Die moderne Gesellschaft lebt bekanntlich von Voraussetzungen, die sie selber nicht geschaffen hat. Diese Voraussetzungen entstehen vor allem in der Familie. Die Familie wiederum ist darauf angewiesen, dass die Gesellschaft ihr Schutz und Freiraum bietet, um die Voraussetzungen für ein menschliches Leben in der Gesellschaft zu schaffen. Dieses Zusammenwirken ist grundlegend für das Allgemeinwohl und für das Wohl des Einzelnen.[1]
Angesichts von Scheidungsraten von bis zu 50 %[2] in den Großstädten und jährlich rund 140.000 Scheidungswaisen sowie sinkenden Eheschließungen ist es legitim und an der Zeit nach den Ursachen der Zerstörung von Familien zu fragen.
Wenn eine einzelne Firma Pleite geht, dann kann von individuellem unternehmerischen Versagen ausgegangen werden. Würden aber Firmen reihenweise Konkurs anmelden, dann wäre das eine ernste wirtschaftliche Katastrophe mit tiefgreifenden Auswirkungen für das Land und die Regierung täte gut daran, nach den Ursachen zu forschen, wollte sie Schaden vom Land und seiner Bevölkerung abwenden.
Leider nimmt man die Familienpolitik in Deutschland nicht so ernst wie die Wirtschaftspolitik. So qualifizierte Gerhard Schröder bei der Vereidigung des Bundeskabinetts im Oktober 1998 das Ressort Familie als „Gedöns“, als unwichtig, ab.[3] Dabei ist es, angesichts des Massenphänomens Scheidung und des anhaltenden Geburtendefizits[4], längst an der Zeit, Scheidung und Familienzerbruch nicht mehr als persönliche Tragödie, sondern als gesellschaftliches Problem zu begreifen.
Dieses Buch will erreichen, dass die Lage der Familie in Deutschland als dramatisch erkannt und ernst genommen wird. Familienzerstörer sollen in diesem Buch benannt und gesellschaftliche Fehlentwicklungen, die familiäre Strukturen untergraben, aufgedeckt werden.
Dieses Buch möchte eine Diskussionsgrundlage sein und darauf aufbauend einen gesellschaftlichen Diskurs über Familie und Familienpolitik initiieren.
„21 prominente Grünen-Politiker, die sich selbst als ‚männliche Feministen‘ bezeichnen, wollen, dass Männer sich an der feministischen Debatte beteiligen. Diese Debatte sei in den letzten Jahrzehnten fast ausschließlich von Frauen geführt worden. Nun sollen sich auch Männer an der Diskussion beteiligen. Aus der Frauendebatte müsse eine gleichberechtigt geführte Gleichberechtigungsdebatte werden.“ [5]
Tatsächlich braucht die Gesellschaft keine Frauendebatte, sondern eine Familiendebatte. Denn der feministische Diskurs bedeutet, Frauen als Opfer zu identifizieren und Männer als Täter zu diffamieren. Es wäre ein Irrtum zu glauben, dass dieser Diskurs dadurch besser würde, wenn sich Männer daran beteiligten. Doch genau davon scheint die Grüne Partei überzeugt zu sein.[6] Es wäre also die Diskurshoheit darüber zu erringen, dass die Familie und nicht etwa die Frau in den Mittelpunkt der Betrachtung zu stellen ist.
Es gibt folgerichtig auch keinen Abschnitt, der „die Frauen“ als Familienzerstörer benennt. Zum einen ist persönliches Versagen nicht Thema des Buches und zum anderen wären bezüglich persönlicher Verantwortung in gleicher Weise auch die Männer zu nennen. Wenn im Abschnitt Scheidung gesagt wird, dass 60 bis 80 Prozent aller Scheidungen von Frauen eingereicht werden, dann wird mit dieser Tatsachenfeststellung keine Schuld zugewiesen, sondern die Frage aufgeworfen, welche Strukturen da wirken, die es so vielen Frauen opportun erscheinen lassen, sich für die Zerstörung ihrer Familien instrumentalisieren zu lassen. Es ist offenbar so, dass die Familienzerstörer unter anderem die Frauen als Hebel benutzen, um die Familien auseinander zu nehmen. Denn jenseits der persönlichen Ebene ist es so, dass bei Frauen massiv Ressentiments gegen Männer geschürt werden und es ist eine wesentlich größere gesellschaftliche Akzeptanz vorhanden, wenn eine Frau ihren Ehemann verlässt als andersherum. Außerdem senkt die Aussicht, dass der Frau auch nach der Scheidung ihre Versorgung gesichert wird, die Hemmschwelle, während bei Männern die Aussicht, Kinder und Vermögen zu verlieren, eher die Hemmschwelle erhöht. Die Tatsache, dass Frauen weit häufiger die Scheidung einreichen, hat also Ursachen, die außerhalb der Frauen liegen. Auch die Kriminalisierung und Rechtlosigkeit des Mannes und der Schutz und die Straffreiheit der Frau schaffen zwar ein strukturelles Ungleichgewicht zwischen Mann und Frau, das einen negativen Einfluss auf die Stabilität der Ehe haben kann; aber an diesen Strukturen haben auch Männer mitgewirkt, sodass dafür Frauen nicht kollektiv verantwortlich gemacht werden können und auch nicht der einzelnen scheidungswilligen Frau zugerechnet werden sollen.
Das Buch beschreibt gesamtgesellschaftliche Prozesse, für die sowohl Männer als auch Frauen verantwortlich sind. An vielen Stellen wird zwar darauf hingewiesen, dass Frauen an vielen Stellen der Verantwortung enthoben werden, dafür seien Babyklappe und Falschbeschuldigung beispielhaft genannt. Damit wird aber nur das Ungleichgewicht problematisiert, welches durch diese Ungleichbehandlung von Mann und Frau entsteht, die ja nach allgemeiner Bekundung gleichberechtigt sein sollen. Die feministische Einteilung der Gesellschaft in männliche Täter und weibliche Opfer gehört zu den wesentlichen Faktoren, welche zur Destabilisierung der Familien beitragen, weil dadurch das Ressentiment von Frauen gegen Männer bis in die kleinsten Zellen der Gesellschaft getragen wird und dort sein destruktives Werk verrichtet. Dies ist ein leidenschaftliches Plädoyer gegen die Spaltung der Gesellschaft in männliche Täter und weibliche Opfer. Deshalb ist kein Abschnitt dieses Buches so zu interpretieren, als solle in irgendeiner Form Frauen einseitig Schuld in die Schuhe geschoben werden. Wenn davon die Rede ist, dass Frauen von bestimmten Gesetzen und Strukturen profitieren, dann sind das Tatsachenbeschreibungen und als neutrale Bestandsaufnahme zu werten. Schuldzuweisungen sind keine Lösung und der gesellschaftszersetzende Geschlechterkampf ist zu beenden. Er soll nicht mit umgekehrten Vorzeichen, etwa mit dem Mann als Opfer und der Frau als Täterin, fortgesetzt werden.
Doch zu Beginn soll eine Betrachtung darüber angestellt werden, was Familie im eigentlichen Sinne ist. Weil Aussagen klar und verständlich sein müssen, ist ohne Definition der Begriffe nur schwerlich eine Debatte möglich. Fragt man Politiker nach Familie, dann wird es meist peinlich und die meisten kommen über die Stichwörter Kindergeld und Kindergartenplätze nicht hinaus. In neuester Zeit wird auch verstärkt über die „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ nachgedacht, was verräterisch andeutet, in welcher Richtung gedacht wird. Selbst konservative Politiker haben zum Thema Familie, obschon sie das zu ihrem Markenkern zählen, außer nichts sagende Sprechblasen kaum etwas zu bieten. Und so scheitert der Schutz der Familie meist schon an der Unkenntnis darüber, was Familie eigentlich ist. Denn, man kann nicht wirksam schützen, was man nicht kennt.
Familie soll im Folgenden weder romantisch noch religiös definiert, sondern als eine gesellschaftliche und soziale Institution verstanden und behandelt werden. Religiöse oder moralische Standpunkte sollen in diesem Buch nicht behandelt werden, weil davon ausgegangen wird, dass die Bedeutung der Familie sich aus ihrer gesellschaftlichen Funktion ergibt und nicht aus einer religiösen Legitimation.
Das erste Kapitel grenzt die Ehe (Verschwägerung) vom Konkubinat (Zweierbeziehung) ab. Nach der Klärung des Begriffsfeldes Familie wird im zweiten Kapitel das Familienrecht behandelt. Im dritten Kapitel werden die Familienzerstörer beschrieben, darin wird die Rolle des Staates, der Helferindustrie und der Ideologien benannt. Das vierte Kapitel widmet sich den Problemfeldern, die sich rund um das Thema Familie ergeben. Die verschiedenen Zerstörungsmechanismen werden herausgearbeitet und daraus die Konsequenzen für die Gesellschaft abgeleitet. Das fünfte Kapitel schließlich stellt Lösungsansätze, alternative Modelle und mögliche Gegenmaßnahmen vor.
[2] Dschinblog: Wie sieht das Leben heute aus? („Die Scheidungs- und Trennungsrate liegt heute bei ca. 50%, Tendenz darüber, nicht bei angeblich einem Drittel, wie das Statistische Bundesamt Deutschland schon seit fast fünfzehn Jahren verbreitet.“, Die tatsächliche Scheidungs- und Trennungsquote in Deutschland ist entnommen den nicht öffentlichen Unterlagen einer juristischen Weiterbildung zur Fachanwältin/zum Fachanwalt für Familienrecht, München.); Väteraufbruch für Kinder Schwaben: Vorsicht Ehe!
[3] Anlässlich der Vereidigung des Bundeskabinetts im Oktober 1998, Bild am 14. Januar 2002
[4] Seit nunmehr 40 Jahren fehlt Deutschland ca. 1/3 seines Nachwuchses.
Vorwort
Die in diesem Buch behandelten Hauptthemen sind
Die moderne Gesellschaft lebt bekanntlich von Voraussetzungen, die sie selber nicht geschaffen hat. Diese Voraussetzungen entstehen vor allem in der Familie. Die Familie wiederum ist darauf angewiesen, dass die Gesellschaft ihr Schutz und Freiraum bietet, um die Voraussetzungen für ein menschliches Leben in der Gesellschaft zu schaffen. Dieses Zusammenwirken ist grundlegend für das Allgemeinwohl und für das Wohl des Einzelnen.[1]
Angesichts von Scheidungsraten von bis zu 50 %[2] in den Großstädten und jährlich rund 140.000 Scheidungswaisen sowie sinkenden Eheschließungen ist es legitim und an der Zeit nach den Ursachen der Zerstörung von Familien zu fragen.
Wenn eine einzelne Firma Pleite geht, dann kann von individuellem unternehmerischen Versagen ausgegangen werden. Würden aber Firmen reihenweise Konkurs anmelden, dann wäre das eine ernste wirtschaftliche Katastrophe mit tiefgreifenden Auswirkungen für das Land und die Regierung täte gut daran, nach den Ursachen zu forschen, wollte sie Schaden vom Land und seiner Bevölkerung abwenden.
Leider nimmt man die Familienpolitik in Deutschland nicht so ernst wie die Wirtschaftspolitik. So qualifizierte Gerhard Schröder bei der Vereidigung des Bundeskabinetts im Oktober 1998 das Ressort Familie als „Gedöns“, als unwichtig, ab.[3] Dabei ist es, angesichts des Massenphänomens Scheidung und des anhaltenden Geburtendefizits[4], längst an der Zeit, Scheidung und Familienzerbruch nicht mehr als persönliche Tragödie, sondern als gesellschaftliches Problem zu begreifen.
Dieses Buch will erreichen, dass die Lage der Familie in Deutschland als dramatisch erkannt und ernst genommen wird. Familienzerstörer sollen in diesem Buch benannt und gesellschaftliche Fehlentwicklungen, die familiäre Strukturen untergraben, aufgedeckt werden.
Dieses Buch möchte eine Diskussionsgrundlage sein und darauf aufbauend einen gesellschaftlichen Diskurs über Familie und Familienpolitik initiieren.
Tatsächlich braucht die Gesellschaft keine Frauendebatte, sondern eine Familiendebatte. Denn der feministische Diskurs bedeutet, Frauen als Opfer zu identifizieren und Männer als Täter zu diffamieren. Es wäre ein Irrtum zu glauben, dass dieser Diskurs dadurch besser würde, wenn sich Männer daran beteiligten. Doch genau davon scheint die Grüne Partei überzeugt zu sein.[6] Es wäre also die Diskurshoheit darüber zu erringen, dass die Familie und nicht etwa die Frau in den Mittelpunkt der Betrachtung zu stellen ist.
Es gibt folgerichtig auch keinen Abschnitt, der „die Frauen“ als Familienzerstörer benennt. Zum einen ist persönliches Versagen nicht Thema des Buches und zum anderen wären bezüglich persönlicher Verantwortung in gleicher Weise auch die Männer zu nennen. Wenn im Abschnitt Scheidung gesagt wird, dass 60 bis 80 Prozent aller Scheidungen von Frauen eingereicht werden, dann wird mit dieser Tatsachenfeststellung keine Schuld zugewiesen, sondern die Frage aufgeworfen, welche Strukturen da wirken, die es so vielen Frauen opportun erscheinen lassen, sich für die Zerstörung ihrer Familien instrumentalisieren zu lassen. Es ist offenbar so, dass die Familienzerstörer unter anderem die Frauen als Hebel benutzen, um die Familien auseinander zu nehmen. Denn jenseits der persönlichen Ebene ist es so, dass bei Frauen massiv Ressentiments gegen Männer geschürt werden und es ist eine wesentlich größere gesellschaftliche Akzeptanz vorhanden, wenn eine Frau ihren Ehemann verlässt als andersherum. Außerdem senkt die Aussicht, dass der Frau auch nach der Scheidung ihre Versorgung gesichert wird, die Hemmschwelle, während bei Männern die Aussicht, Kinder und Vermögen zu verlieren, eher die Hemmschwelle erhöht. Die Tatsache, dass Frauen weit häufiger die Scheidung einreichen, hat also Ursachen, die außerhalb der Frauen liegen. Auch die Kriminalisierung und Rechtlosigkeit des Mannes und der Schutz und die Straffreiheit der Frau schaffen zwar ein strukturelles Ungleichgewicht zwischen Mann und Frau, das einen negativen Einfluss auf die Stabilität der Ehe haben kann; aber an diesen Strukturen haben auch Männer mitgewirkt, sodass dafür Frauen nicht kollektiv verantwortlich gemacht werden können und auch nicht der einzelnen scheidungswilligen Frau zugerechnet werden sollen.
Das Buch beschreibt gesamtgesellschaftliche Prozesse, für die sowohl Männer als auch Frauen verantwortlich sind. An vielen Stellen wird zwar darauf hingewiesen, dass Frauen an vielen Stellen der Verantwortung enthoben werden, dafür seien Babyklappe und Falschbeschuldigung beispielhaft genannt. Damit wird aber nur das Ungleichgewicht problematisiert, welches durch diese Ungleichbehandlung von Mann und Frau entsteht, die ja nach allgemeiner Bekundung gleichberechtigt sein sollen. Die feministische Einteilung der Gesellschaft in männliche Täter und weibliche Opfer gehört zu den wesentlichen Faktoren, welche zur Destabilisierung der Familien beitragen, weil dadurch das Ressentiment von Frauen gegen Männer bis in die kleinsten Zellen der Gesellschaft getragen wird und dort sein destruktives Werk verrichtet. Dies ist ein leidenschaftliches Plädoyer gegen die Spaltung der Gesellschaft in männliche Täter und weibliche Opfer. Deshalb ist kein Abschnitt dieses Buches so zu interpretieren, als solle in irgendeiner Form Frauen einseitig Schuld in die Schuhe geschoben werden. Wenn davon die Rede ist, dass Frauen von bestimmten Gesetzen und Strukturen profitieren, dann sind das Tatsachenbeschreibungen und als neutrale Bestandsaufnahme zu werten. Schuldzuweisungen sind keine Lösung und der gesellschaftszersetzende Geschlechterkampf ist zu beenden. Er soll nicht mit umgekehrten Vorzeichen, etwa mit dem Mann als Opfer und der Frau als Täterin, fortgesetzt werden.
Doch zu Beginn soll eine Betrachtung darüber angestellt werden, was Familie im eigentlichen Sinne ist. Weil Aussagen klar und verständlich sein müssen, ist ohne Definition der Begriffe nur schwerlich eine Debatte möglich. Fragt man Politiker nach Familie, dann wird es meist peinlich und die meisten kommen über die Stichwörter Kindergeld und Kindergartenplätze nicht hinaus. In neuester Zeit wird auch verstärkt über die „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ nachgedacht, was verräterisch andeutet, in welcher Richtung gedacht wird. Selbst konservative Politiker haben zum Thema Familie, obschon sie das zu ihrem Markenkern zählen, außer nichts sagende Sprechblasen kaum etwas zu bieten. Und so scheitert der Schutz der Familie meist schon an der Unkenntnis darüber, was Familie eigentlich ist. Denn, man kann nicht wirksam schützen, was man nicht kennt.
Familie soll im Folgenden weder romantisch noch religiös definiert, sondern als eine gesellschaftliche und soziale Institution verstanden und behandelt werden. Religiöse oder moralische Standpunkte sollen in diesem Buch nicht behandelt werden, weil davon ausgegangen wird, dass die Bedeutung der Familie sich aus ihrer gesellschaftlichen Funktion ergibt und nicht aus einer religiösen Legitimation.
Das erste Kapitel grenzt die Ehe (Verschwägerung) vom Konkubinat (Zweierbeziehung) ab. Nach der Klärung des Begriffsfeldes Familie wird im zweiten Kapitel das Familienrecht behandelt. Im dritten Kapitel werden die Familienzerstörer beschrieben, darin wird die Rolle des Staates, der Helferindustrie und der Ideologien benannt. Das vierte Kapitel widmet sich den Problemfeldern, die sich rund um das Thema Familie ergeben. Die verschiedenen Zerstörungsmechanismen werden herausgearbeitet und daraus die Konsequenzen für die Gesellschaft abgeleitet. Das fünfte Kapitel schließlich stellt Lösungsansätze, alternative Modelle und mögliche Gegenmaßnahmen vor.