In OrwellsDystopie soll „Neusprech“ als einzig zu verwendende Sprache eingesetzt werden, um bestimmte Denkprozesse ein für alle mal unmöglich machen. (→ Zensur)
Auch der Feminismus hat seine Ideologie in euphemistische Wortschöpfungen verpackt. Gleichberechtigung meint den Primat des Mutterrechts über das Vaterrecht. Gleichstellung ist ein Sprachkode für Frauenbevorzugung und Frauenförderung, Quote eine Sprachregelung für die Abschaffung des Leistungsprinzips. Aus Big Brother’s Neusprech wurde quasi Big Sister’s Femisprech.
Die wichtigsten Begriffe des Gendersprech wurden schon im Abschnitt Genderismus abgehandelt. Es gibt aber noch mehr Wörter, die bald verboten/verpönt sein könnten, weil sie sich dem „politisch-korrekten“ Neusprech nicht unterordnen. Der Begriff Ehebruch wurde schon seit längerer Zeit durch das Wort „Seitensprung“ ersetzt und zur „sexuellen Selbstbestimmung“ verharmlost. „Ehe brechen“ setzt zunächst einmal die Existenz der Institution Ehe voraus. Bei den Zehn Geboten heißt es in der Lutherübersetzung noch: „Du sollst nicht ehebrechen!“ In der feministischen „Bibel in gerechter Sprache“ steht jetzt im 5. Buch Mose im schönsten Beamtendeutsch: „Verletze keine Lebenspartnerschaft!“ Da verschwindet neben dem Ehebruch die Ehe aus der Sprache gleich mit. Die „Scheidung als Katastrophe“ wird zu „Trennung als Chance“ umgedeutet. Der Begriff „Familie“ wird durch eine Wortwolke ersetzt: „Eheähnliche Lebensgemeinschaft“, „gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaft“, „Bedarfsgemeinschaft“, „Patchwork-Familie“, „Regenbogenfamilie“.
Es geht aber noch weiter: Kinder haben keine „Eltern“ mehr, sondern „Bezugspersonen“. Erst werden die Begriffe „Eltern“, „Mutter“ und „Vater“ aus amtlichen Texten entfernt[2], dann verschwindet das Recht des Kindes auf „Vater“ und „Mutter“. Das eröffnet beispielsweise beim Sorgerecht völlig neue Möglichkeiten. Zwei Menschen werden auch nicht mehr „verheiratet“, sondern „verpartnert“.
Wie sehr der Mutterbegriff als vermeintlich sexistischer Stereotyp bekämpft wird, musste schon Eva Herman erleben. Der Europarat berät eine Beschlussvorlage, in der unter anderem empfohlen wird, die Verwendung des Begriffs „Mutter“ als einem sexistischen Stereotyp zu bekämpfen, weil dies die Gender-Gleichheit verhindere. Frauen würden in den Medien insbesondere auf eine verengte Rolle als Mutter und Ehefrau dargestellt, deswegen will der Europarat gegen die Verwendung von Begriffen wie des Mutterbegriffs kämpfen. Mutter sei ein sexistisches Stereotyp, das die Frau in eine überlieferte Rolle dränge. Die Verwendung sexistischer Stereotype in den Medien soll nun abgeschafft werden. Hierfür ist ein ganzes Bündel von Maßnahmen vorgesehen, zu denen beispielsweise Ausbildungsprogramme für Medienschaffende und die Einrichtung von Expertenstellen für die Beratung der Medien gehören. Für diese Zielsetzungen tritt besonders die „European Women’s Lobby“ (EWL), eine Nicht-Regierungsorganisation, bereits seit langer Zeit ein. Berichterstatterin für die Beschlussvorlage ist Doris Stump, eine Sozialistin aus der Schweiz.
„When they are not under-represented or invisible, women are often represented in the media in roles traditionally assigned by society, portrayed as passive and lesser beings, mothers or sexual objects. These sexist stereotypes in the media perpetuate a simplistic, immutable and caricatured image of women and men, legitimising everyday sexism and discriminatory practices and establishing a barrier to gender equality.“ [3] „Frauen sind in den Medien entweder unterrepräsentiert oder nicht wahrnehmbar, oder sie werden häufig in Rollen dargestellt, welche ihnen die Gesellschaft traditionellerweise zuschreibt, als passive und minderwertige Wesen, Mütter oder Sexualobjekte. Diese sexistischen Stereotypen in den Medien wiederholen fortwährend ein einfaches, unveränderliches und lächerliches Bild von Männern und Frauen und legitimieren so tagtäglich Sexismus und diskriminierende Praktiken und blockieren so den Weg zur Gender-Gleichheit.“
Laut dem neuen Leitfaden für die amtlich verbindliche Sprache in der Schweiz fällt bereits die Verwendung der Begriffe Vater und Mutter unter die Rubrik diskriminierender Begriffe. Kinder haben demnach künftig keinen Vater oder Mutter, sondern nur noch ein Neutrum als Ursprung, genannt „das Elter“. Statt Vater oder Mutter sollte man besser „das Elternteil“ oder „das Elter“ schreiben. Der Leitfaden ist laut Isabel Kamber, stellvertretende Leiterin Zentrale Sprachdienste in der Bundeskanzlei der Schweiz, für amtliche Publikationen verbindlich. Damit folgen die politisch Verantwortlichen in Bern den Vorschlägen in der Beschlussvorlage 12267 im Ausschuss für Chancengleichheit von Frauen und Männern des Europarates, der gegen die Verwendung von Begriffen wie des Mutterbegriffs in den Nationen kämpfen soll, um Gender-Gleichheit herzustellen. Mit dieser sprachlichen Deformation soll der Erwerb der Elternschaft durch homosexuelle Paare erleichtern werden.[4]
Die EU-Gleichstellungsbeauftragte Johanna Trittin bezeichnete die EU-Rechtsnovelle zur Namensgleichheit als „einen Meilenstein auf dem Weg zur Gender-Gerechtigkeit“. Demnach haben ab dem 1.1.2026 sämtliche europäischen Vornamen als genderneutral zu gelten. Denn noch immer ist es bei vielen Familien unselige Tradition, bei der Namensgebung genderspezifisch zu diskriminieren.[5]
Die Vertreterinnen feministischer Sprachreformen argumentieren, die deutsche Sprache sei männerzentriert und damit frauenfeindlich. Wenn von Wählern, Politikern oder Demonstranten die Rede sei, so reiche es eben nicht, einfach anzunehmen, die Frauen seien eben mitgemeint.[6]Luise Pusch, die zusammen mit Senta Trömel-Plötz die deutsche feministische Linguistik begründete, erklärt: „Die deutsche Sprache ist, wie die meisten Sprachen, ein patriachalisch organisiertes System.“ [7] Es ist eine „interessante“ These, dass eine Sprache, die zu 50 % von Frauen gestaltet wurde, ausgerechnet Frauen unterdrückt und benachteiligt.
So sind die feministischen Sprachreformerinnen der Meinung, dass das Pronomen „man“ (wohlgemerkt mit einem n) doch recht diskriminierend sei und durch das kleingeschriebene Pronomen „mensch“ ersetzt werden sollte.
„man“, „Mann“ und „Mensch“
Einige Verwirrung besteht über die Frage: Woher kommt das Pronomen man?
man läßt sich – ebenso wie Mann und Mensch – auf die indogermanische Wurzel manu- für Mensch, Mann zurückführen, die ihrerseits möglicherweise auf men- (verwandt mit lateinisch mens und englisch mind) für denken zurückgeht; die Urbedeutung wäre dann denkendes Wesen.
Althochdeutsch man bezeichnet einen Menschen unabhängig von dessen Geschlecht; die geschlechtsspezifischen Entsprechungen sind wer für männlicher Mensch (erhalten in Wergeld, Werwolf, Welt, engl. world; verwandt mit lat. vir) und quina für weiblicher Mensch (erhalten in engl. queen; verwandt mit griechisch gyne).
woman, das englische Wort für Frau (von altenglisch wifman; wif verwandt mit engl. wife, dt. Weib, also weiblicher Mensch bedeutend), zeigt, daß erst durch ein Präfix eine Differenzierung stattfand. Die geschlechtsübergreifende Bedeutung von man ist auch im Englischen teils erhalten, etwa im indefinit gebrauchten man und in mankind. («That’s one small step for man, one giant leap for mankind.»)
Während sich bei neuhochdeutsch man, jemand, niemand, jedermann diese übergreifende Bedeutung uneingeschränkt erhalten hat, hat sie sich bei nhd. Mann auf männlicher Mensch eingeengt. Den ursprünglichen Platz von ahd. man in seiner geschlechtsunspezifischen Bedeutung hat dann nhd. Mensch (ahd. mennisco, abgeleitet vom Adjektiv mennisc, männisch) eingenommen. Eine ähnliche Entwicklung haben im Französischen die nicht mit man verwandten Wörter on und homme, beides aus lat. homo, durchlaufen.
Das weibliche Pendant zu Mann in seiner heutigen Bedeutung war ursprünglich Weib. Frau, von ahd. frouwa (die weibliche Form zu frô, Herr, verwandt mit Fron), urverwandt mit dem Namen der Göttin Freyja, war das Gegenstück zu Herr (heute in dieser Parallelität noch in der Anrede erhalten). Eine spezifisch weibliche Form des unspezifischen man müßte also eher wib denn frau heißen; mensch ist kein bißchen weniger mit Mann verwandt als man. Durch die Formel man/frau werden Menschen weiblichen Geschlechts aus der durch man bezeichneten Gruppe herausgenommen – was ähnlich sinnvoll ist, als spräche man von Menschen und Frauen.
Dame kam über das Französische vom lateinischen domina ins Deutsche und bedeutet ebenfalls Herrin. Jedoch ist weder herrlich von Herr abgeleitet noch dämlich von Dame. Wohl aber gehen Herr und herrlich beide auf das Adjektiv hehr (bzw. dessen althochdeutschen Vorgänger) zurück.[8][9][10]
„Binnen-I“
Mittlerweile hat sich selbst in offiziellen Reden und/oder amtlichen Schreiben die Unsitte durchsetzen können, die Mitglieder einer Zielgruppe gesondert nach Geschlecht anzusprechen, im akzeptablen Fall wenigstens noch mit einem kleinen „i“, bei optischer Vergewaltigung jedoch mit einem großen. Dabei kennt jede Sprache zur Verhinderung von Redundanzen Gattungsbegriffe, die ja gerade per definitionem alle Elemente der jeweiligen Menge umfassen, unabhängig von ihren sonstigen Merkmalen.[9]
Die Verwendung des „Binnen-I“ in der Schriftsprache entspricht nicht den Regeln der deutschen Sprache. Wer es verwendet, verstößt gegen die Rechtschreibregeln. In Schulen, Behörden wie im allgemeinen Schriftverkehr, ist das „Binnen-I“ eindeutig ein Fehler und darf nicht angewendet werden. In der gesprochenen Sprache entspricht die Form mit „-In“ überdies eher der femininen Form und ist somit nicht zwingend als geschlechtsneutral zu betrachten.[11]
Darüber hinaus findet das „Binnen-I“ sich fast ausschließlich als Anhang von positiven oder zumindest neutral besetzten Wörtern wie ProfessorInnen, KünstlerInnen etc. Haben Sie schon einmal von VerbrecherInnen, MörderInnen, KindesentführerInnen oder TerroristInnen gehört? Auch von den Wörtern Folterknechtin (oder besser Foltermagd), Faulpelzin oder Dickschädelin hat Gender-Mainstreaming bisher die Finger gelassen. Der Gipfel feministischer Sprachabsurditäten ist aber noch lange nicht erreicht. Politische Korrektheit macht nämlich auch vor Logik keinen Halt. Die ehemalige Berliner Frauensenatorin Anne Klein machte sich damit unsterblich, dass sie einmal die weiblichen Mitglieder des Berliner Senats mit „Liebe Mitgliederinnen“ ansprach.
Aber auch andere Formen wie A(Ä)rztIn, Schulpfleger/in oder Coiffeur/euse sind reine Schreibsprache, die nicht gesprochen und hinsichtlich weiterer sprachlicher Strukturen (z. B. Pronomina) gar nicht durchgehalten werden kann. In einer Dissertation steht wörtlich: „So wird ein(e) Lernende(r) zu einer(m) LernbegleiterIn und umgekehrt.“ Dieser Satz, der eher einer mathematischen Formel als einem sprachlichen Gebilde gleicht, missachtet eine elementare sprachliche Forderung, wonach nämlich Geschriebenes auch gesprochen werden kann.[12]
Eine andere Variante erzeugt mit ermüdenden Wortwiederholungen schwer lesbare Texte. Eine Verordnung über das schweizer Fleischhygienerecht enthält folgende Bestimmungen:
»Der Kantonstierarzt beziehungsweise die Kantonstierärztin oder der beziehungsweise die an seiner beziehungsweise ihrer Stelle eingesetzte Tierarzt beziehungsweise Tierärztin leitet in fachlicher Hinsicht die Tätigkeit der Fleischinspektoren beziehungsweise Fleischinspektorinnen und Fleischkontrolleure beziehungsweise Fleischkontrolleurinnen.
Der Kantonstierarzt beziehungsweise die Kantonstierärztin und der leitende Tierarzt beziehungsweise die leitende Tierärztin können auch die Funktion eines Fleischinspektors beziehungsweise einer Fleischinspektorin ausüben, der Kantonstierarzt beziehungsweise die Kantonstierärztin, der leitende Tierarzt beziehungsweise die leitende Tierärztin und der Fleischinspektor beziehungsweise die Fleischinspektorin die eines Fleischkontrolleurs beziehungsweise die einer Fleischkontrolleurin.« [12]
Hinter den ständigen Wiederholungen verschwindet der Inhalt regelrecht bei dem krampfhaften Versuch des „geschlechtergerechten“ Formulierens. Man stelle sich vor, die Werke der Dichter, Schriftsteller und Philosophen würden „geschlechtergerecht“ umgeschrieben. Der zweite Absatz des 7. Buches von Goethes „Dichtung und Wahrheit“ würde wie folgt lauten:
„In ruhigen Zeiten will jeder/jede nach seiner/ihrer Weise leben, der Bürger/die Bürgerin sein/ihr Gewerb, sein/ihr Geschäft treiben und sich nachher vergnügen; so mag auch der Schriftsteller/die Schriftstellerin gern etwas verfassen, seine/ihre Arbeiten bekannt machen und, wo nicht Lohn, doch Lob dafür hoffen, weil er/sie glaubt, etwas Gutes und Nützliches getan zu haben. In dieser Ruhe wird der Bürger/die Bürgerin durch den Satiriker/die Satirikerin, der Autor/die Autorin durch den Kritiker/die Kritikerin und so die friedliche Gesellschaft in eine unangenehme Bewegung gesetzt.“ [12]
Werke wie Romeo und Julia von William Shakespeare wären natürlich vollkommen „Autobahn“. Man kann die Notwendigkeit einer Neuauflage von Bücherverbrennung schon vor dem geistigen Auge heranziehen sehen. Wurden früher Bücher wegen moralischer, politischer oder religiöser Einwände gegen den Inhalt der Schrift verbrannt, müssen sie heute aus Bibliotheken, Schulen und Verkaufsregalen entfernt werden, weil sie nicht gender, ähem, geschlechtergerecht sind. Und das ist nun beileibe kein Witz oder eine überspitzte Formulierung. In der Hamburger Bürgerschaft tagte 2009 ein Inquisitionstribunal, genannt Untersuchungsausschuss, wegen eines Schulbuches mit dem Titel „Politik und Demokratie“. Spiegel-TV berichtete über die Empörung Hamburger Politiker, es soll angeblich „vor Diskriminierung, Sexismus und Rassismus strotzen“. Dem Autor wurde von den Zensoren, genannt Gender-Experten, zahlreiche Änderungen in Text und Bild aufdiktiert.
Kindern darf in Zukunft nicht mehr ein Familienbild „Vater, Mutter, Kind“ zugemutet werden, denn das würde adoptierte Kinder gleichgeschlechtlicher Partner oder Kinder alleinerziehender Mütter diskriminieren. Kersten Artus von der Partei DIE LINKE moniert: „Dort sitzt die Mutter, die Kinder sitzen rechts und links von ihr und der Vater sitzt gegenüber. Das ist ein sehr traditionelles Bild. Das vermittelt erst Mal: Es gibt Mami und Papi in der Familie. Und Mami spricht mit den Kindern und gegenüber dem Vater. Das ist eine sehr traditionelle Situation.“ Für die Vertreterin der GAL, Nebahat Güçlü, ist es „ein frauenfeindliches Machwerk männlicher Dominanz“ und sie stellt fest, es „durchzieht wirklich das ganze Buch, dass die Sprache nicht gegendert ist.“ [13] Die SPD-Vereinigung Schwusos forderte: „Es müssten auch mal Peter und Paul als Eltern auftreten.“ [14]
Henryk M. Broder hat in einer brillianten Polemik treffend formuliert: „Eine Gesellschaft kann sich solche Eskapismen leisten – so lange, wie sie nicht mit existenziellen Problemen konfrontiert wird.“ [15]
Das generische Maskulinum
Das Generische Maskulinum bezeichnet den Fall, bei dem die maskuline Form auch dann verwendet wird, wenn das tatsächliche Geschlecht unwichtig ist oder wenn Frauen und Männer gleichermaßen gemeint sind. Das Maskulinum wird hier als neutralisierend und verallgemeinernd empfunden – so zumindest definiert es der Duden.
Wer also von einem Protestmarsch von zweitausend Demonstranten erzählt, meint damit nicht nur die männlichen Demonstranten, sondern auch die mitmarschierenden Frauen. Wer von den Rechten der Indianer in Nordamerika berichtet, geht nicht davon aus, dass damit nur die Rechte von Männern gemeint sind, sondern schließt die weiblichen Angehörigen dieser Kulturen mit ein. Bei Worten wie Gast oder Mitglied, die keine explizite weibliche Form kennen, tritt das Wesen dieses generischen Maskulinums am deutlichsten zutage. Dennoch tauchen immer wieder Worterfindungen auf wie Mitgliederinnen oder gar Gästinnen – manchmal provozierend gebraucht, manchmal schlichtweg aus sprachlicher Unkenntnis.[7]
Die Forderung nach einer konsequenten Doppelnennung menschlicher Funktionsträger beruht auf einem fundamentalen sprachwissenschaftlichen Irrtum. Die Fehlüberlegung besteht in der Gleichsetzung von biologischer Geschlechtlichkeit und grammatikalischem Genus.
Das Genus wird aber nicht bloß geschlechtlich oder ungeschlechtlich, sondern – in diesem Zusammenhang grundlegend – auch übergeschlechtlich (als Androgynum) verwendet: Der Mensch, der Gast, der Flüchtling – die Person, die Persönlichkeit, die Waise – das Kind, das Individuum, das Geschwister – sie alle können männlich oder weiblich sein. So sind insbesondere sämtliche Funktionen, die praktisch von allen Verben abgeleitet werden können und auf -er enden, trotz des maskulinen Genus nicht biologisch männlich, sondern androgyn zu verstehen. Ein Mensch, der liest, ist ein Leser, einer, der singt, ein Sänger und einer, der arbeitet, ein Arbeiter. Die Forderung nach konsequenter Doppelnennung menschlicher Funktionsträger wird gegenstandslos, wenn man die zusätzliche übergeschlechtliche (androgyne) Funktion aller drei Genera erkennt. Wenn somit heute einzelne Frauen argumentieren, sie möchten bei der Erwähnung menschlicher Funktionsträger (Sänger, Bewohner) nicht „bloß mitgemeint“ sein, so ist dem entgegenzuhalten, dass im erwähnten Androgynum auch die Männer „bloß mitgemeint“ sind.
Für die Nichtübereinstimmung von Genus und Geschlecht ist „das Geschwister“ ein besonders anschaulicher Fall: grammatikalisch ein Neutrum, vom Wortstamm her weiblich und in der Bedeutung übergeschlechtlich. Es wäre unsinnig zu fordern, es z. B. in Gesetzestexten im Zuge der Gleichberechtigung zu ersetzen mit „Geschwister und Gebrüder“, denn – ob es ihnen passt oder nicht – die Gebrüder sind in den Geschwistern mitenthalten. So ergibt etwa der Satz „Die Ehe zwischen Geschwistern und Gebrüdern (oder auch: zwischen Schwestern und Brüdern) ist untersagt“ keinerlei Sinn.
Auf dem erwähnten sprachwissenschaftlichen Fehlschluss beruht ein weiterer Irrtum: nämlich die angebliche Benachteiligung der Frauen durch die Sprache. Vielmehr bevorzugt das Deutsche das weibliche Geschlecht: Das meiste real Männliche unterscheidet sich ja nicht von der übergeschlechtlichen Form. „Der Fußgänger“ kann Mann oder Frau sein, und wenn auf sein männliches Geschlecht Gewicht gelegt wird, muss dies zusätzlich ausgedrückt werden. Aber das real Weibliche kennzeichnet die Sprache eindeutig: einerseits mit dem geschlechtsspezifisch gemeinten Wechsel des Artikels (der zu die) und andererseits mit der spezifischen Endung -in.
Durch gewohnheitsmäßige Doppelnennungen kann darüber hinaus die übergeschlechtliche Bedeutung des maskulinen Genus allmählich verloren gehen, weil dann alles Maskuline als real männlich und alles Feminine als real weiblich empfunden wird. Damit fällt zuerst einmal alles grammatikalisch Neutrale unter den Tisch, und das Kind, das Mädchen, das Weib und das Individuum, aber auch alle Diminutive (das Knäblein, das tapfere Schneiderlein usf.) müssten sich als biologisch geschlechtslose Wesen empfinden. Darüber hinaus – und dies wiegt schwerer – führt diese Umdeutung des Übergeschlechtlichen in biologisch Geschlechtliches zum Verlust des wichtigsten Oberbegriffs der deutschen Sprache, nämlich des allgemeinen, nicht unter geschlechtlichem Aspekt ins Auge gefassten Menschen. Konnte man ehedem von Einwohnern, Wanderern, Bürolisten, Musikliebhabern, Studenten, Fußgängern, Autofahrern, Christen, Experten, Anfängern, Ausländern usf. sprechen, ohne vorentschieden zu haben, ob es sich dabei um Männer oder Frauen handelt, weil dies im jeweiligen Zusammenhang vollkommen unbedeutend war, so tritt mit der heute üblich gewordenen Doppelnennung die Betonung des Verbindenden, des Übergeordneten, der Funktion zurück und macht der Betonung der Geschlechtlichkeit irgend eines Funktionsträgers Platz. Damit wird der Sexismus nicht etwa – wie vielleicht beabsichtigt – aus der Sprache entfernt, sondern erst konsequent in diese eingeführt. Mit der Beseitigung jener sprachlichen Instrumente, die niemals sexistisch gemeint waren und stets der Darstellung des Allgemeinen, Übersexuellen dienten, nimmt man dem Menschen schlicht und einfach jene Oberbegriffe, die er benötigt, um sich korrekt über einen Sachverhalt zu äußern, in dem es nicht um das Nebeneinander oder die Summe von Männlichem und Weiblichem, sondern um das geschlechtlich nicht relevante allgemein Menschliche geht. Wer nun über den Menschen in seinen Funktionen und Rollen – unabhängig vom Geschlecht – zu schreiben hat, sieht sich dann mit teils unüberwindbaren Schwierigkeiten konfrontiert, die zudem völlig unnötig sind.[12]
Feministinnen und feministischen Sprachforscherinnen vertreten die These „Das generische Maskulinum schließt Frauen aus und macht sie in Sprache und Schrift unsichtbar.“ (Metz-Göckel & Kamphaus, 2002) und versuchen diese mit unwissenschaftlichen Studien zu belegen.[16] Doppelnennungen oder das Majuskel-I würden zu einem „größeren gedanklichen Einbezug beider Geschlechter“ führen. Gegen diese Annahme spricht, dass feministische Autorinnen beispielsweise bei Häuslicher Gewalt immer nur von Tätern, nie aber von Täterinnen sprechen. Andererseits muss der Kommandant im Kriegseinsatz in Afghanistan neuerdings immer von „Soldaten und Soldatinnen“ sprechen, wenn sich auch nur eine Frau in der Truppe befindet. Auch wenn der Frauenanteil als irrelevant in Hinblick auf den Kampfeinsatz zu gelten hat, weil Frauen sowieso nicht in vorderster Front bei Kampfhandlungen eingesetzt werden, so muss doch paritätisch von „Soldaten und Soldatinnen“ gesprochen werden, womit die Leistung, die zu 99,9 % von Männern erbracht wird, rhetorisch auf 50 % reduziert wird.
Die vermeintliche Notwendigkeit einer „Feminisierung“ der deutschen Sprache wird mit scheinwissenschaftlicher Rhetorik behauptet. Luise F. Pusch phantasiert beispielsweise ein „Strukturgesetz“ herbei, wonach „das schöne lange Femininum“ eine „Grundform“ sei, „das kurze, quasi abgehackte Maskulinum“ dagegen eine „Schwundform“ darstelle.[17] Auch biologistische Begründungen müssen für diese These herhalten. Der Mann, so Luise Pusch, sei als das sekundäre Geschlecht, als eine Abweichung des weiblichen Bauplans zu betrachten und verdiene daher eine sprachliche Benachteiligung.[17] Die wahren Beweggründe für die geplante „Feminisierung“ der Sprache indes, spiegelt das so genannte „Gerechtigkeits-Argument“ wider. Die Sprache, so die Autorin, solle dazu beitragen, eine Art von „kompensatorischer Gerechtigkeit“ zu befördern:
„Es besteht kein Zweifel daran, dass die Frau sprachlich (natürlich auch in jeder anderen Hinsicht) extrem benachteiligt ist. Was ihr zusteht und was sie braucht, ist nicht Gleich-, sondern Besserbehandlung, kompensatorische Gerechtigkeit, (…). Es wird ihm (erg.: ‚dem Mann‘) guttun, es im eigenen Gemüt zu erleben, wie es sich anfühlt, mitgemeint zu sein, sprachlich dem anderen Geschlecht zugezählt zu werden, diesen ständigen Identitätsverlust hinzunehmen.“ [17]
Eine sachliche Auseinandersetzung mit den radikalfeministischen Thesen von Luise F. Pusch ist recht schwierig, weil die in ihren Veröffentlichungen vertretenen Positionen den Rang von Wissenschaftlichkeit beanspruchen, sich aber in Wahrheit als polemische Sarkasmen erweisen, die jede rationale, argumentative Begründung vermissen lassen. Es ist mitnichten eine Sprache der Kritik, die Pusch in ihren Ausführungen bemüht. Gegen die von ihr bevorzugte Darstellungsmethode der ironischen Glossierung wäre an und für sich nichts einzuwenden, diente sie lediglich als anschauliche Verdeutlichung des argumentativ begründeten Gemeinten. Bei Pusch indes wird die Glosse selbst in den Rang eines Argumentes erhoben. Dort, wo ernsthafte Erörterungen am Platze wären – im Sachaufsatz nämlich – wird mit mehr oder weniger gesuchten Wortspielereien jongliert. Das Spiel ersetzt die rationale Argumentation, die doch eigentlich seine Grundlage bilden sollte.
Die klassische Rhetorik unterscheidet zwei Ebenen der Argumentation: die „argumentatio ad rem“ diskutiert die jeweiligen Ansichten eines vorgegebenen Themas (lat. ad rem = „zur Sache“). Die „argumentatio ad hominem“ dagegen, richtet ihren Angriff auf die Person des gegnerischen Redners selbst (lat. ad hominem = „auf die Person gerichtet“). Die letztere Methode lässt zwar jede Fairness vermissen, hat sich jedoch zu allen Zeiten als ungleich wirkungsvoller und bequemer erwiesen. Es ist just diese Methode, die in feministischen Schriften bedenkliche Triumphe feiert. Die Polemik richtet sich gegen den Mann als ein schimärenhaftes „Männer“-Kollektivum und appelliert in diesem Sinne an emotionale Prägungen, nicht an das rationale Erkenntnisvermögen.
Die Sprache der Sprachwissenschaftlerin Pusch ist diskriminierend statt differenzierend. Eine Wissenschaftlerin, die ihr Publikum mit der Frage „Wie können wir aus Männersprachen humane Sprachen machen?“ konfrontiert, muss sich den Vorwurf der Geschlechterdiskriminierung gefallen lassen! Aus der zitierten Frage lässt sich entnehmen, dass (nach Pusch) die Sprache, da sie von Männern gesprochen wird, nicht mehr den Rang des Menschlichen beanspruchen kann. Daraus leitet sie die „Totale Feminisierung“ jener „männlich geprägten“ Sprache ab.[18] Das erinnert sehr an die sozialdemokratische Forderung nach der „Überwindung der männlichen Gesellschaft“ aus dem Hamburger Parteiprogramm von 2007.[19]
Während die traditionelle Form des „generischen Maskulinums“ im Verlaufe der Zeiten eine Entwicklung hin zur abstrahierenden Wortbedeutung durchlaufen hat, fällt die so genannte „Feminisierung“ hinter diese historische Entwicklung weit zurück. Sie nämlich verweist wieder auf jene Bedeutung – das natürliche (nicht das generische) Geschlecht –, von der ja in bestimmten Zusammenhängen gerade abstrahiert werden soll, um dem Gleichheitsprinzip Genüge zu tun. Wenn ein Politiker seine Rede an „die Wähler“ richtet, so können sich sämtliche Wahlberechtigte (Männer und Frauen ab 18 Jahre) angesprochen fühlen. Das „generische Maskulinum“ dieser Anrede signalisiert, dass das Geschlecht der Betreffenden in dem erwähnten Zusammenhang unwesentlich ist: bedeutsam ist eben nicht die jeweilige biologisch-geschlechtliche Beschaffenheit des Betreffenden, sondern das Recht, durch Wahlentscheid die öffentlichen Angelegenheiten zu beeinflussen.
Mit der Anrede „Wählerinnen und Wähler“ verhält es sich hingegen anders. Hier wird, um ein berühmtes Politikerwort zu paraphrasieren, getrennt, was doch spätestens seit 1918 – als das allgemeine Wahlrecht Frauen und Männern zugestanden wurde – zusammengehört. Zu den „Wählern“, jenem praktischen Oberbegriff, der einst alle Wahlberechtigten ungeachtet ihres jeweiligen Geschlechtes umfasste, dürfen sich weibliche Wahlberechtigte nun nicht mehr zählen. Sie müssen sich den „Wählerinnen“ zugesellen, mit denen sie nichts als das in diesem Zusammenhang völlig irrelevante biologische Geschlecht gemein haben. Damit wird über sie eine Art von sprachlicher Apartheid verhängt. Hier wird sprachlich gespalten und nicht vereint, es wird Feuer gelegt und nicht befriedet.
Das „generische Maskulinum“ hingegen besitzt den unschätzbaren Vorteil, Gleichwertigkeit hervorrufen zu können.[18]
Das generische Femininum
Es bleibt nicht verborgen, dass Texte durch die ständigen Wiederholungen unlesbar werden, wie beispielhaft an der Verordnung über das Schweizer Fleischhygienerecht gezeigt. Das führt aber (bislang) nicht dazu, mit diesem Sprachunfug aufzuhören. Die Universität Leipzig setzte noch einen drauf und erhob das Generische Femininum zum Sprachstandard. In ihrer neuen Verfassung sind nur noch weibliche Bezeichnungen vorgesehen. In einer Fußnote der Verordnung soll darauf hingewiesen werden, dass mit „Professorin“ auch ein Mann gemeint ist.[20]
Der weibliche Hochschulrektor, Beate Schücking, erklärte, diese „sprachliche Innovation“ werde der Tatsache gerecht, dass an den Universitäten Frauen heute in der Mehrheit seien. Man stelle sich den Aufschrei vor, wenn ein männlicher Hochschulrektor auf die Idee käme, eine Hochschulverfassung zu „vermännlichen“, um der Tatsache Ausdruck zu verleihen, dass 81 Prozent der Lehrstuhlinhaber männlich ist.[21] Es ist bezeichnend, dass im umgekehrten Fall der Aufschrei ausbleibt. Angesichts dieses hanebüchenen Unsinns kann man ins Grübeln kommen, ob Julius Möbius mit seinem Aufsatz „Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes“, einer Streitschrift wider das Weib im Bildungsbetrieb, vielleicht doch Recht gehabt haben könnte.
Das Unsichtbarmachen der Familie
Dies ist keine Streitschrift zu Verteidigung der Sprache, was sicherlich auch ein verdienstvolles Anliegen wäre, hier geht es darum aufzuzeigen, wie durch Sprachmanipulation einerseits Frauen und Männer gegeneinander aufgehetzt werden und andererseits Familie unsichtbar gemacht wird. Deshalb soll hier darauf hingewiesen werden, wie die Zentralbegriffe der Familie, „Ehe“, „Familie“, „Frau“, „Mann“, „Mutter“ und „Vater“ über die Sprache diskreditiert, ins Abseits geschoben und schließlich überwunden werden sollen.
Prof. Johann Braun schreibt über das Lebenspartnerschaftsgesetz und dessen Hintergründe:
„Vielfach bedient sich das Partnerschaftsgesetz dabei nur einer anderen Terminologie: es spricht nicht von ‚Güterstand‘, sondern von ‚Vermögenstand‘, nicht von ‚Zugewinngemeinschaft‘, sondern von ‚Ausgleichsgemeinschaft‘, nicht von ‚Gütertrennung‘, sondern von ‚Vermögenstrennung‘, nicht von ‚Scheidung‘, sondern von ‚Aufhebung‘, ja selbst aus einer ‚Jahresfrist‘ wird eine ‚Frist von 12 Monaten‘, aus einer ‚Dreijahresfrist‘ eine ‚Frist von 36 Monaten‘. Aber auf diese Weise lässt sich kein substanzieller Abstand zur Ehe gewinnen; vielmehr wird dabei nur deutlich, dass das Ausmaß der vorhandenen Parallelen verborgen werden soll.“ [22]
Die Zivilgesellschaft wird mit einer gewaltigen Sprachkonditionierung überzogen, mit der Ehe und Familie schrittweise unsichtbar gemacht werden. Systematisch werden dabei Begriffe ausgetauscht und das auf höchster Ebene in der EU und in den Behörden. Eine Übersicht:
„Du sollst nicht ehebrechen!“: „Verletze keine Lebenspartnerschaft!“
verheiraten: verpartnern
Scheidung: Aufhebung
Scheidung als Katastrophe: Scheidung als Chance
Güterstand: Vermögenstand
Gütertrennung: Vermögenstrennung
Zugewinngemeinschaft: Ausgleichsgemeinschaft
Verwandtschaft: Patchwork
Eine zweite Methode des Unsichtbarmachens ist das Verschweigen, eine weitere das Braunpinseln. In Kroatien verteidigen Menschen „Ehe“ und „Familie“. Deshalb haben sich mehr als 700.000 Bürger und eine überwältigende Mehrheit der Parlamentarier in Kroatien dafür ausgesprochen, eine Volksabstimmung durchzuführen. Fast alle bundesdeutschen Medien haben sich entschieden, darüber nicht zu berichten. Die Frankfurter Rundschau entschied sich dafür, den Bürgerwunsch in die rechtsextremistische Ecke zu stellen. Unter der Überschrift „Extremismus in Kroatien: Rechte wittern Morgenluft“ erwähnt sie auch das Referendum, mit dem in Kroatien am 1. Dezember dafür gestimmt werden soll, die Ehe als Gemeinschaft von Mann und Frau in die Verfassung Kroatiens aufzunehmen. Die Zwischenüberschrift lautet: „Klerikale Rechte erzwingt Referendum“.
In der Kommentarspalte weist ein Mihajel M. darauf hin: „Wenn von 4.000.000 Kroaten 700.000 Unterschriften für ein Referendum gesammelt werden, dann ist das nicht erzwungen, sondern Demokratie!“[23] Und das Christliche Informationsforum Medrum erinnert daran, dass es sich in Deutschland bei der Ehe als Gemeinschaft von Mann und Frau um ein Grundrecht handelt, das der Verfasser des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland bewusst unter den Schutz der staatlichen Ordnung gestellt hat.[24]
Auf der Plattform queer.de toben diejenigen, welche immer lautstark Toleranz für ihre Lebensweise einfordern, die sie aber im Gegenzug nicht für Familien einräumen möchte:
„Warum muss man eigentlich jedes primitive Land in die EU aufnehmen?“ –
„Dann ist höchste Zeit, daß die Kirche aus der kroatischen Regierung verbannt wird, sonst führt sie die Hexen- und Schwulenverbrennung per Volksentscheid wieder ein.“ [25]
René Kuhn: „Warum das feministische Lügengebäude zusammenbrechen wird: Acht Forderungen“, ef-magazin Dezember 2010
Jörg Schönbohm: „Das Schlachtfeld der Tugendwächter. Political Correctness: Der Amoklauf von Gutmenschen und Gesinnungsgouvernanten.“, DS-Magazin (Der Selbstständige 9/10 2008)
Stephanie Korinek: „Gender Mainstreaming“, Diplomarbeit 2008, S. 26f.
Miguel Alfonso Torres Morales: „Feministische Sprachkritik: Zwischenbilanz“, Universidad Ricardo Palma, Lima
Thomas Paulwitz: Sprachpolizisten ins Taka-Tuka-Land!, Junge Freiheit am 10. Juli 2010 (Pippi Langstrumpf darf ihren Vater nicht mehr Negerkönig nennen.)
Ulrich Dewald: Kontrovers: Feministische Linguistik Von der PräsidentIn zur MitgliederIn: Die künstliche Verweiblichung der Sprache bringt die Gleichberechtigung nicht voran, 16. Januar 2008
Alexander Kissler: Tyrannei der guten Meinung – Zebra und Elter, The European am 8. Juni 2010 („In der Schweiz soll das Elter die Begriffe Vater und Mutter ersetzen. Auch der Europarat will im Namen der Geschlechtergerechtigkeit die Sprachbenutzer umerziehen. Hinter beiden Projekten verbirgt sich ein Gleichheitswahn, der letzten Endes unmenschlich ist.“ „In seinem Drang nach Regulierung wird der Staat uferlos. Der Staat will herrschen über die Gesellschaft, die eines Tages eine geschlossene wäre. Die Ruhe eines Friedhofs herrschte in ihr, die Tyrannei der guten Meinung.“)
Doris Stump: Geschlechtsgerechte Sprache: Wähle deine Worte weise, The European am 17. Juni 2010 („Sprache bedingt Wahrnehmung und Bewusstsein, ergo ist eine Gesellschaft, deren Sprache von maskulinen Begriffen geprägt ist, auch männlich dominiert.“)
[6]Luise Pusch: „Die Frau ist nicht der Rede wert: Aufsätze, Reden und Glossen“, Suhrkamp 1999, ISBN 3-518-39421-5
[7]ab Ulrich Dewald: Kontrovers: Feministische Linguistik Von der PräsidentIn zur MitgliederIn: Die künstliche Verweiblichung der Sprache bringt die Gleichberechtigung nicht voran, 16. Januar 2008
[8]Jörg Schönbohm: „Das Schlachtfeld der Tugendwächter. Political Correctness: Der Amoklauf von Gutmenschen und Gesinnungsgouvernanten.“, DS-Magazin (Der Selbstständige 9/10 2008)
[15]Henryk M. Broder: Das grosse I der Idiotie, Die Weltwoche am 9. Oktober 2008 („Die Cafes sind voll mit parlierenden Männern, die offenbar weder einer geregelten Arbeit nachgehen noch eine Familie ernähren müssen. Aber das sind nur Äußerlichkeiten. Inzwischen leiden auch Männer unter Wechseljahren und wenn sie ganz unter sich sind, reden sie […] darüber, wie benachteiligt sie sich fühlen, weil ihnen die Erfahrung der Schwangerschaft versagt bleibt.“ „Die sprachlichen Verrenkungen finden dort eine Grenze, wo es um ein sozial verwerfliches Verhalten geht. Spekulanten und Verbrecher bleiben exklusiv männlich, ebenso Antisemiten und Kinderschänder.“ „Eine Gesellschaft […] kann sich solche Eskapismen leisten – so lange, wie sie nicht mit existenziellen Problemen konfrontiert wird. Dann aber stehen die Sitzpinkler aller Disziplinen auf und erklären das Ende der Gemütlichkeit. […] Die Krise rast auf den Abgrund zu, nur die politisch korrekte Idiotie bewegt sich nicht von der Stelle.“)
[16] Feministische Forschung folgt nicht wissenschaftlichen Standards. Da ein konkretes Ziel verfolgt wird (die Benachteiligung und Unterdrückung muss in immer neuen Facetten „belegt“ werden), kann nicht vorurteilsfrei geforscht werden – eine Petitio principii. Die Behauptung, die Sprache transportiere patriarchale Machtstrukturen und perpetuiere diese in der unbewussten Anwendung, ist nicht verifizierbar. Insofern handelt es sich strenggenommen um Pseudothesen, wie so vieles im Feminismus pseudowissenschaftlich ist, und verfolgt hauptsächlich das Ziel der Arbeitsplatzbeschaffung für amateurhafte Germanistinnen und Soziologinnen.
[17] Luise Pusch: „Alle Menschen werden Schwestern: feministische Sprachkritik“, Suhrkamp 1990, ISBN 3-518-11565-0a) S. 97 b) S. 97 c) S. 99
[19]Gerhard Amendt: Gastkommentar: Die SPD und die Menschlichkeit, Welt am 6. November 2007; „Hamburger Programm der SPD vom 28. Oktober 2007“ (S. 41 unten) ; „Parteitag der SPD in Nürnberg“, 25.-29. August 1986 (Grundsatzprogramm der SPD – Entwurf der Programmkommission, Inge Wettig-Danielmeier, stellvertretende Vorsitzende der Programmkommission)
[22]Johann Braun: „Ehe und Familie am Scheideweg. Eine Kritik des so genannten Lebenspartnerschaftsgesetzes.“, Roderer 2002, ISBN 3-89783-284-4, S. 112f.
4.6.1. Der Neusprech
In Orwells Dystopie soll „Neusprech“ als einzig zu verwendende Sprache eingesetzt werden, um bestimmte Denkprozesse ein für alle mal unmöglich machen. (→ Zensur)
Auch der Feminismus hat seine Ideologie in euphemistische Wortschöpfungen verpackt. Gleichberechtigung meint den Primat des Mutterrechts über das Vaterrecht. Gleichstellung ist ein Sprachkode für Frauenbevorzugung und Frauenförderung, Quote eine Sprachregelung für die Abschaffung des Leistungsprinzips. Aus Big Brother’s Neusprech wurde quasi Big Sister’s Femisprech.
Die wichtigsten Begriffe des Gendersprech wurden schon im Abschnitt Genderismus abgehandelt. Es gibt aber noch mehr Wörter, die bald verboten/verpönt sein könnten, weil sie sich dem „politisch-korrekten“ Neusprech nicht unterordnen. Der Begriff Ehebruch wurde schon seit längerer Zeit durch das Wort „Seitensprung“ ersetzt und zur „sexuellen Selbstbestimmung“ verharmlost. „Ehe brechen“ setzt zunächst einmal die Existenz der Institution Ehe voraus. Bei den Zehn Geboten heißt es in der Lutherübersetzung noch: „Du sollst nicht ehebrechen!“ In der feministischen „Bibel in gerechter Sprache“ steht jetzt im 5. Buch Mose im schönsten Beamtendeutsch: „Verletze keine Lebenspartnerschaft!“ Da verschwindet neben dem Ehebruch die Ehe aus der Sprache gleich mit. Die „Scheidung als Katastrophe“ wird zu „Trennung als Chance“ umgedeutet. Der Begriff „Familie“ wird durch eine Wortwolke ersetzt: „Eheähnliche Lebensgemeinschaft“, „gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaft“, „Bedarfsgemeinschaft“, „Patchwork-Familie“, „Regenbogenfamilie“.
Es geht aber noch weiter: Kinder haben keine „Eltern“ mehr, sondern „Bezugspersonen“. Erst werden die Begriffe „Eltern“, „Mutter“ und „Vater“ aus amtlichen Texten entfernt[2], dann verschwindet das Recht des Kindes auf „Vater“ und „Mutter“. Das eröffnet beispielsweise beim Sorgerecht völlig neue Möglichkeiten. Zwei Menschen werden auch nicht mehr „verheiratet“, sondern „verpartnert“.
Der Begriff Kindeswohl verschleiert sehr erfolgreich, dass nicht mehr das Familienoberhaupt darüber entscheidet, was für die Familie gut ist, sondern ein Richter oder ein Jugendamtmitarbeiter, ergo der Staat.
Sprachfeminismus
Wie sehr der Mutterbegriff als vermeintlich sexistischer Stereotyp bekämpft wird, musste schon Eva Herman erleben. Der Europarat berät eine Beschlussvorlage, in der unter anderem empfohlen wird, die Verwendung des Begriffs „Mutter“ als einem sexistischen Stereotyp zu bekämpfen, weil dies die Gender-Gleichheit verhindere. Frauen würden in den Medien insbesondere auf eine verengte Rolle als Mutter und Ehefrau dargestellt, deswegen will der Europarat gegen die Verwendung von Begriffen wie des Mutterbegriffs kämpfen. Mutter sei ein sexistisches Stereotyp, das die Frau in eine überlieferte Rolle dränge. Die Verwendung sexistischer Stereotype in den Medien soll nun abgeschafft werden. Hierfür ist ein ganzes Bündel von Maßnahmen vorgesehen, zu denen beispielsweise Ausbildungsprogramme für Medienschaffende und die Einrichtung von Expertenstellen für die Beratung der Medien gehören. Für diese Zielsetzungen tritt besonders die „European Women’s Lobby“ (EWL), eine Nicht-Regierungsorganisation, bereits seit langer Zeit ein. Berichterstatterin für die Beschlussvorlage ist Doris Stump, eine Sozialistin aus der Schweiz.
Laut dem neuen Leitfaden für die amtlich verbindliche Sprache in der Schweiz fällt bereits die Verwendung der Begriffe Vater und Mutter unter die Rubrik diskriminierender Begriffe. Kinder haben demnach künftig keinen Vater oder Mutter, sondern nur noch ein Neutrum als Ursprung, genannt „das Elter“. Statt Vater oder Mutter sollte man besser „das Elternteil“ oder „das Elter“ schreiben. Der Leitfaden ist laut Isabel Kamber, stellvertretende Leiterin Zentrale Sprachdienste in der Bundeskanzlei der Schweiz, für amtliche Publikationen verbindlich. Damit folgen die politisch Verantwortlichen in Bern den Vorschlägen in der Beschlussvorlage 12267 im Ausschuss für Chancengleichheit von Frauen und Männern des Europarates, der gegen die Verwendung von Begriffen wie des Mutterbegriffs in den Nationen kämpfen soll, um Gender-Gleichheit herzustellen. Mit dieser sprachlichen Deformation soll der Erwerb der Elternschaft durch homosexuelle Paare erleichtern werden.[4]
Die EU-Gleichstellungsbeauftragte Johanna Trittin bezeichnete die EU-Rechtsnovelle zur Namensgleichheit als „einen Meilenstein auf dem Weg zur Gender-Gerechtigkeit“. Demnach haben ab dem 1.1.2026 sämtliche europäischen Vornamen als genderneutral zu gelten. Denn noch immer ist es bei vielen Familien unselige Tradition, bei der Namensgebung genderspezifisch zu diskriminieren.[5]
Die Vertreterinnen feministischer Sprachreformen argumentieren, die deutsche Sprache sei männerzentriert und damit frauenfeindlich. Wenn von Wählern, Politikern oder Demonstranten die Rede sei, so reiche es eben nicht, einfach anzunehmen, die Frauen seien eben mitgemeint.[6] Luise Pusch, die zusammen mit Senta Trömel-Plötz die deutsche feministische Linguistik begründete, erklärt: „Die deutsche Sprache ist, wie die meisten Sprachen, ein patriachalisch organisiertes System.“ [7] Es ist eine „interessante“ These, dass eine Sprache, die zu 50 % von Frauen gestaltet wurde, ausgerechnet Frauen unterdrückt und benachteiligt.
So sind die feministischen Sprachreformerinnen der Meinung, dass das Pronomen „man“ (wohlgemerkt mit einem n) doch recht diskriminierend sei und durch das kleingeschriebene Pronomen „mensch“ ersetzt werden sollte.
„man“, „Mann“ und „Mensch“
Einige Verwirrung besteht über die Frage: Woher kommt das Pronomen man?
man läßt sich – ebenso wie Mann und Mensch – auf die indogermanische Wurzel manu- für Mensch, Mann zurückführen, die ihrerseits möglicherweise auf men- (verwandt mit lateinisch mens und englisch mind) für denken zurückgeht; die Urbedeutung wäre dann denkendes Wesen.
Althochdeutsch man bezeichnet einen Menschen unabhängig von dessen Geschlecht; die geschlechtsspezifischen Entsprechungen sind wer für männlicher Mensch (erhalten in Wergeld, Werwolf, Welt, engl. world; verwandt mit lat. vir) und quina für weiblicher Mensch (erhalten in engl. queen; verwandt mit griechisch gyne).
woman, das englische Wort für Frau (von altenglisch wifman; wif verwandt mit engl. wife, dt. Weib, also weiblicher Mensch bedeutend), zeigt, daß erst durch ein Präfix eine Differenzierung stattfand. Die geschlechtsübergreifende Bedeutung von man ist auch im Englischen teils erhalten, etwa im indefinit gebrauchten man und in mankind. («That’s one small step for man, one giant leap for mankind.»)
Während sich bei neuhochdeutsch man, jemand, niemand, jedermann diese übergreifende Bedeutung uneingeschränkt erhalten hat, hat sie sich bei nhd. Mann auf männlicher Mensch eingeengt. Den ursprünglichen Platz von ahd. man in seiner geschlechtsunspezifischen Bedeutung hat dann nhd. Mensch (ahd. mennisco, abgeleitet vom Adjektiv mennisc, männisch) eingenommen. Eine ähnliche Entwicklung haben im Französischen die nicht mit man verwandten Wörter on und homme, beides aus lat. homo, durchlaufen.
Das weibliche Pendant zu Mann in seiner heutigen Bedeutung war ursprünglich Weib. Frau, von ahd. frouwa (die weibliche Form zu frô, Herr, verwandt mit Fron), urverwandt mit dem Namen der Göttin Freyja, war das Gegenstück zu Herr (heute in dieser Parallelität noch in der Anrede erhalten). Eine spezifisch weibliche Form des unspezifischen man müßte also eher wib denn frau heißen; mensch ist kein bißchen weniger mit Mann verwandt als man. Durch die Formel man/frau werden Menschen weiblichen Geschlechts aus der durch man bezeichneten Gruppe herausgenommen – was ähnlich sinnvoll ist, als spräche man von Menschen und Frauen.
Dame kam über das Französische vom lateinischen domina ins Deutsche und bedeutet ebenfalls Herrin. Jedoch ist weder herrlich von Herr abgeleitet noch dämlich von Dame. Wohl aber gehen Herr und herrlich beide auf das Adjektiv hehr (bzw. dessen althochdeutschen Vorgänger) zurück.[8][9][10]
„Binnen-I“
Mittlerweile hat sich selbst in offiziellen Reden und/oder amtlichen Schreiben die Unsitte durchsetzen können, die Mitglieder einer Zielgruppe gesondert nach Geschlecht anzusprechen, im akzeptablen Fall wenigstens noch mit einem kleinen „i“, bei optischer Vergewaltigung jedoch mit einem großen. Dabei kennt jede Sprache zur Verhinderung von Redundanzen Gattungsbegriffe, die ja gerade per definitionem alle Elemente der jeweiligen Menge umfassen, unabhängig von ihren sonstigen Merkmalen.[9]
Die Verwendung des „Binnen-I“ in der Schriftsprache entspricht nicht den Regeln der deutschen Sprache. Wer es verwendet, verstößt gegen die Rechtschreibregeln. In Schulen, Behörden wie im allgemeinen Schriftverkehr, ist das „Binnen-I“ eindeutig ein Fehler und darf nicht angewendet werden. In der gesprochenen Sprache entspricht die Form mit „-In“ überdies eher der femininen Form und ist somit nicht zwingend als geschlechtsneutral zu betrachten.[11]
Darüber hinaus findet das „Binnen-I“ sich fast ausschließlich als Anhang von positiven oder zumindest neutral besetzten Wörtern wie ProfessorInnen, KünstlerInnen etc. Haben Sie schon einmal von VerbrecherInnen, MörderInnen, KindesentführerInnen oder TerroristInnen gehört? Auch von den Wörtern Folterknechtin (oder besser Foltermagd), Faulpelzin oder Dickschädelin hat Gender-Mainstreaming bisher die Finger gelassen. Der Gipfel feministischer Sprachabsurditäten ist aber noch lange nicht erreicht. Politische Korrektheit macht nämlich auch vor Logik keinen Halt. Die ehemalige Berliner Frauensenatorin Anne Klein machte sich damit unsterblich, dass sie einmal die weiblichen Mitglieder des Berliner Senats mit „Liebe Mitgliederinnen“ ansprach.
Aber auch andere Formen wie A(Ä)rztIn, Schulpfleger/in oder Coiffeur/euse sind reine Schreibsprache, die nicht gesprochen und hinsichtlich weiterer sprachlicher Strukturen (z. B. Pronomina) gar nicht durchgehalten werden kann. In einer Dissertation steht wörtlich: „So wird ein(e) Lernende(r) zu einer(m) LernbegleiterIn und umgekehrt.“ Dieser Satz, der eher einer mathematischen Formel als einem sprachlichen Gebilde gleicht, missachtet eine elementare sprachliche Forderung, wonach nämlich Geschriebenes auch gesprochen werden kann.[12]
Eine andere Variante erzeugt mit ermüdenden Wortwiederholungen schwer lesbare Texte. Eine Verordnung über das schweizer Fleischhygienerecht enthält folgende Bestimmungen:
Hinter den ständigen Wiederholungen verschwindet der Inhalt regelrecht bei dem krampfhaften Versuch des „geschlechtergerechten“ Formulierens. Man stelle sich vor, die Werke der Dichter, Schriftsteller und Philosophen würden „geschlechtergerecht“ umgeschrieben. Der zweite Absatz des 7. Buches von Goethes „Dichtung und Wahrheit“ würde wie folgt lauten:
Werke wie Romeo und Julia von William Shakespeare wären natürlich vollkommen „Autobahn“. Man kann die Notwendigkeit einer Neuauflage von Bücherverbrennung schon vor dem geistigen Auge heranziehen sehen. Wurden früher Bücher wegen moralischer, politischer oder religiöser Einwände gegen den Inhalt der Schrift verbrannt, müssen sie heute aus Bibliotheken, Schulen und Verkaufsregalen entfernt werden, weil sie nicht gender, ähem, geschlechtergerecht sind. Und das ist nun beileibe kein Witz oder eine überspitzte Formulierung. In der Hamburger Bürgerschaft tagte 2009 ein Inquisitionstribunal, genannt Untersuchungsausschuss, wegen eines Schulbuches mit dem Titel „Politik und Demokratie“. Spiegel-TV berichtete über die Empörung Hamburger Politiker, es soll angeblich „vor Diskriminierung, Sexismus und Rassismus strotzen“. Dem Autor wurde von den Zensoren, genannt Gender-Experten, zahlreiche Änderungen in Text und Bild aufdiktiert.
Kindern darf in Zukunft nicht mehr ein Familienbild „Vater, Mutter, Kind“ zugemutet werden, denn das würde adoptierte Kinder gleichgeschlechtlicher Partner oder Kinder alleinerziehender Mütter diskriminieren. Kersten Artus von der Partei DIE LINKE moniert: „Dort sitzt die Mutter, die Kinder sitzen rechts und links von ihr und der Vater sitzt gegenüber. Das ist ein sehr traditionelles Bild. Das vermittelt erst Mal: Es gibt Mami und Papi in der Familie. Und Mami spricht mit den Kindern und gegenüber dem Vater. Das ist eine sehr traditionelle Situation.“ Für die Vertreterin der GAL, Nebahat Güçlü, ist es „ein frauenfeindliches Machwerk männlicher Dominanz“ und sie stellt fest, es „durchzieht wirklich das ganze Buch, dass die Sprache nicht gegendert ist.“ [13] Die SPD-Vereinigung Schwusos forderte: „Es müssten auch mal Peter und Paul als Eltern auftreten.“ [14]
Henryk M. Broder hat in einer brillianten Polemik treffend formuliert: „Eine Gesellschaft kann sich solche Eskapismen leisten – so lange, wie sie nicht mit existenziellen Problemen konfrontiert wird.“ [15]
Das generische Maskulinum
Das Generische Maskulinum bezeichnet den Fall, bei dem die maskuline Form auch dann verwendet wird, wenn das tatsächliche Geschlecht unwichtig ist oder wenn Frauen und Männer gleichermaßen gemeint sind. Das Maskulinum wird hier als neutralisierend und verallgemeinernd empfunden – so zumindest definiert es der Duden.
Wer also von einem Protestmarsch von zweitausend Demonstranten erzählt, meint damit nicht nur die männlichen Demonstranten, sondern auch die mitmarschierenden Frauen. Wer von den Rechten der Indianer in Nordamerika berichtet, geht nicht davon aus, dass damit nur die Rechte von Männern gemeint sind, sondern schließt die weiblichen Angehörigen dieser Kulturen mit ein. Bei Worten wie Gast oder Mitglied, die keine explizite weibliche Form kennen, tritt das Wesen dieses generischen Maskulinums am deutlichsten zutage. Dennoch tauchen immer wieder Worterfindungen auf wie Mitgliederinnen oder gar Gästinnen – manchmal provozierend gebraucht, manchmal schlichtweg aus sprachlicher Unkenntnis.[7]
Die Forderung nach einer konsequenten Doppelnennung menschlicher Funktionsträger beruht auf einem fundamentalen sprachwissenschaftlichen Irrtum. Die Fehlüberlegung besteht in der Gleichsetzung von biologischer Geschlechtlichkeit und grammatikalischem Genus.
Das Genus wird aber nicht bloß geschlechtlich oder ungeschlechtlich, sondern – in diesem Zusammenhang grundlegend – auch übergeschlechtlich (als Androgynum) verwendet: Der Mensch, der Gast, der Flüchtling – die Person, die Persönlichkeit, die Waise – das Kind, das Individuum, das Geschwister – sie alle können männlich oder weiblich sein. So sind insbesondere sämtliche Funktionen, die praktisch von allen Verben abgeleitet werden können und auf -er enden, trotz des maskulinen Genus nicht biologisch männlich, sondern androgyn zu verstehen. Ein Mensch, der liest, ist ein Leser, einer, der singt, ein Sänger und einer, der arbeitet, ein Arbeiter. Die Forderung nach konsequenter Doppelnennung menschlicher Funktionsträger wird gegenstandslos, wenn man die zusätzliche übergeschlechtliche (androgyne) Funktion aller drei Genera erkennt. Wenn somit heute einzelne Frauen argumentieren, sie möchten bei der Erwähnung menschlicher Funktionsträger (Sänger, Bewohner) nicht „bloß mitgemeint“ sein, so ist dem entgegenzuhalten, dass im erwähnten Androgynum auch die Männer „bloß mitgemeint“ sind.
Für die Nichtübereinstimmung von Genus und Geschlecht ist „das Geschwister“ ein besonders anschaulicher Fall: grammatikalisch ein Neutrum, vom Wortstamm her weiblich und in der Bedeutung übergeschlechtlich. Es wäre unsinnig zu fordern, es z. B. in Gesetzestexten im Zuge der Gleichberechtigung zu ersetzen mit „Geschwister und Gebrüder“, denn – ob es ihnen passt oder nicht – die Gebrüder sind in den Geschwistern mitenthalten. So ergibt etwa der Satz „Die Ehe zwischen Geschwistern und Gebrüdern (oder auch: zwischen Schwestern und Brüdern) ist untersagt“ keinerlei Sinn.
Auf dem erwähnten sprachwissenschaftlichen Fehlschluss beruht ein weiterer Irrtum: nämlich die angebliche Benachteiligung der Frauen durch die Sprache. Vielmehr bevorzugt das Deutsche das weibliche Geschlecht: Das meiste real Männliche unterscheidet sich ja nicht von der übergeschlechtlichen Form. „Der Fußgänger“ kann Mann oder Frau sein, und wenn auf sein männliches Geschlecht Gewicht gelegt wird, muss dies zusätzlich ausgedrückt werden. Aber das real Weibliche kennzeichnet die Sprache eindeutig: einerseits mit dem geschlechtsspezifisch gemeinten Wechsel des Artikels (der zu die) und andererseits mit der spezifischen Endung -in.
Durch gewohnheitsmäßige Doppelnennungen kann darüber hinaus die übergeschlechtliche Bedeutung des maskulinen Genus allmählich verloren gehen, weil dann alles Maskuline als real männlich und alles Feminine als real weiblich empfunden wird. Damit fällt zuerst einmal alles grammatikalisch Neutrale unter den Tisch, und das Kind, das Mädchen, das Weib und das Individuum, aber auch alle Diminutive (das Knäblein, das tapfere Schneiderlein usf.) müssten sich als biologisch geschlechtslose Wesen empfinden. Darüber hinaus – und dies wiegt schwerer – führt diese Umdeutung des Übergeschlechtlichen in biologisch Geschlechtliches zum Verlust des wichtigsten Oberbegriffs der deutschen Sprache, nämlich des allgemeinen, nicht unter geschlechtlichem Aspekt ins Auge gefassten Menschen. Konnte man ehedem von Einwohnern, Wanderern, Bürolisten, Musikliebhabern, Studenten, Fußgängern, Autofahrern, Christen, Experten, Anfängern, Ausländern usf. sprechen, ohne vorentschieden zu haben, ob es sich dabei um Männer oder Frauen handelt, weil dies im jeweiligen Zusammenhang vollkommen unbedeutend war, so tritt mit der heute üblich gewordenen Doppelnennung die Betonung des Verbindenden, des Übergeordneten, der Funktion zurück und macht der Betonung der Geschlechtlichkeit irgend eines Funktionsträgers Platz. Damit wird der Sexismus nicht etwa – wie vielleicht beabsichtigt – aus der Sprache entfernt, sondern erst konsequent in diese eingeführt. Mit der Beseitigung jener sprachlichen Instrumente, die niemals sexistisch gemeint waren und stets der Darstellung des Allgemeinen, Übersexuellen dienten, nimmt man dem Menschen schlicht und einfach jene Oberbegriffe, die er benötigt, um sich korrekt über einen Sachverhalt zu äußern, in dem es nicht um das Nebeneinander oder die Summe von Männlichem und Weiblichem, sondern um das geschlechtlich nicht relevante allgemein Menschliche geht. Wer nun über den Menschen in seinen Funktionen und Rollen – unabhängig vom Geschlecht – zu schreiben hat, sieht sich dann mit teils unüberwindbaren Schwierigkeiten konfrontiert, die zudem völlig unnötig sind.[12]
Feministinnen und feministischen Sprachforscherinnen vertreten die These „Das generische Maskulinum schließt Frauen aus und macht sie in Sprache und Schrift unsichtbar.“ (Metz-Göckel & Kamphaus, 2002) und versuchen diese mit unwissenschaftlichen Studien zu belegen.[16] Doppelnennungen oder das Majuskel-I würden zu einem „größeren gedanklichen Einbezug beider Geschlechter“ führen. Gegen diese Annahme spricht, dass feministische Autorinnen beispielsweise bei Häuslicher Gewalt immer nur von Tätern, nie aber von Täterinnen sprechen. Andererseits muss der Kommandant im Kriegseinsatz in Afghanistan neuerdings immer von „Soldaten und Soldatinnen“ sprechen, wenn sich auch nur eine Frau in der Truppe befindet. Auch wenn der Frauenanteil als irrelevant in Hinblick auf den Kampfeinsatz zu gelten hat, weil Frauen sowieso nicht in vorderster Front bei Kampfhandlungen eingesetzt werden, so muss doch paritätisch von „Soldaten und Soldatinnen“ gesprochen werden, womit die Leistung, die zu 99,9 % von Männern erbracht wird, rhetorisch auf 50 % reduziert wird.
Die vermeintliche Notwendigkeit einer „Feminisierung“ der deutschen Sprache wird mit scheinwissenschaftlicher Rhetorik behauptet. Luise F. Pusch phantasiert beispielsweise ein „Strukturgesetz“ herbei, wonach „das schöne lange Femininum“ eine „Grundform“ sei, „das kurze, quasi abgehackte Maskulinum“ dagegen eine „Schwundform“ darstelle.[17] Auch biologistische Begründungen müssen für diese These herhalten. Der Mann, so Luise Pusch, sei als das sekundäre Geschlecht, als eine Abweichung des weiblichen Bauplans zu betrachten und verdiene daher eine sprachliche Benachteiligung.[17] Die wahren Beweggründe für die geplante „Feminisierung“ der Sprache indes, spiegelt das so genannte „Gerechtigkeits-Argument“ wider. Die Sprache, so die Autorin, solle dazu beitragen, eine Art von „kompensatorischer Gerechtigkeit“ zu befördern:
Eine sachliche Auseinandersetzung mit den radikalfeministischen Thesen von Luise F. Pusch ist recht schwierig, weil die in ihren Veröffentlichungen vertretenen Positionen den Rang von Wissenschaftlichkeit beanspruchen, sich aber in Wahrheit als polemische Sarkasmen erweisen, die jede rationale, argumentative Begründung vermissen lassen. Es ist mitnichten eine Sprache der Kritik, die Pusch in ihren Ausführungen bemüht. Gegen die von ihr bevorzugte Darstellungsmethode der ironischen Glossierung wäre an und für sich nichts einzuwenden, diente sie lediglich als anschauliche Verdeutlichung des argumentativ begründeten Gemeinten. Bei Pusch indes wird die Glosse selbst in den Rang eines Argumentes erhoben. Dort, wo ernsthafte Erörterungen am Platze wären – im Sachaufsatz nämlich – wird mit mehr oder weniger gesuchten Wortspielereien jongliert. Das Spiel ersetzt die rationale Argumentation, die doch eigentlich seine Grundlage bilden sollte.
Die klassische Rhetorik unterscheidet zwei Ebenen der Argumentation: die „argumentatio ad rem“ diskutiert die jeweiligen Ansichten eines vorgegebenen Themas (lat. ad rem = „zur Sache“). Die „argumentatio ad hominem“ dagegen, richtet ihren Angriff auf die Person des gegnerischen Redners selbst (lat. ad hominem = „auf die Person gerichtet“). Die letztere Methode lässt zwar jede Fairness vermissen, hat sich jedoch zu allen Zeiten als ungleich wirkungsvoller und bequemer erwiesen. Es ist just diese Methode, die in feministischen Schriften bedenkliche Triumphe feiert. Die Polemik richtet sich gegen den Mann als ein schimärenhaftes „Männer“-Kollektivum und appelliert in diesem Sinne an emotionale Prägungen, nicht an das rationale Erkenntnisvermögen.
Die Sprache der Sprachwissenschaftlerin Pusch ist diskriminierend statt differenzierend. Eine Wissenschaftlerin, die ihr Publikum mit der Frage „Wie können wir aus Männersprachen humane Sprachen machen?“ konfrontiert, muss sich den Vorwurf der Geschlechterdiskriminierung gefallen lassen! Aus der zitierten Frage lässt sich entnehmen, dass (nach Pusch) die Sprache, da sie von Männern gesprochen wird, nicht mehr den Rang des Menschlichen beanspruchen kann. Daraus leitet sie die „Totale Feminisierung“ jener „männlich geprägten“ Sprache ab.[18] Das erinnert sehr an die sozialdemokratische Forderung nach der „Überwindung der männlichen Gesellschaft“ aus dem Hamburger Parteiprogramm von 2007.[19]
Während die traditionelle Form des „generischen Maskulinums“ im Verlaufe der Zeiten eine Entwicklung hin zur abstrahierenden Wortbedeutung durchlaufen hat, fällt die so genannte „Feminisierung“ hinter diese historische Entwicklung weit zurück. Sie nämlich verweist wieder auf jene Bedeutung – das natürliche (nicht das generische) Geschlecht –, von der ja in bestimmten Zusammenhängen gerade abstrahiert werden soll, um dem Gleichheitsprinzip Genüge zu tun. Wenn ein Politiker seine Rede an „die Wähler“ richtet, so können sich sämtliche Wahlberechtigte (Männer und Frauen ab 18 Jahre) angesprochen fühlen. Das „generische Maskulinum“ dieser Anrede signalisiert, dass das Geschlecht der Betreffenden in dem erwähnten Zusammenhang unwesentlich ist: bedeutsam ist eben nicht die jeweilige biologisch-geschlechtliche Beschaffenheit des Betreffenden, sondern das Recht, durch Wahlentscheid die öffentlichen Angelegenheiten zu beeinflussen.
Mit der Anrede „Wählerinnen und Wähler“ verhält es sich hingegen anders. Hier wird, um ein berühmtes Politikerwort zu paraphrasieren, getrennt, was doch spätestens seit 1918 – als das allgemeine Wahlrecht Frauen und Männern zugestanden wurde – zusammengehört. Zu den „Wählern“, jenem praktischen Oberbegriff, der einst alle Wahlberechtigten ungeachtet ihres jeweiligen Geschlechtes umfasste, dürfen sich weibliche Wahlberechtigte nun nicht mehr zählen. Sie müssen sich den „Wählerinnen“ zugesellen, mit denen sie nichts als das in diesem Zusammenhang völlig irrelevante biologische Geschlecht gemein haben. Damit wird über sie eine Art von sprachlicher Apartheid verhängt. Hier wird sprachlich gespalten und nicht vereint, es wird Feuer gelegt und nicht befriedet.
Das generische Femininum
Es bleibt nicht verborgen, dass Texte durch die ständigen Wiederholungen unlesbar werden, wie beispielhaft an der Verordnung über das Schweizer Fleischhygienerecht gezeigt. Das führt aber (bislang) nicht dazu, mit diesem Sprachunfug aufzuhören. Die Universität Leipzig setzte noch einen drauf und erhob das Generische Femininum zum Sprachstandard. In ihrer neuen Verfassung sind nur noch weibliche Bezeichnungen vorgesehen. In einer Fußnote der Verordnung soll darauf hingewiesen werden, dass mit „Professorin“ auch ein Mann gemeint ist.[20]
Der weibliche Hochschulrektor, Beate Schücking, erklärte, diese „sprachliche Innovation“ werde der Tatsache gerecht, dass an den Universitäten Frauen heute in der Mehrheit seien. Man stelle sich den Aufschrei vor, wenn ein männlicher Hochschulrektor auf die Idee käme, eine Hochschulverfassung zu „vermännlichen“, um der Tatsache Ausdruck zu verleihen, dass 81 Prozent der Lehrstuhlinhaber männlich ist.[21] Es ist bezeichnend, dass im umgekehrten Fall der Aufschrei ausbleibt. Angesichts dieses hanebüchenen Unsinns kann man ins Grübeln kommen, ob Julius Möbius mit seinem Aufsatz „Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes“, einer Streitschrift wider das Weib im Bildungsbetrieb, vielleicht doch Recht gehabt haben könnte.
Das Unsichtbarmachen der Familie
Dies ist keine Streitschrift zu Verteidigung der Sprache, was sicherlich auch ein verdienstvolles Anliegen wäre, hier geht es darum aufzuzeigen, wie durch Sprachmanipulation einerseits Frauen und Männer gegeneinander aufgehetzt werden und andererseits Familie unsichtbar gemacht wird. Deshalb soll hier darauf hingewiesen werden, wie die Zentralbegriffe der Familie, „Ehe“, „Familie“, „Frau“, „Mann“, „Mutter“ und „Vater“ über die Sprache diskreditiert, ins Abseits geschoben und schließlich überwunden werden sollen.
Prof. Johann Braun schreibt über das Lebenspartnerschaftsgesetz und dessen Hintergründe:
Die Zivilgesellschaft wird mit einer gewaltigen Sprachkonditionierung überzogen, mit der Ehe und Familie schrittweise unsichtbar gemacht werden. Systematisch werden dabei Begriffe ausgetauscht und das auf höchster Ebene in der EU und in den Behörden. Eine Übersicht:
Eine zweite Methode des Unsichtbarmachens ist das Verschweigen, eine weitere das Braunpinseln. In Kroatien verteidigen Menschen „Ehe“ und „Familie“. Deshalb haben sich mehr als 700.000 Bürger und eine überwältigende Mehrheit der Parlamentarier in Kroatien dafür ausgesprochen, eine Volksabstimmung durchzuführen. Fast alle bundesdeutschen Medien haben sich entschieden, darüber nicht zu berichten. Die Frankfurter Rundschau entschied sich dafür, den Bürgerwunsch in die rechtsextremistische Ecke zu stellen. Unter der Überschrift „Extremismus in Kroatien: Rechte wittern Morgenluft“ erwähnt sie auch das Referendum, mit dem in Kroatien am 1. Dezember dafür gestimmt werden soll, die Ehe als Gemeinschaft von Mann und Frau in die Verfassung Kroatiens aufzunehmen. Die Zwischenüberschrift lautet: „Klerikale Rechte erzwingt Referendum“.
In der Kommentarspalte weist ein Mihajel M. darauf hin: „Wenn von 4.000.000 Kroaten 700.000 Unterschriften für ein Referendum gesammelt werden, dann ist das nicht erzwungen, sondern Demokratie!“[23] Und das Christliche Informationsforum Medrum erinnert daran, dass es sich in Deutschland bei der Ehe als Gemeinschaft von Mann und Frau um ein Grundrecht handelt, das der Verfasser des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland bewusst unter den Schutz der staatlichen Ordnung gestellt hat.[24]
Auf der Plattform queer.de toben diejenigen, welche immer lautstark Toleranz für ihre Lebensweise einfordern, die sie aber im Gegenzug nicht für Familien einräumen möchte:
SpiegelOnline: Voll doof und inkorrekt: Das Pixi-Wissensbuch, SpiegelTV am 31.08.2009 Ende eines Polit-Skandals: Pixi-Buch endlich total korrekt, SpiegelTV am 19.10.2009; YouTube: SpiegelTV am 31.08.2009
„Hamburger Programm der SPD vom 28. Oktober 2007“ (S. 41 unten) ;
„Parteitag der SPD in Nürnberg“, 25.-29. August 1986 (Grundsatzprogramm der SPD – Entwurf der Programmkommission, Inge Wettig-Danielmeier, stellvertretende Vorsitzende der Programmkommission)