Es wäre sicherlich zuviel des Guten, im Rahmen dieses Buches eine umfassende Medienschelte zu betreiben. Andererseits versteht es sich von selbst, dass die Medien erheblichen Anteil an der Verbreitung von Gender– und Feminismus-Ideologie haben. Gerade am Beispiel Eva Herman wird deutlich, wie Medien durch gezielte Diffamierung kritischer Stimmen einen öffentlichen Diskurs über deutsche Familienpolitik verhindern.[1]
Der Fall „Eva Herman“ hat deutlich genug gemacht, dass es mit der so genannten „Unabhängigkeit der Medien“ nicht sehr weit her ist. Die Medien werden als vierte Gewalt im Staat (neben Legislative, Exekutive und Judikative) völlig überschätzt. Das bedeutet nicht, dass die Medien unwichtig wären, sie sind aber auch keine unabhängige Kraft. Die Parteien beeinflussen die Medien durch Kommunikationsmanagement und durch professionelle Öffentlichkeitsarbeit; sie dominieren den öffentlich-rechtlichen Rundfunk; sie dosieren ihre Zuwendung an genehme Journalisten und erfinden Ereignisse als symbolische Politik, woran die Medien eifrig mitstricken. Die Privatmedien wiederum sind Teil der Wirtschaft und somit dem Gebot des Profits unterworfen. Sie sind zuerst den Aktionären und Anteilseignern verpflichtet und nicht dem Bürger.
Den der Wahrheit verpflichteten und unabhängigen Journalisten gibt es nur sehr selten. Wie der Fall Herman gezeigt hat, wirken die Massenmedien ziemlich gleichgeschaltet. Kritische Stimmen zur Familienpolitik und Frauenpolitik (Feminismus) gibt es kaum, man muss sie mit der Lupe wie die Stecknadel im Heuhaufen suchen. Alice Schwarzer wird von den Medien hofiert, sie bekommt dort die Plattform, auf der sie ihre Deutungshoheit ausüben darf. Anlässlich des Falles Kachelmann durfte Alice Schwarzer nochmals verdeutlichen, dass alle Männer Vergewaltiger sind, auch die netten. Und Familienverteidiger wie Eva Herman werden als Nazis klassifiziert. Dies alles geschieht mit Hilfe und Duldung der Medien.
„Der einfachste Schritt in Richtung "Lebensqualität" ist der allmorgendliche Verzicht auf Massenmedien.“
Michael Klonovsky
Autor Gerhard Wisnewski stellt zur Rolle der Medien folgende Betrachtung an:
„Nicht das Internet hat eine ganze Scheinwelt errichtet, sondern die etablierten Medien. Nicht das Internet hat ein geschlossenes Wahnsystem, pardon: Weltbild geschaffen, sondern der "Qualitätsjournalismus". Und der ist jetzt sauer, weil seine fadenscheinige Welt immer mehr durchlöchert wird.
Deshalb sollte man es mit bekannten Redensarten halten, beispielsweise dem Motto "Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne" aus Hermann Hesses Gedicht "Stufen". Denn in Wirklichkeit steht der Journalismus keineswegs an seinem Ende, sondern am Beginn einer neuen Ära. Einer Ära, in welcher der Journalismus (wörtlich: Tagesberichterstattung) von den Fesseln großer Redaktionen und technischer Apparate befreit und demokratisiert wird. Das Joseph Beuys zugeschriebene Diktum "Jeder ist ein Künstler" könnte heute durchaus ergänzt werden durch: "Jeder ist ein Journalist." Am Ende ist höchstens der kontrollierte und gleichgerichtete Mainstream-Journalismus. Der ist in der erfrischend authentischen Kakophonie des Internets einfach nicht mehr konkurrenzfähig.
Was an der Diskussion um den Niedergang der Mainstream-Medien auffällt, das ist die strikte Weigerung, sich mit Inhalten auseinanderzusetzen. Schuld sind alle möglichen Ereignisse und Entwicklungen, von der Finanzkrise bis zur kostenlosen Konkurrenz im Internet, nur nicht die eigenen Inhalte. Dabei dürsten Menschen gerade in der Krise nach wirklichen und wahren Inhalten. Gerade in der Krise möchte der Mensch reinen Wein eingeschenkt statt weichgespülte Sprachregelungen und Phrasen serviert bekommen. […]
Der galoppierende Glaubwürdigkeitsverlust wird nicht thematisiert, obwohl er die Ursache der Krise der etablierten Medien ist. Selbst die Internetangebote dieser Medien ziehen nicht mehr – an der Technik oder "dem Internet" als solchem kann es also nicht liegen. Im Internet sind vielmehr alle gleich. Ein x-beliebiger Blog ist genau so schnell zu erreichen wie die New York Times, Spiegel Online oder Die Zeit. Da die technischen und finanziellen Hürden der Medienproduktion im Grunde abgeräumt und nicht mehr vorhanden sind, tritt mit aller Macht der Inhalt in den Vordergrund, an dem die Medien gnadenlos gemessen werden. Und das ist die eigentliche Niederlage der etablierten Medien. […]“ [2]
Dieses Buch (ebenfalls im Internet veröffentlicht) möchte ebenfalls dazu beitragen, die Scheinwelt der etablierten Medien zu hinterfragen.
Der „Schall und Rauch-Blog“ fragt deshalb nicht ganz zu unrecht:
„Warum konsumiert ihr immer noch die Mainstream-Medien? […] es werden die gleichen Themen behandelt oder totgeschwiegen. Es werden dieselben unwichtigen und banalen Geschichten hochgepuscht und die wichtigen unterdrückt.“ [3]
Diese Kritik ist natürlich überzogen. Neben der Kritik an den Medien ist immer auch die Medienkompetenz der Bürger zu betrachten. Tatsächlich sind die Medien ebenso machtvolle wie unkontrollierbare Beschleuniger und Trendverstärker. Sie setzen als „Medium des Siegers“ eine demokratiepolitisch bedenkliche Erfolgsspirale in Gang. Die Kehrseite davon ist die Schweigespirale. Es gilt nicht bloß: Nichts ist so erfolgreich wie der Erfolg, sondern: Nichts ist so erfolgreich wie die Suggestion des Erfolgs. Das Medium erschafft die Wirklichkeit, die abzubilden es vorgibt.
Feministinnen haben sich der Medien perfekt bedient, um die Frau als Opfer zu inszenieren. Auch Schwule und Lesben sind sehr medienkompetent, wenn es darum geht neue Lebensformen positiv in Szene zu setzen. Die Zerstörung der Familien hingegen, hohe Scheidungszahlen, Trennungsväter, Scheidungswaisen und niedrigen Geburtenraten sind eher in den Strudel der Schweigespirale gefallen. Gegen den Trend eine Gegenöffentlichkeit herzustellen ist schwierig und erfordert eine hohe Medienkompetenz. Aber es ist möglich, Gegenöffentlich herzustellen. Neue Medien wie das Internet sind dabei durchaus nützlich. Auch dieses Buchprojekt versteht sich als Teil der Gegenöffentlichkeit.
3.4.2.3.1. Esther Vilar: Fernsehduell gegen Alice Schwarzer
Esther Vilar stellte sich am 15. Januar 1975 einem Fernsehduell mit Alice Schwarzer. Esther Vilar wurde zwar nicht aus dem Fernsehstudio verwiesen, allerdings fiel die hohe Aggressivität auf, mit der Alice Schwarzer gegen Esther Vilar vorging: „Sie sind nicht nur Sexistin, sondern auch Faschistin“. Außerdem verglich Schwarzer das Buch „Der dressierte Mann“ mit der antisemitischen Zeitung Der Stürmer.[4] Während Alice Schwarzer schon damals ihre persönliche Qualität zeigte, Andersdenkende medial zu vernichten, war das Medium Fernsehen selbst noch neutrale Bühne. Das sollte sich mit der Zeit aber ändern:
3.4.2.3.2. Eva Herman und der Kerner-Eklat
Eva Hermann hat als beliebteste Tagesschausprecherin Deutschlands und bekannte Moderatorin gewagt, mit ihrem Buch „Das Eva-Prinzip“ eine Verteidigungsschrift zugunsten der Familie zu veröffentlichen. Alice Schwarzer verortete ihre Ansichten zwischen „Steinzeitkeule und Mutterkreuz“.[5] Damit hatte sie als Erste einen Bezug zwischen Hermans Thesen und dem Nationalsozialismus hergestellt. Bei der Präsentation ihres zweiten antifeministischen Buchs war Herman ein sprachlicher Kuddelmuddel unterlaufen, der, sinnentstellend gekürzt und böswillig interpretiert, den Eindruck erwecken konnte, als sei ihr die NS-Familienpolitik irgendwie sympathisch.[6] Hermans Kritiker stellten sie fortan als eine verkappte NS-Sympathisantin dar. Autorin Thea Dorn machte aus dem Eva-Prinzip das „Eva-Braun-Prinzip“.[7] „Bild am Sonntag“ titelte „Eva Herman lobt Hitlers Familienpolitik“ und Bild druckte Herman neben einem Hitler-Foto ab. Obwohl Herman diese Deutung in direktem Gespräch mit dem NDR-Intendanten zurückwies und richtigzustellen versuchte, beendete dieser ihre Zusammenarbeit mit dem NDR am 9. September 2007 durch fristlose Kündigung.[8] Johannes Baptist Kerner spielte den freundlichen Inquisitor, der Frau Herman in seinem Studio zur öffentlichen Abbitte aufforderte und dann vor die Tür setzte.[9] Damit wurde Herman mit einer Geste zur persona non grata und als massenkompatible Gegenstimme zur Regierungspolitik neutralisiert. Deutschland hat seinen vorläufig letzten Hexenprozess erlebt.[10][11] (Vgl. auch Feministische Gewalt gegen Andersdenkende.)
Eva Herman spricht resümierend über Medienvertreter in Deutschland:
„Es ist ganz offensichtlich, dass es in unserem Land eine öffentliche- und eine veröffentlichte Meinung gibt. Die Medienvertreter in Deutschland sind zwischen 60 und 70 % kinderlos. Viele von ihnen sind nicht an Familienthemen interessiert, sondern sie glauben im Gegenteil, dass ihre eigenen derzeitigen Lebensentwürfe das „moderne Bild“ der Gesellschaft widerspiegelte. Und genau das sie schreiben und berichten auch. Es scheint ihnen in der Vorstellung nicht zu gelingen, sich in die Situation von Müttern, Vätern und Kinder hineinzuversetzen, in der es um ein Miteinander und den so wichtigen Familienzusammenhalt geht, um Werte, Tradition, den Glauben, die geistige Weiterentwicklung, kurz, die Ehrfurcht vor dem Leben.“ [12]
Heribert Seifert schreibt aus der Schweiz über deutsche Rituale bei der Vergangenheitsbewältigung:
„Bei der Inszenierung von vergangenheitspolitischen Skandalen zählt in Deutschland nicht genaueres Lesen. Hier kommt es darauf an, auf einschlägige Reize mit Maximalempörung zu reagieren und im Überbietungswettbewerb der rhetorischen Gesten des Abscheus, der Verurteilung und der Distanzierung auf keinen Fall ins Hintertreffen zu geraten. Das trägt Züge des Exorzismus, bei dem es dem Betroffenen nicht hilft, wenn er bestreitet, das ihm Unterstellte überhaupt gesagt oder gemeint zu haben. Wenn einmal ‚Worte gefallen sind, die nicht kommen dürfen‘, dann hilft nur noch die öffentliche Unterwerfung unter ein Buss- und Reueritual, will der ‚Täter‘ überhaupt noch eine Chance auf Rehabilitation haben. Die Einladung in Kerners Talkshow war die Einladung an Eva Herman, sich diesem Ritual zu unterziehen. Weil sie das verweigerte, wurde sie ausgeschlossen. Der Umgang mit der NS-Vergangenheit ist längst zu einem starren Reiz-Reaktions-Verbund heruntergekommen. Was zählt, ist die Einhaltung bestimmter Sprachcodes und die Vorführung der erwarteten symbolischen Gesten der Abwehr. Moralische Haltung muss präsentiert werden, nicht kritisches Urteil. Wo das aber fehlt, geraten Anlass und Folgen in ein groteskes Missverhältnis: Mittlerweile hat nicht bloss der NDR seiner Mitarbeiterin Eva Herman mit der bemerkenswerten Begründung gekündigt, sie polarisiere zu sehr. Jetzt gilt jeder, der sich mit der gechassten Fernsehfrau einlässt, als anrüchig. Als sie Anfang Oktober auf einem Kongress konservativer Katholiken wiederum ihre schlichte Botschaft von Liebe, Familie und Kindern vortrug, sah sich ein führender Vertreter des Zentralrats der Juden in Deutschland zu scharfen Angriffen auf die katholische Kirche und ihre ‚Fehlleistungen‘ veranlasst. Wer erwartet hatte, dass mit zunehmendem zeitlichem Abstand zur NS-Herrschaft auch das Urteil über heute noch fortwirkende Gefahren souveräner und treffsicherer werde, sieht sich getäuscht. Der Umgang mit der NS-Vergangenheit ist längst zu einem starren Reiz-Reaktions-Verbund heruntergekommen.“ [13]
Thor Kunkel konstatiert über die deutsche Kultur des Diskurses und die deutsche Presse:
„Die Kultur des Diskurses, auf die Herman als Autorin blauäugig spekulierte, gibt es in Deutschland schon lange nicht mehr. Immer häufiger liest man von ‚verminten Gebieten‘, von ‚Deutungshoheit‘ oder von ‚Worten, die nicht fallen dürften‘. Deutlicher kann eine Presse nicht bekennen, wie unfrei sie ist. Wer fast die Hälfte seines Lebens im Ausland gelebt hat wie ich empfindet diese idiomatischen Fall- und Würgeschlingen als klare Bevormundung. Sie existieren in dieser spukhaften Subtilität weder im angloamerikanischen noch im niederländischen Sprachraum und zeigen wie unfrei und kleingeistig dieses Land im Inneren wieder ist.“ [14]
Ohne die demographische Frage überbewerten zu wollen ist es interessant, wie die Medien die Tatsache behandeln, dass in Deutschland so wenige Kinder geboren werden. Alice Schwarzer fiel dazu der Satz ein:
„Wir müssen doch im Jahr 2006 dem Führer kein Kind mehr schenken.“ [5]
Und Johannes Baptist Kerner entgegnete kurz vor dem Rauswurf seiner Gesprächspartnerin auf den Einwurf Eva Hermans „Wir sterben aus. Wir kriegen die demographische Kurve nicht mehr.“:
„Na ja, dann gibt es ein paar mehr Chinesen – also insgesamt, was die Weltbevölkerung angeht, mache ich mir um das Aussterben nicht allzu viele Gedanken.“ [15]
Michael Klonovsky fragt:
„Wie lange soll Hitler noch eine Hauptrolle in der deutschen Innenpolitik spielen? Ist ein Punkt der Vergangenheitsfixierung erreicht, bei dem, wie Friedrich Nietzsche schrieb, ‚das Lebendige zu Schaden kommt, und zuletzt zugrunde geht, sei es nun ein Mensch oder ein Volk oder eine Cultur‘? Ist in irgendeinem anderen demokratischen Land der Welt zu diesem Thema ein derartiges Tribunal denkbar, bei dem der Moderator zudem bekundet, es sei ihm egal, ob sich das eigene Volk fortpflanzt oder ob es der Chinese tut?“ [15]
3.4.2.3.3. Matthias Matussek
Was im Kerner-Eklat seinen (vorläufigen) Höhepunkt erlebte, hat natürlich eine Vorgeschichte. Matthias Matussek hat bereits 1998 in seiner glänzenden Polemik „Die vaterlose Gesellschaft“ das „feministische Meinungskartell“ so beschrieben:
„Das alles kommt auf Gleisen daher, die bereits eine Generation früher verlegt wurden – willkommen in den territories der Frauenbewegung, wo andere Regeln gelten. Territorien, in denen Männer Schießbudenfiguren sind und Frauen naturhaft gut. Und wenn sie es nicht sind, dann handeln sei aus Notwehr, weshalb sei wiederum besonders gut sind. Es sind Territorien, in denen die weibliche Ohnmachtsbehauptung das mächtigste Totem ist, ein bemurmeltes und beweihräuchertes weibliches Opfertum, das keine Konkurrenz duldet, das aber jede Beschimpfung, jeden Gewaltakt, jede Erpressung, jede Kriegslist rechtfertigt. Territorien, die mittlerweile Justiz, Behörden und Politik fest im Griff haben, die Scheidungsrecht und Kindschaftsrecht usurpiert haben und alle übrigen Bereiche beeinflussen, die für die Familie relevant sind und damit die Zukunft der Gesellschaft. Territorien im übrigen, in denen eine relativ kleine Gruppe von Journalistinnen, Bürokratinnen und Sozialpädagoginnen die Definitionsmacht übernommen haben, weit entfernt von der Mehrheit der Frauen, die in Männern nicht Monster, sondern Partner sehen. Mitmenschen auf Augenhöhe. Es sind die Territorien einer Frauenbewegung, die einst Gleichheit beschwor, aber zugleich mit Muttermacht und Naturrecht jenen Sonderstatus, mit dem wir es heute zu tun haben. Wo dieser bedroht ist […] hilft das Kriegsgeschrei. Die Territorien sind Ausnahmezonen mitten in der Gesellschaft, rechtsfreie Räume, die bisweilen an die atavistische Unschuld von Kinderparadiesen erinnern – weibliche Reservate, die wie mit Zauberspiegeln umstellt sind und jede Kämpferin mit ausschließlich schmeichelhaften Selbstporträts versorgen.“ [16]
3.4.2.3.4. Jugendzeitschriften (Mädchen, Bravo)
Coming soon!
3.4.2.3.5. Die Kontrolle der Bewusstseinsindustrie
Frank Schirrmacher bilanziert 2003 über die Machtverhältnisse in den Medien:
„Sabine Christiansen, Sandra Maischberger, Maybrit Illner, Anne Will und Marietta Slomka sind ohne Zweifel die einflußreichsten politischen Vermittlungsinstanzen des Fernsehens. Man muß nicht Feminist sein, um in dieser […] Erfolgsgeschichte eine bewußte Entscheidung der Gesellschaft zu sehen. Sie ist offensichtlich im Begriff, die Macht neu zu verteilen, weil sich nicht nur die Diskurse, sondern auch die Anforderungen an die Vermittler verändern. […] Die entscheidenden Produktionsmittel zur Massen- und Bewußtseinsbildung in Deutschland liegen mittlerweile in der Hand von Frauen. […] Der größte Fernsehbetreiber Europas, der größte Magazinverlag, der größte Buchverlag der Welt, einer der fünf größten Musikkonzerne der Welt, kurzum: der Bertelsmann-Konzern untersteht längst dem Willen einer Frau, Liz Mohns […] Der größte Zeitungsverlag Europas gehört Friede Springer […] In […] dem Frankfurter Suhrkamp-Verlag scheint des Verlegers Witwe, Ulla Berkéwicz, die Macht zu übernehmen […] Kein Buch, das in Deutschland wirklichen Erfolg haben wird, kommt künftig an den Empfehlungen einer Frau vorbei: Elke Heidenreich […] Insgesamt sind damit fast achtzig Prozent der Bewußtseinsindustrie in weiblicher Hand. […] Was einer heute denkt, läuft vorher über die Fließbänder dieser Frauen.“ [17]
Die Rolle der Frau als Konsumentin darf keineswegs unterschätzt werden. Frauen bestimmen über 80 % der Konsumausgaben. Mit der Entscheidung, wofür Geld ausgegeben wird, gehen andere Machtbefugnisse einher. Die Macht der Frauen über den Geldbeutel gibt ihnen auch Macht über die Fernsehprogramme, weil diese von der Werbung abhängig sind. Zusammen mit der Tatsache, dass Frauen zu allen Tageszeiten mehr fernsehen als Männer, erklärt dies, warum Fernsehsender es sich nicht leisten können, an dem Ast zu sägen, auf dem sie sitzen. Frauen sind dem Fernsehen das, was Arbeitgeber den Arbeitnehmern sind. Und das Ergebnis? Die Hälfte der 250 Fernsehfilme des Jahres 1991 stellen Frauen als Opfer dar – in „irgendeiner Weise physischer oder psychischer Misshandlung unterworfen“.[18]
Wenn Privatfernsehen den Massengeschmack bedient und Frauen die Masse der Zuschauer am Nachmittag bilden, macht das Privatfernsehen im eigentlichen Sinne Frauenfernsehen: Talk mit Christiansen, Talk mit Maischberger, Talk mit Brit, Talk bei Anne Will, Marietta Slomka und Beckmann, Gerichtssendungen mit Barbara Salesch oder Alexander Hold, Familienaufstellung bei Kalwass, Lebenshilfe bei Fliege, Dauerzoff bei Familien im Brennpunkt, Hoffnungen aufs eigene Nagelstudio bei Lebe Deinen Traum, die Doku-Soap X, die Deko-Soap Y, die Telenovela Lindenstraße, die Kuppel-Shows Bauer sucht Frau und Graf sucht Gräfin, stundenlange Bruzzel-Orgien in der Studioküche auf allen Kanälen, dazu Einkaufskanäle (in der Fachsprache Homeshopping TV) und Spiel-Shows.[19]
Es nimmt von daher nicht Wunder, dass das Fernsehen Männer bereits als Bösewichter oder Deppen inszeniert, mit denen die guten weiblichen Hexen, Kommissarinnen und fantasy-Idole unserer Tage ungestraft nach Belieben umspringen. Frauengewalt gegen Männer wird kritiklos medial ästhetisiert. In der Werbung wird ein Mann von seiner Frau mit einem Otto-Katalog niedergeschlagen, ein Mann in New-Yorker-Jeans von einer Frau in die Eier getreten und ein Mann an einem Hundehalsband durch die Münchener Arcade Einkaufszone geführt.
In den Medien und in der Werbung weiß man, wer die Finger auf dem Geld hat und die Konsumentinnen wollen bei Laune gehalten werden, während der Nochehemann das Familieneinkommen oder der Exmann den Ehegattinnenunterhalt erwirtschaftet.
3.4.2.3.6. Die Frau vom Checkpoint Charlie
Im Film „Die Frau vom Checkpoint Charlie“ wird das herzzerreißende Bild einer Mutter gezeigt, die wie eine Löwin um ihre Kinder gegen ein übermächtiges Regime kämpft.
1982 lebt Jutta Gallus mit ihren beiden Töchtern Beate und Claudia in Erfurt. Sie unternimmt gemeinsam mit ihren Töchtern einen Fluchtversuch über die „grüne Grenze“ von Rumänien nach Jugoslawien. Die „Republikflucht“ scheitert jedoch und sie wird von der Stasi verhaftet und zu drei Jahren Haft im Frauengefängnis Hoheneck verurteilt. Nach zwei Jahren wird sie von der Bundesregierung freigekauft und in die Bundesrepublik abgeschoben. Allerdings ohne ihre beiden Töchter, die fortan angeblich bei einer regimetreuen Pflegefamilie leben. Durch trickreiche Täuschung soll die Mutter unmittelbar vor ihrer Abschiebung dazu gebracht worden, der Aberkennung des Sorgerechts zuzustimmen. In der Folge kämpft die Mutter dafür, dass ihre beiden Kinder ebenfalls ausreisen dürfen. Dies scheitert jedoch am Widerstand der DDR-Behörden, die an der Mutter angeblich ein Exempel statuieren möchten. Weil sie enttäuscht feststellt, dass sie auch von der Bundesregierung keine wirkliche Unterstützung zu erwarten hat, sieht sie ihre einzige Chance darin, ihren Fall öffentlich zu machen. Mit einem Schild mit der Aufschrift „Gebt mir meine Kinder zurück!“ demonstriert die Mutter regelmäßig am Checkpoint Charlie, und ein befreundeter Journalist sorgt dafür, dass die Bilder der Protestaktion um die Welt gehen. Nach einem langen Kampf genehmigen die DDR-Behörden am Ende die Ausreise der Kinder nach West-Berlin, wo sie ihre Mutter endlich wiedersehen.
Zur verschwiegenen Wahrheit gehört, dass die Mutter ohne Zustimmung des Vaters mit ihren Kindern in den Westen fliehen wollte. Die DDR-Behörden haben nach dem Fluchtversuch völlig korrekt dem Vater das Sorgerecht übertragen, die Kinder wurden also nicht, wie im Film behauptet, in eine „regimetreuen Pflegefamilie“ zwangsadoptiert. Die Kinder wurden dem leiblichen Vater in Dresden übergeben und gingen wieder in ihren alten Klassen zur Schule.
Die Mutter plante mit einem Lebensabschnittsgefährten in den Westen zu gehen und ihr Fluchtversuch unter Mitnahme der Kinder stellt eine schwere Form der Kindesentziehung dar. Bezüglich der Kinder hatten sich die DDR-Behörden auch nach international geltendem Recht also vollkommen korrekt verhalten.
Die Verfilmung ihrer Lebensgeschichte wurde mit großem Interesse aufgenommen, doch keiner der prominenten Talk-Master im öffentlich rechtlichen Fernsehen kam auf den Gedanken, Jutta Gallus die Frage zu stellen, ob sie nicht mit der Flucht in den Westen und mit dem auf dem Protestweg durchgesetzten alleinigen Anspruch auf die Töchter dem Vater das Gleiche angetan hat, was sie dem SED-Unrechts-Regime vorwirft, und ob sie dadurch nicht selbst vom Opfer zur Täterin wurde. Im vaterrechtslosen Deutschland mit seinen von Frauen beherrschten Medien stellen Moderatoren solche Fragen nicht. Daraus ließe sich nämlich auch die Frage ableiten, ob sich Millionen Mütter bezüglich gewaltsamer Trennung von Vätern und Kindern nicht genauso verhalten haben wie das widerliche Stasi-Regime und ob nicht auch die Aufarbeitung dieser „Verbrechen“ auf die Tagesordnung gehört.[20] Und so wird in bundesdeutschen Film und Fernsehen weiter das Bild von der guten Mutter und dem bösen Mann (männliche Stasi, männliche DDR-Regierung, regimetreuer Pflegevater) gepflegt.
Der Film über Jutta Gallus erzählt also nicht nur den heroischen Kampf einer Frau gegen ein übermächtiges Regime, sondern auch den Kampf einer Mutter gegen den Vater, der entsorgt wird.[21]
3.4.2.3.7. Die dreifache Mutter und der Mann
Verräterisch ist oft die Sprache in der Berichterstattung:
„Die Welt in einem Dorf bei Schelklingen war noch in Ordnung – sie wurde zur hilfreichen Kulisse für den fast perfekten Mordplan einer dreifachen Mutter. Ihr Mann kam nur knapp mit dem Leben davon.“ [22]
Obwohl hier eindeutig eine Frau die Täterin und ein Mann das Opfer ist, greift auch hier eine feministische Sprachregelung durch:
Er ist „Mann“ – nicht dreifacher Vater oder Mordopfer.
Sie hingegen ist „dreifache Mutter“ – nicht heimtückische Mörderin.
Das Mordmotiv: „Die Frau fühlte sich vernachlässigt, nicht wahrgenommen, ungeliebt.“ Ihrem Komplizen erzählte sie die Geschichte von einem langjährigen Ehemartyrium, von einem tyrannischen, gefährlichen Ehemann, der sie nur noch zerstören will. Und sie habe Angst, dass er den Kindern etwas antun könnte. Wäre er trotz K.O.-Tropfen nicht wieder aufgewacht und hätte sich mit letzter Kraft zu den Nachbarn geschleppt, dann hätte wohl niemand die Legende vom Suizid bezweifelt, die die Mutter den drei Kindern nach seinem Tod erzählen wollte.
Tatsächlich scheint die Angst, dass der Vater seinen Kindern etwas antun könnte, eine häufige Ausrede von Frauen bei versuchtem und vollendetem Mord zu sein. In Plochingen sprach die 41jährige Täterin, die ihren Ehemann vor den Augen der gemeinsamen vier Söhne und der Tochter erschossen hat, bei der Polizei von Notwehr. Der 47jährige Vater soll gedroht haben, dem eigenen Nachwuchs etwas anzutun.[23]
Die Sprachregelung geht dahin, dass eine Frau auch als Mörderin noch als Mutter definiert wird, während einem Mann bei gleicher Tat jedwedes Recht auf Vaterschaft abgesprochen würde. Deshalb werden auch besondere Gefängnisse für Frauen mit „Mutter-Kind-Räumen“ und Kindergarten gebaut.
[5]ab „Panik im Patriarchat“, Spiegel am 29. Mai 2006, S. 94 (Alice Schwarzer im Interview mit dem Spiegel)
[6] Befreit vom sprachlichen Kuddelmuddel sagte Frau Herman: „Wir müssen das Bild der Mutter wieder wertschätzen lernen, das leider mit dem Nationalsozialismus und der 68er Bewegung abgeschafft wurde.“ Das umstrittene Zitat und das, was ich wirklich sagte
[7]Thea Dorn: „Das Eva-Braun-Prinzip“, TAZ am 29. November 2006
[9] Johannes B. Kerner-Show am 9. Oktober 2007; YouTube: 1, 2, 3, 4, 5, 6
[10]Medien – Quo vadis? Bürger gegen Medienmanipulation e.V. Die verlorene Ehre der Eva H. Meinungsfreiheit für konservative Ansichten? Mediale Hinrichtungen sollen abschreckende Wirkung haben., Junge Freiheit am 19. Oktober 2007 (Wer dem Zeitgeist in die Quere kommt, mit dem wird kurzer Prozeß gemacht. Gegen solche Abweichler sind die schwersten Diffamierungen gerade gut genug, nicht obwohl, sondern gerade wenn sie so populär, unverdächtig und damit gefährlich sind wie eben die telegene Moderatorin Eva Herman.)
[11] Arne Hoffmann: „Der Fall Eva Herman. Hexenjagd in den Medien.“, Lichtschlag 2007, ISBN 3-939562-05-X
[12] Eva Herman im Interview mit Jurij Below: „Es ist ganz offensichtlich, dass es in unserem Land eine öffentliche- und eine veröffentlichte Meinung gibt.“, 2. September 2008
3.4.2.3. Die Medien
Es wäre sicherlich zuviel des Guten, im Rahmen dieses Buches eine umfassende Medienschelte zu betreiben. Andererseits versteht es sich von selbst, dass die Medien erheblichen Anteil an der Verbreitung von Gender– und Feminismus-Ideologie haben. Gerade am Beispiel Eva Herman wird deutlich, wie Medien durch gezielte Diffamierung kritischer Stimmen einen öffentlichen Diskurs über deutsche Familienpolitik verhindern.[1]
Der Fall „Eva Herman“ hat deutlich genug gemacht, dass es mit der so genannten „Unabhängigkeit der Medien“ nicht sehr weit her ist. Die Medien werden als vierte Gewalt im Staat (neben Legislative, Exekutive und Judikative) völlig überschätzt. Das bedeutet nicht, dass die Medien unwichtig wären, sie sind aber auch keine unabhängige Kraft. Die Parteien beeinflussen die Medien durch Kommunikationsmanagement und durch professionelle Öffentlichkeitsarbeit; sie dominieren den öffentlich-rechtlichen Rundfunk; sie dosieren ihre Zuwendung an genehme Journalisten und erfinden Ereignisse als symbolische Politik, woran die Medien eifrig mitstricken. Die Privatmedien wiederum sind Teil der Wirtschaft und somit dem Gebot des Profits unterworfen. Sie sind zuerst den Aktionären und Anteilseignern verpflichtet und nicht dem Bürger.
Den der Wahrheit verpflichteten und unabhängigen Journalisten gibt es nur sehr selten. Wie der Fall Herman gezeigt hat, wirken die Massenmedien ziemlich gleichgeschaltet. Kritische Stimmen zur Familienpolitik und Frauenpolitik (Feminismus) gibt es kaum, man muss sie mit der Lupe wie die Stecknadel im Heuhaufen suchen. Alice Schwarzer wird von den Medien hofiert, sie bekommt dort die Plattform, auf der sie ihre Deutungshoheit ausüben darf. Anlässlich des Falles Kachelmann durfte Alice Schwarzer nochmals verdeutlichen, dass alle Männer Vergewaltiger sind, auch die netten. Und Familienverteidiger wie Eva Herman werden als Nazis klassifiziert. Dies alles geschieht mit Hilfe und Duldung der Medien.
Autor Gerhard Wisnewski stellt zur Rolle der Medien folgende Betrachtung an:
Dieses Buch (ebenfalls im Internet veröffentlicht) möchte ebenfalls dazu beitragen, die Scheinwelt der etablierten Medien zu hinterfragen.
Der „Schall und Rauch-Blog“ fragt deshalb nicht ganz zu unrecht:
Diese Kritik ist natürlich überzogen. Neben der Kritik an den Medien ist immer auch die Medienkompetenz der Bürger zu betrachten. Tatsächlich sind die Medien ebenso machtvolle wie unkontrollierbare Beschleuniger und Trendverstärker. Sie setzen als „Medium des Siegers“ eine demokratiepolitisch bedenkliche Erfolgsspirale in Gang. Die Kehrseite davon ist die Schweigespirale. Es gilt nicht bloß: Nichts ist so erfolgreich wie der Erfolg, sondern: Nichts ist so erfolgreich wie die Suggestion des Erfolgs. Das Medium erschafft die Wirklichkeit, die abzubilden es vorgibt.
Feministinnen haben sich der Medien perfekt bedient, um die Frau als Opfer zu inszenieren. Auch Schwule und Lesben sind sehr medienkompetent, wenn es darum geht neue Lebensformen positiv in Szene zu setzen. Die Zerstörung der Familien hingegen, hohe Scheidungszahlen, Trennungsväter, Scheidungswaisen und niedrigen Geburtenraten sind eher in den Strudel der Schweigespirale gefallen. Gegen den Trend eine Gegenöffentlichkeit herzustellen ist schwierig und erfordert eine hohe Medienkompetenz. Aber es ist möglich, Gegenöffentlich herzustellen. Neue Medien wie das Internet sind dabei durchaus nützlich. Auch dieses Buchprojekt versteht sich als Teil der Gegenöffentlichkeit.
3.4.2.3.1. Esther Vilar: Fernsehduell gegen Alice Schwarzer
Esther Vilar stellte sich am 15. Januar 1975 einem Fernsehduell mit Alice Schwarzer. Esther Vilar wurde zwar nicht aus dem Fernsehstudio verwiesen, allerdings fiel die hohe Aggressivität auf, mit der Alice Schwarzer gegen Esther Vilar vorging: „Sie sind nicht nur Sexistin, sondern auch Faschistin“. Außerdem verglich Schwarzer das Buch „Der dressierte Mann“ mit der antisemitischen Zeitung Der Stürmer.[4] Während Alice Schwarzer schon damals ihre persönliche Qualität zeigte, Andersdenkende medial zu vernichten, war das Medium Fernsehen selbst noch neutrale Bühne. Das sollte sich mit der Zeit aber ändern:
3.4.2.3.2. Eva Herman und der Kerner-Eklat
Eva Hermann hat als beliebteste Tagesschausprecherin Deutschlands und bekannte Moderatorin gewagt, mit ihrem Buch „Das Eva-Prinzip“ eine Verteidigungsschrift zugunsten der Familie zu veröffentlichen. Alice Schwarzer verortete ihre Ansichten zwischen „Steinzeitkeule und Mutterkreuz“.[5] Damit hatte sie als Erste einen Bezug zwischen Hermans Thesen und dem Nationalsozialismus hergestellt. Bei der Präsentation ihres zweiten antifeministischen Buchs war Herman ein sprachlicher Kuddelmuddel unterlaufen, der, sinnentstellend gekürzt und böswillig interpretiert, den Eindruck erwecken konnte, als sei ihr die NS-Familienpolitik irgendwie sympathisch.[6] Hermans Kritiker stellten sie fortan als eine verkappte NS-Sympathisantin dar. Autorin Thea Dorn machte aus dem Eva-Prinzip das „Eva-Braun-Prinzip“.[7] „Bild am Sonntag“ titelte „Eva Herman lobt Hitlers Familienpolitik“ und Bild druckte Herman neben einem Hitler-Foto ab. Obwohl Herman diese Deutung in direktem Gespräch mit dem NDR-Intendanten zurückwies und richtigzustellen versuchte, beendete dieser ihre Zusammenarbeit mit dem NDR am 9. September 2007 durch fristlose Kündigung.[8]
Johannes Baptist Kerner spielte den freundlichen Inquisitor, der Frau Herman in seinem Studio zur öffentlichen Abbitte aufforderte und dann vor die Tür setzte.[9] Damit wurde Herman mit einer Geste zur persona non grata und als massenkompatible Gegenstimme zur Regierungspolitik neutralisiert. Deutschland hat seinen vorläufig letzten Hexenprozess erlebt.[10][11] (Vgl. auch Feministische Gewalt gegen Andersdenkende.)
Eva Herman spricht resümierend über Medienvertreter in Deutschland:
Heribert Seifert schreibt aus der Schweiz über deutsche Rituale bei der Vergangenheitsbewältigung:
Thor Kunkel konstatiert über die deutsche Kultur des Diskurses und die deutsche Presse:
Ohne die demographische Frage überbewerten zu wollen ist es interessant, wie die Medien die Tatsache behandeln, dass in Deutschland so wenige Kinder geboren werden. Alice Schwarzer fiel dazu der Satz ein:
Und Johannes Baptist Kerner entgegnete kurz vor dem Rauswurf seiner Gesprächspartnerin auf den Einwurf Eva Hermans „Wir sterben aus. Wir kriegen die demographische Kurve nicht mehr.“:
Michael Klonovsky fragt:
3.4.2.3.3. Matthias Matussek
Was im Kerner-Eklat seinen (vorläufigen) Höhepunkt erlebte, hat natürlich eine Vorgeschichte. Matthias Matussek hat bereits 1998 in seiner glänzenden Polemik „Die vaterlose Gesellschaft“ das „feministische Meinungskartell“ so beschrieben:
3.4.2.3.4. Jugendzeitschriften (Mädchen, Bravo)
Coming soon!
3.4.2.3.5. Die Kontrolle der Bewusstseinsindustrie
Frank Schirrmacher bilanziert 2003 über die Machtverhältnisse in den Medien:
Die Rolle der Frau als Konsumentin darf keineswegs unterschätzt werden. Frauen bestimmen über 80 % der Konsumausgaben. Mit der Entscheidung, wofür Geld ausgegeben wird, gehen andere Machtbefugnisse einher. Die Macht der Frauen über den Geldbeutel gibt ihnen auch Macht über die Fernsehprogramme, weil diese von der Werbung abhängig sind. Zusammen mit der Tatsache, dass Frauen zu allen Tageszeiten mehr fernsehen als Männer, erklärt dies, warum Fernsehsender es sich nicht leisten können, an dem Ast zu sägen, auf dem sie sitzen. Frauen sind dem Fernsehen das, was Arbeitgeber den Arbeitnehmern sind. Und das Ergebnis? Die Hälfte der 250 Fernsehfilme des Jahres 1991 stellen Frauen als Opfer dar – in „irgendeiner Weise physischer oder psychischer Misshandlung unterworfen“.[18]
Wenn Privatfernsehen den Massengeschmack bedient und Frauen die Masse der Zuschauer am Nachmittag bilden, macht das Privatfernsehen im eigentlichen Sinne Frauenfernsehen: Talk mit Christiansen, Talk mit Maischberger, Talk mit Brit, Talk bei Anne Will, Marietta Slomka und Beckmann, Gerichtssendungen mit Barbara Salesch oder Alexander Hold, Familienaufstellung bei Kalwass, Lebenshilfe bei Fliege, Dauerzoff bei Familien im Brennpunkt, Hoffnungen aufs eigene Nagelstudio bei Lebe Deinen Traum, die Doku-Soap X, die Deko-Soap Y, die Telenovela Lindenstraße, die Kuppel-Shows Bauer sucht Frau und Graf sucht Gräfin, stundenlange Bruzzel-Orgien in der Studioküche auf allen Kanälen, dazu Einkaufskanäle (in der Fachsprache Homeshopping TV) und Spiel-Shows.[19]
Es nimmt von daher nicht Wunder, dass das Fernsehen Männer bereits als Bösewichter oder Deppen inszeniert, mit denen die guten weiblichen Hexen, Kommissarinnen und fantasy-Idole unserer Tage ungestraft nach Belieben umspringen. Frauengewalt gegen Männer wird kritiklos medial ästhetisiert. In der Werbung wird ein Mann von seiner Frau mit einem Otto-Katalog niedergeschlagen, ein Mann in New-Yorker-Jeans von einer Frau in die Eier getreten und ein Mann an einem Hundehalsband durch die Münchener Arcade Einkaufszone geführt.
In den Medien und in der Werbung weiß man, wer die Finger auf dem Geld hat und die Konsumentinnen wollen bei Laune gehalten werden, während der Nochehemann das Familieneinkommen oder der Exmann den Ehegattinnenunterhalt erwirtschaftet.
3.4.2.3.6. Die Frau vom Checkpoint Charlie
Im Film „Die Frau vom Checkpoint Charlie“ wird das herzzerreißende Bild einer Mutter gezeigt, die wie eine Löwin um ihre Kinder gegen ein übermächtiges Regime kämpft.
1982 lebt Jutta Gallus mit ihren beiden Töchtern Beate und Claudia in Erfurt. Sie unternimmt gemeinsam mit ihren Töchtern einen Fluchtversuch über die „grüne Grenze“ von Rumänien nach Jugoslawien. Die „Republikflucht“ scheitert jedoch und sie wird von der Stasi verhaftet und zu drei Jahren Haft im Frauengefängnis Hoheneck verurteilt. Nach zwei Jahren wird sie von der Bundesregierung freigekauft und in die Bundesrepublik abgeschoben. Allerdings ohne ihre beiden Töchter, die fortan angeblich bei einer regimetreuen Pflegefamilie leben. Durch trickreiche Täuschung soll die Mutter unmittelbar vor ihrer Abschiebung dazu gebracht worden, der Aberkennung des Sorgerechts zuzustimmen. In der Folge kämpft die Mutter dafür, dass ihre beiden Kinder ebenfalls ausreisen dürfen. Dies scheitert jedoch am Widerstand der DDR-Behörden, die an der Mutter angeblich ein Exempel statuieren möchten. Weil sie enttäuscht feststellt, dass sie auch von der Bundesregierung keine wirkliche Unterstützung zu erwarten hat, sieht sie ihre einzige Chance darin, ihren Fall öffentlich zu machen. Mit einem Schild mit der Aufschrift „Gebt mir meine Kinder zurück!“ demonstriert die Mutter regelmäßig am Checkpoint Charlie, und ein befreundeter Journalist sorgt dafür, dass die Bilder der Protestaktion um die Welt gehen. Nach einem langen Kampf genehmigen die DDR-Behörden am Ende die Ausreise der Kinder nach West-Berlin, wo sie ihre Mutter endlich wiedersehen.
Zur verschwiegenen Wahrheit gehört, dass die Mutter ohne Zustimmung des Vaters mit ihren Kindern in den Westen fliehen wollte. Die DDR-Behörden haben nach dem Fluchtversuch völlig korrekt dem Vater das Sorgerecht übertragen, die Kinder wurden also nicht, wie im Film behauptet, in eine „regimetreuen Pflegefamilie“ zwangsadoptiert. Die Kinder wurden dem leiblichen Vater in Dresden übergeben und gingen wieder in ihren alten Klassen zur Schule.
Die Mutter plante mit einem Lebensabschnittsgefährten in den Westen zu gehen und ihr Fluchtversuch unter Mitnahme der Kinder stellt eine schwere Form der Kindesentziehung dar. Bezüglich der Kinder hatten sich die DDR-Behörden auch nach international geltendem Recht also vollkommen korrekt verhalten.
Die Verfilmung ihrer Lebensgeschichte wurde mit großem Interesse aufgenommen, doch keiner der prominenten Talk-Master im öffentlich rechtlichen Fernsehen kam auf den Gedanken, Jutta Gallus die Frage zu stellen, ob sie nicht mit der Flucht in den Westen und mit dem auf dem Protestweg durchgesetzten alleinigen Anspruch auf die Töchter dem Vater das Gleiche angetan hat, was sie dem SED-Unrechts-Regime vorwirft, und ob sie dadurch nicht selbst vom Opfer zur Täterin wurde. Im vaterrechtslosen Deutschland mit seinen von Frauen beherrschten Medien stellen Moderatoren solche Fragen nicht. Daraus ließe sich nämlich auch die Frage ableiten, ob sich Millionen Mütter bezüglich gewaltsamer Trennung von Vätern und Kindern nicht genauso verhalten haben wie das widerliche Stasi-Regime und ob nicht auch die Aufarbeitung dieser „Verbrechen“ auf die Tagesordnung gehört.[20] Und so wird in bundesdeutschen Film und Fernsehen weiter das Bild von der guten Mutter und dem bösen Mann (männliche Stasi, männliche DDR-Regierung, regimetreuer Pflegevater) gepflegt.
Der Film über Jutta Gallus erzählt also nicht nur den heroischen Kampf einer Frau gegen ein übermächtiges Regime, sondern auch den Kampf einer Mutter gegen den Vater, der entsorgt wird.[21]
3.4.2.3.7. Die dreifache Mutter und der Mann
Verräterisch ist oft die Sprache in der Berichterstattung:
Obwohl hier eindeutig eine Frau die Täterin und ein Mann das Opfer ist, greift auch hier eine feministische Sprachregelung durch:
Das Mordmotiv: „Die Frau fühlte sich vernachlässigt, nicht wahrgenommen, ungeliebt.“ Ihrem Komplizen erzählte sie die Geschichte von einem langjährigen Ehemartyrium, von einem tyrannischen, gefährlichen Ehemann, der sie nur noch zerstören will. Und sie habe Angst, dass er den Kindern etwas antun könnte. Wäre er trotz K.O.-Tropfen nicht wieder aufgewacht und hätte sich mit letzter Kraft zu den Nachbarn geschleppt, dann hätte wohl niemand die Legende vom Suizid bezweifelt, die die Mutter den drei Kindern nach seinem Tod erzählen wollte.
Tatsächlich scheint die Angst, dass der Vater seinen Kindern etwas antun könnte, eine häufige Ausrede von Frauen bei versuchtem und vollendetem Mord zu sein. In Plochingen sprach die 41jährige Täterin, die ihren Ehemann vor den Augen der gemeinsamen vier Söhne und der Tochter erschossen hat, bei der Polizei von Notwehr. Der 47jährige Vater soll gedroht haben, dem eigenen Nachwuchs etwas anzutun.[23]
Die Sprachregelung geht dahin, dass eine Frau auch als Mörderin noch als Mutter definiert wird, während einem Mann bei gleicher Tat jedwedes Recht auf Vaterschaft abgesprochen würde. Deshalb werden auch besondere Gefängnisse für Frauen mit „Mutter-Kind-Räumen“ und Kindergarten gebaut.
Die verlorene Ehre der Eva H. Meinungsfreiheit für konservative Ansichten? Mediale Hinrichtungen sollen abschreckende Wirkung haben., Junge Freiheit am 19. Oktober 2007 (Wer dem Zeitgeist in die Quere kommt, mit dem wird kurzer Prozeß gemacht. Gegen solche Abweichler sind die schwersten Diffamierungen gerade gut genug, nicht obwohl, sondern gerade wenn sie so populär, unverdächtig und damit gefährlich sind wie eben die telegene Moderatorin Eva Herman.)
Die Fernseh-Talkrunden zu „Die Frau von Checkpoint Charlie“ waren ein Beleg für die niedrige Stellung von Vaterrechten in Deutschland. „Vater, warum hast Du mich verlassen?“;
Die fettesten Lügen im Fernsehfilm „Die Frau vom Checkpoint Charly“