine Ehe. Seine Frau wendete sich verstärkt dem Alkohol zu und beteiligte sich schließlich an den Angriffen auf ihren (inzwischen) Exmann. Sie erstritt sich das volle Sorgerecht für den Sohn. Unter anderem, indem sie dem Gericht Auszüge aus Lyndons lästerlichen Schriften präsentierte. Gleichzeitig wurde Lyndon beruflich und gesellschaftlich weiterhin ausgegrenzt und sein Einkommen fiel von mehreren tausend Pfund pro Monat auf mehrere hundert. Schließlich musste er Privatinsolvenz anmelden und sein Haus kam unter den Hammer.
Erin Pizzey: Pizzey, die Mitbegründerin des ersten Frauenhauses der Welt, problematisierte später, dass das Thema „häusliche Gewalt“ von Feministinnen gekapert wurde und wies daraufhin, dass aktuellen Studien zufolge die Hälfte der Opfer männlich sei. Sie konnte keine öffentlichen Reden mehr halten, ohne von Frauenrechtlerinnen niedergeschrieen zu werden, und wurde das Opfer von Telefonterror sowie Morddrohungen gegen sie und Mitglieder ihrer Familie. Jemand schoss auf ihr Haus und brachte ihren Hund um. Schließlich flüchtete sie aus England nach New Mexico.
Suzanne Steinmetz: Ihre Forschungen wiesen erstmals auf die hohe Rate männlicher Opfer bei häuslicher Gewalt hin. Sie und ihre Kinder wurden mit dem Tode bedroht. Bei dem Treffen einer Bürgerrechtsbewegung, bei dem sie sprechen sollte, ging eine Bombendrohung ein.
Professor Neil Gilbert: Gilbert erklärte die Messfehler in den Studien zweier Feministinnen, die fälschlicherweise behaupteten, jede vierte Frau sei bereits Opfer einer Vergewaltigung geworden. Es gab Protestdemos, bei denen Schilder mit den Worten „Tötet Neil Gilbert“ geschwenkt wurden.
Dr. Karin Jäckel: 1997 machte Jäckel mit ihrem Buch „Der gebrauchte Mann“ darauf aufmerksam, dass auch Männer Scheidungsopfer werden können. Im Jahr 2005 schaffte es dieses Thema auf die Titelseiten von „Focus“ und „Spiegel“. Ein knappes Jahrzehnt zuvor hatten Frauengruppen Dr. Jäckel noch Mord, Entführung und Brandschatzung angedroht. Buchhändlerinnen boykottierten ihre Werke oder erklärten auf Nachfrage fälschlich, sie seien vergriffen. Verlagslektorinnen ließen Manuskripte untergehen und Verträge platzen.
Ursula Enders: Enders ist die Gründerin und Vorsitzende der gegen sexuellen Missbrauch gerichteten Organisation „Zartbitter“. In der 2003 erschienenen Neuauflage ihres Buches „Zart war ich, bitter war’s“ beklagt sie, wie enorm schwierig es sei, in diesem Bereich weibliche Täterschaft zur Sprache zu bringen. „Die wenigen engagierten Frauen (und Männer), die schon Anfang der 1990er Jahre ‚Frauen als Täterinnen‘ zum Thema machten, wurden gemobbt.“ So sei ihrem Mitarbeiter Dirk Bange „Hass und Empörung“ entgegengeschlagen, als er dieses Tabu gebrochen habe. Ursula Enders: „Auch versteigen sich einige Dogmatikerinnen dazu, mich dafür zu beschimpfen, dass sie mangels Alternative einer vergleichbaren Forschung durch eine Frau dazu gezwungen sind, die Studien meines Kollegen zu zitieren. Fortan gelte ich in einigen Kreisen endgültig als ‚Verräterin an der Frauenbewegung‘. Im Sommer 2000 spricht mich eine Fachfrau ganz unvermittelt darauf an, dass sie in den 1990er Jahren öfter eine extrem hasserfüllte Stimmung im Publikum erlebt hat, sobald ich als Referentin das Wort Täterinnen auf Veranstaltungen nur ausgesprochen habe. Damit bestätigt die Fachkollegin die Berechtigung der von meinen Kolleginnen und Kollegen schon vor Jahren verordneten Schutzmaßnahme: Sie haben mir längst untersagt, ohne Begleitung eines kollegialen ‚Bodyguards‘ auf überregionale Veranstaltungen zu fahren, damit ich in ‚Fachdiskussionen‘ stets eine Unterstützung habe.“
Katharina Rutschky: Sie machte eine Hysterisierung in Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch zum Thema (und wurde damit später von anderen Forschem und Publizisten bestätigt). Daraufhin erhielt sie Morddrohungen per Post, und auch wenn sie auf Veranstaltungen zu diesem Thema sprechen wollte, wurde sie körperlich bedroht („Für das, was du sagst, gehört dir die Fresse poliert!“), bis sie aus Todesangst um Hilfe zu schreien begann.[3]
Eva Herman: Sie hat als beliebteste Tagesschausprecherin und bekannte Moderatorin gewagt, mit ihrem Buch „Das Eva-Prinzip“ eine Verteidigungsschrift zugunsten der Familie zu veröffentlichen. Alice Schwarzer verortete ihre Ansichten zwischen „Steinzeitkeule und Mutterkreuz“.[4] Damit hatte sie als Erste einen Bezug zwischen Hermans Thesen und dem Nationalsozialismus hergestellt. Autorin Thea Dorn machte aus dem Eva-Prinzip das „Eva-Braun-Prinzip“.[5] „Bild am Sonntag“ titelte „Eva Herman lobt Hitlers Familienpolitik“. Die Grünen-Politikerin Julia Seeliger sagte nach der Falschmeldung im Hamburger Abendblatt: „Wer wie Eva Herman derart penetrant die Bevölkerungspolitik der Nazis lobt, ist als Mitarbeiterin eines öffentlich-rechtlichen Senders nicht länger tragbar. Nun muss der NDR auch die Konsequenzen ziehen und Eva Herman endlich feuern! Schon die in ihrem vorigen Buch ‚Das Eva-Prinzip‘ vertretenen Thesen können nur in eine Ecke mit der Nazi-Bevölkerungspolitik gestellt werden. In der Tagesschau ist Herman seitdem richtigerweise nicht mehr zu sehen.“[6] Letztlich erreichte Alice Schwarzers mediales Netzwerk – im Schulterschluss mit einer gleichgeschalteten Mainstream-Presse – die fristlose Kündigung Hermans beim NDR am 9. September 2007.[7] Der Höhepunkt stellte ein inszenierter Rauswurf Hermans aus der laufenden Johannes B. Kerner-Show dar.
Johannes Baptist Kerner spielte den freundlichen Inquisitor, der Frau Herman in seinem Studio zur öffentlichen Abbitte aufforderte und dann vor die Tür setzte.[8] Damit wurde Herman mit einer Geste zur persona non grata und als massenkompatible Gegenstimme zur Regierungspolitik neutralisiert. Deutschland hat seinen vorläufig letzten Hexenprozess erlebt. (Vgl. auch Die Rolle der Medien.)[3][9]
WGvdL-Forum: Feministische Gewalt, Mirko, 30.01.2010 – 15:04
Michael Klonovsky: Sünderin sowieso, Focus 42/2007, S. 36 ff.
Eva und der Sündenfall, Neue Zürcher Zeitung am 14. Oktober 2007