Nach der Abschaffung des Familienoberhaupts 1959 und der Änderung des Scheidungsrechts von 1976 ist die Einführung von Genderismus der dritte schwerwiegende grundgesetzwidrige Vorgang in der Bundesrepublik in Bezug auf die Familie.
Genderismus ist deshalb ein sehr schwieriges Thema, weil einerseits dahinter ein Konzept steht, dass die Gesellschaft in ihren Grundfesten erschüttern wird, andererseits das Programm weitgehend ohne mediale Aufmerksamkeit vollzogen wird und deshalb auch dem Bürger kaum bekannt ist. Die Akteure wissen, dass gesellschaftliche Veränderung nicht ohne Veränderung der Sprache zu erreichen ist. Deswegen war ein neuer Begriff nötig: „Gender“.[1]
„Man kann nicht oft genug darauf hinweisen, dass der Präger des Begriffes Gender ein Arzt war, der eine operative Geschlechtsumwandlung an einem Jungen vornahm und diesen damit schließlich in den Selbstmord trieb.“ [2]
3.2.4.1. Definition
Gender drückt im Englischen die Unterscheidung des grammatikalischen Geschlechts aus, das im Deutschen durch die Artikel Der – Die – Das zum Ausdruck gebracht wird. Gender bedeutet im Englischen das soziale Geschlecht, im Gegensatz dazu steht der Begriff Sex für das biologische Geschlecht. Die Verwendung des Begriffs im Zusammenhang wie in „Gender-Rollen“ wurde von dem Mediziner John Money bei seiner Arbeit mit Transsexuellen geprägt.
Auch wenn es nützlich erscheinen mag, soziales Geschlecht und biologisches Geschlecht zu unterscheiden, so wird in der Praxis der Begriff „Gender“ von Genderisten allgemein anstelle von „Geschlecht“ verwendet. Mit der Implikation, dass Geschlechterrollen nicht biologisch, sondern allein sozial bedingt wären, wird deutlich:
Der Begriff Gender steht für eine neue Weltanschauung, die alle Unterschiede zwischen den Geschlechtern relativieren will, d. h. sie nicht als naturgegeben, sondern als gesellschaftsbedingt versteht.
Er unterstellt, dass jede sexuelle Orientierung – also heterosexuell, homosexuell, bisexuell und transsexuell – gleichwertig ist und gesellschaftliche Akzeptanz beanspruchen kann, ja sogar muss. Dabei geht er bis zu der Forderung: Jeder Mensch soll sein Geschlecht selbst wählen können. Er soll selbst bestimmen, ob er Mann oder Frau sein will, oder beides zusammen, oder das, was immer gerade seinem augenblicklichen Empfinden entspricht. Und niemand darf sich dieser „freien“ Entscheidung entgegensetzen, denn das wäre eine „Diskriminierung“. Dieser Wandel von Geschlecht zielt auf das sensibelste Empfinden des Menschen, auf die Sexualität. Und als Zielgruppe dieses Wandels wurde die Frau ins Visier genommen.[3]
Hinter allem steht der Gedanke, die Frau von jeglichen, angeblich naturgegebenen Verhaltensweisen zu befreien, weil der Mensch nicht durch natürliche Anlagen festgelegt sei, sondern durch das, was die Gesellschaft aus ihm macht. Frei nach dem oft zitierten Satz von Simone de Beauvoir, die 1947 in ihrem Buch „Das andere Geschlecht“ – das als eine Bibel des Feminismus bezeichnet werden kann – geschrieben hat: „Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird dazu gemacht.“ Dieser Satz ist zwar in seiner Absurdität kaum zu überbieten und jedem gesunden Menschenverstand zuwider laufend, und doch hat dieser Satz Weltkarriere gemacht und nimmt vor allem im radikalen Feminismus konkrete Formen an.
Gender-Ideologen verwerfen die Differenzierung in Mann und Frau als eine „Erfindung“ des „heterosexuellen Patriarchats“, als ein soziales Konstrukt, da jedes Geschlechterverhalten nicht angeboren, sondern erlernt sei. Damit reißen sie alle bislang geltenden Normen ein. Was seit Anbeginn der Menschheit als natürlich und normal gegolten hat – die Zuordnung als Mann und Frau – soll nun von gesellschaftlichen Vorstellungen und Bestimmungen abhängen, und – und dies ist nun das für Ehe und Familie bedrohliche – durch Umerziehung geändert werden, um das zu kreieren, was zum Planziel materialistischer Biologen, Genetiker, Politiker und der feministischen Front gehört und schon seit Jahrzehnten vorbereitet wurde: den neuen, den künstlichen Menschen, der reif gemacht werden soll für die neue Weltordnung, für die neue Welteinheitsreligion. Und die Umerziehung soll schon im Kindergarten beginnen.[3]
Außerdem verlangt die Strategie der Gender-Feministinnen, dass diese von ihnen geforderten Rechte als Weiterentwicklung der von der UN geschützten Menschenrechte akzeptiert werden und benutzt die EU und die UN, um diese Rechte europaweit bzw. weltweit zu forcieren. Der Begriff Gender beinhaltet also ein gewandeltes Verständnis von Geschlecht. Und Mainstreaming ist sozusagen der Hauptstrom, mit dem dieses neue Menschenbild durch die Gesellschaft getrieben werden soll. Dazu wurden auch ganz bewusst Begriffe gewählt, die den meisten Menschen unverständlich sind, die verwirren und irreführen.
Und so gibt es noch eine Vielzahl von Ableitungen, wie „Gender Budgeting“, „Gender Studies“ und „Social Engineering“, mit dem „Sexual Diversity“ durchgesetzt werden soll.
Der Genderismus ist ein Projekt, das sich klammheimlich in den letzten Jahren nicht nur in unsere Gesellschaft, sondern auch in die Politik eingeschleust hat, und zwar weltweit, ohne dass sich die Bevölkerung der einzelnen Länder überhaupt darüber bewusst werden konnte. Denn hier hat eine Medienzensur großen Stils stattgefunden. Sie findet immer noch statt. Die Tatsache, dass Gender (oder Gender Mainstreaming) sogar ein politisches Programm ist, haben noch nicht einmal Politiker verstanden.
„Jede Zeit ist eine Sphynx, die sich in den Abgrund stürzt, sobald man ihre Rätsel gelöst hat.“ (Heinrich Heine)
3.2.4.2. Fehlende Legitimierung
Diese unverständlichen Begriffe tragen erheblich dazu bei, dass ein breiter Diskurs über den Genderismus bislang ausgeblieben ist. Den meisten Menschen sind die hinter diesen Begriffen stehenden Inhalte dieser Ideologie bislang verborgen geblieben. Deshalb stellt sich die Frage nach der Legitimierung der Gender-Politik. Es dürfte dem demokratischen Rechtsstaat widersprechen, wenn das Grundgesetz an den demokratischen Gesetzgebungsinstanzen vorbei via bürokratischer Uminterpretation in seinem Wesen verändert wird.
Der Begriff Gender Mainstreaming bezeichnet also den Versuch, die Gleichstellung der Geschlechter auf allen gesellschaftlichen Ebenen durchzusetzen. Erstmalig wurde der Begriff 1984 auf der 3. UN-Weltfrauenkonferenz in Nairobi diskutiert und später auf der 4. Weltfrauenkonferenz in Peking propagiert. Die Vereinten Nationen (UN) legten sich noch 1995 verbindlich auf den Gender-Mainstreaming-Ansatz fest. Der Amsterdamer Vertrag machte 1997/1999 das Konzept zum offiziellen Ziel der Gleichstellungspolitik der Europäischen Union.[4] Im Jahr 2000 folgte die deutsche Bundesregierung.
Als Rechtsgrundlage gibt Wikipedia an: „Sowohl im internationalen Recht als auch im nationalen Verfassungsrecht und in Bundesgesetzen in Deutschland ist aktive Gleichstellungspolitik verankert, die im Sinne des Gender Mainstreaming interpretiert wird.“
Auffallend ist: Von einer demokratischen Legitimierung findet sich nichts. Überhaupt nichts, nirgendwo. Und das in einer Demokratie! Genderisten haben den Begriff Gender auf internationalen UN-Konferenzen und in der EU-Bürokratie etabliert, vorbei an jeder demokratischen Kontrolle. Mit dem Amsterdamer Vertrag wurde die Gender-Ideologie zur Grundlage der Gleichstellungspolitik der Europäischen Union und in Deutschland wurde Gender Mainstreaming mit einem Verwaltungsakt installiert und bestimmt seitdem maßgeblich alle Ebenen der Politik.[5]
Die Delegierten der Weltfrauenkonferenz waren weder demokratisch legitimiert noch repräsentieren sie die Frauen der Welt. Es handelt sich nur um eine bestimmte Frauenelite, zumeist westliche Frauen der Mittelschicht, die sich anmaßt den Frauen der Welt ihr Geschlechter- und Familienverständnis aufzuzwingen. Diese Frauen haben in der Folge geschickt Institutionen und Unterorganisationen der UN und EU genutzt, um ihr Konzept des „Gender Mainstreaming“ auf kaltem Wege, an den nationalen Parlamenten vorbei, zu installieren. „Gender Mainstreaming“ wurde also weder in der deutschen Öffentlichkeit diskutiert noch von einem deutschen Parlament beschlossen. So wurden von einer sehr kleinen FunktionärInnenschicht in der Politik hinter den Kulissen die Grundlagen einer Gender-Gesellschaft eingeführt.
Die Implementierung des GM hat in Deutschland keine demokratische Legitimierung. Die Politik mutet dem Bürger also zu, die Gender-Ideologie wie eine vom Himmel gefallene Religion zu akzeptieren.
Gemeinhin gilt das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland als Grundlage unseres Staatswesens. Dort heißt es in Artikel 3:
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechts […] benachteiligt oder bevorzugt werden.
Es fällt auf, dass im Text weder von einer Gleichheit von Menschen (auch nicht von Mann und Frau) die Rede ist (es heißt: „vor dem Gesetz (!) gleich“) noch Genderismus gefordert wird. Es darf bezweifelt werden, dass die Urheber des Grundgesetzes ein Geschlechterverständnis im Sinne des Genderismus im Sinn hatten. Es darf auch bezweifelt werden, ob ein in einem bestimmten Sinne verfasster Gesetzestext im Sinne des Genderismus (um)interpretiert werden darf.
„Sie [die Gender-Perspektive] kommt nicht als Schiff daher, obwohl sie doch in allen politischen und öffentlichen Programmen verankert werden soll, sondern wie ein U-Boot, das keiner genau kennt. Die Strategie der neuen Ideologie heißt: die Bedeutung von Worten verändern.“ [6]
3.2.4.3. Gendersprech
Der zentrale Gedanke des Genderismus ist, dass er Unterschiede der Geschlechter leugnet und behauptet, wer sich als Frau oder Mann fühlt, dem habe man das nur eingeredet. Geschlechterrollen erklärt er für „konstruiert“. Das trifft aber auch auf den Genderismus zu, auch seine Grundlagen und Ideen sind konstruiert.[7] Im Folgenden wird der Bedeutungsinhalt für die wichtigsten Schlüsselbegriffe des Genderismus dargestellt.
Gender Mainstreaming
Der Begriff Gender beinhaltet also ein gewandeltes Verständnis von Geschlecht. Und Mainstreaming ist (so kann man sagen) der Hauptstrom, mit dem dieses neue Menschenbild durch die Gesellschaft getrieben werden soll.
Daran ist zunächst einmal ist die fehlende Transparenz zu bemängeln. Auf der Homepage des Wissenschaftsministeriums ist zu lesen, „die deutsche Bundesregierung hat Gleichstellungspolitik mittels der politischen Strategie des Gender Mainstreaming als durchgängiges Leitprinzip und Querschnittsaufgabe festgelegt. Damit reiht sich die Bundesregierung in die weltweiten Aktivitäten zur wirkungsvolleren Durchsetzung von Gleichstellungspolitik ein.“ [1] Bei einem gesellschaftlich derart umfassenden Programm müsste der Bürger, als Souverän des Landes, umfassend aufgeklärt werden, was nicht geschehen ist. Darüber hinaus haben, nach Erfahrung von Inge Thürkauf, viele Politiker noch nicht einmal die Tatsache begriffen, dass Gender Mainstreaming ein politisches Programm ist.[3]
Dale O’Leary fasst die Ziele der Pekinger Weltfrauenkonferenz von 1995 wie folgt zusammen:
In der Welt braucht es weniger Menschen und mehr sexuelle Vergnügungen. Es braucht die Abschaffung der Unterschiede zwischen Männern und Frauen sowie die Abschaffung der Vollzeit-Mütter.
Da ein mehr an sexuellen Vergnügung zu mehr Kindern führen kann, braucht es freien Zugang zu Verhütung und Abtreibung für alle und Förderung homosexuellen Verhaltens, da es dabei nicht zur Empfängnis kommt.
In der Welt braucht es einen Sexualkundeunterricht für Kinder und Jugendliche, der zu sexuellen Experimenten ermutigt, es braucht die Abschaffung der Rechte der Eltern über ihre Kinder.
Die Welt braucht eine Quotenregelung für alle Arbeits- und Lebensbereiche. Fünfzig Prozent aller Arbeitsplätze in allen Berufssparten sollen weltweit mit Frauen besetzt werden, notfalls zwangsweise. Alle Frauen müssen möglichst zu allen Zeiten einer Erwerbsarbeit nachgehen.
Religionen, welche die Agenda nicht mitmachen, müssen der Lächerlichkeit preisgegeben werden.[6]
Gender Mainstreaming enthält die Verpflichtung für alle politisch administrativen Systeme, ihre eigenen Programme, Entscheidungen und Regelungen daraufhin zu prüfen, ob sie etwa indirekt ein Geschlecht benachteiligen. Gender Mainstreaming ist ein politisches Konzept, mit dem in der Berufsarbeit systematisch geschlechtsbezogene Benachteiligungen aufgespürt werden können.
Das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz wurde in Deutschland im August 2006 verpflichtend. Dort wurde festgeschrieben, dass folgende Benachteiligungsmerkmale beachtet werden müssen: Die Rasse, die ethnische Herkunft, das Geschlecht, die Religion oder Weltanschauung, eine Behinderung, das Alter, die sexuelle Identität, die sogar nach Bedarf geändert werden kann. Um den Genderismus mit dem nötigen Nachdruck durchzusetzen, wurde eine besondere Beschwerdestelle eingerichtet. Selbst wenn man der Gender-Theorie wohlwollend gegenüber steht und die Notwendigkeit sieht, gegen Ungleichbehandlung vorzugehen, dann trägt doch die Vorgehensweise, dies durch Vorschriften und Gesetze bis ins Detail regeln zu wollen, totalitäre Züge. Wie weit die Diktatur des Genderismus schon gediehen ist, zeigt ein Blick auf den Entschließungsantrag des Europäischen Parlaments vom 11. Januar 2006. Dort wird Homophobie – also die irrationale Furcht vor und Aversion gegen Homosexualität und schwule, lesbische, bisexuelle und transsexuelle Menschen – gleichgestellt mit Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus. Wer also etwas gegen Homosexualität sagt, der kann in Zukunft strafrechtlich belangt werden.
Der Versuch des Staates, über Erziehung und Ausbildung die Geschlechtsidentität der Kinder und Jugendlichen zu verändern, ist ein illegitimer Missbrauch staatlicher Macht. Zu diesem Missbrauch gehört auch die strategische Veränderung der Sprache.[8]
Die Antwort, warum kaum jemand im Lande und auch außerhalb Deutschlands je etwas über das größte Umerziehungsprogramm der Menschheit gehört hat, gibt der luxemburgische EU-Politiker Jean-Claude Juncker:
„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“ [9]
Sexual Diversity
Sexual Diversity meint „Geschlechtervielfalt“ und ist mit der Vorstellung verbunden, dass es nicht mehr nur zwei Geschlechter geben soll, sondern viele. Dabei ist neben heterosexuell nicht nur homosexuell und lesbisch gemeint, sondern auch bisexuell und transsexuell.
Dabei hat gemäß dem Genderismus jede sexuelle Orientierung als „gleichwertig“ zu gelten und kann gesellschaftliche Akzeptanz beanspruchen. Jeder Mensch soll sein Geschlecht selbst wählen können und das passt sehr gut zum dem hedonistischen Zeitgeist. Der Mensch soll selbst bestimmen, ob er Mann oder Frau sein will, oder beides zusammen, oder das, was immer gerade seinem augenblicklichen Empfinden entspricht.
Treibt man die „sexuelle Vielfalt“ des Genderismus auf die Spitze, dann kann sich eine Frau heute heterosexuell, morgen bisexuell und übermorgen lesbisch „veranlagt“ fühlen, je nachdem, wonach ihr gerade ist. Den Genderismus zu Ende denkend ist auch die Vorstellung lustig, wie ein Mann sich als Frau fühlt, eine Arbeitsstelle über eine Frauenquote einklagt und später wieder sein „Mannsein“ entdeckt.
Aber irgendwie beschleicht einen der Gedanke, dass das in letzter Konsequenz so nicht gemeint ist und der multisexuelle Mann mit der Nummer mit der Frauenquote nicht durchkommen wird. Deutlicher wird dies noch, wenn man dem nächsten Begriff, Gender Budgeting, näher auf den Zahn fühlt.
Gender Budgeting
Gender Budgeting kann als „Kontrolle öffentlicher Finanz- und Haushaltspolitik durch Genderismus“ verstanden werden.[10][11] Durch Gender Budgeting „lassen sich […] Prioritäten verändert setzen und Mittel umverteilen, um einen geschlechtssensiblen und gerechten Haushalt aufzustellen.“[12] Gender Budgeting setzt also die Strategie des Gender Mainstreaming im Bereich der Haushaltspolitik um. Als Grundgedanken des Gender Budgeting wird formuliert: Es gibt keine geschlechterneutrale Haushaltspolitik! [13]
Budget steht für den (öffentlichen) Haushalt, den es beim Gender Budgeting aus einer Geschlechterperspektive zu analysieren und gerecht zu verteilen gilt. Dies betrifft den Haushalt der Kommunen, der Länder und des Bundes. Gender Budgeting Analysen stellen zum Beispiel Fragen wie: Wie verteilt sich die für jede Gesellschaft notwendige aber dennoch unbezahlte Arbeit zwischen Männern und Frauen?
Vor diesem Hintergrund ist zu fragen: Ziehen eher Männer oder Frauen von staatlichen Ausgaben und Förderungen einen Nutzen? Treffen Einsparungen des Staates eher Männer oder Frauen?
Vergrößern oder verkleinern bestimmte Politikstrategien Diskriminierungen aufgrund von Geschlecht durch Finanzpolitik? Denn: Selbst Politikbereiche wie Wirtschafts-, Verkehrspolitik und Innere Sicherheit haben unmittelbare und mittelbare Auswirkungen auf die Ungleichheit der Geschlechter.
Die erste Kritik liegt in der bürokratischen Natur dieses Instruments begründet. Würde es umgesetzt, müsste jeder einzelne Finanzposten danach abgeklopft werden, ob er geschlechterpolitisch korrekt ausgegeben wird. Es wäre der Sieg der Bürokratie über die Vernunft, denn es ist schwer zu klären, ob es nun mehr den Frauen oder den Männern zugute kommt, wenn die Regierung Steinkohlesubventionen zahlt oder einen neuen Kampfhubschrauber bestellt.[14] Ähnlich schwierig gestaltet sich eine gender-gerechte Bewertung für den Bau einer neuen S-Bahn-Linie oder eines Kindergartens. Die Bewertung wird selten eindeutig sein, häufig umstritten, wenn nicht willkürlich. Das bedeutet vor allem, dass für die Bearbeitung all dieser Fragestellungen jede Menge Gutachter zu beschäftigen sind, was einer großen Arbeitsbeschaffungsmaßnahme gleichkommt. Dazu braucht es in den staatlichen Verwaltungen jede Menge „Erbsenzähler“, die darüber genau Buch führen, viele Statistiken und noch mehr Schautafeln für noch mehr Berichte erstellen. Auf den Steuerzahler kommen dadurch jede Menge Kosten zu und für Feministinnen sind jede Menge zusätzliche „Pöstchen“ drin.
Für den bürokratischen Wasserkopf ist allerdings mit der Geschlechtervielfalt noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht, weil nicht einzusehen ist, warum mit anderen Minderheiten (Muslimen, Schwarzen, Blinden, Schwerhörigen, Alten usw.) bzgl. Diskriminierung anders verfahren werden sollte. Neben hohen Kosten und einer ausufernden Bürokratie wird nichts herauskommen außer der Platzierung von noch mehr Genderisten und Feministinnen in allen Ebenen von Politik und Verwaltung, denen die durch diese Bürokratie geschaffenen „Pöstchen“ zugeschoben werden können.
Der zweite, nicht weniger schwerwiegende, Einwand liegt darin, dass Genderisten bei der Wahl des Begriffs offenbar Opfer ihres eigenen Neusprech geworden sind. Wurde nämlich die Notwendigkeit des Gender Mainstreaming damit begründet, dass der Begriff Sex (das biologische Geschlecht) durch den Begriff Gender (das soziale Geschlecht) zu ersetzen sei, so ist der Maßstab für Gender Budgeting bei genauem Hinsehen eben doch nicht das Gender. Wenn es um die Gleichstellung von Frauen und Männern geht, dann mit Sicherheit im biologischen Sinne (Sex). Es ist nämlich nicht so, dass etwa ein in seiner Sozialisation feminin geprägter Mann beim Budgeting einem femininen „Gender“ zugeschlagen würde.[15] Hinter der eigentlich treffenderen Bezeichnung „Sex Budgeting“ verbirgt sich also eher ein feministisch motivierter „Verteilungskampf um gesellschaftliche Ressourcen“ als die „Überwindung von als überkommen erklärten Geschlechterzuschreibungen“.
Überhaupt ist das neosoziologische Modewort „Gender“ beim näheren Hinsehen begrifflich wenig greifbar und offensichtlich ist auch genau das mit dem „Gender-Esperanto“ beabsichtigt. Gender Budgeting passt deshalb nicht wirklich in das Konzept einer Gender-Theorie von der Gleichheit in der Geschlechtervielfalt, weil als Maßstab die Unterschiedlichkeit der Geschlechter gebraucht wird, um die Ressourcenverteilung messen und steuern zu können.
Drittens ist zu beanstanden, dass nur die Ausgabenseite betrachtet wird und die Einnahmenseite unberücksichtigt bleibt. Männer erwirtschaften (auf der Einnahmenseite) in Deutschland 200 Mrd. Euro jährlich an Transferleistungen für Frauen[16] (für die Schweiz wurden 18,25 Mrd. Franken Transferleistung ermittelt[17]), während Frauen (auf der Ausgabenseite) rund 80 % der Konsumausgaben kontrollieren.[18]
Hier kommt wohl auch die Dialektik des Feminismus zum Tragen, die interessengesteuert und instinktsicher jeweils gekonnt auf weibliche Besitzstandswahrung, Frauenbevorzugung oder Gleichstellung für den eigenen Vorteil setzt. Gekonnt werden dabei die eingeübten Rollen als schutzbedürftiges Opfer und Gleichberechtigung einfordernde Power-Frau (Alpha-Mädchen) gewechselt. Je nach Interessenlage wird mal die eine oder die andere Karte ausgespielt.
Weil Gender Mainstreaming in der Praxis meist auf Frauenförderung und Frauenbevorzugung hinausläuft, kann Gender Budgeting auch einfacher als „Umverteilung von finanziellen Mitteln, indem von Männern verdientes Geld zu Frauen umgeleitet wird“ beschrieben werden, nach dem Motto:
„Männer finanzieren – Frauen profitieren“
Wie schon gezeigt wurde, ist nach dem kommunistischen Weltverständnis die Reproduktionsarbeit zu verstaatlichen und die Familie abzuschaffen. Die Sprache Engels und Bebels gilt aber als veraltet, im Neusprech des Feminismus klingen die gleichen Forderungen so:
„Die feministische Ökonomie […] wies auch nach, dass eine für den Staat ‚erfolgreiche‘ Verringerung des Haushaltsdefizits unter anderem zu einer (Re-)Privatisierung von Reproduktionsarbeiten führt: Sparen in öffentlich finanzierten Bereichen führt zu einer Verlagerung von gesellschaftlich notwendigen Aufgaben. Leistungen des Staates werden in die Privathaushalte bzw. in den Bereich der ‚Care-Ökonomie‘ delegiert. Dieser Bereich der unbezahlten Pflege- und Versorgungsarbeit wird mehrheitlich von Frauen getragen. Im Rahmen der Umschichtung von Arbeit durch ‚Sozialabbau‘ wurde jedoch so getan, als ob Arbeitszeit im Care-Bereich eine beliebig zur Verfügung stehende Ressource wäre.“ [19]
Ureigene Kernaufgaben der Familie werden zu staatlichen/gesellschaftlichen Aufgaben erklärt und Selbstversorgung in der Familie (= Autonomie und Selbstverantwortung) als „unbezahlte Pflege- und Versorgungsarbeit“ diffamiert. Anders als bei den klassischen Kommunisten Marx, Engels und Bebels wird die „Abschaffung der Familie“ nicht mehr explizit gefordert. Implizit führen allerdings die Forderungen (Verlagerung familialer Aufgaben auf den Staat und monetärer Bewertung aller Familienarbeit) zur de facto Abschaffung der Familie, die im Binnenbereich eben keine Verrechtlichung und Monetarisierung verträgt.
Gender Studies
Gender Studies ist eine interdisziplinäre kulturwissenschaftliche Forschungsrichtung und kann mit „genderkonforme Geschlechterwissenschaft“ übersetzt werden. Sie stellt heutzutage die Königsdisziplin dar, wie ehedem die Theologie. Sie ist als Pseudowissenschaft (Genderismus) vergleichbar mit dem Wissenschaftlichen Sozialismus (Kommunismus) und dient nicht der Erforschung der Realität, sondern die Realitäten sollen an die Erfordernisse der Gender-Ideologie angepasst werden. Abweichungen der Realität von diesem Wunschbild werden mit einer fortdauernden Unterdrückung von Frauen und Homosexuellen durch das „heteronormative Patriarchat“ interpretiert.
Die Akteure des Genderismus wissen, dass gesellschaftliche Veränderungen mittels einer Ideologie einer neuen Sprache bedürfen. Das weiß auch die Partei des „Großen Bruders“. Im Roman „1984“ schreibt George Orwell: „Und wenn alle anderen die von der Partei verbreitete Lüge glaubten – wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten –, dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit.“ So wie der Kommunismus Geschichte verfälschte und sich dabei auf die vom Kapitalismus unterdrückte Klasse der Arbeiter und Bauern berief, so verfälscht der Feminismus Geschichte, wobei sie sich durch das Frauen unterdrückende Patriarchat legitimiert weiß. Bezeichnenderweise ist dafür in Orwells Roman das „Wahrheitsministerium“ verantwortlich. In Deutschland ist das wohl die Frauenforschung oder Gender Studies, wofür es rund 100 Lehrstühle in deutschen Universitäten gibt.[15]
„Von dem, was man heute an den Universitäten denkt, hängt ab, was morgen auf den Plätzen und Straßen gelebt wird.“ Philosoph Ortega y Gasset[20]
Gender Studies ist eine „Proposal-Wissenschaft“, jener Zweig der wissenschaftlichen Forschung, der sich Stipendien und Fördergelder sichert, indem er politisch konforme Forschungsprojekte einreicht und bereits im Forschungsgegenstand (Proposal) die politisch korrekten Forschungsergebnisse in Aussicht stellt.[21]
Während kaum ein Bürger weiß, was Gender Mainstreaming bedeutet, werden deutsche Staatsdiener mit immer ausgeklügeltere Leitfäden eingedeckt, es gibt Pilotprojekte, Lehrgänge und Machbarkeitsstudien. Allein an der Berliner Humboldt-Universität hat die Regierung ein „GenderKompetenzZentrum“ eingerichtet, in dem acht Wissenschaftler darüber wachen, dass Gender Mainstreaming korrekt in den Staatskörper eingepflanzt wird. In jedem Berliner Bezirksamt hängt am Schwarzen Brett inzwischen ein Fortschrittsbericht der „Gender-Geschäftsstelle“. [14]
„Die Konstruktion vom Mann als Unterdrücker und der Frau als Opfer ist in der modernen Welt so zentral, wie es die Erde als Mittelpunkt des Universums für die Menschheit vor Galilei war. Auf ihr wurden ganze Industrien errichtet, von Frauenministerien über medizinische Institute und Frauenstudiengänge an Universitäten bis hin zu Frauenhäusern.“ [22]
In einer „Analyse der Gründungsveranstaltung der Fachgesellschaft für Geschlechterstudien“ wird der Verdacht geäußert, dass sich in den Gender Studies eher „mittelmäßige Parolenwiederholerinnen und Populistinnen“ durchsetzen, die Gender Studies als „Vehikel für ihre eigenen, ganz individuellen Interessen der Existenzsicherung, der Geltungssucht oder persönlichen Ressentiments“ entdeckt haben. Somit stelle die Gender Studies eine Lobbyvereinigung dar, die für Gender-Forscherinnen „Scheinbeschäftigungen“ bereit hält. Wenn genderinteressierte Soziologinnen Jobs zugeschustert werden, den sie nach eigenen Angaben allein nicht bewältigen können, dann ist das ein Schlag ins Gesicht der Emanzipation, die (auch von Frauen) verlangt, für sich selbst einzustehen und aus eigener Kraft Kompetenz und Leistung zu erbringen. Emanzipation als Derivat der Gerechtigkeit sei einfach zu wichtig, um sie einer Lobby-Veranstaltung wie der Fachkonferenz für Gender Studies zu überlassen.[23]
Mit einigem Recht könnte Gender Studies als „Rassenlehre des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet werden. Als „Proposal-Wissenschaft“ geht sie nicht von neutralen Voraussetzungen aus, sie ist weder wissenschaftlich haltbar noch mit nachprüfbaren Fakten belegbar.
Gender-Politik
Gender-Politik ist in der Praxis reine Frauenpolitik und Gender-Forschung ist nichts anderes als Frauenforschung.
Frauenpolitik ist heute als überparteilicher Konsens fest verankert. Während Maßnahmen gegen soziale Chancen-Ungleichheiten stets gegen andere Interessengruppen durchgesetzt werden mussten, gab es gegen Frauenpolitik seit den 1970er Jahren keinen parteipolitischen Widerstand mehr. Männerpolitik gibt es überhaupt nicht.[15]
Als Beispiel für Gender-Politik soll die Aussprache zu einem Antrag der FDP in der Bremischen Bürgerschaft angeführt werden.[24] Zusammengefasst hatte die FDP beantragt, die „Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau“ (ZGF) in „Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung von Frau und Mann“ umzubenennen und die Aufgaben entsprechend zu erweitern. Diese „Gleichstellungsstelle“ wird von der „Frauenbeauftragten“ Ulrike Hauffe geleitet. Es soll die einzige Landesbehörde in der Bundesrepublik sein, der gegenüber es keinerlei Weisungsbefugnis oder sonstige demokratische Kontrolle gibt und die über etwa 13 Vollzeitstellen bei 600.000 Einwohner/innen im Land Bremen verfügt.[25] Zunächst fällt auf, dass außer dem Antragsteller Oliver Möllenstädt nur Frauen sich zum Thema zu Wort melden. Frau Arnold-Gramer stellt für die SPD klar, dass „mit Gender Mainstreaming eine gezielte Frauenförderpolitik nicht überflüssig macht“ (S. 2842) und dass selbst eine Umbenennung in „Gleichberechtigung von Frau und Mann“ „mit der SPD nicht zu machen“ ist. (S. 2843) Frau Hoch von den Grünen kann die „politische Botschaft in Sachen Gleichstellung und gleichberechtigter Teilhabe […] gar nicht verstehen“. (S. 2841) Frau Troedel fordert für DIE LINKE „einen gesetzlichen Mindestlohn für alle Branchen“, weil (sic!) Frauen sich schlecht bezahlte Gewerke aussuchen, wie „beispielsweise Tischlerinnen und Gärtnerinnen“. Und: „Wir müssen wegkommen von der Mentalität des Biovaters hin zum Sozialvater.“ (S. 2843) Das ist Gendersprech vom Feinsten. Es bleibt unklar, was in diesem Zusammenhang unter „Sozialvater“ zu verstehen ist und wie wäre es mit der Forderung von der „Mentalität der Biomutter“?!?? Frau Motschmann hält für die CDU eine feministische Rede (S. 2846) und erklärt: „Solange aber Frauen insbesondere in den Führungspositionen so deutlich unter repräsentiert sind, kann man diesem Antrag beim besten Willen nicht zustimmen.“ (S. 2844) Und sie feiert „Ulrike Hauffe als Anwältin für die Gleichberechtigung und Gleichbehandlung von Frauen“ in ihrer Stadt. (S. 2845) Offen tritt sie für politische Gehirnwäsche ein. Sie will „am Bewusstsein Vieler fröhlich arbeiten, […] sonst folgen uns die Männer nicht“. (S. 2847) Möllenstädt hatte den Antrag damit begründet, dass „Gender Mainstreaming sich bekanntlich von expliziter Frauenförderung dadurch unterscheidet, dass beide Geschlechter gleichermaßen in die Konzeptgestaltung einbezogen werden sollen“ und der Weg der Geschlechter-Politik aus Sicht der FDP „einem reichlich tradierten Frauenbild und der Vorstellung folgt, ausschließlich Frauen seien Opfer von Geschlechter-Konflikten und Diskriminierung.“ (S. 2840)[25] Dieses Beispiel belegt sehr deutlich, wie Andersdenkende angefeindet werden, wenn sie sich nicht dem politischen korrekten Denkmuster des Gender unterwirft, wie die Gender-Politik von PolitikerINNEN verteidigt und vorangetrieben wird und die Tatsache, dass Genderisten und Feministinnen der Unterstützung (fast) aller politischen Parteien von den LINKEN bis hin zu der CDU sicher sind.
Der FDP-Chef in Bremen, Oliver Möllenstädt, verärgert aber weiter Feministinnen und Frauenbeauftragte, weil er zur aktuellen Diskussion „Frauen weniger verdienen als Männer“ klarstellt: „Dass Frauen für die gleiche Arbeit 23 Prozent weniger Geld bekommen als Männer, ist falsch. Sie arbeiten vielfach gewollt in Teilzeit oder suchen sich schlechter bezahlte Berufe aus.“ Die Bremer Frauenbeauftragte Ulrike Hauffe erklärte daraufhin stellvertretend für alle Frauen: „Diesen Mann muss man ignorieren.“ Die Bürgerschaftsabgeordnete Birgit Busch (SPD) setzt nach: „Herr Möllenstädt betreibt bewusste Verdummung, wenn er sagt, dass Frauen selbst Schuld sind, weniger Gehalt zu bekommen. Seine Partei hat nicht eine einzige Frau im Parlament sitzen. Nur darum ist er im Gleichstellungsausschuss. Doch da gehört er […] nicht […] hin.“ [26] Aha! Männer haben im Gleichstellungsgeschäft also nichts zu suchen. Schön, dass eine Frau das klargestellt hat. Immerhin bleibt der FDP-Mann trotz dieser Anfeindungen standhaft: „Die Forderungen, für Männer und Frauen generell das gleiche Gehalt zu zahlen, sind Sozialismus – nicht Gerechtigkeit.“ [26] Es gibt also doch noch vereinzelt Menschen in der Politik, die den Zusammenhang Genderismus, Feminismus und Sozialismus erkennen.
Für die totalitären Ziele der Gender-Politik werden auch Büttel in Polizei und Justiz gebraucht, die die Drecksarbeit leisten. Hierzu empfiehlt sich die Lektüre der Begründung zum Gewaltschutzgesetz, mit dem der Rechtsstaat im Interesse von Frauen suspendiert wurde. Oder den dazu passenden Aktionsplan der Bundesregierung zur Aufrüstung der öffentlichen Meinung und zur Gehirnwäsche der Experten in Polizei, Justiz und Sozialbehörden. Die neuen polizeilichen Dienstanweisungen und die Flut der teils amtlichen, teils von steuerfinanzierten Verbänden und Initiativen verteilten Flugblätter und Broschüren sprechen eine eindeutige Sprache.[15]
Keine Sozialbehörde, Justiz oder Polizei kann mehr besucht werden, ohne dort Plakate an den Wänden und Broschüren in den Auslagen vorzufinden, die in ihren Aussagen Frauen die Opferrolle nahelegen und Männern anbieten, ihre „Gewaltbereitschaft“ in psychologisch betreuten Stuhlkreisen „in den Griff“ zu bekommen.
Social Engineering
Social Engineering (deutsch: Sozialkonstruktion) bezeichnet eine Strategie zur sozialen Manipulation, mit anderen Worten könnte man auch von „Umerziehungsprogramm zur Durchsetzung von Genderismus“ sprechen, als eine Art gesellschaftlicher Gehirnwäsche.
Es geht um nicht weniger als um die Schaffung des neuen, geschlechtsvariablen Menschen. Das über die Grenzen des jüdisch-christlichen Abendland hinaus gültige Menschenbild, wonach die Familie als eine liebende Exklusivbindung der Ehegatten verstanden wird, aus der Kinder hervorgehen und die Einheit und Keimzelle der Gesellschaft bildet, ist aus der Sicht der Gender-Theorie nicht gewollt. Deshalb demontiert sie nicht nur die Elternschaft, sondern setzt mit ihrem Gedankengut auch bei den Kindern an. Um das zu erreichen, muss sich der Staat der Kinder so früh wie möglich bemächtigen und sie im Sinne des Genderismus erziehen. Der Aufbau von Krippenplätzen, welche die Auslieferung der Kinder an den Staat bereits mit einem Jahr forcieren, ist ein Schritt in diese Richtung.[27]
Dazu gehören auch in den Schulen Werbungs- und Schulungsmaßnahmen zur Homosexualität. Der Senat von Berlin hat bereits mit der „Handreichung für weiterführende Schulen“ zum Thema „Lesbische und schwule Lebensweisen“ eine ausgefeilte Anleitung zur Homosexualisierung der Schüler herausgebracht, die in „Biologie, Deutsch, Englisch, Ethik, Geschichte/Sozialkunde, Latein, Psychologie“ auszuführen ist. Im Unterricht sollen Rollenspiele stattfinden, etwa:
Du sitzt an der Theke einer Schwulenbar und könntest heute eigentlich einen hübschen Mann in deinem Bett gebrauchen. Ein Neuer betritt den Raum, den du eigentlich ganz schnuckelig findest. Wie ergreifst du deine Chance?
Du bist Peter, 29 Jahre. Du willst mit deinem Freund Kemal eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen. Heute wollt ihr es seiner Mutter erzählen.
Du bist Evelyn Meier, 19 Jahre. Du willst mit deiner Freundin Katrin eine eingetragene Lebenspartnerschaft schließen. Heute geht ihr zu der evangelischen Pfarrerin, Frau Schulz, weil ihr gerne auch kirchlich heiraten wollt.[27]
Gender-Mainstreaming-Kampagnen
Unter dem Titel „Wien sieht’s anders“ werden Schilder und Piktogramme im Rathaus und bei den Wiener Linien zur Hälfte durch solche ersetzt, auf denen Mann und Frau die bisher angestammten Rollen vertauschen.
Fluchtwegschilder zeigen künftig auch eine fliehende Figur mit wehenden Haaren, Rock und Damenstiefeln. In einer Werbekampagne für die Schilderumstellung wurden auch geänderte Schilder für Baustellen und Radwege mit arbeitenden Frauen und Damenräder gezeigt.[28]
Bei dem Bauarbeiterschild fragt man sich unwillkürlich, von wem dieser realitätsferne Einfall stammt. Wer an Autobahnbaustellen vorbeikommt, sieht da selten eine Frau an dem gefährlichen Arbeitsplatz. Und wenn sich doch einmal dorthin eine Frau verirren würde, dann hat sie weder einen Pferdeschwanz und trägt keinen Frauenrock. Man könnte zur Überzeugung kommen, dass so etwas eigentlich nur das Werk einer fehlqualifizierten Quotenfrau sein kann.
Das Piktogramm Fluchtweg zeigt für gewöhnlich ein geschlechtsloses Strichmännchen. Warum es nun Fluchtwegschilder bedarf, die eine fliehende Figur mit wehenden Haaren, Rock und Damenstiefeln zeigen, erschließt sich nicht. Das Strichmännchen ist so stark stilisiert, dass es geschlechtsneutral ist und keine Geschlechterdiskriminierung erkennen lässt. Das neue Piktogramm hingegen legt Frauen auf lange Haare, Rock und hochhackige Schuhe fest. Von Simone de Beauvoir stammte der Satz „Man wird nicht als Frau geboren, sondern dazu gemacht.“, heute werden sie von „Frauenbeauftragten“ dazu gemacht.
Ein anderes Schild zeigt ein Damenrad. Damenräder werden von Alten und Behinderten verwendet, die Schwierigkeiten ein Herrenrad zu besteigen. An der Rahmenform lässt sich also nichts Geschlechtsspezifisches festmachen. Den Namen hat das Damenrad ursprünglich, weil die Frauen früher lange Röcke trugen. Doch wieviele Frauen tragen heute noch lange Röcke? Wer also auf Damenräder auf Straßenschilder verlangt, legt Frauen auf lange Röcke fest.
Frauenstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) allerdings triumphiert: „Auch Zeichensprache zeigt sehr viel über Machtverhältnisse und sehr viel über Rollenverteilung. Das ist ein Bereich, der ganz leicht zu verändern ist.“[28] Und solche Jecken regieren das Land.
Nun wird ja nicht alles öffentlich, aber dieses Beispiel dürfte die Phantasie dafür anregen, was unter dem Schlagwort Gender alles für Unfug höchstamtlich verzapft wird. Übrigens: Eine schlagende Mutter sucht man auf Schildern und Plakaten weiterhin vergebens.
Eine vom Umweltministerium Nordrhein-Westfalen in Auftrag gegebene Studie „Gender Mainstreaming im Nationalpark Eifel – Entwicklung von Umsetzungsinstrumenten“ kam im 67-seitigen Abschlussbericht zu der Empfehlung, Bilder von der Hirschbrunft möglichst aus Werbebroschüren zu streichen, weil das „stereotype Geschlechterrollen“ fördere. Die Studie kostete 27.000 Euro.[14] In einem anderen Bundesland sind Fördergelder in das Projekt „Gerechtigkeit im Wald“ gesteckt worden mit dem Ergebnis, dass der Anteil weiblicher Waldbesitzer viel zu niedrig sei. Auf der anderen Seite wurde aber die Waldarbeit – hartes Männerlos mit hohem Unfallrisiko – aus der Studie ferngehalten.[29]
Die Strickmuster feministischer Kampagnen sind ebenso simpel wie erfolgreich: Man verschleift und entgrenzt die Begriffe (etwa des „Objekts“ und des „Opfers“, vom Gewaltbegriff ganz zu schweigen), konnotiert sie immer schon sexuell und lädt sie so affektiv auf, verallgemeinert drauflos (Väter sind Täter) und beansprucht zugleich totale Definitionsmacht (Belästigung ist, was frau als Belästigung empfindet); parallel dazu usurpiert man das „objektive Interesse“ der Frauen und macht sich auf diese Weise – auch gegen Verräterinnen – unangreifbar. Es ähnelt dem stalinistischen Prinzip der Installierung von Totschlagbegriffen: So wie in der DDR jede Kritik am Politbüro sofort den „Frieden“ gefährdete, so wird jeder Widerspruch, jedes Nichtbejubeln feministischer Propaganda automatisch als „frauenfeindlicher Akt“ gewertet.
Diskurse dieser Art verwüsten ganze Gesellschaften. Ob sie die tatsächliche Gewalt minimieren, bleibt unklar; in jedem Fall schaffen sie eine alles durchdringende Atmosphäre des Misstrauens, eine Kultur des Verdachts. Sie entmischen die Wahrnehmung der Geschlechterverhältnisse und reduzieren diese auf ihre pure Machtdimension. Dabei operiert das ideologische Vorurteil losgelöst von den realen Machtbalancen in Familien und Paarbeziehungen, von denen es kaum eine Ahnung hat. Das Zerstörerische und Selbstzerstörerische dieser Mechanismen ist bekannt. Menschen verlieren die Fähigkeit, ihre Rollen und mit ihren Rollen zu spielen, wenn alle Konvention und Rollenhaftigkeit verachtet und als Entfremdung erlebt wird. Der unbefangene Umgang mit ihrem Rollenverständnis wird ausgetrieben und Rollensouveränität wird durch Identitätsgetue ersetzt. Mit der Sprache der Ideologie wird gleichzeitig ein unentrinnbares Netz gesponnen, das keinen Aspekt, keine Nuance des Zusammenlebens von ihrer destruktiven Verallgemeinerung verschont ließe.[30]
3.2.4.4. Implementierung durch das Familienministerium
Es wurde schon dargelegt, wie Gender Mainstreaming ohne demokratische Legitimation am Bürger, dem Souverän, vorbei auf bürokratischem Weg installiert wurde. „Die deutsche Bundesregierung hat Gleichstellungspolitik mittels der politischen Strategie des Gender Mainstreaming als durchgängiges Leitprinzip und Querschnittsaufgabe festgelegt.“
In Deutschland ist das Ministerium für alle außer Männer die Schaltzentrale, in der Gender Mainstreaming um- und durchgesetzt wird. Es ist schon ein Skandal an sich, dass ein Ministerium mit der Gleichstellung von Männern und Frauen beauftragt ist, dessen Name selbst schon männerdiskriminierend ist, weil Männer als einzige gesellschaftliche Gruppe nicht genannt sind. Ein Glanzstück orwellschen Neusprechs ist aber, dass die Zentrale der bürokratischen und machtpolitischen Familienzerstörung „Familienministerium“ genannt wird.
Auf der Webseite des Ministeriums kann jeder Leser sich selbst ein Bild davon machen, welchen Raum Genderpolitik und Frauenförderung dort einnehmen, ob Männern noch andere Rollen als Zahlesel und Täter zugestanden werden, und ob Themen wie „Recht des Kindes auf den Vater“, „Autonomie der Familie“ oder „Eindämmen der Scheidungsflut“ überhaupt vorkommen.
Der Kriminologe Michael Bock schreibt über „Gender Mainstreaming als totalitäre Steigerung von Frauenpolitik“ [31] und Eugen Maus von MANNdat weist darauf hin, dass „Gleichstellungsbeauftragte ihren Auftrag keineswegs aus dem Gender Mainstreaming beziehen, sondern aus den Frauenförder- bzw. Gleichstellungsgesetzen. Ob sie sich mit Gender Mainstreaming beschäftigen, ist ihnen überlassen, und deswegen tun sie es auch eher selten. Gender Mainstreaming wurde in Deutschland jedenfalls zur reinen Gleichstellungs- also Frauenförderpolitik umfunktioniert, bei den tatsächlichen Aktivitäten von Gleichstellungsbeauftragten spielt Gender Mainstreaming also so gut wie keine Rolle.“ [32] Quantitativ betrachtet ist das natürlich richtig. Das ist auch so zu erwarten, weil die Feministinnen eine viel größere Interessengruppe darstellen als die Homosexuellen, denen gegenüber die Transgender, Bisexuellen und andere sexuelle Abweichungen wiederum nur Splittergruppen darstellen. Es ist also nicht ratsam, viel Zeit mit der Durcharbeitung von Genderismus zu vergeuden, während die Gleichstellungsbeauftragte in der Zeit ein neues Frauenförderprojekt durchzieht. Trotzdem darf Gender Mainstreaming nicht leichtfertig mit Frauenförderung gleichgesetzt werden, denn qualitativ ist es wesentlich umfangreicher. Dazu gehört, dass in Kindergärten Jungs Prinzessinnenkleider angezogen werden und ihnen statt Autos Schminkutensilien zum Spielen gegeben werden, Kindern in Schulen homosexuelle Lebensweisen nahegebracht werden und das Adoptionsrecht für Lesben durchgesetzt wird. In Australien hat es ein Mann – der sich erst zu einer Frau umoperieren ließ, später aber daran auch den Gefallen verloren hat – geschafft, offiziell als Neutrum anerkannt zu werden. Die „Australian Human Rights Commission“ hat bereits eine Liberalisierung der vom Staat verlangten Geschlechtsidentität gefordert. Alle offiziellen Dokumente sollen dahin geändert werden, dass die Menschen sich frei entscheiden können, welches Geschlecht sie angeben wollen, und dabei auch „unbestimmtes Geschlecht“ angeben können.[33]
Der Genderismus wurde mit dem Beschluss des Bundeskabinetts vom 23. Juni 1999 zur Grundlage allen staatlichen Handels in Deutschland gemacht. Die Bundeszentrale für politische Bildung beschreibt dies so:
„Das Bundeskabinett erkannte in seinem Beschluss vom 23. Juni 1999 die Gleichstellung von Frauen und Männern als durchgängiges Leitprinzip der Bundesregierung an und sprach sich mit Bezug auf Art. 2 und Art. 3 Abs. 2 des Amsterdamer Vertrages dafür aus, diese Aufgabe als Querschnittsaufgabe unter dem Begriff ‚Gender Mainstreaming‘ zu fördern. Die Bemühungen der Bundesregierung, diesen Ansatz des Gender Mainstreaming aktiv zu fördern, sollen die Einrichtung einer interministeriellen Arbeitsgruppe auf Leitungsebene zur Verbesserung der Gleichstellung unter Federführung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Entwicklung eines Kriterienkataloges, der auf die stärkere Berücksichtigung von geschlechtsspezifischen Fragen in der laufenden Arbeit und Maßnahmenplanung der Bundesregierung hinwirkt, umfassen. Die interministerielle Arbeitsgruppe ‚Gender Mainstreaming‘ hat sich am 24. Mai 2000 unter Beteiligung aller Ressorts konstituiert und ihre Arbeit aufgenommen.“ [5]
Die Grundrechte im Grundgesetz (Artikel 1-19) schreiben von der Systematik her Abwehrrechte der Bürger gegenüber dem Staat fest. Es ist aber mit der Grundgesetzänderung 1994 gelungen, in die Grundrechte des Bürgers gegenüber dem Staat einen Passus hineinzuschmuggeln, der dem Staat umgekehrt das Recht einräumt, die Bürger im Sinne des Genderismus zu manipulieren. In den Worten der Bundeszentrale für politische Bildung liest sich das so:
„Art. 3 Abs. 2 GG bestimmt nach der Änderung von 1994 nicht nur: ‚Männer und Frauen sind gleichberechtigt‘ (Art. 3 Abs. 2 S. 1 GG), sondern nimmt den Staat nunmehr ausdrücklich in die Pflicht, ‚die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern‘ zu fördern und ‚auf die Beseitigung bestehender Nachteile‘ hinzuwirken (Art. 3 Abs. 2 S. 2 GG).“ [5]
In den staatlich autorisierten Verlautbarungen klingt diese undemokratische, weil an Volk und Parlament vorbei getroffene Neuausrichtung der Politik sehr harmlos. Da wird nicht etwa der Bürger manipuliert, sondern der Staat in die Pflicht genommen. Das federführende Bundesministerium für Famillie, Senioren, Frauen und Jugend beschreibt dies 2000 explizit so:
„Gender Mainstreaming bezeichnet den Prozess und die Vorgehensweise, die Geschlechterperspektive in die Gesamtpolitik aufzunehmen. Dies bedeutet, die Entwicklung, Organisation und Evaluierung von politischen Entscheidungsprozessen und Maßnahmen so zu betreiben, dass in jedem Politikbereich und auf allen Ebenen die Ausgangsbedingungen und Auswirkungen auf die Geschlechter berücksichtigt werden, um auf das Ziel einer tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Männern hinwirken zu können. Dieser Prozess soll Bestandteil des normalen Handlungsmusters aller Ressorts und Organisationen werden, die an politischen Entscheidungsprozessen beteiligt sind.“ [5]
3.2.4.5. Dekonstruktion aller Lebensbereiche
Nach der Genderidiologie sind die Begriff Vater und Mutter unerwünscht, da sie geschlechtsspezifische Rollen beschreiben, die zu dekonstruieren sind. Daher werden ErzieherInnen und LehrerInnen in Kindergärten und Schulen angewiesen, stattdessen von Betreuungspersonen und Erziehungsberechtigten zu sprechen. In Gesetzestexten und behördlichen Formularen werden die Begriffe Mutter und Vater ebenfalls eliminiert. Die Begriffe wie Ehe und Familie werden durch Begriffe wie Lebenspartnerschaft, Bedarfsgemeinschaft und andere ersetzt. Mit Gender Mainstreaming wird das politische Programm zur Aufhebung der Gesschlechtsidentität von Mann und Frau zielstrebig durchgeführt. Es ist das Zerstörungsprogramm der Familie.
Der Zentrale, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, geht es nicht um die Schaffung von Bedingungen, unter denen Frauen und Männer Eltern werden wollen und Kinder gute Voraussetzungen für das Heranwachsen haben. Es geht um Social Engineering, um die Schaffung des neuen Menschen. Das Wesensmerkmal des neuen Gender-Menschen ist es, seine geschlechtliche Identität und sein sexuelles Verhalten losgelöst von jeder moralischen Norm „Frei“ zu bestimmen und auszuleben – von Kindesbeinen an.
Um den neuen Gender-Menschen zu schaffen, muss man sich der Jugend bemächtigen – so früh wie möglich. Elterngeld und Krippe, welche die Auslieferung der Kinder an den Staat bereits mit einem Jahr forcieren, sind Schritte zu diesem Ziel. Die Familienzerstörung wird einerseits vom Staat betrieben und andererseits wird die steigende Zahl kaputter Familien wiederum zum Vorwand genommen, um Eltern das Erziehungsrecht aus der Hand zu nehmen und in die Hand des Staates und „professioneller“ Fremdbetreuerinnen zu legen.[34]
Staatliche Sexualisierung von Kleinkindern
Aufschluss darüber, wie Gender Mainstreaming konkret in Kindererziehung umgesetzt werden, geben die Schriften der „Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung“ (BZgA). Der Bereich Sexualaufklärung untersteht dem Familienministerium, der Rest dem Gesundheitsministerium. Die BZgA verteilte Aufklärungsschriften und Ratgeber millionenfach im ganzen Land. Der „Ratgeber für Eltern zur kindlichen Sexualerziehung von 1. bis zum 3. Lebensjahr“ (Best.-Nr. 13660100 [36]) ist eine detaillierte Anweisung zur Sexualisierung von Kleinkindern. Mütter und Väter zögern nämlich noch „von sich aus das Kind anzuregen, und äußern die Sorge, es könne ‚verdorben‘ oder zu früh ‚aufgeklärt‘ werden … Nach allem, was an Untersuchungen vorliegt, kann diese Sorge als überflüssig zurückgewiesen werden.“ „Das Notwendige [soll] mit dem Angenehmen verbunden [werden]“, „Indem das Kind beim Saubermachen gekitzelt, gestreichelt, liebtkost, an den verschiedensten Stellen geküsst wird.“ (S. 16) „Scheide und vor allem die Klitoris erfahren kaum Beachtung durch Benennung und zärtliche Berührung (weder seitens des Vaters noch der Mutter) und erschweren es damit für das Mädchen, Stolz auf seine Geschlechtlichkeit zu entwickeln.“ (S. 27) Kindliche Erkundungen der Genitalien Erwachsener können „manchmal Erregungsgefühle bei den Erwachsenen auslösen.“ (S. 27) „ Es ist ein Zeichen der gesunden Entwicklung Ihres Kindes, wenn es die Möglichkeit, sich selbst Lust und Befriedigung zu verschaffen, ausgiebig nutzt.“ (S. 25) Wenn Mädchen (1-3 Jahre!) dabei eher Gegenstände zur Hilfe nehmen, dann soll man das nicht „als Vorwand benutzen, um die Masturbation zu verhindern.“ (S. 25) Der Ratgeber fände es „erfreulich, wenn auch Väter, Großmütter, Onkel oder Kinderfrauen einen Blick in diese Informationsschrift werfen würden und sich anregen ließen – fühlen Sie sich bitte alle angesprochen!“ (S. 13)
Im „Ratgeber für Eltern zur kindlichen Sexualerziehung von 4. bis zum 6. Lebensjahr“ (Best.-Nr. 13660200 [37]) werden die Eltern darüber aufgeklärt, dass „Genitalspiele in diesem Alter Zeichen einer gut verlaufenden psychosexuellen Entwicklung sind“, dass Selbstbefriedigung unterstützt werden soll (S. 21) und alle anderen Formen von sexuellen Spielen, etwa „die Imitation des Geschlechtsaktes“ und „der Wunsch nach Rückzug in Heimlichkeit“.
Weiter geht’s im (Pflicht?)Kindergarten. Hier ein paar Kostproben aus dem Lieder- und Notenheft „Nase, Bauch und Po“ (Bestell.-Nr. 13702000 [38]):
Wenn ich meinen Körper anschau und berühr, entdeckt ich immer mal, was alles an mir eigen ist … wir haben eine Scheide, denn wir sind ja Mädchen. Sie ist hier unterm Bauch, zwischen den Beinen. Sie ist nicht nur zum Pullern da, und wenn sich sie berühr, ja ja, dann kribbelt sie ganz fein. „Nein“ kannst du sagen, „Ja“ kannst du sagen, „Halt“ kannst du sagen, Oder „Noch mal genau so“, „Das mag ich nicht“, „Das gefällt mir gut“, „Oho, mach weiter so“.[34]
In Berlin zwingt der Staat den Grundschulkindern von der ersten Klasse an einen „Sexualunterricht“ auf mit dem Medienkoffer „Familien, Lebensweisen und sexuelle Vielfalt“.[39]
Auch in der Schweiz soll mit Holzpenissen und Plüschvaginas ab dem Schuljahr 2011/2012 der obligatorische Sexualunterricht für Kindergärtler eingeführt werden.[40]
Verhütungsunterricht
Vom Kindergarten in die Schule, nach Wunsch des Staates in die Ganztagsschule. Wenn die Pornographie noch nicht zu Hause zur Familienunterhaltung gehört hat, dann zeigen sich die Kinder entsprechende Videoclips auf dem Handy. Mit 9 Jahren beginnt der Verhütungsunterricht, genannt Sexualkunde, weil sie nun ins Alter kommen, wo die niedlichen Kinderspiele eine höchst unerwünschte Folge haben können: Schwangerschaft. Die Kinder werden zu Aufklärungsveranstaltungen verpflichtet, wo sie üben müssen, Kondome über Plastikpenisse zu ziehen, um sich so für den „Kondomführerschein“ zu qualifizieren.[34]
„Sexualunterricht findet nicht in festen Lektionen statt, sondern als Gelegenheitsunterricht. Die Lehrperson entscheidet, wann sie was innerhalb der Stufe unterrichtet.“ Das hat seinen Grund: „Sobald wir systematisch vorgehen, nehmen einige Eltern ihre Kinder aus den Stunden raus.“ [41]
Homosexualisierung im Unterricht
Ab zehn Jahren setzen in den Schulen die Werbungs- und Schulungsmaßnahmen zur Homosexualität (lesbisch, schwul, bi und trans) ein. Das findet zwar noch nicht immer, aber immer öfter statt mit einheitlicher Ausrichtung, für die bereits ausgefeilte Anleitungen zur Homosexualisierung der Schüler existieren.[42] Die Verteilung der zu vermittelnden Inhalte auf die Fächer „Biologie, Deutsch, Englisch, Ethik, Geschichte, Sozialkunde“ erschwert es Eltern, ihre Kinder dafür zu schützen. Infomaterial, Vernetzung mit der örtlichen Homoszene, Einladung an Vertreter/innen von Lesben- und Schwulenprojekten in den Unterricht, Filmveranstaltungen und Studientage zum Thema sollen den Lehrauftrag ergänzen. Im Unterricht sollen Rollenspiele stattfinden, etwa:
Du sitzt an der Theke einer Schwulenbar und könntest heute eigentlich einen hübschen Mann in deinem Bett gebrauchen. Ein Neuer betritt den Raum, den du eigentlich ganz schnucklig findest. Wie ergreifst du deine Chance?
Du bist Peter, 29 Jahre. Du willst mit deinem Freund Kemal eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen. Heute wollt ihr es seiner Mutter erzählen.
Du bist Evelyn Meier, 19 Jahre. Du willst mit deiner Freundin Katrin eine Eingetragene Lebenspartnerschaft schließen. Heute geht ihr zu der evangelischen Pfarrerin, Frau Schulz, weil ihr gerne auch kirchlich heiraten wollt.[34]
Die Schwulen- und Lesbenverbände versuchen massiv über den Staat an unsere Kinder heranzukommen und in den Schulen für ihre Anliegen zu werben.[43]
Gerichte hebeln das Primat der Eltern in der Erziehung ihrer Kinder aus
Moral und Ethik – nicht nur des Christentum, sondern aller Religionen – schützen den Menschen davor, sich der eigenen Triebhaftigkeit zu unterwerfen, weil dies den Menschen, die Familie und die Gesellschaft zerstört. Kinder und Jugendliche werden in Deutschland innerhalb des Schulunterrichts zur Homosexualität, Bisexualität und Transsexualität animiert. Gegen diese staatlich organisierte sexuelle Verführung von Kindern und Jugendlichen dürfen Eltern nicht auf Gesetz und Gerichte hoffen. Das wird alles mit angeblicher Freiheit, Toleranz und Antidiskriminierung abgebügelt. Klagen von Eltern bei deutschen Gerichten gegen den Zwang zur Teilnahme am Sexualkundeunterricht waren durchweg erfolglos – bis zur letzten Instanz. Am 31. Mai 2006 wurde eine Verfassungsbeschwerde gegen den Zwang zur schulischen Sexualerziehung abgewiesen mit der Begründung, es dürfe keine „Parallelgesellschaften“ geben.[34]
Der Weg in den Totalitarismus
Sind die sechzig Prozent Taufscheinchristen mit der Zwangssexualisierung durch Staat und Medien einverstanden? Sind es die Kirchen? Sind es die Muslime? Die Menschen werden gar nicht befragt, das Gender-Programm ist ohne demokratische Legitimierung, wie bereits oben gezeigt. Obwohl das Programm mit vielen Planstellen im Öffentlichen Dienst vorangetrieben wird, liegt das große Schweigen zu dem Thema über dem Land – Merkmal eines prä-totalitären Zustandes der Gesellschaft.
Diese Diktatur ist so schwer zu erkennen, weil sie scheindemokratisch daher kommt und ihre kleinen und größeren Rädchen keine einheitlich erkennbare Kontur haben, aber durch einen einheitlichen Willen geeint sind. Im Totalitarismus in dem Stadium der Vorbereitung geht es nicht um die Unterdrückung und Ausbeutung der Menschen, sondern um das Gewähren grenzenloser Triebbefriedigung als Vehikel zu einem politischen Ziel. Diesen breiten Weg in die Diktatur hat Platon in „Der Staat“ beschrieben. Ein moralisch verwahrloster Mensch kann vom Staat, der ihn dazu verführt, später zu allem gebraucht und missbraucht werden. Er hat keine Kraft und kein Interesse, etwas anderes zu verteidigen, als die Möglichkeiten seiner eigenen Befriedigung.
Weil Gender Mainstreaming auf der politischen Agenda mit hoher Priorität steht, kann das Problem des Familienzusammenbruchs und der sinkenden Geburtenrate nicht gelöst werden. Es soll offenbar nicht gelöst werden.[34]
3.2.4.6. Die Geschichte der Gleichmacherei
Die Basis links-grüner Politik und Ideologie bezieht sich auch heute noch auf Thesen von Marx. Die Forderung „Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!“ anerkennt ausdrücklich Unterschiede zwischen Individuen. Diese wichtige und bis heute gültige Aussage wird seit einigen Jahrzehnten pervertiert, indem sämtliche Unterschiede zwischen Menschen oder Gruppen negiert werden. Aus dem „alle Menschen sind gleich geboren“ wird ein Streben zu absoluter Uniformität, das schließlich zum Wahnsinn des „Gender Mainstreamig“ führte. Das alte linke Ziel der Gerechtigkeit und Abschaffung der Ungleichheit wurde einer Uniformität und Gleichmacherei geopfert.[35]
3.2.4.7. Genderkritik und Antidiskriminierungsgesetz
Den Gender Mainstreaming angemessen darzustellen würde ein eigenes Buch erfordern, und die notwendige Kritik am Gender Mainstreaming ein weiteres. Um sich gegen Kritik zu Immunisieren und um Andersdenkende verfolgen zu können wurde das Antidiskriminierungsgesetz erschaffen.
[1]abGabriele Kuby: „Gender Mainstreaming – Die (un)heimliche Revolution“ , Erstveröffentlichung: VATICAN magazin, Heft 11, November 2008; „Verstaatlichung der Erziehung. Auf dem Weg zum neuen Gender-Menschen.“, Fe-Medienverlag 2007, ISBN 3-939684-09-0, S. 38f.
[7] Arbeitskreis Ethikunterricht in Bayern: „Von "Sex" zu "Gender" – Nachdenkliche Überlegungen zur Gender-Philosophie“, Thomas Mohrs
[8] „Die Schattenseiten von Gender Mainstreaming“ – „Gender-Mainstreaming“ löst die Geschlechteridentität von Mann und Frau auf. , Forum Deutscher Katholiken, 13. September 2008
[10] „Machbarkeitsstudie Gender Budgeting auf Bundesebene“
[11] „Gender Budgeting ist eine Übertragung von Gender Mainstreaming auf das Haushaltsgeschehen. Es bedeutet eine Überprüfung von Haushalten sowie die Einbeziehung der Geschlechterperspektive in allen Stadien des Haushaltsprozesses mit dem Ziel, durch die Umverteilung von Einnahmen und Ausgaben Geschlechtergerechtigkeit zu fördern.“, Council of Europe 2005:10
[12]Das Konzept Gender Budgeting von Manuela-Andrea Pohl; Gabriele Kuby, „Verstaatlichung der Erziehung. Auf dem Weg zum neuen Gender-Menschen.“, Fe-Medienverlag 2007, S. 43
[16]WGvdL: Transferleistungen von Männern an Frauen (Berücksichtigt sind in der Aufstellung nur gesetzlich geregelte Transfers, private Transferleistungen von Männer wie das Bezahlen der Miete, des Zweitwagens, Kleider, Schuhe, Kosmetika, Reisen für die Frau sind gesondert zu schätzen.)
[17]MANNdat: „Männer finanzieren, Frauen profitieren“, Eine Analyse der Geldströme in öffentlichen Haushalten mittels Gender Budgeting ; Antifeminismus: „Männer arbeiten – Frauen profitieren“, 15. Juni 2010 ; „Sozialpolitik: Ein feminines Eigentor“ (Der Staat ist ein tägliches 50-Millionen-Franken-Geschäft für die Frauen. Das machen sozialdemokratische Politikerinnen nun transparent, unfreiwillig allerdings.), Weltwoche am 18. Juni 2008
[19] Friedrich-Ebert-Stiftung: „Gender Budgeting als geschlechterpolitische Strategie“, Seite 38f. (4f.) Femokratie-Blog: Die Rosinenpickerei des Feminismus
[21] Diese Technik zur Abschöpfung von Forschungsgeldern ist insbesondere auch bei den „Forschungen“ rund um den „Klimakiller“ Kohlendioxid in Erscheinung getreten. Insofern darf es nicht wundern, dass die einschlägigen Websites alle über genderkonformes, „wissenschaftliches“ Informationsmaterial und Forschungsarbeiten verfügen. – Wang Xin Long: Gender Mainstreaming: Was haben MTV und die evangelische Kirche gemeinsam?
[24] Bremische Bürgerschaft (Landtag) – 17. Wahlperiode – 37. Sitzung am 18.02.2009; Antrag der Fraktion der FDP vom 14. Januar 2009 (Drucksache 17/665)
[27] Gabriele Kuby: „Verstaatlichung der Erziehung. Auf dem Weg zum neuen Gender-Menschen.“, ISBN 3-939684-09-0, a) S. 46 b) S. 51f.; Stephanie Korinek: Gender Mainstreaming, Diplomarbeit 2008, a) S. 23f., b) S. 25f.
[42] In Berlin hält eine „Fachbereichs für gleichgeschlechtliche Lebensweisen“ ein großes Angebot an Literatur bereit, beispielsweise die „Handreichung für weiterführende Schulen“ des Senats von Berlin zum Thema „Lesbische und schwule Lebensweisen“ Die Handreichung wird aggressiv beworben: „Jugendliche, die lesbisch oder schwul sind, fühlen sich mit ihren Problemen oft nicht ernst genommen und leiden unter diskriminierenden Äußerungen ihrer Mitschüler/innen. Sie begegnen Vorurteilen, die durch vernünftige Argumente nicht zu widerlegen sind. Daher ist es wichtig, allen Schülerinnen und Schülern eine nachhaltig differenzierte Haltung (sic!) zum Thema ‚Umgang mit Vielfalt‘ zu ermöglichen. Wir empfehlen Ihnen diese Unterrichtsangebote, da sie Ihnen den Zugang zu einem leider immer noch Tabu behafteten Thema erleichtern.“ Desorientierung und Dekonstruktion von Werten und Normen wird im Gendersprech mit „Umgang mit Vielfalt“ umschrieben. Ein Beispiel für Baden-Württemberg ist die GEW-Broschüre: „Lesbische und schwule Lebensweisen – ein Thema für die Schule“
3.2.4. Der Genderismus
Nach der Abschaffung des Familienoberhaupts 1959 und der Änderung des Scheidungsrechts von 1976 ist die Einführung von Genderismus der dritte schwerwiegende grundgesetzwidrige Vorgang in der Bundesrepublik in Bezug auf die Familie.
Genderismus ist deshalb ein sehr schwieriges Thema, weil einerseits dahinter ein Konzept steht, dass die Gesellschaft in ihren Grundfesten erschüttern wird, andererseits das Programm weitgehend ohne mediale Aufmerksamkeit vollzogen wird und deshalb auch dem Bürger kaum bekannt ist. Die Akteure wissen, dass gesellschaftliche Veränderung nicht ohne Veränderung der Sprache zu erreichen ist. Deswegen war ein neuer Begriff nötig: „Gender“.[1]
3.2.4.1. Definition
Gender drückt im Englischen die Unterscheidung des grammatikalischen Geschlechts aus, das im Deutschen durch die Artikel Der – Die – Das zum Ausdruck gebracht wird. Gender bedeutet im Englischen das soziale Geschlecht, im Gegensatz dazu steht der Begriff Sex für das biologische Geschlecht. Die Verwendung des Begriffs im Zusammenhang wie in „Gender-Rollen“ wurde von dem Mediziner John Money bei seiner Arbeit mit Transsexuellen geprägt.
Auch wenn es nützlich erscheinen mag, soziales Geschlecht und biologisches Geschlecht zu unterscheiden, so wird in der Praxis der Begriff „Gender“ von Genderisten allgemein anstelle von „Geschlecht“ verwendet. Mit der Implikation, dass Geschlechterrollen nicht biologisch, sondern allein sozial bedingt wären, wird deutlich:
Er unterstellt, dass jede sexuelle Orientierung – also heterosexuell, homosexuell, bisexuell und transsexuell – gleichwertig ist und gesellschaftliche Akzeptanz beanspruchen kann, ja sogar muss. Dabei geht er bis zu der Forderung: Jeder Mensch soll sein Geschlecht selbst wählen können. Er soll selbst bestimmen, ob er Mann oder Frau sein will, oder beides zusammen, oder das, was immer gerade seinem augenblicklichen Empfinden entspricht. Und niemand darf sich dieser „freien“ Entscheidung entgegensetzen, denn das wäre eine „Diskriminierung“. Dieser Wandel von Geschlecht zielt auf das sensibelste Empfinden des Menschen, auf die Sexualität. Und als Zielgruppe dieses Wandels wurde die Frau ins Visier genommen.[3]
Hinter allem steht der Gedanke, die Frau von jeglichen, angeblich naturgegebenen Verhaltensweisen zu befreien, weil der Mensch nicht durch natürliche Anlagen festgelegt sei, sondern durch das, was die Gesellschaft aus ihm macht. Frei nach dem oft zitierten Satz von Simone de Beauvoir, die 1947 in ihrem Buch „Das andere Geschlecht“ – das als eine Bibel des Feminismus bezeichnet werden kann – geschrieben hat: „Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird dazu gemacht.“ Dieser Satz ist zwar in seiner Absurdität kaum zu überbieten und jedem gesunden Menschenverstand zuwider laufend, und doch hat dieser Satz Weltkarriere gemacht und nimmt vor allem im radikalen Feminismus konkrete Formen an.
Gender-Ideologen verwerfen die Differenzierung in Mann und Frau als eine „Erfindung“ des „heterosexuellen Patriarchats“, als ein soziales Konstrukt, da jedes Geschlechterverhalten nicht angeboren, sondern erlernt sei. Damit reißen sie alle bislang geltenden Normen ein. Was seit Anbeginn der Menschheit als natürlich und normal gegolten hat – die Zuordnung als Mann und Frau – soll nun von gesellschaftlichen Vorstellungen und Bestimmungen abhängen, und – und dies ist nun das für Ehe und Familie bedrohliche – durch Umerziehung geändert werden, um das zu kreieren, was zum Planziel materialistischer Biologen, Genetiker, Politiker und der feministischen Front gehört und schon seit Jahrzehnten vorbereitet wurde: den neuen, den künstlichen Menschen, der reif gemacht werden soll für die neue Weltordnung, für die neue Welteinheitsreligion. Und die Umerziehung soll schon im Kindergarten beginnen.[3]
Außerdem verlangt die Strategie der Gender-Feministinnen, dass diese von ihnen geforderten Rechte als Weiterentwicklung der von der UN geschützten Menschenrechte akzeptiert werden und benutzt die EU und die UN, um diese Rechte europaweit bzw. weltweit zu forcieren. Der Begriff Gender beinhaltet also ein gewandeltes Verständnis von Geschlecht. Und Mainstreaming ist sozusagen der Hauptstrom, mit dem dieses neue Menschenbild durch die Gesellschaft getrieben werden soll. Dazu wurden auch ganz bewusst Begriffe gewählt, die den meisten Menschen unverständlich sind, die verwirren und irreführen.
Und so gibt es noch eine Vielzahl von Ableitungen, wie „Gender Budgeting“, „Gender Studies“ und „Social Engineering“, mit dem „Sexual Diversity“ durchgesetzt werden soll.
Der Genderismus ist ein Projekt, das sich klammheimlich in den letzten Jahren nicht nur in unsere Gesellschaft, sondern auch in die Politik eingeschleust hat, und zwar weltweit, ohne dass sich die Bevölkerung der einzelnen Länder überhaupt darüber bewusst werden konnte. Denn hier hat eine Medienzensur großen Stils stattgefunden. Sie findet immer noch statt. Die Tatsache, dass Gender (oder Gender Mainstreaming) sogar ein politisches Programm ist, haben noch nicht einmal Politiker verstanden.
3.2.4.2. Fehlende Legitimierung
Diese unverständlichen Begriffe tragen erheblich dazu bei, dass ein breiter Diskurs über den Genderismus bislang ausgeblieben ist. Den meisten Menschen sind die hinter diesen Begriffen stehenden Inhalte dieser Ideologie bislang verborgen geblieben. Deshalb stellt sich die Frage nach der Legitimierung der Gender-Politik. Es dürfte dem demokratischen Rechtsstaat widersprechen, wenn das Grundgesetz an den demokratischen Gesetzgebungsinstanzen vorbei via bürokratischer Uminterpretation in seinem Wesen verändert wird.
Der Begriff Gender Mainstreaming bezeichnet also den Versuch, die Gleichstellung der Geschlechter auf allen gesellschaftlichen Ebenen durchzusetzen. Erstmalig wurde der Begriff 1984 auf der 3. UN-Weltfrauenkonferenz in Nairobi diskutiert und später auf der 4. Weltfrauenkonferenz in Peking propagiert. Die Vereinten Nationen (UN) legten sich noch 1995 verbindlich auf den Gender-Mainstreaming-Ansatz fest. Der Amsterdamer Vertrag machte 1997/1999 das Konzept zum offiziellen Ziel der Gleichstellungspolitik der Europäischen Union.[4] Im Jahr 2000 folgte die deutsche Bundesregierung.
Als Rechtsgrundlage gibt Wikipedia an: „Sowohl im internationalen Recht als auch im nationalen Verfassungsrecht und in Bundesgesetzen in Deutschland ist aktive Gleichstellungspolitik verankert, die im Sinne des Gender Mainstreaming interpretiert wird.“
Auffallend ist: Von einer demokratischen Legitimierung findet sich nichts. Überhaupt nichts, nirgendwo. Und das in einer Demokratie! Genderisten haben den Begriff Gender auf internationalen UN-Konferenzen und in der EU-Bürokratie etabliert, vorbei an jeder demokratischen Kontrolle. Mit dem Amsterdamer Vertrag wurde die Gender-Ideologie zur Grundlage der Gleichstellungspolitik der Europäischen Union und in Deutschland wurde Gender Mainstreaming mit einem Verwaltungsakt installiert und bestimmt seitdem maßgeblich alle Ebenen der Politik.[5]
Die Delegierten der Weltfrauenkonferenz waren weder demokratisch legitimiert noch repräsentieren sie die Frauen der Welt. Es handelt sich nur um eine bestimmte Frauenelite, zumeist westliche Frauen der Mittelschicht, die sich anmaßt den Frauen der Welt ihr Geschlechter- und Familienverständnis aufzuzwingen. Diese Frauen haben in der Folge geschickt Institutionen und Unterorganisationen der UN und EU genutzt, um ihr Konzept des „Gender Mainstreaming“ auf kaltem Wege, an den nationalen Parlamenten vorbei, zu installieren. „Gender Mainstreaming“ wurde also weder in der deutschen Öffentlichkeit diskutiert noch von einem deutschen Parlament beschlossen. So wurden von einer sehr kleinen FunktionärInnenschicht in der Politik hinter den Kulissen die Grundlagen einer Gender-Gesellschaft eingeführt.
Die Implementierung des GM hat in Deutschland keine demokratische Legitimierung. Die Politik mutet dem Bürger also zu, die Gender-Ideologie wie eine vom Himmel gefallene Religion zu akzeptieren.
Gemeinhin gilt das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland als Grundlage unseres Staatswesens. Dort heißt es in Artikel 3:
Es fällt auf, dass im Text weder von einer Gleichheit von Menschen (auch nicht von Mann und Frau) die Rede ist (es heißt: „vor dem Gesetz (!) gleich“) noch Genderismus gefordert wird. Es darf bezweifelt werden, dass die Urheber des Grundgesetzes ein Geschlechterverständnis im Sinne des Genderismus im Sinn hatten. Es darf auch bezweifelt werden, ob ein in einem bestimmten Sinne verfasster Gesetzestext im Sinne des Genderismus (um)interpretiert werden darf.
3.2.4.3. Gendersprech
Der zentrale Gedanke des Genderismus ist, dass er Unterschiede der Geschlechter leugnet und behauptet, wer sich als Frau oder Mann fühlt, dem habe man das nur eingeredet. Geschlechterrollen erklärt er für „konstruiert“. Das trifft aber auch auf den Genderismus zu, auch seine Grundlagen und Ideen sind konstruiert.[7] Im Folgenden wird der Bedeutungsinhalt für die wichtigsten Schlüsselbegriffe des Genderismus dargestellt.
Gender Mainstreaming
Der Begriff Gender beinhaltet also ein gewandeltes Verständnis von Geschlecht. Und Mainstreaming ist (so kann man sagen) der Hauptstrom, mit dem dieses neue Menschenbild durch die Gesellschaft getrieben werden soll.
Daran ist zunächst einmal ist die fehlende Transparenz zu bemängeln. Auf der Homepage des Wissenschaftsministeriums ist zu lesen, „die deutsche Bundesregierung hat Gleichstellungspolitik mittels der politischen Strategie des Gender Mainstreaming als durchgängiges Leitprinzip und Querschnittsaufgabe festgelegt. Damit reiht sich die Bundesregierung in die weltweiten Aktivitäten zur wirkungsvolleren Durchsetzung von Gleichstellungspolitik ein.“ [1] Bei einem gesellschaftlich derart umfassenden Programm müsste der Bürger, als Souverän des Landes, umfassend aufgeklärt werden, was nicht geschehen ist. Darüber hinaus haben, nach Erfahrung von Inge Thürkauf, viele Politiker noch nicht einmal die Tatsache begriffen, dass Gender Mainstreaming ein politisches Programm ist.[3]
Dale O’Leary fasst die Ziele der Pekinger Weltfrauenkonferenz von 1995 wie folgt zusammen:
Gender Mainstreaming enthält die Verpflichtung für alle politisch administrativen Systeme, ihre eigenen Programme, Entscheidungen und Regelungen daraufhin zu prüfen, ob sie etwa indirekt ein Geschlecht benachteiligen. Gender Mainstreaming ist ein politisches Konzept, mit dem in der Berufsarbeit systematisch geschlechtsbezogene Benachteiligungen aufgespürt werden können.
Das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz wurde in Deutschland im August 2006 verpflichtend. Dort wurde festgeschrieben, dass folgende Benachteiligungsmerkmale beachtet werden müssen: Die Rasse, die ethnische Herkunft, das Geschlecht, die Religion oder Weltanschauung, eine Behinderung, das Alter, die sexuelle Identität, die sogar nach Bedarf geändert werden kann. Um den Genderismus mit dem nötigen Nachdruck durchzusetzen, wurde eine besondere Beschwerdestelle eingerichtet. Selbst wenn man der Gender-Theorie wohlwollend gegenüber steht und die Notwendigkeit sieht, gegen Ungleichbehandlung vorzugehen, dann trägt doch die Vorgehensweise, dies durch Vorschriften und Gesetze bis ins Detail regeln zu wollen, totalitäre Züge. Wie weit die Diktatur des Genderismus schon gediehen ist, zeigt ein Blick auf den Entschließungsantrag des Europäischen Parlaments vom 11. Januar 2006. Dort wird Homophobie – also die irrationale Furcht vor und Aversion gegen Homosexualität und schwule, lesbische, bisexuelle und transsexuelle Menschen – gleichgestellt mit Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus. Wer also etwas gegen Homosexualität sagt, der kann in Zukunft strafrechtlich belangt werden.
Der Versuch des Staates, über Erziehung und Ausbildung die Geschlechtsidentität der Kinder und Jugendlichen zu verändern, ist ein illegitimer Missbrauch staatlicher Macht. Zu diesem Missbrauch gehört auch die strategische Veränderung der Sprache.[8]
Die Antwort, warum kaum jemand im Lande und auch außerhalb Deutschlands je etwas über das größte Umerziehungsprogramm der Menschheit gehört hat, gibt der luxemburgische EU-Politiker Jean-Claude Juncker:
Sexual Diversity
Sexual Diversity meint „Geschlechtervielfalt“ und ist mit der Vorstellung verbunden, dass es nicht mehr nur zwei Geschlechter geben soll, sondern viele. Dabei ist neben heterosexuell nicht nur homosexuell und lesbisch gemeint, sondern auch bisexuell und transsexuell.
Dabei hat gemäß dem Genderismus jede sexuelle Orientierung als „gleichwertig“ zu gelten und kann gesellschaftliche Akzeptanz beanspruchen. Jeder Mensch soll sein Geschlecht selbst wählen können und das passt sehr gut zum dem hedonistischen Zeitgeist. Der Mensch soll selbst bestimmen, ob er Mann oder Frau sein will, oder beides zusammen, oder das, was immer gerade seinem augenblicklichen Empfinden entspricht.
Treibt man die „sexuelle Vielfalt“ des Genderismus auf die Spitze, dann kann sich eine Frau heute heterosexuell, morgen bisexuell und übermorgen lesbisch „veranlagt“ fühlen, je nachdem, wonach ihr gerade ist. Den Genderismus zu Ende denkend ist auch die Vorstellung lustig, wie ein Mann sich als Frau fühlt, eine Arbeitsstelle über eine Frauenquote einklagt und später wieder sein „Mannsein“ entdeckt.
Aber irgendwie beschleicht einen der Gedanke, dass das in letzter Konsequenz so nicht gemeint ist und der multisexuelle Mann mit der Nummer mit der Frauenquote nicht durchkommen wird. Deutlicher wird dies noch, wenn man dem nächsten Begriff, Gender Budgeting, näher auf den Zahn fühlt.
Gender Budgeting
Gender Budgeting kann als „Kontrolle öffentlicher Finanz- und Haushaltspolitik durch Genderismus“ verstanden werden.[10][11] Durch Gender Budgeting „lassen sich […] Prioritäten verändert setzen und Mittel umverteilen, um einen geschlechtssensiblen und gerechten Haushalt aufzustellen.“[12] Gender Budgeting setzt also die Strategie des Gender Mainstreaming im Bereich der Haushaltspolitik um. Als Grundgedanken des Gender Budgeting wird formuliert: Es gibt keine geschlechterneutrale Haushaltspolitik! [13]
Budget steht für den (öffentlichen) Haushalt, den es beim Gender Budgeting aus einer Geschlechterperspektive zu analysieren und gerecht zu verteilen gilt. Dies betrifft den Haushalt der Kommunen, der Länder und des Bundes. Gender Budgeting Analysen stellen zum Beispiel Fragen wie: Wie verteilt sich die für jede Gesellschaft notwendige aber dennoch unbezahlte Arbeit zwischen Männern und Frauen?
Die erste Kritik liegt in der bürokratischen Natur dieses Instruments begründet. Würde es umgesetzt, müsste jeder einzelne Finanzposten danach abgeklopft werden, ob er geschlechterpolitisch korrekt ausgegeben wird. Es wäre der Sieg der Bürokratie über die Vernunft, denn es ist schwer zu klären, ob es nun mehr den Frauen oder den Männern zugute kommt, wenn die Regierung Steinkohlesubventionen zahlt oder einen neuen Kampfhubschrauber bestellt.[14] Ähnlich schwierig gestaltet sich eine gender-gerechte Bewertung für den Bau einer neuen S-Bahn-Linie oder eines Kindergartens. Die Bewertung wird selten eindeutig sein, häufig umstritten, wenn nicht willkürlich. Das bedeutet vor allem, dass für die Bearbeitung all dieser Fragestellungen jede Menge Gutachter zu beschäftigen sind, was einer großen Arbeitsbeschaffungsmaßnahme gleichkommt. Dazu braucht es in den staatlichen Verwaltungen jede Menge „Erbsenzähler“, die darüber genau Buch führen, viele Statistiken und noch mehr Schautafeln für noch mehr Berichte erstellen. Auf den Steuerzahler kommen dadurch jede Menge Kosten zu und für Feministinnen sind jede Menge zusätzliche „Pöstchen“ drin.
Für den bürokratischen Wasserkopf ist allerdings mit der Geschlechtervielfalt noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht, weil nicht einzusehen ist, warum mit anderen Minderheiten (Muslimen, Schwarzen, Blinden, Schwerhörigen, Alten usw.) bzgl. Diskriminierung anders verfahren werden sollte. Neben hohen Kosten und einer ausufernden Bürokratie wird nichts herauskommen außer der Platzierung von noch mehr Genderisten und Feministinnen in allen Ebenen von Politik und Verwaltung, denen die durch diese Bürokratie geschaffenen „Pöstchen“ zugeschoben werden können.
Der zweite, nicht weniger schwerwiegende, Einwand liegt darin, dass Genderisten bei der Wahl des Begriffs offenbar Opfer ihres eigenen Neusprech geworden sind. Wurde nämlich die Notwendigkeit des Gender Mainstreaming damit begründet, dass der Begriff Sex (das biologische Geschlecht) durch den Begriff Gender (das soziale Geschlecht) zu ersetzen sei, so ist der Maßstab für Gender Budgeting bei genauem Hinsehen eben doch nicht das Gender. Wenn es um die Gleichstellung von Frauen und Männern geht, dann mit Sicherheit im biologischen Sinne (Sex). Es ist nämlich nicht so, dass etwa ein in seiner Sozialisation feminin geprägter Mann beim Budgeting einem femininen „Gender“ zugeschlagen würde.[15] Hinter der eigentlich treffenderen Bezeichnung „Sex Budgeting“ verbirgt sich also eher ein feministisch motivierter „Verteilungskampf um gesellschaftliche Ressourcen“ als die „Überwindung von als überkommen erklärten Geschlechterzuschreibungen“.
Überhaupt ist das neosoziologische Modewort „Gender“ beim näheren Hinsehen begrifflich wenig greifbar und offensichtlich ist auch genau das mit dem „Gender-Esperanto“ beabsichtigt. Gender Budgeting passt deshalb nicht wirklich in das Konzept einer Gender-Theorie von der Gleichheit in der Geschlechtervielfalt, weil als Maßstab die Unterschiedlichkeit der Geschlechter gebraucht wird, um die Ressourcenverteilung messen und steuern zu können.
Drittens ist zu beanstanden, dass nur die Ausgabenseite betrachtet wird und die Einnahmenseite unberücksichtigt bleibt. Männer erwirtschaften (auf der Einnahmenseite) in Deutschland 200 Mrd. Euro jährlich an Transferleistungen für Frauen[16] (für die Schweiz wurden 18,25 Mrd. Franken Transferleistung ermittelt[17]), während Frauen (auf der Ausgabenseite) rund 80 % der Konsumausgaben kontrollieren.[18]
Hier kommt wohl auch die Dialektik des Feminismus zum Tragen, die interessengesteuert und instinktsicher jeweils gekonnt auf weibliche Besitzstandswahrung, Frauenbevorzugung oder Gleichstellung für den eigenen Vorteil setzt. Gekonnt werden dabei die eingeübten Rollen als schutzbedürftiges Opfer und Gleichberechtigung einfordernde Power-Frau (Alpha-Mädchen) gewechselt. Je nach Interessenlage wird mal die eine oder die andere Karte ausgespielt.
Weil Gender Mainstreaming in der Praxis meist auf Frauenförderung und Frauenbevorzugung hinausläuft, kann Gender Budgeting auch einfacher als „Umverteilung von finanziellen Mitteln, indem von Männern verdientes Geld zu Frauen umgeleitet wird“ beschrieben werden, nach dem Motto:
Wie schon gezeigt wurde, ist nach dem kommunistischen Weltverständnis die Reproduktionsarbeit zu verstaatlichen und die Familie abzuschaffen. Die Sprache Engels und Bebels gilt aber als veraltet, im Neusprech des Feminismus klingen die gleichen Forderungen so:
Ureigene Kernaufgaben der Familie werden zu staatlichen/gesellschaftlichen Aufgaben erklärt und Selbstversorgung in der Familie (= Autonomie und Selbstverantwortung) als „unbezahlte Pflege- und Versorgungsarbeit“ diffamiert. Anders als bei den klassischen Kommunisten Marx, Engels und Bebels wird die „Abschaffung der Familie“ nicht mehr explizit gefordert. Implizit führen allerdings die Forderungen (Verlagerung familialer Aufgaben auf den Staat und monetärer Bewertung aller Familienarbeit) zur de facto Abschaffung der Familie, die im Binnenbereich eben keine Verrechtlichung und Monetarisierung verträgt.
Gender Studies
Gender Studies ist eine interdisziplinäre kulturwissenschaftliche Forschungsrichtung und kann mit „genderkonforme Geschlechterwissenschaft“ übersetzt werden. Sie stellt heutzutage die Königsdisziplin dar, wie ehedem die Theologie. Sie ist als Pseudowissenschaft (Genderismus) vergleichbar mit dem Wissenschaftlichen Sozialismus (Kommunismus) und dient nicht der Erforschung der Realität, sondern die Realitäten sollen an die Erfordernisse der Gender-Ideologie angepasst werden. Abweichungen der Realität von diesem Wunschbild werden mit einer fortdauernden Unterdrückung von Frauen und Homosexuellen durch das „heteronormative Patriarchat“ interpretiert.
Die Akteure des Genderismus wissen, dass gesellschaftliche Veränderungen mittels einer Ideologie einer neuen Sprache bedürfen. Das weiß auch die Partei des „Großen Bruders“. Im Roman „1984“ schreibt George Orwell: „Und wenn alle anderen die von der Partei verbreitete Lüge glaubten – wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten –, dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit.“ So wie der Kommunismus Geschichte verfälschte und sich dabei auf die vom Kapitalismus unterdrückte Klasse der Arbeiter und Bauern berief, so verfälscht der Feminismus Geschichte, wobei sie sich durch das Frauen unterdrückende Patriarchat legitimiert weiß. Bezeichnenderweise ist dafür in Orwells Roman das „Wahrheitsministerium“ verantwortlich. In Deutschland ist das wohl die Frauenforschung oder Gender Studies, wofür es rund 100 Lehrstühle in deutschen Universitäten gibt.[15]
Gender Studies ist eine „Proposal-Wissenschaft“, jener Zweig der wissenschaftlichen Forschung, der sich Stipendien und Fördergelder sichert, indem er politisch konforme Forschungsprojekte einreicht und bereits im Forschungsgegenstand (Proposal) die politisch korrekten Forschungsergebnisse in Aussicht stellt.[21]
Während kaum ein Bürger weiß, was Gender Mainstreaming bedeutet, werden deutsche Staatsdiener mit immer ausgeklügeltere Leitfäden eingedeckt, es gibt Pilotprojekte, Lehrgänge und Machbarkeitsstudien. Allein an der Berliner Humboldt-Universität hat die Regierung ein „GenderKompetenzZentrum“ eingerichtet, in dem acht Wissenschaftler darüber wachen, dass Gender Mainstreaming korrekt in den Staatskörper eingepflanzt wird. In jedem Berliner Bezirksamt hängt am Schwarzen Brett inzwischen ein Fortschrittsbericht der „Gender-Geschäftsstelle“. [14]
In einer „Analyse der Gründungsveranstaltung der Fachgesellschaft für Geschlechterstudien“ wird der Verdacht geäußert, dass sich in den Gender Studies eher „mittelmäßige Parolenwiederholerinnen und Populistinnen“ durchsetzen, die Gender Studies als „Vehikel für ihre eigenen, ganz individuellen Interessen der Existenzsicherung, der Geltungssucht oder persönlichen Ressentiments“ entdeckt haben. Somit stelle die Gender Studies eine Lobbyvereinigung dar, die für Gender-Forscherinnen „Scheinbeschäftigungen“ bereit hält. Wenn genderinteressierte Soziologinnen Jobs zugeschustert werden, den sie nach eigenen Angaben allein nicht bewältigen können, dann ist das ein Schlag ins Gesicht der Emanzipation, die (auch von Frauen) verlangt, für sich selbst einzustehen und aus eigener Kraft Kompetenz und Leistung zu erbringen. Emanzipation als Derivat der Gerechtigkeit sei einfach zu wichtig, um sie einer Lobby-Veranstaltung wie der Fachkonferenz für Gender Studies zu überlassen.[23]
Mit einigem Recht könnte Gender Studies als „Rassenlehre des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet werden. Als „Proposal-Wissenschaft“ geht sie nicht von neutralen Voraussetzungen aus, sie ist weder wissenschaftlich haltbar noch mit nachprüfbaren Fakten belegbar.
Gender-Politik
Gender-Politik ist in der Praxis reine Frauenpolitik und Gender-Forschung ist nichts anderes als Frauenforschung.
Frauenpolitik ist heute als überparteilicher Konsens fest verankert. Während Maßnahmen gegen soziale Chancen-Ungleichheiten stets gegen andere Interessengruppen durchgesetzt werden mussten, gab es gegen Frauenpolitik seit den 1970er Jahren keinen parteipolitischen Widerstand mehr. Männerpolitik gibt es überhaupt nicht.[15]
Als Beispiel für Gender-Politik soll die Aussprache zu einem Antrag der FDP in der Bremischen Bürgerschaft angeführt werden.[24] Zusammengefasst hatte die FDP beantragt, die „Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau“ (ZGF) in „Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung von Frau und Mann“ umzubenennen und die Aufgaben entsprechend zu erweitern. Diese „Gleichstellungsstelle“ wird von der „Frauenbeauftragten“ Ulrike Hauffe geleitet. Es soll die einzige Landesbehörde in der Bundesrepublik sein, der gegenüber es keinerlei Weisungsbefugnis oder sonstige demokratische Kontrolle gibt und die über etwa 13 Vollzeitstellen bei 600.000 Einwohner/innen im Land Bremen verfügt.[25]
Zunächst fällt auf, dass außer dem Antragsteller Oliver Möllenstädt nur Frauen sich zum Thema zu Wort melden. Frau Arnold-Gramer stellt für die SPD klar, dass „mit Gender Mainstreaming eine gezielte Frauenförderpolitik nicht überflüssig macht“ (S. 2842) und dass selbst eine Umbenennung in „Gleichberechtigung von Frau und Mann“ „mit der SPD nicht zu machen“ ist. (S. 2843) Frau Hoch von den Grünen kann die „politische Botschaft in Sachen Gleichstellung und gleichberechtigter Teilhabe […] gar nicht verstehen“. (S. 2841) Frau Troedel fordert für DIE LINKE „einen gesetzlichen Mindestlohn für alle Branchen“, weil (sic!) Frauen sich schlecht bezahlte Gewerke aussuchen, wie „beispielsweise Tischlerinnen und Gärtnerinnen“. Und: „Wir müssen wegkommen von der Mentalität des Biovaters hin zum Sozialvater.“ (S. 2843) Das ist Gendersprech vom Feinsten. Es bleibt unklar, was in diesem Zusammenhang unter „Sozialvater“ zu verstehen ist und wie wäre es mit der Forderung von der „Mentalität der Biomutter“?!?? Frau Motschmann hält für die CDU eine feministische Rede (S. 2846) und erklärt: „Solange aber Frauen insbesondere in den Führungspositionen so deutlich unter repräsentiert sind, kann man diesem Antrag beim besten Willen nicht zustimmen.“ (S. 2844) Und sie feiert „Ulrike Hauffe als Anwältin für die Gleichberechtigung und Gleichbehandlung von Frauen“ in ihrer Stadt. (S. 2845) Offen tritt sie für politische Gehirnwäsche ein. Sie will „am Bewusstsein Vieler fröhlich arbeiten, […] sonst folgen uns die Männer nicht“. (S. 2847) Möllenstädt hatte den Antrag damit begründet, dass „Gender Mainstreaming sich bekanntlich von expliziter Frauenförderung dadurch unterscheidet, dass beide Geschlechter gleichermaßen in die Konzeptgestaltung einbezogen werden sollen“ und der Weg der Geschlechter-Politik aus Sicht der FDP „einem reichlich tradierten Frauenbild und der Vorstellung folgt, ausschließlich Frauen seien Opfer von Geschlechter-Konflikten und Diskriminierung.“ (S. 2840)[25] Dieses Beispiel belegt sehr deutlich, wie Andersdenkende angefeindet werden, wenn sie sich nicht dem politischen korrekten Denkmuster des Gender unterwirft, wie die Gender-Politik von PolitikerINNEN verteidigt und vorangetrieben wird und die Tatsache, dass Genderisten und Feministinnen der Unterstützung (fast) aller politischen Parteien von den LINKEN bis hin zu der CDU sicher sind.
Der FDP-Chef in Bremen, Oliver Möllenstädt, verärgert aber weiter Feministinnen und Frauenbeauftragte, weil er zur aktuellen Diskussion „Frauen weniger verdienen als Männer“ klarstellt: „Dass Frauen für die gleiche Arbeit 23 Prozent weniger Geld bekommen als Männer, ist falsch. Sie arbeiten vielfach gewollt in Teilzeit oder suchen sich schlechter bezahlte Berufe aus.“ Die Bremer Frauenbeauftragte Ulrike Hauffe erklärte daraufhin stellvertretend für alle Frauen: „Diesen Mann muss man ignorieren.“ Die Bürgerschaftsabgeordnete Birgit Busch (SPD) setzt nach: „Herr Möllenstädt betreibt bewusste Verdummung, wenn er sagt, dass Frauen selbst Schuld sind, weniger Gehalt zu bekommen. Seine Partei hat nicht eine einzige Frau im Parlament sitzen. Nur darum ist er im Gleichstellungsausschuss. Doch da gehört er […] nicht […] hin.“ [26] Aha! Männer haben im Gleichstellungsgeschäft also nichts zu suchen. Schön, dass eine Frau das klargestellt hat. Immerhin bleibt der FDP-Mann trotz dieser Anfeindungen standhaft: „Die Forderungen, für Männer und Frauen generell das gleiche Gehalt zu zahlen, sind Sozialismus – nicht Gerechtigkeit.“ [26] Es gibt also doch noch vereinzelt Menschen in der Politik, die den Zusammenhang Genderismus, Feminismus und Sozialismus erkennen.
Für die totalitären Ziele der Gender-Politik werden auch Büttel in Polizei und Justiz gebraucht, die die Drecksarbeit leisten. Hierzu empfiehlt sich die Lektüre der Begründung zum Gewaltschutzgesetz, mit dem der Rechtsstaat im Interesse von Frauen suspendiert wurde. Oder den dazu passenden Aktionsplan der Bundesregierung zur Aufrüstung der öffentlichen Meinung und zur Gehirnwäsche der Experten in Polizei, Justiz und Sozialbehörden. Die neuen polizeilichen Dienstanweisungen und die Flut der teils amtlichen, teils von steuerfinanzierten Verbänden und Initiativen verteilten Flugblätter und Broschüren sprechen eine eindeutige Sprache.[15]
Keine Sozialbehörde, Justiz oder Polizei kann mehr besucht werden, ohne dort Plakate an den Wänden und Broschüren in den Auslagen vorzufinden, die in ihren Aussagen Frauen die Opferrolle nahelegen und Männern anbieten, ihre „Gewaltbereitschaft“ in psychologisch betreuten Stuhlkreisen „in den Griff“ zu bekommen.
Social Engineering
Social Engineering (deutsch: Sozialkonstruktion) bezeichnet eine Strategie zur sozialen Manipulation, mit anderen Worten könnte man auch von „Umerziehungsprogramm zur Durchsetzung von Genderismus“ sprechen, als eine Art gesellschaftlicher Gehirnwäsche.
Es geht um nicht weniger als um die Schaffung des neuen, geschlechtsvariablen Menschen. Das über die Grenzen des jüdisch-christlichen Abendland hinaus gültige Menschenbild, wonach die Familie als eine liebende Exklusivbindung der Ehegatten verstanden wird, aus der Kinder hervorgehen und die Einheit und Keimzelle der Gesellschaft bildet, ist aus der Sicht der Gender-Theorie nicht gewollt. Deshalb demontiert sie nicht nur die Elternschaft, sondern setzt mit ihrem Gedankengut auch bei den Kindern an. Um das zu erreichen, muss sich der Staat der Kinder so früh wie möglich bemächtigen und sie im Sinne des Genderismus erziehen. Der Aufbau von Krippenplätzen, welche die Auslieferung der Kinder an den Staat bereits mit einem Jahr forcieren, ist ein Schritt in diese Richtung.[27]
Dazu gehören auch in den Schulen Werbungs- und Schulungsmaßnahmen zur Homosexualität. Der Senat von Berlin hat bereits mit der „Handreichung für weiterführende Schulen“ zum Thema „Lesbische und schwule Lebensweisen“ eine ausgefeilte Anleitung zur Homosexualisierung der Schüler herausgebracht, die in „Biologie, Deutsch, Englisch, Ethik, Geschichte/Sozialkunde, Latein, Psychologie“ auszuführen ist. Im Unterricht sollen Rollenspiele stattfinden, etwa:
Gender-Mainstreaming-Kampagnen
Unter dem Titel „Wien sieht’s anders“ werden Schilder und Piktogramme im Rathaus und bei den Wiener Linien zur Hälfte durch solche ersetzt, auf denen Mann und Frau die bisher angestammten Rollen vertauschen.
Fluchtwegschilder zeigen künftig auch eine fliehende Figur mit wehenden Haaren, Rock und Damenstiefeln. In einer Werbekampagne für die Schilderumstellung wurden auch geänderte Schilder für Baustellen und Radwege mit arbeitenden Frauen und Damenräder gezeigt.[28]
Bei dem Bauarbeiterschild fragt man sich unwillkürlich, von wem dieser realitätsferne Einfall stammt. Wer an Autobahnbaustellen vorbeikommt, sieht da selten eine Frau an dem gefährlichen Arbeitsplatz. Und wenn sich doch einmal dorthin eine Frau verirren würde, dann hat sie weder einen Pferdeschwanz und trägt keinen Frauenrock. Man könnte zur Überzeugung kommen, dass so etwas eigentlich nur das Werk einer fehlqualifizierten Quotenfrau sein kann.
Das Piktogramm Fluchtweg zeigt für gewöhnlich ein geschlechtsloses Strichmännchen. Warum es nun Fluchtwegschilder bedarf, die eine fliehende Figur mit wehenden Haaren, Rock und Damenstiefeln zeigen, erschließt sich nicht. Das Strichmännchen ist so stark stilisiert, dass es geschlechtsneutral ist und keine Geschlechterdiskriminierung erkennen lässt. Das neue Piktogramm hingegen legt Frauen auf lange Haare, Rock und hochhackige Schuhe fest. Von Simone de Beauvoir stammte der Satz „Man wird nicht als Frau geboren, sondern dazu gemacht.“, heute werden sie von „Frauenbeauftragten“ dazu gemacht.
Ein anderes Schild zeigt ein Damenrad. Damenräder werden von Alten und Behinderten verwendet, die Schwierigkeiten ein Herrenrad zu besteigen. An der Rahmenform lässt sich also nichts Geschlechtsspezifisches festmachen. Den Namen hat das Damenrad ursprünglich, weil die Frauen früher lange Röcke trugen. Doch wieviele Frauen tragen heute noch lange Röcke? Wer also auf Damenräder auf Straßenschilder verlangt, legt Frauen auf lange Röcke fest.
Frauenstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) allerdings triumphiert: „Auch Zeichensprache zeigt sehr viel über Machtverhältnisse und sehr viel über Rollenverteilung. Das ist ein Bereich, der ganz leicht zu verändern ist.“[28] Und solche Jecken regieren das Land.
Nun wird ja nicht alles öffentlich, aber dieses Beispiel dürfte die Phantasie dafür anregen, was unter dem Schlagwort Gender alles für Unfug höchstamtlich verzapft wird. Übrigens: Eine schlagende Mutter sucht man auf Schildern und Plakaten weiterhin vergebens.
Eine vom Umweltministerium Nordrhein-Westfalen in Auftrag gegebene Studie „Gender Mainstreaming im Nationalpark Eifel – Entwicklung von Umsetzungsinstrumenten“ kam im 67-seitigen Abschlussbericht zu der Empfehlung, Bilder von der Hirschbrunft möglichst aus Werbebroschüren zu streichen, weil das „stereotype Geschlechterrollen“ fördere. Die Studie kostete 27.000 Euro.[14] In einem anderen Bundesland sind Fördergelder in das Projekt „Gerechtigkeit im Wald“ gesteckt worden mit dem Ergebnis, dass der Anteil weiblicher Waldbesitzer viel zu niedrig sei. Auf der anderen Seite wurde aber die Waldarbeit – hartes Männerlos mit hohem Unfallrisiko – aus der Studie ferngehalten.[29]
Die Strickmuster feministischer Kampagnen sind ebenso simpel wie erfolgreich: Man verschleift und entgrenzt die Begriffe (etwa des „Objekts“ und des „Opfers“, vom Gewaltbegriff ganz zu schweigen), konnotiert sie immer schon sexuell und lädt sie so affektiv auf, verallgemeinert drauflos (Väter sind Täter) und beansprucht zugleich totale Definitionsmacht (Belästigung ist, was frau als Belästigung empfindet); parallel dazu usurpiert man das „objektive Interesse“ der Frauen und macht sich auf diese Weise – auch gegen Verräterinnen – unangreifbar. Es ähnelt dem stalinistischen Prinzip der Installierung von Totschlagbegriffen: So wie in der DDR jede Kritik am Politbüro sofort den „Frieden“ gefährdete, so wird jeder Widerspruch, jedes Nichtbejubeln feministischer Propaganda automatisch als „frauenfeindlicher Akt“ gewertet.
Diskurse dieser Art verwüsten ganze Gesellschaften. Ob sie die tatsächliche Gewalt minimieren, bleibt unklar; in jedem Fall schaffen sie eine alles durchdringende Atmosphäre des Misstrauens, eine Kultur des Verdachts. Sie entmischen die Wahrnehmung der Geschlechterverhältnisse und reduzieren diese auf ihre pure Machtdimension. Dabei operiert das ideologische Vorurteil losgelöst von den realen Machtbalancen in Familien und Paarbeziehungen, von denen es kaum eine Ahnung hat. Das Zerstörerische und Selbstzerstörerische dieser Mechanismen ist bekannt. Menschen verlieren die Fähigkeit, ihre Rollen und mit ihren Rollen zu spielen, wenn alle Konvention und Rollenhaftigkeit verachtet und als Entfremdung erlebt wird. Der unbefangene Umgang mit ihrem Rollenverständnis wird ausgetrieben und Rollensouveränität wird durch Identitätsgetue ersetzt. Mit der Sprache der Ideologie wird gleichzeitig ein unentrinnbares Netz gesponnen, das keinen Aspekt, keine Nuance des Zusammenlebens von ihrer destruktiven Verallgemeinerung verschont ließe.[30]
3.2.4.4. Implementierung durch das Familienministerium
Es wurde schon dargelegt, wie Gender Mainstreaming ohne demokratische Legitimation am Bürger, dem Souverän, vorbei auf bürokratischem Weg installiert wurde. „Die deutsche Bundesregierung hat Gleichstellungspolitik mittels der politischen Strategie des Gender Mainstreaming als durchgängiges Leitprinzip und Querschnittsaufgabe festgelegt.“
In Deutschland ist das Ministerium für alle außer Männer die Schaltzentrale, in der Gender Mainstreaming um- und durchgesetzt wird. Es ist schon ein Skandal an sich, dass ein Ministerium mit der Gleichstellung von Männern und Frauen beauftragt ist, dessen Name selbst schon männerdiskriminierend ist, weil Männer als einzige gesellschaftliche Gruppe nicht genannt sind. Ein Glanzstück orwellschen Neusprechs ist aber, dass die Zentrale der bürokratischen und machtpolitischen Familienzerstörung „Familienministerium“ genannt wird.
Auf der Webseite des Ministeriums kann jeder Leser sich selbst ein Bild davon machen, welchen Raum Genderpolitik und Frauenförderung dort einnehmen, ob Männern noch andere Rollen als Zahlesel und Täter zugestanden werden, und ob Themen wie „Recht des Kindes auf den Vater“, „Autonomie der Familie“ oder „Eindämmen der Scheidungsflut“ überhaupt vorkommen.
Der Kriminologe Michael Bock schreibt über „Gender Mainstreaming als totalitäre Steigerung von Frauenpolitik“ [31] und Eugen Maus von MANNdat weist darauf hin, dass „Gleichstellungsbeauftragte ihren Auftrag keineswegs aus dem Gender Mainstreaming beziehen, sondern aus den Frauenförder- bzw. Gleichstellungsgesetzen. Ob sie sich mit Gender Mainstreaming beschäftigen, ist ihnen überlassen, und deswegen tun sie es auch eher selten. Gender Mainstreaming wurde in Deutschland jedenfalls zur reinen Gleichstellungs- also Frauenförderpolitik umfunktioniert, bei den tatsächlichen Aktivitäten von Gleichstellungsbeauftragten spielt Gender Mainstreaming also so gut wie keine Rolle.“ [32] Quantitativ betrachtet ist das natürlich richtig. Das ist auch so zu erwarten, weil die Feministinnen eine viel größere Interessengruppe darstellen als die Homosexuellen, denen gegenüber die Transgender, Bisexuellen und andere sexuelle Abweichungen wiederum nur Splittergruppen darstellen. Es ist also nicht ratsam, viel Zeit mit der Durcharbeitung von Genderismus zu vergeuden, während die Gleichstellungsbeauftragte in der Zeit ein neues Frauenförderprojekt durchzieht. Trotzdem darf Gender Mainstreaming nicht leichtfertig mit Frauenförderung gleichgesetzt werden, denn qualitativ ist es wesentlich umfangreicher. Dazu gehört, dass in Kindergärten Jungs Prinzessinnenkleider angezogen werden und ihnen statt Autos Schminkutensilien zum Spielen gegeben werden, Kindern in Schulen homosexuelle Lebensweisen nahegebracht werden und das Adoptionsrecht für Lesben durchgesetzt wird. In Australien hat es ein Mann – der sich erst zu einer Frau umoperieren ließ, später aber daran auch den Gefallen verloren hat – geschafft, offiziell als Neutrum anerkannt zu werden. Die „Australian Human Rights Commission“ hat bereits eine Liberalisierung der vom Staat verlangten Geschlechtsidentität gefordert. Alle offiziellen Dokumente sollen dahin geändert werden, dass die Menschen sich frei entscheiden können, welches Geschlecht sie angeben wollen, und dabei auch „unbestimmtes Geschlecht“ angeben können.[33]
Der Genderismus wurde mit dem Beschluss des Bundeskabinetts vom 23. Juni 1999 zur Grundlage allen staatlichen Handels in Deutschland gemacht. Die Bundeszentrale für politische Bildung beschreibt dies so:
Die Grundrechte im Grundgesetz (Artikel 1-19) schreiben von der Systematik her Abwehrrechte der Bürger gegenüber dem Staat fest. Es ist aber mit der Grundgesetzänderung 1994 gelungen, in die Grundrechte des Bürgers gegenüber dem Staat einen Passus hineinzuschmuggeln, der dem Staat umgekehrt das Recht einräumt, die Bürger im Sinne des Genderismus zu manipulieren. In den Worten der Bundeszentrale für politische Bildung liest sich das so:
In den staatlich autorisierten Verlautbarungen klingt diese undemokratische, weil an Volk und Parlament vorbei getroffene Neuausrichtung der Politik sehr harmlos. Da wird nicht etwa der Bürger manipuliert, sondern der Staat in die Pflicht genommen. Das federführende Bundesministerium für Famillie, Senioren, Frauen und Jugend beschreibt dies 2000 explizit so:
3.2.4.5. Dekonstruktion aller Lebensbereiche
Nach der Genderidiologie sind die Begriff Vater und Mutter unerwünscht, da sie geschlechtsspezifische Rollen beschreiben, die zu dekonstruieren sind. Daher werden ErzieherInnen und LehrerInnen in Kindergärten und Schulen angewiesen, stattdessen von Betreuungspersonen und Erziehungsberechtigten zu sprechen. In Gesetzestexten und behördlichen Formularen werden die Begriffe Mutter und Vater ebenfalls eliminiert. Die Begriffe wie Ehe und Familie werden durch Begriffe wie Lebenspartnerschaft, Bedarfsgemeinschaft und andere ersetzt. Mit Gender Mainstreaming wird das politische Programm zur Aufhebung der Gesschlechtsidentität von Mann und Frau zielstrebig durchgeführt. Es ist das Zerstörungsprogramm der Familie.
Der Zentrale, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, geht es nicht um die Schaffung von Bedingungen, unter denen Frauen und Männer Eltern werden wollen und Kinder gute Voraussetzungen für das Heranwachsen haben. Es geht um Social Engineering, um die Schaffung des neuen Menschen. Das Wesensmerkmal des neuen Gender-Menschen ist es, seine geschlechtliche Identität und sein sexuelles Verhalten losgelöst von jeder moralischen Norm „Frei“ zu bestimmen und auszuleben – von Kindesbeinen an.
Um den neuen Gender-Menschen zu schaffen, muss man sich der Jugend bemächtigen – so früh wie möglich. Elterngeld und Krippe, welche die Auslieferung der Kinder an den Staat bereits mit einem Jahr forcieren, sind Schritte zu diesem Ziel. Die Familienzerstörung wird einerseits vom Staat betrieben und andererseits wird die steigende Zahl kaputter Familien wiederum zum Vorwand genommen, um Eltern das Erziehungsrecht aus der Hand zu nehmen und in die Hand des Staates und „professioneller“ Fremdbetreuerinnen zu legen.[34]
Staatliche Sexualisierung von Kleinkindern
Aufschluss darüber, wie Gender Mainstreaming konkret in Kindererziehung umgesetzt werden, geben die Schriften der „Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung“ (BZgA). Der Bereich Sexualaufklärung untersteht dem Familienministerium, der Rest dem Gesundheitsministerium. Die BZgA verteilte Aufklärungsschriften und Ratgeber millionenfach im ganzen Land. Der „Ratgeber für Eltern zur kindlichen Sexualerziehung von 1. bis zum 3. Lebensjahr“ (Best.-Nr. 13660100 [36]) ist eine detaillierte Anweisung zur Sexualisierung von Kleinkindern. Mütter und Väter zögern nämlich noch „von sich aus das Kind anzuregen, und äußern die Sorge, es könne ‚verdorben‘ oder zu früh ‚aufgeklärt‘ werden … Nach allem, was an Untersuchungen vorliegt, kann diese Sorge als überflüssig zurückgewiesen werden.“ „Das Notwendige [soll] mit dem Angenehmen verbunden [werden]“, „Indem das Kind beim Saubermachen gekitzelt, gestreichelt, liebtkost, an den verschiedensten Stellen geküsst wird.“ (S. 16) „Scheide und vor allem die Klitoris erfahren kaum Beachtung durch Benennung und zärtliche Berührung (weder seitens des Vaters noch der Mutter) und erschweren es damit für das Mädchen, Stolz auf seine Geschlechtlichkeit zu entwickeln.“ (S. 27) Kindliche Erkundungen der Genitalien Erwachsener können „manchmal Erregungsgefühle bei den Erwachsenen auslösen.“ (S. 27) „ Es ist ein Zeichen der gesunden Entwicklung Ihres Kindes, wenn es die Möglichkeit, sich selbst Lust und Befriedigung zu verschaffen, ausgiebig nutzt.“ (S. 25) Wenn Mädchen (1-3 Jahre!) dabei eher Gegenstände zur Hilfe nehmen, dann soll man das nicht „als Vorwand benutzen, um die Masturbation zu verhindern.“ (S. 25) Der Ratgeber fände es „erfreulich, wenn auch Väter, Großmütter, Onkel oder Kinderfrauen einen Blick in diese Informationsschrift werfen würden und sich anregen ließen – fühlen Sie sich bitte alle angesprochen!“ (S. 13)
Im „Ratgeber für Eltern zur kindlichen Sexualerziehung von 4. bis zum 6. Lebensjahr“ (Best.-Nr. 13660200 [37]) werden die Eltern darüber aufgeklärt, dass „Genitalspiele in diesem Alter Zeichen einer gut verlaufenden psychosexuellen Entwicklung sind“, dass Selbstbefriedigung unterstützt werden soll (S. 21) und alle anderen Formen von sexuellen Spielen, etwa „die Imitation des Geschlechtsaktes“ und „der Wunsch nach Rückzug in Heimlichkeit“.
Weiter geht’s im (Pflicht?)Kindergarten. Hier ein paar Kostproben aus dem Lieder- und Notenheft „Nase, Bauch und Po“ (Bestell.-Nr. 13702000 [38]):
In Berlin zwingt der Staat den Grundschulkindern von der ersten Klasse an einen „Sexualunterricht“ auf mit dem Medienkoffer „Familien, Lebensweisen und sexuelle Vielfalt“.[39]
Auch in der Schweiz soll mit Holzpenissen und Plüschvaginas ab dem Schuljahr 2011/2012 der obligatorische Sexualunterricht für Kindergärtler eingeführt werden.[40]
Verhütungsunterricht
Vom Kindergarten in die Schule, nach Wunsch des Staates in die Ganztagsschule. Wenn die Pornographie noch nicht zu Hause zur Familienunterhaltung gehört hat, dann zeigen sich die Kinder entsprechende Videoclips auf dem Handy. Mit 9 Jahren beginnt der Verhütungsunterricht, genannt Sexualkunde, weil sie nun ins Alter kommen, wo die niedlichen Kinderspiele eine höchst unerwünschte Folge haben können: Schwangerschaft. Die Kinder werden zu Aufklärungsveranstaltungen verpflichtet, wo sie üben müssen, Kondome über Plastikpenisse zu ziehen, um sich so für den „Kondomführerschein“ zu qualifizieren.[34]
„Sexualunterricht findet nicht in festen Lektionen statt, sondern als Gelegenheitsunterricht. Die Lehrperson entscheidet, wann sie was innerhalb der Stufe unterrichtet.“ Das hat seinen Grund: „Sobald wir systematisch vorgehen, nehmen einige Eltern ihre Kinder aus den Stunden raus.“ [41]
Homosexualisierung im Unterricht
Ab zehn Jahren setzen in den Schulen die Werbungs- und Schulungsmaßnahmen zur Homosexualität (lesbisch, schwul, bi und trans) ein. Das findet zwar noch nicht immer, aber immer öfter statt mit einheitlicher Ausrichtung, für die bereits ausgefeilte Anleitungen zur Homosexualisierung der Schüler existieren.[42] Die Verteilung der zu vermittelnden Inhalte auf die Fächer „Biologie, Deutsch, Englisch, Ethik, Geschichte, Sozialkunde“ erschwert es Eltern, ihre Kinder dafür zu schützen. Infomaterial, Vernetzung mit der örtlichen Homoszene, Einladung an Vertreter/innen von Lesben- und Schwulenprojekten in den Unterricht, Filmveranstaltungen und Studientage zum Thema sollen den Lehrauftrag ergänzen. Im Unterricht sollen Rollenspiele stattfinden, etwa:
Die Schwulen- und Lesbenverbände versuchen massiv über den Staat an unsere Kinder heranzukommen und in den Schulen für ihre Anliegen zu werben.[43]
Gerichte hebeln das Primat der Eltern in der Erziehung ihrer Kinder aus
Moral und Ethik – nicht nur des Christentum, sondern aller Religionen – schützen den Menschen davor, sich der eigenen Triebhaftigkeit zu unterwerfen, weil dies den Menschen, die Familie und die Gesellschaft zerstört. Kinder und Jugendliche werden in Deutschland innerhalb des Schulunterrichts zur Homosexualität, Bisexualität und Transsexualität animiert. Gegen diese staatlich organisierte sexuelle Verführung von Kindern und Jugendlichen dürfen Eltern nicht auf Gesetz und Gerichte hoffen. Das wird alles mit angeblicher Freiheit, Toleranz und Antidiskriminierung abgebügelt. Klagen von Eltern bei deutschen Gerichten gegen den Zwang zur Teilnahme am Sexualkundeunterricht waren durchweg erfolglos – bis zur letzten Instanz. Am 31. Mai 2006 wurde eine Verfassungsbeschwerde gegen den Zwang zur schulischen Sexualerziehung abgewiesen mit der Begründung, es dürfe keine „Parallelgesellschaften“ geben.[34]
Der Weg in den Totalitarismus
Sind die sechzig Prozent Taufscheinchristen mit der Zwangssexualisierung durch Staat und Medien einverstanden? Sind es die Kirchen? Sind es die Muslime? Die Menschen werden gar nicht befragt, das Gender-Programm ist ohne demokratische Legitimierung, wie bereits oben gezeigt. Obwohl das Programm mit vielen Planstellen im Öffentlichen Dienst vorangetrieben wird, liegt das große Schweigen zu dem Thema über dem Land – Merkmal eines prä-totalitären Zustandes der Gesellschaft.
Diese Diktatur ist so schwer zu erkennen, weil sie scheindemokratisch daher kommt und ihre kleinen und größeren Rädchen keine einheitlich erkennbare Kontur haben, aber durch einen einheitlichen Willen geeint sind. Im Totalitarismus in dem Stadium der Vorbereitung geht es nicht um die Unterdrückung und Ausbeutung der Menschen, sondern um das Gewähren grenzenloser Triebbefriedigung als Vehikel zu einem politischen Ziel. Diesen breiten Weg in die Diktatur hat Platon in „Der Staat“ beschrieben. Ein moralisch verwahrloster Mensch kann vom Staat, der ihn dazu verführt, später zu allem gebraucht und missbraucht werden. Er hat keine Kraft und kein Interesse, etwas anderes zu verteidigen, als die Möglichkeiten seiner eigenen Befriedigung.
Weil Gender Mainstreaming auf der politischen Agenda mit hoher Priorität steht, kann das Problem des Familienzusammenbruchs und der sinkenden Geburtenrate nicht gelöst werden. Es soll offenbar nicht gelöst werden.[34]
3.2.4.6. Die Geschichte der Gleichmacherei
Die Basis links-grüner Politik und Ideologie bezieht sich auch heute noch auf Thesen von Marx. Die Forderung „Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!“ anerkennt ausdrücklich Unterschiede zwischen Individuen. Diese wichtige und bis heute gültige Aussage wird seit einigen Jahrzehnten pervertiert, indem sämtliche Unterschiede zwischen Menschen oder Gruppen negiert werden. Aus dem „alle Menschen sind gleich geboren“ wird ein Streben zu absoluter Uniformität, das schließlich zum Wahnsinn des „Gender Mainstreamig“ führte. Das alte linke Ziel der Gerechtigkeit und Abschaffung der Ungleichheit wurde einer Uniformität und Gleichmacherei geopfert.[35]
3.2.4.7. Genderkritik und Antidiskriminierungsgesetz
Den Gender Mainstreaming angemessen darzustellen würde ein eigenes Buch erfordern, und die notwendige Kritik am Gender Mainstreaming ein weiteres. Um sich gegen Kritik zu Immunisieren und um Andersdenkende verfolgen zu können wurde das Antidiskriminierungsgesetz erschaffen.
Weibliche Kunden: Was für Frauen zählt, prägt die Wachstumsmärkte der Zukunft, Business-Wissen am 1. September 2009;
Geld ist weiblich: Konsum und Finanzen, Süddeutsche am 27. August 2009;
Erfolgsfaktor der Zukunft: Marketing für Frauen, Gründerblatt
Martin Lohmann: Medienkoffer: Ideologische Indoktrination der perfidesten Art, Freie Welt am 30. August 2011
Die Handreichung wird aggressiv beworben: „Jugendliche, die lesbisch oder schwul sind, fühlen sich mit ihren Problemen oft nicht ernst genommen und leiden unter diskriminierenden Äußerungen ihrer Mitschüler/innen. Sie begegnen Vorurteilen, die durch vernünftige Argumente nicht zu widerlegen sind. Daher ist es wichtig, allen Schülerinnen und Schülern eine nachhaltig differenzierte Haltung (sic!) zum Thema ‚Umgang mit Vielfalt‘ zu ermöglichen. Wir empfehlen Ihnen diese Unterrichtsangebote, da sie Ihnen den Zugang zu einem leider immer noch Tabu behafteten Thema erleichtern.“ Desorientierung und Dekonstruktion von Werten und Normen wird im Gendersprech mit „Umgang mit Vielfalt“ umschrieben.
Ein Beispiel für Baden-Württemberg ist die GEW-Broschüre: „Lesbische und schwule Lebensweisen – ein Thema für die Schule“