Die Bedingungen der Arbeitswelt können sich ebenfalls zerstörend auf Familie auswirken. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird deshalb zu einem wichtigen Thema in der gesellschaftlichen Debatte. Der allgemeine Weiblichkeitswahn führt allerdings dazu, dass auch hier nicht die Familienverträglichkeit im Vordergrund steht, sondern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen, Frauenquote und Frauenbevorzugung. Diese Schlagseite in der öffentlichen Debatte führt dazu, dass auch hier wichtige gesellschaftliche Weichenstellungen nicht in die richtige Richtung erfolgen.
Die Frauen und die Wirtschaft
Das Problem wird noch durch den feministischen Wunsch verschärft, alle (sic!) Frauen als einen Akt der Selbstverwirklichung in die Berufstätigkeit zu bringen. Auf damit unvermeidlich drohende Massenarbeitslosigkeit haben Politiker seit Jahrzehnten nur eine Antwort: Wirtschaftswachstum. Das zeigt sich wieder deutlich in dem „Wachstumsbeschleunigungsgesetz“ der Tigerenten-Koalition. Die Tatsache, dass real erreichbare Wachstumsraten in einem Wohlstandsland 60 Jahren nach dem letzten Krieg nur bescheiden ausfallen können, wird geflissentlich übersehen. Die Wachstumsideologie hat sich allerdings als Irrweg erwiesen, denn der Wachstumsgedanke ist ohne Pyramidenspiel nicht haltbar. Die Erklärung dafür, warum daran so unbeirrbar festgehalten wird, ist wohlmöglich darin zu suchen, dass im säkularen Nachkriegsdeutschland das Wachstumsversprechen die Funktion einer Ersatzreligion übernommen hat, welche die Gesellschaft seitdem zusammenhält.
Esther Vilar hat mit der „25-Stunden-Woche“ einen Vorschlag gemacht.[5] Wenn ein Ehepartner vormittags arbeitet und der andere nachmittags, bzw. sie sich an geraden und ungeraden Arbeitstagen abwechselnd, wäre auch das Betreuungsproblem für Kinder gelöst, dass für Frauen als ein Hindernis für die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie postuliert wird. Trotzdem wird dieser Vorschlag nicht einmal von Feministinnen diskutiert, obwohl jedermann klar sein sollte, dass der 40-Stunden-Arbeitsplatz für alle Illusion ist. Tatsächlich leben Frauen international unter einer Glocke der Behütetheit[6] und das Unterhaltsmaximierungsprinzip zeigt, dass die Feministinnen die letzten sind, die daran etwas ändern wollen. Die Hälfte des Himmels und der Macht forderte die Frauenbewegung: Aber bitte nur im Öffentlichen Dienst, in den Chefetagen der DAX-Unternehmen und in politischen Ämtern, aber nicht 50 % der Kanalreinigung, der Abfallentsorgung, der Bergarbeiter- und Ölplattformarbeiten und nicht 50 % der Nachtjobs. Schon Esther Vilar hat darauf hingewiesen, dass weibliche Berufstätigkeit überhaupt nicht mit männlicher vergleichbar ist, weil Frauen (bis auf absolute Ausnahmen) niemals Mann und Kinder ernähren.[7]
Feminismus-Kritikerinnen haben längst die Mythen des Feminismus entlarvt und festgestellt, dass für viele Frauen das Hausfrauen-Dasein auf die Dauer zu langweilig ist und sie deshalb die Berufstätigkeit suchen, weil sie mehr Anerkennung, Abwechslung und außerhäusliche Kontakte wünschen. Sie wollen in der Regel aber keine echte Verantwortung übernehmen, es kommt für sie nur eine Arbeit infrage, die Spaß macht, keine regelmäßige Verpflichtung darstellt und die sie jederzeit wieder beenden können. Im Gegensatz zum Mann soll Berufsarbeit für Frauen die Möglichkeit der Selbstverwirklichung oder einen Zusatzverdienst bieten, zu einer regelmäßigen Verpflichtung oder lebenslanger Verantwortung darf das für eine Frau nicht ausarten.[8] Der Versorgungsgedanke ist bei sehr vielen Frauen immer noch ungebrochen: Viele geben nach der Heirat ohne Not die Berufstätigkeit auf oder bemühen sich nach einer Schwangerschaft nicht aktiv um einen Wiedereintritt in den Beruf und sie lassen sich ihre „neue Freiheit“ nach einer Scheidung lieber mit Unterhaltszahlungen vom Exmann finanzieren, anstatt durch Berufsarbeit ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Und tatsächlich ist das gesamte Familienrecht darauf ausgerichtet, damit der Staat ihnen diesen Versorgungswunsch auch erfüllen kann.
Es verwundert also nicht, dass nur wenige Frauen eine kontinuierliche Erwerbsbiographie aufweisen. Tatsächlich können Frauen, entgegen ihrer Selbstwahrnehmung, nicht ohne erhebliche Transferleistungen, die von Männern erwirtschaften werden, existieren. Allein für die staatlich organisierte Umverteilung wurde für Deutschland eine jährliche Transferleistung von 200 Mrd. Euro und für die Schweiz 18,25 Mrd. Franken ermittelt.[9] Frauen glänzen also mehr durch Opferinszenierungen und Benachteiligungsklagen, denn durch Leistung. Die Tatsache, dass ihnen das im Berufsleben zum Nachteil gereicht, nennen sie „gläserne Decken“. Das veröffentlichte Selbstbild von Frauen hält einer nüchternen Überprüfung nicht statt. Um auf das Thema Familie zu kommen – die erhebliche Selbstüberschätzung der Frauen und eine völlig überzogene Erwartungshaltung treibt schon den Keim des Scheiterns in eine Familiengründung.
Trotzdem wird hartnäckig Frauenrollen propagiert, die entweder unrealistisch oder zum Scheitern verurteilt sind. So ist bereits seit Jahren der Siegeszug einer Literatur zu beobachten, in der starke Frauen ihren Beruf mit links erledigen, ganz nebenbei den Haushalt schmeißen und meist nach vielen Irrungen doch noch den richtigen Mann finden, einen für alle Fälle oder für jede Gelegenheit, mit dem alles anders wird. Frauen-Kolportage-Romane, eine Fülle von Ratgeber-Literatur und Pseudo-Fachbüchern bedienen den Mythos von der Powerfrau, mit der sich glänzende Geschäfte machen lassen. Jeder große Verlag leistet sich mittlerweile eine Frauenreihe mit der Anleitung zum „Unartig-Sein“ à la „Machiavelli für Frauen“ oder Frauenromanen, in denen als das non plus ultra des weiblich frechen Humors der Besitzer einer Wurstfabrik Herr „Zipfel“ heißt.
Ute Ehrhardt schrieb großspurig, „Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin“.[10] Dabei bleiben Frauen in der Arbeitswelt lieber in Kaffeeautomatenreichweite.
Frauen wollen nicht bloß die Hälfte des Himmels, wie sie immer tun, sondern den ganzen. Die Hölle interessiert sie nicht, die ist für die Anderen.
Ob in illegalen Minen der Ukraine, unter Schwefelarbeitern in Indonesien, auf dem Schlachthof in Nigeria, beim Zerschneiden riesiger Tankschiffe in Pakistan oder unter chinesischen Stahlarbeitern[11], ist keine Frau zu finden.
Auch in Deutschland sind bei Kanalsanierungsarbeiten, Hochspannungsleitungen und Industrietauchen keine Frauen zu finden.[12]
Die Frauen-Lobby hält hartnäckig an der Lohndiskriminierungslüge fest, wonach angeblich Frauen bei gleicher Leistung (sic!) 23 % weniger verdienen als Männer, obwohl empirisch zweifelsfrei festzustellen ist, dass Frauen erheblich weniger leisten als Männer. Warum aber die Wirtschaft sich diese Gelegenheit der Lohnkostenreduzierung entgehen lässt, hat die Frauen-Lobby nie logisch nachvollziehbar erklären können.
Die Wirtschaft und Feminismus
Die stärkste Unterstützung erfährt der Feminismus heute aus der Wirtschaft, die Frauen als brachliegende wirtschaftliche Ressource betrachtet.[13]
Andererseits wehrt sich die Wirtschaft gegen Frauenquoten. Das wird verständlich, weil Gleichstellungspolitik das Ziel Gleichheit statt Freiheit verfolgt – wobei Ergebnisgleichheit statt Chancengleichheit gemeint ist – und zwar Ergebnisgleichheit nicht für die einzelnen Frauen, sondern für die Gruppe der Frauen als ganze. Das bedeutet: Nicht die individuelle Leistung zählt, sondern die Gruppenzugehörigkeit.
Damit wird letztlich die Kritik an der Diskriminierung ad absurdum geführt. Früher hat man Schwarze und Frauen diskriminiert – so gut ihre Leistungen auch waren. Heute werden Schwarze und Frauen gefördert – so schlecht ihre Leistungen auch sein mögen. Die Diskriminierung wurde also nicht überwunden, nur das Vorzeichen der Diskriminierung hat sich gewandelt.
Heute werden Menschen aufgrund einer bestimmten Gruppenzugehörigkeit gefördert, und zwar unabhängig von ihrer individuellen Leistung.[13] Und das ist für keine vitale Wirtschaft hinnehmbar.
Die Sache wird auch dialektisch: Jede Gleichstellungspolitik diskriminiert diejenigen, die es aus eigener Kraft geschafft haben, der Begriff Quotenfrau wird zum Schimpfwort. Die Forderung nach Quoten zielt auf eine Vorabzuschreibung wertvoller Stellen an Gruppenmitglieder. Auch wenn sie politisch nicht erfüllt wird, kann man die Quotenforderung als Warnung verstehen, dass die politisch Korrekten nicht bereit sind, das Ergebnis eines individuellen Wettstreits um begrenzte Chancen hinzunehmen.[13]
Die Wirtschaft und Frauenquote
Befürworter der Frauenquote stellen Norwegen gerne als Positivbeispiel hin. In der deutschen Diskussion wird allerdings häufig vergessen, dass die Quotenregelung in Norwegen nur für allgemeine Aktiengesellschaften, kurz ASA, gilt. Diese Gesellschaftsform entspricht der deutschen AG. Die Mehrheit der norwegischen Unternehmen ist allerdings wie eine deutsche GmbH organisiert – und daher von der Regelung gar nicht betroffen. Den Unternehmen in Norwegen wurden mit ernsten Sanktionen gedroht: Wer die Quote nicht erfülle, könne im Zweifelsfall seine Börsenzulassung verlieren. Das brachte die Unternehmen auf eine Idee.
Das Institut für Sozialforschung in Oslo stellte bei der Analyse der Auswirkung der Frauenquote auf die norwegische Unternehmenslandschaft fest, dass seit der Bekanntgabe des Gesetzes die Anzahl der an der Börse notierten Unternehmen von 554 (2003) auf 362 (2009) zurückging. Als Grund für den Rückzug von der Börse nannte jedes dritte Unternehmen die Einführung der Frauenquote. Mit anderen Worten: Viele norwegische Konzerne verabschiedeten sich von der Börse, um sich vor der Quote zu drücken.
Bei den verbleibenden Unternehmen führte die Quote zu einer Art Cousinenwirtschaft. Deren Mitglieder sind die so genannten „Goldröcke“. So haben die Norweger jene Managerinnen getauft, die die wichtigen Posten unter sich aufteilen. In Norwegen besetzen inzwischen rund 70 Frauen etwa 300 Aufsichtsratsplätze.[14]
Die Unternehmen werden durch die Quote zu hohem bürokratischen Aufwand gezwungen, um sich dann letztlich mit einem zweit- oder drittklassigen Bewerber zufrieden geben zu müssen, nur um die Frauenquote zu erfüllen. Das kann sich nur negativ auf die deutsche Wirtschaft auswirken.
Prädikatsexamen, beste Zeugnisse, knapp zehn Jahre Personalverantwortung in verschiedenen Unternehmen, aufgestiegen bis zur zweiten Managementebene, darunter drei Jahre in Peking verantwortlich fürs Asien-Geschäft – und vor Kurzem noch einen MBA draufgesattelt: Jürgen Grüttner hatte jahrelang zielgerichtet darauf hingearbeitet, es bis ganz nach oben zu schaffen. Als ein Konzern vor einigen Wochen einen neuen Personalchef suchte, schien er kurz vor dem Ziel: Die Stelle passte perfekt zu dem 49-Jährigen, aus Sicht des vom Unternehmen beauftragten Headhunters war Grüttner der am besten qualifizierte Kandidat.
Das Problem: Das Unternehmen wollte ihn nur der Form halber kennenlernen. Der Grund: Unter den drei Kandidaten der letzten Runde waren neben ihm auch zwei Frauen mit beachtlichen, wenn auch nicht besseren Lebensläufen.[15]
Der mit der Kandidatensuche beauftragte Partner gibt zu „Der Mann hatte von Anfang an keine Chance“. Seinen wahren Namen möchte er nicht preisgeben, weil die Angst vor Repressalien zu groß ist.
Es werden hier zwei Probleme des Feminismus deutlich:
Der totalitäre Zug des Feminismus führt dazu, dass Feminismuskritiker Repressalien fürchten müssen. Das zweite Problem besteht darin, dass Frauenquoten das Leistungsprinzip aufheben. Das kann nicht ohne schwerwiegende Konsequenzen für eine Gesellschaft bleiben. Wenn das „richtige“ Geschlecht wichtiger ist als die Qualifikation und die Leistung, dann ist das genauso fragwürdig, als wenn das „richtige“ Parteibuch über die Besetzung von Führungspositionen entscheidet.
Weil die Unternehmen eine gesetzliche Frauenquote fürchten, wie der Teufel das Weihwasser, üben sie sich panikartig in vorauseilendem Gehorsam. Verpflichten sich freiwillig, den Frauenanteil in ihren Führungsetagen und Aufsichtsräten in den kommenden Jahren deutlich zu erhöhen. Suchen im In- und Ausland händeringend nach geeigneten Kandidatinnen. Und verordnen sich Frauenförderprogramme, um zumindest in ein paar Jahren die Chance zu haben, die selbst auferlegten Quotenziele zu erfüllen.
Kein Unternehmen will sich noch länger das Image eines Macho-Ladens leisten, kaum ein Konzernlenker lässt eine Gelegenheit aus, um zu betonen, sich nichts sehnlicher zu wünschen als mehr Frauen in Führungspositionen. Dass hoch qualifizierte Männer deshalb auf dem Karriere-Abstellgleis landen, wird stillschweigend in Kauf genommen.
Nach einer aktuellen Umfrage der WirtschaftsWoche unter allen börsennotierten deutschen Unternehmen breitet sich diese Haltung vor allem in Konzernen immer weiter aus.[16]
Die Deutsche Telekom war der erste Großkonzern, der auf den Frauenquoten-Zirkus aufgesprungen ist. Sie musste sich dann leider auch alsbald von ihrer ersten Quotenfrau trennen.[17]
Die Feministen können zwar eine Frauenquote fordern, sie vielleicht auch politisch durchsetzen, sie können aber nicht sicherstellen, dass dann auch genügend weibliches Spitzenpersonal auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht.
Die Wirtschaft und Genderismus
Gender Budgeting ist fester Bestandteil der Ausschreibung öffentlicher Aufträge. Ein Unternehmen, das sich dem nicht unterwirft, scheidet mit seiner Bewerbung schon in der Vorphase aus. Wer als Unternehmer also von öffentlichen Aufträgen abhängt, hat mittlerweile einen Wettbewerbsnachteil, wenn er sich dem Genderismus nicht unterwirft.
Die Arbeitswelt und Kündigungsgründe
Es ist auch spannend, die Kündigungsgründe in der Arbeitswelt zu beleuchten. Nicht wenige Männer verlieren ihren Job wegen angeblicher sexueller Verfehlungen am Arbeitsplatz. Eine tränenreich vorgebrachten Falschbeschuldigung einer Frau hat ein Mann angesichts der Beweislastumkehr kaum etwas entgegen zu setzen. Auch Vorgesetzte trennen sich lieber unter dem Druck der Frauenbeauftragten von einem Mitarbeiter, dem nichts nachzuweisen ist, anstatt sich selbst Verdächtigungen auszusetzen, er würde „Lustmolchen“ in seinem Arbeitsbereich dulden.
Im Fall Eva Herman haben von Feministinnen unerwünschte Bemerkungen über die Familie zum Verlust ihres Arbeitsplatzes beim Sender NDR geführt.[18] In England hat anlässtlich eines Premier-League-Spiel zwischen Wolverhampton und dem FC Liverpool nach einer vermeintlichen Abseits-Fehlentscheidung einer Linienrichterin der Kommentar „Frauen verstehen die Abseits-Regel nicht“ den Reportern Andy Gray und Richard Keys des Fernsehsenders Sky den Job gekostet. Die als sexistisch empfundenen Bemerkungen fielen zwar nicht in der Live-Übertragung, die Männer mussten für diese Meinungsäußerung trotz Entschuldigung ihre Posten räumen.[19]
Die besten Beispiele kommen jedoch aus dem Land, welches die Political correctness erfunden hat, den USA. Dort begrüßte ein Chefchirurg die „antidepressive Wirkung von Sperma“ und wurde zum Rücktritt gezwungen. Professor Lazar Greenfield bezog sich bei seiner launigen Bemerkung auf – zugegebenermaßen leicht kuriose – Forschungsergebnisse, die Gordon Gallup, Biopsychologe an der Universität des US-Bundesstaates New York, veröffentlichte. Allein die Vorstellung, Sex mit Männern könne für Frauen irgendetwas Positives bedeuten, erschien Feministinnen offenbar dermaßen unerträglich, dass sie sofort Rücktrittsforderungen gegen Greenfield richteten.
Der 78jährige Vorsitzende des American College of Surgeons ist Autor von über 360 wissenschaftlichen Artikeln in Fachjournalen, 128 Buchkapiteln, zwei Lehrbüchern und war Mitherausgeber von 15 wissenschaftlichen Journalen. In einem davon, den "Surgery News", erwähnte er die oben dargelegten Erkenntnisse und fügte halb scherzend an, jetzt wüssten wir, dass es eine tiefere Verbindung zwischen Männern und Frauen gebe – und für letzere ein besseres Valentins-Geschenk als Schokolade.
Alle Entschuldigungen nutzten ihm genausowenig wie sein Hinweis darauf, wieviele Frauen er während seiner akademischen Laufbahn rekrutiert und gefördert hatte. Auch Greenfields Lebenswerk – er war unter anderem Erfinder des Greenfield-Filters – spielte keine Rolle mehr. Damit konnte er bei bisher hunderttausenden von Patienten verhindern, dass lebensbedrohliche Blutklumpen in ihre Lunge gerieten.
Alle Verdienste eines Mannes gelten nichts, wenn er sich an feministischen Glaubenswahrheiten vergreift. Der Professor hatte ein Sakrileg begangen und musste dafür medial hingerichtet werden. Besonders schwer wiegt dabei, dass viele Mediziner sich nicht trauen, Greenfield zu verteidigen oder zu diesem Vorfall überhaupt Stellung zu nehmen. Das Deutsche Ärzteblatt begrüsste diesen Vorgang in demselben kampffeministischen Tonfall, der auch durch feministisch geprägte Medien üblich ist, und verurteilen ihn für seine „chauvinistische Randbemerkung“. Die Herausgeber des Wissenschaftsmagazins Surgery News, in dem sich das Editorial mit dieser Randbemerkung in Schriftform fand, zogen die komplette Ausgabe sofort zurück und geißeln sich selbst auf ihrer Website.[20]
Wenn einem Mann eine einzige „falsche“ Bemerkung oder eine Falschbeschuldigung den Job kosten kann, dann gibt das einen tiefen Einblick in das Ungleichgewicht einer Gesellschaft. Wenn jedoch die Wissenschaft, der Hort der objektiven Weltwahrnehmung, der politischen Korrektheit geopfert wird, haben wir ein ernstzunehmendes Problem. Dass dies alles zu einer Zeit geschieht, zu der tatsächliche offene Männerfeindlichkeit zum Standardrepertoire unserer Medien geworden ist, macht diese Entwicklung nur um so bedenklicher.
Sowohl im Fall Herman als auch im Fall Greenfield war durch die Meinungsäußerung jemand persönlich betroffen. Bei den Gegenreaktionen geht es also nicht um die Verteidigung der Ehre einer Person, sondern darum, dass eine Gruppe (Feministen) Männern wie Frauen vorschreiben will, wie über Familie und Frauen zu reden sei. Das ist sowohl das Ende der freien Meinungsäußerung und auch das Ende einer objektiven Wissenschaft.
[1] Neben effiziente Geldsysteme und leistungsfähiger Produktionsmittel des Industriezeitalters.
[3] Eine moderne Version des römischen „Panem et circenses“ (Brot und Spiele), Tittytainment ist ein Kofferwort bestehend aus Tits (= Ernährung am Busen → Sozialamt) und Entertainment (= Unterhaltung → Spiele).
[5]Esther Vilar: „Die 25-Stunden-Woche. Arbeit und Zukunft in einem Europa der Zukunft.“, Econ 1990, ISBN 3-612-23068-9
[6]Astrid von Friesen: „Schuld sind immer die anderen! Die Nachwehen des Feminismus: frustrierte Frauen und schweigende Männer“, Ellert & Richter Verlag, ISBN 3-8319-0256-9, S. 63
[7] Esther Vilar: „Das polygame Geschlecht“, dtv 1987, ISBN 3-423-36134-4, S. 209
[8]Beate Kricheldorf: „Verantwortung: Nein danke! Weibliche Opferhaltung als Strategie und Taktik“, R. G. Fischer 1998, ISBN 3-89501-617-9, S. 15, 20, 22
[10] Ute Ehrhardt, „Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin. Warum Bravsein uns nicht weiterbringt.“, Wolfgang Krüger Verlag 1994, ISBN 3-596-14751-4
3.4.2.1. Die Arbeitswelt
Die Bedingungen der Arbeitswelt können sich ebenfalls zerstörend auf Familie auswirken. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird deshalb zu einem wichtigen Thema in der gesellschaftlichen Debatte. Der allgemeine Weiblichkeitswahn führt allerdings dazu, dass auch hier nicht die Familienverträglichkeit im Vordergrund steht, sondern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen, Frauenquote und Frauenbevorzugung. Diese Schlagseite in der öffentlichen Debatte führt dazu, dass auch hier wichtige gesellschaftliche Weichenstellungen nicht in die richtige Richtung erfolgen.
Die Frauen und die Wirtschaft
Das Problem wird noch durch den feministischen Wunsch verschärft, alle (sic!) Frauen als einen Akt der Selbstverwirklichung in die Berufstätigkeit zu bringen. Auf damit unvermeidlich drohende Massenarbeitslosigkeit haben Politiker seit Jahrzehnten nur eine Antwort: Wirtschaftswachstum. Das zeigt sich wieder deutlich in dem „Wachstumsbeschleunigungsgesetz“ der Tigerenten-Koalition. Die Tatsache, dass real erreichbare Wachstumsraten in einem Wohlstandsland 60 Jahren nach dem letzten Krieg nur bescheiden ausfallen können, wird geflissentlich übersehen. Die Wachstumsideologie hat sich allerdings als Irrweg erwiesen, denn der Wachstumsgedanke ist ohne Pyramidenspiel nicht haltbar. Die Erklärung dafür, warum daran so unbeirrbar festgehalten wird, ist wohlmöglich darin zu suchen, dass im säkularen Nachkriegsdeutschland das Wachstumsversprechen die Funktion einer Ersatzreligion übernommen hat, welche die Gesellschaft seitdem zusammenhält.
Esther Vilar hat mit der „25-Stunden-Woche“ einen Vorschlag gemacht.[5] Wenn ein Ehepartner vormittags arbeitet und der andere nachmittags, bzw. sie sich an geraden und ungeraden Arbeitstagen abwechselnd, wäre auch das Betreuungsproblem für Kinder gelöst, dass für Frauen als ein Hindernis für die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie postuliert wird. Trotzdem wird dieser Vorschlag nicht einmal von Feministinnen diskutiert, obwohl jedermann klar sein sollte, dass der 40-Stunden-Arbeitsplatz für alle Illusion ist. Tatsächlich leben Frauen international unter einer Glocke der Behütetheit[6] und das Unterhaltsmaximierungsprinzip zeigt, dass die Feministinnen die letzten sind, die daran etwas ändern wollen. Die Hälfte des Himmels und der Macht forderte die Frauenbewegung: Aber bitte nur im Öffentlichen Dienst, in den Chefetagen der DAX-Unternehmen und in politischen Ämtern, aber nicht 50 % der Kanalreinigung, der Abfallentsorgung, der Bergarbeiter- und Ölplattformarbeiten und nicht 50 % der Nachtjobs. Schon Esther Vilar hat darauf hingewiesen, dass weibliche Berufstätigkeit überhaupt nicht mit männlicher vergleichbar ist, weil Frauen (bis auf absolute Ausnahmen) niemals Mann und Kinder ernähren.[7]
Feminismus-Kritikerinnen haben längst die Mythen des Feminismus entlarvt und festgestellt, dass für viele Frauen das Hausfrauen-Dasein auf die Dauer zu langweilig ist und sie deshalb die Berufstätigkeit suchen, weil sie mehr Anerkennung, Abwechslung und außerhäusliche Kontakte wünschen. Sie wollen in der Regel aber keine echte Verantwortung übernehmen, es kommt für sie nur eine Arbeit infrage, die Spaß macht, keine regelmäßige Verpflichtung darstellt und die sie jederzeit wieder beenden können. Im Gegensatz zum Mann soll Berufsarbeit für Frauen die Möglichkeit der Selbstverwirklichung oder einen Zusatzverdienst bieten, zu einer regelmäßigen Verpflichtung oder lebenslanger Verantwortung darf das für eine Frau nicht ausarten.[8] Der Versorgungsgedanke ist bei sehr vielen Frauen immer noch ungebrochen: Viele geben nach der Heirat ohne Not die Berufstätigkeit auf oder bemühen sich nach einer Schwangerschaft nicht aktiv um einen Wiedereintritt in den Beruf und sie lassen sich ihre „neue Freiheit“ nach einer Scheidung lieber mit Unterhaltszahlungen vom Exmann finanzieren, anstatt durch Berufsarbeit ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Und tatsächlich ist das gesamte Familienrecht darauf ausgerichtet, damit der Staat ihnen diesen Versorgungswunsch auch erfüllen kann.
Es verwundert also nicht, dass nur wenige Frauen eine kontinuierliche Erwerbsbiographie aufweisen. Tatsächlich können Frauen, entgegen ihrer Selbstwahrnehmung, nicht ohne erhebliche Transferleistungen, die von Männern erwirtschaften werden, existieren. Allein für die staatlich organisierte Umverteilung wurde für Deutschland eine jährliche Transferleistung von 200 Mrd. Euro und für die Schweiz 18,25 Mrd. Franken ermittelt.[9] Frauen glänzen also mehr durch Opferinszenierungen und Benachteiligungsklagen, denn durch Leistung. Die Tatsache, dass ihnen das im Berufsleben zum Nachteil gereicht, nennen sie „gläserne Decken“. Das veröffentlichte Selbstbild von Frauen hält einer nüchternen Überprüfung nicht statt. Um auf das Thema Familie zu kommen – die erhebliche Selbstüberschätzung der Frauen und eine völlig überzogene Erwartungshaltung treibt schon den Keim des Scheiterns in eine Familiengründung.
Trotzdem wird hartnäckig Frauenrollen propagiert, die entweder unrealistisch oder zum Scheitern verurteilt sind. So ist bereits seit Jahren der Siegeszug einer Literatur zu beobachten, in der starke Frauen ihren Beruf mit links erledigen, ganz nebenbei den Haushalt schmeißen und meist nach vielen Irrungen doch noch den richtigen Mann finden, einen für alle Fälle oder für jede Gelegenheit, mit dem alles anders wird. Frauen-Kolportage-Romane, eine Fülle von Ratgeber-Literatur und Pseudo-Fachbüchern bedienen den Mythos von der Powerfrau, mit der sich glänzende Geschäfte machen lassen. Jeder große Verlag leistet sich mittlerweile eine Frauenreihe mit der Anleitung zum „Unartig-Sein“ à la „Machiavelli für Frauen“ oder Frauenromanen, in denen als das non plus ultra des weiblich frechen Humors der Besitzer einer Wurstfabrik Herr „Zipfel“ heißt.
Ute Ehrhardt schrieb großspurig, „Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin“.[10] Dabei bleiben Frauen in der Arbeitswelt lieber in Kaffeeautomatenreichweite.
Frauen wollen nicht bloß die Hälfte des Himmels, wie sie immer tun, sondern den ganzen. Die Hölle interessiert sie nicht, die ist für die Anderen.
Ob in illegalen Minen der Ukraine, unter Schwefelarbeitern in Indonesien, auf dem Schlachthof in Nigeria, beim Zerschneiden riesiger Tankschiffe in Pakistan oder unter chinesischen Stahlarbeitern[11], ist keine Frau zu finden.
Auch in Deutschland sind bei Kanalsanierungsarbeiten, Hochspannungsleitungen und Industrietauchen keine Frauen zu finden.[12]
Die Frauen-Lobby hält hartnäckig an der Lohndiskriminierungslüge fest, wonach angeblich Frauen bei gleicher Leistung (sic!) 23 % weniger verdienen als Männer, obwohl empirisch zweifelsfrei festzustellen ist, dass Frauen erheblich weniger leisten als Männer. Warum aber die Wirtschaft sich diese Gelegenheit der Lohnkostenreduzierung entgehen lässt, hat die Frauen-Lobby nie logisch nachvollziehbar erklären können.
Die Wirtschaft und Feminismus
Die stärkste Unterstützung erfährt der Feminismus heute aus der Wirtschaft, die Frauen als brachliegende wirtschaftliche Ressource betrachtet.[13]
Andererseits wehrt sich die Wirtschaft gegen Frauenquoten. Das wird verständlich, weil Gleichstellungspolitik das Ziel Gleichheit statt Freiheit verfolgt – wobei Ergebnisgleichheit statt Chancengleichheit gemeint ist – und zwar Ergebnisgleichheit nicht für die einzelnen Frauen, sondern für die Gruppe der Frauen als ganze. Das bedeutet: Nicht die individuelle Leistung zählt, sondern die Gruppenzugehörigkeit.
Damit wird letztlich die Kritik an der Diskriminierung ad absurdum geführt. Früher hat man Schwarze und Frauen diskriminiert – so gut ihre Leistungen auch waren. Heute werden Schwarze und Frauen gefördert – so schlecht ihre Leistungen auch sein mögen. Die Diskriminierung wurde also nicht überwunden, nur das Vorzeichen der Diskriminierung hat sich gewandelt.
Heute werden Menschen aufgrund einer bestimmten Gruppenzugehörigkeit gefördert, und zwar unabhängig von ihrer individuellen Leistung.[13] Und das ist für keine vitale Wirtschaft hinnehmbar.
Die Sache wird auch dialektisch: Jede Gleichstellungspolitik diskriminiert diejenigen, die es aus eigener Kraft geschafft haben, der Begriff Quotenfrau wird zum Schimpfwort. Die Forderung nach Quoten zielt auf eine Vorabzuschreibung wertvoller Stellen an Gruppenmitglieder. Auch wenn sie politisch nicht erfüllt wird, kann man die Quotenforderung als Warnung verstehen, dass die politisch Korrekten nicht bereit sind, das Ergebnis eines individuellen Wettstreits um begrenzte Chancen hinzunehmen.[13]
Die Wirtschaft und Frauenquote
Befürworter der Frauenquote stellen Norwegen gerne als Positivbeispiel hin. In der deutschen Diskussion wird allerdings häufig vergessen, dass die Quotenregelung in Norwegen nur für allgemeine Aktiengesellschaften, kurz ASA, gilt. Diese Gesellschaftsform entspricht der deutschen AG. Die Mehrheit der norwegischen Unternehmen ist allerdings wie eine deutsche GmbH organisiert – und daher von der Regelung gar nicht betroffen. Den Unternehmen in Norwegen wurden mit ernsten Sanktionen gedroht: Wer die Quote nicht erfülle, könne im Zweifelsfall seine Börsenzulassung verlieren. Das brachte die Unternehmen auf eine Idee.
Das Institut für Sozialforschung in Oslo stellte bei der Analyse der Auswirkung der Frauenquote auf die norwegische Unternehmenslandschaft fest, dass seit der Bekanntgabe des Gesetzes die Anzahl der an der Börse notierten Unternehmen von 554 (2003) auf 362 (2009) zurückging. Als Grund für den Rückzug von der Börse nannte jedes dritte Unternehmen die Einführung der Frauenquote. Mit anderen Worten: Viele norwegische Konzerne verabschiedeten sich von der Börse, um sich vor der Quote zu drücken.
Bei den verbleibenden Unternehmen führte die Quote zu einer Art Cousinenwirtschaft. Deren Mitglieder sind die so genannten „Goldröcke“. So haben die Norweger jene Managerinnen getauft, die die wichtigen Posten unter sich aufteilen. In Norwegen besetzen inzwischen rund 70 Frauen etwa 300 Aufsichtsratsplätze.[14]
Die Unternehmen werden durch die Quote zu hohem bürokratischen Aufwand gezwungen, um sich dann letztlich mit einem zweit- oder drittklassigen Bewerber zufrieden geben zu müssen, nur um die Frauenquote zu erfüllen. Das kann sich nur negativ auf die deutsche Wirtschaft auswirken.
Der mit der Kandidatensuche beauftragte Partner gibt zu „Der Mann hatte von Anfang an keine Chance“. Seinen wahren Namen möchte er nicht preisgeben, weil die Angst vor Repressalien zu groß ist.
Es werden hier zwei Probleme des Feminismus deutlich:
Der totalitäre Zug des Feminismus führt dazu, dass Feminismuskritiker Repressalien fürchten müssen. Das zweite Problem besteht darin, dass Frauenquoten das Leistungsprinzip aufheben. Das kann nicht ohne schwerwiegende Konsequenzen für eine Gesellschaft bleiben. Wenn das „richtige“ Geschlecht wichtiger ist als die Qualifikation und die Leistung, dann ist das genauso fragwürdig, als wenn das „richtige“ Parteibuch über die Besetzung von Führungspositionen entscheidet.
Die Deutsche Telekom war der erste Großkonzern, der auf den Frauenquoten-Zirkus aufgesprungen ist. Sie musste sich dann leider auch alsbald von ihrer ersten Quotenfrau trennen.[17]
Die Feministen können zwar eine Frauenquote fordern, sie vielleicht auch politisch durchsetzen, sie können aber nicht sicherstellen, dass dann auch genügend weibliches Spitzenpersonal auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht.
Die Wirtschaft und Genderismus
Gender Budgeting ist fester Bestandteil der Ausschreibung öffentlicher Aufträge. Ein Unternehmen, das sich dem nicht unterwirft, scheidet mit seiner Bewerbung schon in der Vorphase aus. Wer als Unternehmer also von öffentlichen Aufträgen abhängt, hat mittlerweile einen Wettbewerbsnachteil, wenn er sich dem Genderismus nicht unterwirft.
Die Arbeitswelt und Kündigungsgründe
Es ist auch spannend, die Kündigungsgründe in der Arbeitswelt zu beleuchten. Nicht wenige Männer verlieren ihren Job wegen angeblicher sexueller Verfehlungen am Arbeitsplatz. Eine tränenreich vorgebrachten Falschbeschuldigung einer Frau hat ein Mann angesichts der Beweislastumkehr kaum etwas entgegen zu setzen. Auch Vorgesetzte trennen sich lieber unter dem Druck der Frauenbeauftragten von einem Mitarbeiter, dem nichts nachzuweisen ist, anstatt sich selbst Verdächtigungen auszusetzen, er würde „Lustmolchen“ in seinem Arbeitsbereich dulden.
Im Fall Eva Herman haben von Feministinnen unerwünschte Bemerkungen über die Familie zum Verlust ihres Arbeitsplatzes beim Sender NDR geführt.[18] In England hat anlässtlich eines Premier-League-Spiel zwischen Wolverhampton und dem FC Liverpool nach einer vermeintlichen Abseits-Fehlentscheidung einer Linienrichterin der Kommentar „Frauen verstehen die Abseits-Regel nicht“ den Reportern Andy Gray und Richard Keys des Fernsehsenders Sky den Job gekostet. Die als sexistisch empfundenen Bemerkungen fielen zwar nicht in der Live-Übertragung, die Männer mussten für diese Meinungsäußerung trotz Entschuldigung ihre Posten räumen.[19]
Die besten Beispiele kommen jedoch aus dem Land, welches die Political correctness erfunden hat, den USA. Dort begrüßte ein Chefchirurg die „antidepressive Wirkung von Sperma“ und wurde zum Rücktritt gezwungen. Professor Lazar Greenfield bezog sich bei seiner launigen Bemerkung auf – zugegebenermaßen leicht kuriose – Forschungsergebnisse, die Gordon Gallup, Biopsychologe an der Universität des US-Bundesstaates New York, veröffentlichte. Allein die Vorstellung, Sex mit Männern könne für Frauen irgendetwas Positives bedeuten, erschien Feministinnen offenbar dermaßen unerträglich, dass sie sofort Rücktrittsforderungen gegen Greenfield richteten.
Der 78jährige Vorsitzende des American College of Surgeons ist Autor von über 360 wissenschaftlichen Artikeln in Fachjournalen, 128 Buchkapiteln, zwei Lehrbüchern und war Mitherausgeber von 15 wissenschaftlichen Journalen. In einem davon, den "Surgery News", erwähnte er die oben dargelegten Erkenntnisse und fügte halb scherzend an, jetzt wüssten wir, dass es eine tiefere Verbindung zwischen Männern und Frauen gebe – und für letzere ein besseres Valentins-Geschenk als Schokolade.
Alle Entschuldigungen nutzten ihm genausowenig wie sein Hinweis darauf, wieviele Frauen er während seiner akademischen Laufbahn rekrutiert und gefördert hatte. Auch Greenfields Lebenswerk – er war unter anderem Erfinder des Greenfield-Filters – spielte keine Rolle mehr. Damit konnte er bei bisher hunderttausenden von Patienten verhindern, dass lebensbedrohliche Blutklumpen in ihre Lunge gerieten.
Alle Verdienste eines Mannes gelten nichts, wenn er sich an feministischen Glaubenswahrheiten vergreift. Der Professor hatte ein Sakrileg begangen und musste dafür medial hingerichtet werden. Besonders schwer wiegt dabei, dass viele Mediziner sich nicht trauen, Greenfield zu verteidigen oder zu diesem Vorfall überhaupt Stellung zu nehmen. Das Deutsche Ärzteblatt begrüsste diesen Vorgang in demselben kampffeministischen Tonfall, der auch durch feministisch geprägte Medien üblich ist, und verurteilen ihn für seine „chauvinistische Randbemerkung“. Die Herausgeber des Wissenschaftsmagazins Surgery News, in dem sich das Editorial mit dieser Randbemerkung in Schriftform fand, zogen die komplette Ausgabe sofort zurück und geißeln sich selbst auf ihrer Website.[20]
Wenn einem Mann eine einzige „falsche“ Bemerkung oder eine Falschbeschuldigung den Job kosten kann, dann gibt das einen tiefen Einblick in das Ungleichgewicht einer Gesellschaft. Wenn jedoch die Wissenschaft, der Hort der objektiven Weltwahrnehmung, der politischen Korrektheit geopfert wird, haben wir ein ernstzunehmendes Problem. Dass dies alles zu einer Zeit geschieht, zu der tatsächliche offene Männerfeindlichkeit zum Standardrepertoire unserer Medien geworden ist, macht diese Entwicklung nur um so bedenklicher.
Sowohl im Fall Herman als auch im Fall Greenfield war durch die Meinungsäußerung jemand persönlich betroffen. Bei den Gegenreaktionen geht es also nicht um die Verteidigung der Ehre einer Person, sondern darum, dass eine Gruppe (Feministen) Männern wie Frauen vorschreiben will, wie über Familie und Frauen zu reden sei. Das ist sowohl das Ende der freien Meinungsäußerung und auch das Ende einer objektiven Wissenschaft.