„Alleinerziehend sein ist eine Erfolgsstory!“ [1]
Die alleinerziehende Mutter wird als Erfolgsmodell hochgelobt und als Vorbild herausgestellt. Der Kult um die so genannte „Alleinerziehende“ grotesk, der staatlich alimentierte Helferschwadronen zur Seite springen wie einer Schwerverletzten, als sei das Kinderkriegen allein eine nobelpreisreife Leistung und als stünde fortan jeder bindungsschwachen oder -unwilligen Bafög-Empfängerin, die ihren Freund nicht halten konnte oder wollte, eine Kriegerwitwenrente in Form von Unterhalt und staatlichen Vergünstigungen als eine lebenslange Selbstverständlichkeit zu. Man sollte immer bedenken, dass die meisten Scheidungen von Frauen eingereicht werden, dass also mittlerweile die „Alleinerziehende“ unter Frauen ein durchaus angestrebtes Karriereziel sein kann – kein Wunder bei all den Vergünstigungen.[2]
Kaum eine Frau ist gezwungen, ein Kind allein zu erziehen. Eine Frau, die sich von einer flüchtigen Disko-Bekanntschaft schwängern lässt, hat ihr Schicksal ebenso selbst gewählt wie die eheunwillige Ehefrau, welche die Scheidung einreicht und anschließend den Vater ausgrenzt. Alleinerziehende ist ein Euphemismus, der glauben machen will, dass eine starke Frau „allein“ den Fährnissen des Lebens trotzt. Tatsächlich aber ist eine Alleinerziehende nur eine Frau, die nicht fähig oder nicht Willens ist, dem Vater die Teilhabe an der Erziehung seines Kindes zu ermöglichen.
Die Begriffsverwirrung ist total: Der Begriff „Alleinerziehende Mutter“ ist ein fachlicher Termini, der weder mit „allein erziehen“ noch mit „allein leben“ etwas zu tun hat. Er beschreibt lediglich, dass die Mutter das alleinige Sorgerecht hat, mithin den Vater des Kindes erfolgreich entsorgt hat. Die „Alleinerziehende“ kann mit einem neuen Lebensabschnittspartner zusammenleben, dieser kann sogar an der Erziehung des Kindes teilhaben, und trotzdem wird sie offiziell als alleinerziehend geführt.[3]
Auch der Begriff „Ein-Eltern-Familie“ ist eine Worterfindung aus der Welt des Familienzerbruchs. Warum auch nicht? Kann man doch einen Pkw, der bei einem Unfall durch seitlichen Aufprall gegen einen Baum in zwei Teile zerrissen wurde, auch als „Zweirad-Mercedes“ bezeichnen. Dabei ist das zerstörte Fahrzeug, objektiv gesehen, nur noch ein Haufen Schrott. Aber objektive Ehrlichkeit kann grausam oder zumindest unangenehm sein, und so erfindet man eben beschönigende Ersatzbegriffe. Wen interessiert es da schon, dass das Wort „Einelternfamilie“ eine grammatikalische Unmöglichkeit an sich darstellt, denn „Eltern“ sind immer zwei.
Eltern heißt „die Älteren“. Eltern ist von daher nur in der Mehrzahl zu gebrauchen. Es gibt einen Elternteil, entweder Vater oder Mutter, der Begriff zeigt, dass beides nur komplementär gesehen werden kann. Einelternfamilie ist genauso unmöglich wie Eingeschwisterkind, Einbruder, Einschwester, Ein-Menschenmenge, Ein-Ehepaar oder Ein-Laub. Dass selbst studierte Leute, sogar ProfessorInnen und hochbezahlte MitarbeiterInnen aus dem Bundesfamilienministerium, sich einer derart absurden Sprache bedienen, macht die Sache nicht leichter, sondern zeigt wohl nur wie es um die auch sprachliche Kompetenz dieser Menschen bestellt ist.[4]
Karin Jäckel: „Die heroisierte Alleinerziehende – Das Ende ihrer Fahnenstange?“
„Lieber zwölf Kinder als einmal heiraten“, Spiegel 37/1977, Seite 82 vom 5. September 1977 Passend zum neuen Scheidungsrecht: „Lieber zwölf Kindern …“, dabei schaffen die Frauen nicht einmal die gesellschaftserhaltende Geburtenquote von 2,1 Kindern. „… als einmal heiraten“, ein zukunftsweisendes Wort, warum soll Frau heiraten, wenn sie sich die Vorteile der Ehe wie Unterhalt auch so sichern kann? „Der Vater darf sich um das Kind kümmern“, erlaubt die Muttergöttin gnädig, wir wissen aber, dass das Muttertier sehr oft ungnädig ist. „Ich stelle keine Forderungen. Das Leben ist so schön, wie es ist.“ Seltsam nur, dass viele Männer andere Erfahrungen machen. „Die Gesellschaft tut sich schwer mit den Frauen, die ein Kind und keinen Mann dazu haben.“ Dabei haben die meisten dieser Frauen einen männlichen Zahler oder den Staat als Ersatzvater.
1.5.1. Die Alleinerziehende
Die alleinerziehende Mutter wird als Erfolgsmodell hochgelobt und als Vorbild herausgestellt. Der Kult um die so genannte „Alleinerziehende“ grotesk, der staatlich alimentierte Helferschwadronen zur Seite springen wie einer Schwerverletzten, als sei das Kinderkriegen allein eine nobelpreisreife Leistung und als stünde fortan jeder bindungsschwachen oder -unwilligen Bafög-Empfängerin, die ihren Freund nicht halten konnte oder wollte, eine Kriegerwitwenrente in Form von Unterhalt und staatlichen Vergünstigungen als eine lebenslange Selbstverständlichkeit zu. Man sollte immer bedenken, dass die meisten Scheidungen von Frauen eingereicht werden, dass also mittlerweile die „Alleinerziehende“ unter Frauen ein durchaus angestrebtes Karriereziel sein kann – kein Wunder bei all den Vergünstigungen.[2]
Kaum eine Frau ist gezwungen, ein Kind allein zu erziehen. Eine Frau, die sich von einer flüchtigen Disko-Bekanntschaft schwängern lässt, hat ihr Schicksal ebenso selbst gewählt wie die eheunwillige Ehefrau, welche die Scheidung einreicht und anschließend den Vater ausgrenzt. Alleinerziehende ist ein Euphemismus, der glauben machen will, dass eine starke Frau „allein“ den Fährnissen des Lebens trotzt. Tatsächlich aber ist eine Alleinerziehende nur eine Frau, die nicht fähig oder nicht Willens ist, dem Vater die Teilhabe an der Erziehung seines Kindes zu ermöglichen.
Die Begriffsverwirrung ist total: Der Begriff „Alleinerziehende Mutter“ ist ein fachlicher Termini, der weder mit „allein erziehen“ noch mit „allein leben“ etwas zu tun hat. Er beschreibt lediglich, dass die Mutter das alleinige Sorgerecht hat, mithin den Vater des Kindes erfolgreich entsorgt hat. Die „Alleinerziehende“ kann mit einem neuen Lebensabschnittspartner zusammenleben, dieser kann sogar an der Erziehung des Kindes teilhaben, und trotzdem wird sie offiziell als alleinerziehend geführt.[3]
Auch der Begriff „Ein-Eltern-Familie“ ist eine Worterfindung aus der Welt des Familienzerbruchs. Warum auch nicht? Kann man doch einen Pkw, der bei einem Unfall durch seitlichen Aufprall gegen einen Baum in zwei Teile zerrissen wurde, auch als „Zweirad-Mercedes“ bezeichnen. Dabei ist das zerstörte Fahrzeug, objektiv gesehen, nur noch ein Haufen Schrott. Aber objektive Ehrlichkeit kann grausam oder zumindest unangenehm sein, und so erfindet man eben beschönigende Ersatzbegriffe. Wen interessiert es da schon, dass das Wort „Einelternfamilie“ eine grammatikalische Unmöglichkeit an sich darstellt, denn „Eltern“ sind immer zwei.
Eltern heißt „die Älteren“. Eltern ist von daher nur in der Mehrzahl zu gebrauchen. Es gibt einen Elternteil, entweder Vater oder Mutter, der Begriff zeigt, dass beides nur komplementär gesehen werden kann. Einelternfamilie ist genauso unmöglich wie Eingeschwisterkind, Einbruder, Einschwester, Ein-Menschenmenge, Ein-Ehepaar oder Ein-Laub. Dass selbst studierte Leute, sogar ProfessorInnen und hochbezahlte MitarbeiterInnen aus dem Bundesfamilienministerium, sich einer derart absurden Sprache bedienen, macht die Sache nicht leichter, sondern zeigt wohl nur wie es um die auch sprachliche Kompetenz dieser Menschen bestellt ist.[4]
Siehe auch: Atomisierung der Gesellschaft
Passend zum neuen Scheidungsrecht: „Lieber zwölf Kindern …“, dabei schaffen die Frauen nicht einmal die gesellschaftserhaltende Geburtenquote von 2,1 Kindern. „… als einmal heiraten“, ein zukunftsweisendes Wort, warum soll Frau heiraten, wenn sie sich die Vorteile der Ehe wie Unterhalt auch so sichern kann? „Der Vater darf sich um das Kind kümmern“, erlaubt die Muttergöttin gnädig, wir wissen aber, dass das Muttertier sehr oft ungnädig ist. „Ich stelle keine Forderungen. Das Leben ist so schön, wie es ist.“ Seltsam nur, dass viele Männer andere Erfahrungen machen. „Die Gesellschaft tut sich schwer mit den Frauen, die ein Kind und keinen Mann dazu haben.“ Dabei haben die meisten dieser Frauen einen männlichen Zahler oder den Staat als Ersatzvater.
Matthias Matussek: „Die vaterlose Gesellschaft“, ISBN 3-499-60597-X, S. 15