Joachim Wiesner konstatierte 1985 ein „Problembewusstseins-Defizit bei Politikern“, dass für den skizzierten „Problemkreis selbst die zuständigen und möglicherweise aufgeschlossenen politischen und gesellschaftlichen Kräfte gar keinen Blick haben.“ [1] Gerd Habermann ergänzt: „Die beste Familienpolitik ist es, die Familie ganz in Ruhe zu lassen. Der von fast allen deutschen Parteien eingeschlagene Weg ist der sichere Weg zur Familienzerstörung.“ [2] Und Jürgen Borchert ist überzeugt: „Die Parteien betreiben mit ihrer Familienpolitik nicht mehr als Schaumschlägerei.“ [3]
Norbert Geis (MdB CSU) erläutert den Stellenwert von Ehe und Familie in Politik und Verfassung[4] und MANNdat hat 2008 eine Analyse der Männerpolitik der Bundesparteien vorgelegt.[5]
Folgende Ergebnisse einer Umfrage sind für Parteien ernüchternd: „Für 62 Prozent der Befragten spielt die Familienpolitik bei der eigenen Wahlentscheidung eine sehr große bzw. eine große Rolle. 40 Prozent aller Deutschen und sogar 44 Prozent der Eltern finden, dass sich keine Partei für die Interessen der Familien einsetzt.“[6]
Fast wortgleich sind die Aussagen der Parteien: „Familie ist da, wo Kinder sind.“ [7][8] Nach dieser Definition wären Kindergärten, Schulen, Jugendfeuerwehren, Jugendgangs und Fußballvereine auch „Familie“ im Sinne der Definition. Man sieht, das ist eine Beliebigkeitsdefinition, welche die Hilflosigkeit der Politiker in familienpolitischen Fragen deutlich macht. Man könnte aber auch auf die Idee kommen, dass hinter dieser Beliebigkeit Absicht steckt.
3.1.2.1. CDU/CSU
Der Altbundeskanzler Kohl hatte sich seit seinem Amtsantritt in zahlreichen Grundsatzreden für eine Politik der „geistig-moralischen Erneuerung“ ausgesprochen, er sah eine tiefe Unsicherheit, gespeist aus Angst und Ratlosigkeit, Angst vor wirtschaftlichem Niedergang usw. als Symptome einer „geistig politischen Krise“ dieser Gesellschaft an.
In vielen Reden und Schriften wird die Familie als Fundament unserer Gesellschaft beschrieben, Leitsätze der CDU für eine neue Partnerschaft zwischen Mann und Frau formuliert und die Bedeutung von Werten und Tugenden als Grundlage des sozialen Klimas in unserem Lande erneut beschworen und dem Egoismus, der Kälte und Rücksichtslosigkeit, der Radikalisierung des „Ichs“ und der Individualität sowie der Selbstverwirklichungsideologie des Zeitgeistes entgegengestellt.
Von der ordnungspolitischen Tatsache, dass derartige Werthandlungen und Wertorientierungen von rechtlichen Rahmenbedingungen wesentlich beeinflusst sind und durch das herrschende Familienrecht aber zerstört werden, weil dieses Rechtssystem gegenläufige Verhaltensweisen auslöse und sogar noch folgenlos prämiere, war in den Aussagen des wichtigsten politischen Amtsträgers dieses Staates keine Rede. Kohl war diese Fragestellung nicht einmal bewusst, geschweige denn, dass er daraus politik-strategische Konsequenzen, insbesondere für die Rechtspolitik, zu ziehen vermochte.
Die holzschnittartige, ja grobschlächtige Denkweise in der CDU als Partei wird ganz eindeutig erkennbar in These 12 der Leitsätze des Essener CDU-Frauenparteitages vom 19. bis 22. März 1985. Dort gibt es kein Nachdenken über die „System-Folgen“ des Schuldprinzips; es herrscht schlichte ökonomische Besitzstandswahrung und Abweisung des Schuldprinzips – und damit der Kategorie personaler Verantwortlichkeit – vor. Scheidung wird genau so als Selbstverständlichkeit verstanden wie alle sonstigen sozial-ökonomischen Fakten, die hier diskutiert und als selbstverständlich oder gar erstrebenswert gefordert werden. Die Formel der These 8, dass die Ehe auf Dauer angelegt wäre und den Ehepartnern und den Kindern Halt und Geborgenheit gäbe, bleibt inhaltsleere Rhetorik, da weder philosophisch-anthropologische noch institutionelle Begründungen und Sicherungen reflektiert werden.
Dem weiteren Kreis des politischen Führungspersonals der CDU fehlt nicht nur das nötige Bewusstsein, es ist sogar eine gegenteilige Ansicht nachweisbar. So hat die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Jugend, Gesundheit und Familie, Sozialarbeiterin (grad.) Irmgard Karwatzki, sich ausdrücklich sowohl dafür stark gemacht, die geltenden Regelungen des § 218 StGB nicht zu ändern und sich dem Reformantrag innerhalb der CDU/CSU-Fraktion energisch zu widersetzen (was im übrigen danach parlamentarisch gelungen ist), und auch das bestehende System des Scheidungs- und Scheidungsfolgenrechts als ein Ordnungssystem gerechtfertigt, das angeblich dem Schutze der Frau diene.[1]
Zwanzig Jahre nach Kohls (Versuch der) „geistig-moralischen Erneuerung“ steht Daniela Raab (CSU) für die Förderung und Besserstellung von Frauen ebenso wie für ein vollwertiges Adoptivrecht für gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Sie sieht einerseits „Zwangsverheiratung“ (pejorative Umschreibung von arrangierter Ehe) als ein „Zeichen von Menschenverachtung“ und andererseits verteidigt sie die Anonyme Geburt.
„Vorhin wurde schon gesagt, dass Zwangsverheiratung von Frauen, die in unserer Mitte leben, ein Zeichen von Menschenverachtung und ein Zeichen von Missachtung unseres Grundgesetzes ist. […] Ich denke aber, dass es an dieser Stelle wichtig ist, dass wir festhalten, dass Zwangsverheiratung mit unserer Wertevorstellung zu keinem Zeitpunkt vereinbar ist, und dass wir deswegen, weil wir den Frauen helfen wollen, gerade diesen Straftatbestand ganz bewusst ins Strafrecht mit aufnehmen sollten.“ [9]
„Ein Punkt, der mir persönlich wichtig war, ist die vertrauliche Geburt. Ich möchte dieses Thema ansprechen, auch wenn ich weiß, dass es hochumstritten ist. Wir haben uns darauf geeinigt, zu prüfen, welche Rechtsgrundlage es für Frauen in einer problematischen Schwangerschaft geben kann, die ihr Kind eigentlich gerne zur Welt bringen möchten, aber ihre Daten nicht preisgeben wollen. Hier müssen wir – ich weiß, wie schwierig das ist – zwischen dem Recht des Kindes auf Kenntnis in Bezug auf die Abstammung und dem Recht des Kindes auf Leben abwägen.“ [9]
Was soll man von der Wahlwerbung der CDU „Unsere Kinder in die Elternhand“ aus dem Jahr 1949 halten? „Wenn das die Ursula von der Leyen wüsste.“ Oder was soll man von dem Plan der Familienministerin halten, die Kinder der „Elternhand“ zu entreißen und in staatlichen Kinderdepots unterzubringen? Möglicherweise ist dem Staat ja gar nicht am Wohl der Familie gelegen, denn Familienpolitik wird weder am Familienwohl noch am Kindeswohl, sondern allein an der Staatsräson ausgerichtet.
Es lohnt sich, die Entwicklung der Frauenpolitik Revue passieren zu lassen: In den 1920er Jahren begann eine Frauenemanzipation, dann durften die Frauen Söhne für den Krieg gebären, danach wurden sie als Trümmerfrauen gebraucht und als die Aufräumarbeiten fertig waren, durften sie in den 1950er Jahren wieder die perfekte Hausfrauenrolle übernehmen. War das alles im Interesse der Frauen oder waren da „höhere“ Interessen im Spiel? Kritisch darf gefragt werden, wer gesteigertes Interesse daran hat, Frauen ins Berufsleben zu drängen und darauf Wert legt, dass Frauen „ihr eigenes Geld“ verdienen.
Natürlich gibt es in der CDU auch noch andere Stimmen, wie etwa Marie-Theres Kastner (unter anderem auch Bundesvorsitzende der Katholischen Elternschaft Deutschlands):
„Die Ehe bietet Verlässlichkeit und Schutz, deshalb genießt sie Vorrang vor anderen Formen.“ [8]
Aber spätestens mit Ursula von der Leyen als Familienministerin und ihrer Kinderkrippenpolitik hat sich die Familienpolitik der CDU wohl endgültig von „Unsere Kinder in die Elternhand“ in „Unsere Kinder in staatliche Hand“ geändert.
In den 1970er Jahren sah die CDU/CSU-Opposition im Geburtenrückgang noch einen „Anlass zu größter Besorgnis“.[10] Ein von den unionsregierten Bundesländern unter Federführung Bayerns erarbeiteter Bericht benannte u. a. steigende Lasten für den Unterhalt von Infrastruktur in dünn besiedelten Räumen und für die sozialen Sicherungssysteme als Folgeprobleme des demographischen Wandels.[11] Die Regierungsparteien schätzten dagegen den demographischen Wandel „eher positiv als negativ“ ein. Man versprach sich eine Entschärfung der Verkehrs- und Umweltprobleme und eine Entlastung des Gemeinwesens, wenn die Nachfrage nach öffentlichen Leistungen für Kindererziehung (Kindergeld, Kindergärten, etc.) sinkt. Mit den eingesparten Mitteln sollten dafür die Qualität öffentlicher Dienstleistungen im Bildungs- und Gesundheitswesen (weniger Schüler pro Lehrer, mehr Gesundheitsvorsorge etc.) verbessert werden.[12] Diese Sichtweise verspricht bessere Chancen auf Wohlstand und Lebensqualität durch Verzicht auf (mehr) Kinder.[13] Dieser Position hat sich die CDU seitdem immer weiter angenähert. Die Tatsache, dass das anhaltend niedrige Geburtenniveau die Zukunft Deutschlands gefährdet, wird jetzt auch von den so genannten bürgerlichen Parteien gerne bagatellisiert.
Die CSU hat auf ihrem Parteitag im Oktober 2010 eine Frauenquote für die Landes- und Bezirksvorstandschaften eingeführt. Für Ortsverbände sowie bei Kandidatenaufstellungen gibt es weiterhin keine Vorschriften, wie viele Frauen vertreten sein müssen. Der Grund ist einfach: „Die CSU hat auf Orts- und Kreisebene schlicht nicht genügend Frauen, um die Quote verbindlich erfüllen zu können“, weiß Seehofer. Deshalb sei eine Frauenquote dort nicht praktikabel. Um dem abzuhelfen, sollen Frauen mit finanziellen Anreizen zum Eintritt in die Partei bewegt werden. Darüber hinaus soll ein Mentoring-Programm Frauen an die Spitze führen, eine Auszeichnung für Frauenförderung und eine CSU-Akademie für Frauen sind geplant. Es geht massiv darum, Frauen (ohne jede Gegenleistung) in Machtpositionen zu hieven.[14] Die weibliche Rosinenpickerei hat somit auch die CSU erreicht, die lediglich 18 % weibliche Parteimitglieder hat. Die CSU übertrifft damit die SPD, die ebenfalls eine Frauenquote von 40 % eingeführt hat, allerdings bei einem weiblichen Mitgliederanteil von 31 %.
- Webpräsenz: CDU, CSU
- NDR: Von der Leyen – Viel Show und wenig Konkretes
- Wahlkampfthema: CDU macht sich Sorgen um die Jungs. Kehrtwende in der Gleichstellungspolitik gefordert, RNZ am 7. Mai 2009
- Norbert Geis: „Stellenwert von Ehe und Familie in Politik und Verfassung“, 20. September 2002
- Väternotruf: Horst Seehofer
3.1.2.2. FDP
Die FDP hat ein eigenes Leitbild zu Familie bewusst nicht formuliert. Christian Lindner:
„Die Politik sollte nicht Zensor der privaten Lebensführung sein.“ [8]
Die strategische Ausrichtung der FDP zu weniger Staat und mehr Eigenverantwortung ist allgemein positiv in Bezug auf die Familie zu werten. Das bedeutet allerdings nicht, dass es in der FDP keine Feministinnen gäbe. Unter dem Parteivorsitzenden Westerwelle wird die Schwulenlobby zudem über genügend Einfluss verfügen, um kritische Gedanken abzubügeln (Anti-Diskriminierungskeule), wenn es um die gewünschte „Gleichschaltung“ der Familie (als Reproduktions- und Wirtschaftsgemeinschaft) mit Sexualgemeinschaften (mit gleichgeschlechtlicher Orientierung) geht.
Die FDP hat zwar keine Frauenquote in der Partei, was nicht bedeutet, dass sie nicht hier und da gefordert wird, wie beispielsweise von der Juristin Ingrid Alice Mayer, ehem. Landesvorsitzende der Liberalen Frauen Sachsen. Sie beklagt, dass „schon bei der Listenaufstellung vor einem Jahr versäumt worden sei, die Hälfte der Plätze an Frauen zu vergeben“. Sie fordert:
„Ich will, dass 50 Prozent der politischen Positionen mit Frauen besetzt werden, wie es in Frankreich rechtlich vorgeschrieben ist. Die Fraktion sollte die Verhältnisse in der Gesellschaft widerspiegeln.“ [15]
Auch die Europaabgeordnete Silvana Koch-Mehrin fordert eine Frauenquote von mindestens 30 % in der FDP.[16] Was die liberalen Frauen-Lobbyistinnen übersehen ist, dass nur wenige Frauen sich für Politik interessieren und die Fraktion in diesem Sinne sehr wohl die „Verhältnisse in der Gesellschaft“ widerspiegelt. Das zeigt sich auch in dem geringen Frauenanteil bei den Parteimitgliedern. Die Aktivistin sollte also ihren Geschlechtsgenossinnen vorwerfen, dass sie es „versäumt haben“, einen Antrag auf Mitgliedschaft in der Partei zu stellen.
Die Freien Demokraten haben seinerzeit die Familienrechtsreform von 1976 mitgetragen. FDP und SPD haben dabei die politik-programmatischen Kategorien des Sozialen und des Liberalen durch deren Zerrbilder und Pervertierungen des Sozialismus und der Libertinage ersetzt.
Die Freien Demokraten tragen deshalb für die damalige Rechtsreform und deren sozialkulturelle, sozial- bzw. familial-ökonomische und sozio-politische Folgen, nicht nur die politische Mitverantwortung, sondern nichts geringeres als eine „demokratie-ethische Mitschuld“. Es stellt rechtsgrundsätzlich und ordnungspolitisch nicht nur eine Paradoxie, sondern geradezu eine intellektuelle Bewusstseinsspaltung dar, wenn dieselbe Partei sich in der Umweltschutzpolitik stark macht und dort für sich eine ordnungspolitische Vorreiterrolle beansprucht, aber im grundrechtlichen Familienschutz-Bereich eine die Familien zerstörende Rechtspolitik betreibt: Im Umweltschutzrecht gilt das „Verursacherprinzip“, das funktional und rechtsethisch ein „Verantwortlichkeitsprinzip“ darstellt, in der Technikfolgen-Debatte wird das Prinzip der „Sozialverträglichkeit“ durch FDP und SPD gefordert. Aber hinsichtlich der familialen „Umwelt“ der einzelnen Person werden das „Nicht-Verursacher-Prinzip“ – nämlich das Zerrüttungsprinzip als Grundsatz der rechtlich folgenlosen Nichtverantwortlichkeit und der sozialen Verantwortungslosigkeit – sowie die Sozialverträglichkeit als rechtsgestaltende Grundsätze bedenkenlos und rücksichtslos eingeführt und sogar noch als rechtspolitischen „Fortschritt“ gepriesen „Politischer Liberalismus“ als politische Ausformung der Philosophie der individuellen Freiheit hat die Freiheit der Person zur philosophischen Kategorie; aber Freiheit ohne sozialbezügliche Bindung, ohne soziale Begrenzung und Verpflichtung ist schlichte Libertinage. Daher stellen von ihren philosophischen – nämlich anthropologischen – Fundamenten her die seinerzeitige Rechtssystem-Reform und die seitherige Bremserwirkung der FDP gegen eine verantwortungsethische, sozialverträgliche und nicht zuletzt rechtsstaats- und demokratieverträgliche Korrektur dieses Rechtsbereichs nichts anderes dar als einen Prinzipienverrat am Ideengut und an der politischen Ethik des Liberalismus.[1]
Die ehemalige Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger bemängelte ein „hohes Aggressionspotential“ auf Seiten der Vätervereine. Sie sei „extrem reserviert“ gegenüber einer Gesetzesreform [zugunsten der Väter] und fürchte „eine Flut von Rechtsstreitigkeiten“.[17]
Aggression ist natürlich nur bei Männern schlecht. Väter zahlen für Kinder, denen vorsätzlich das Sorgerecht vorenthalten wird. Das Aggressionspotential bei Frauenverbänden, wenn die sich benachteiligt fühlen, spricht natürlich niemand. Und eine Flut von Rechtsstreitigkeiten hat Feministinnen noch nie davon abgehalten, ihre Interessen durchzusetzen. Nur wenn zu befürchten ist, dass Männer dasselbe tun könnten, wird es zu einem Problem erklärt.
Cornelia Pieper, seit 2005 stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP, erklärte den Mann im Vergleich zur Frau zu einer Art Untermenschen:
„Während die Frau sich ständig weiterentwickelt, […] blieb der Mann auf seiner Entwicklungsstufe stehen. Als halbes Wesen ist er – streng genommen – unfertig und wurde von der Evolution und dem weiblichen Geschlecht überholt.“ [18]
Es gibt also auch in der FDP Stimmen, die der sozialdemokratischen Forderung nach der „Überwindung der männlichen Gesellschaft“ nahekommen. Trotz aller guten liberalen Ansätze, welche durchaus nützlich sind, die Autonomie der Familie gegenüber der Allmacht des Staates zu stärken, ist die FDP eben doch keine Familienpartei. So wandte sich die Vizepräsidentin des europäischen Parlaments, Silvana Koch-Mehrin, gegen die freie Entfaltung der Persönlichkeit, als sie sich für ein europaweites Burka-Verbot aussprach:
„Niemand soll in seiner persönlichen Freiheit und in seiner Religionsausübung eingeschränkt werden. Die Freiheit darf aber nicht so weit gehen, dass man Menschen öffentlich das Gesicht nimmt. Jedenfalls nicht in Europa.“ [19]
Das ist völlig unüblich für FDP und ebenso überraschend übernahm Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), die liberale Position: „Ich halte ein Gesetz auch nicht für nötig. Das muss der Gesetzgeber nicht regeln.“ [19] Dann behauptet Bosbach noch, die Burka sei „ein Zeichen der Abgrenzung und des religiösen Fundamentalismus“ – und zwar mehr eines der Männer als der betroffenen Frauen.[19] Hier zeigt sich wieder, wie Feministinnen und Lila Pudel Frauen bevormunden und für unmündig erklären, wenn sie den muslimischen Mann als Fundamentalisten brandmarken und in der muslimischen Frau nur das Opfer sehen wollen. Sie wollen nicht (und können es wohl auch nicht) akzeptieren, dass die muslimische Frau selbstbestimmt entscheidet, wie sie sich kleidet. Sie sind unfähig zu erkennen, wie fundamentalistisch Frauen sein können. Und sie können sich nicht vorstellen, dass viele Männer es gerne sehen würden, wenn ihre Frau auf den Schleier verzichten würde, um selbst nicht als patriarchalisch und rückständig zu gelten.
Das ist ein sehr anschauliches Beispiel für eine völlig verzerrte öffentliche Wahrnehmung und dafür, wie schnell und bereitwillig bürgerliche Freiheit aufgegeben wird zugunsten staatlicher Gängelung, und wie selbst für Kleidungsregeln die europäische Gesetzgebung bemüht wird.
Die FDP ist sicherlich keine Familienpartei und doch hat sie von den fünf im Bundestag vertretenen politischen Organisationen den Vorzug, die einzige Partei zu sein, die nicht links ist, weil sie sich einen Rest gesunder Staatsskepsis bewahrt hat. In ihr lebt noch der Gedanke fort, dass der Griff in die Tasche der Bürger zu begründen ist, nicht umgekehrt die Abstinenz davon.[20] Die FDP spricht auch den Systemfehler an, der die HelferInnenindustrie mästet und Familien zerstört:
„Die Gründerväter der Sozialen Marktwirtschaft hatten davor gewarnt, den Staat ‚zu einem Tag und Nacht arbeitenden Pumpwerk der Einkommen‘ (Wilhelm Röpke) zu machen. Das Sozialstaatsprinzip sollte nicht gegen das Leistungsprinzip ausgespielt werden. Die Warnung ist verhallt. Wahlkämpfe wurden mit der Ausdehnung sozialer Transfers gewonnen.“ [21]
Allerdings sieht die FDP mit den ihr eigenen Scheuklappen nur den Mittelstand in Gefahr, die „finanzielle Freiheit“ der Familie bleibt unterbelichtet:
„Der Verteilungsstaat darf ihr [der Mitte der Gesellschaft] nicht die finanzielle Freiheit nehmen, die die Mittelschicht für Eigenvorsorge und der innovative Mittelstand für Investitionen benötigen.“ Christian Lindner [21]
Wenn Guido Westerwelle von „Wer arbeitet, muss mehr haben als derjenige, der nicht arbeitet.“ [22] spricht, dann meint er sicherlich nicht den männlichen Zahlesel als Leistungsträger und die weibliche Alleinerziehende als Unterhaltsempfängerin.
- Webpräsenz: FDP
- Forum: FDP-Bundesverband
- Die Antworten der FDP-Hessen auf die Wahlprüfsteine der Evangelischen Allianz Für die Stärkung der Ehebereitschaft und Eheerhaltung wird lediglich auf Art. 6 GG verwiesen. (S. 9) Verteidigung des Gender Mainstreaming. (S. 10)
- Eine hervorragende Kritik der FDP von Gerd Habermann: Parteien: Der angepasste Liberalismus, Handelsblatt am 13. August 2010
Nachtrag: FDP und Feminismus
Die FDP ist die einzige Partei im Deutschen Bundestag, die entsprechend der EU-Resolution aus 2015 ein Wechselmodell fordert. Aber die Welt der FDP ist ebenso wenig schwarz noch weiß, wie in anderen Parteien. Es gibt in der FDP allerdings nicht nur Väterfreundliches, sondern auch Väterfeindliches.[23]
Seit dem Bundesparteitag der FDP am 14. bis 16. Mai 2021 ist die FDP die vierte feministische Partei in Deutschland. Das Bekenntnis der FDP zum „Liberalen Feminismus“ von den Jungen Liberalen (Julis) gewünscht und vom Frauennetzwerk in der Partei durchgesetzt.
„Schon seit langem ist die Gleichberechtigung von Männern und Frauen eine liberale Forderung. Insofern gibt es nicht nur einen ‚liberalen Feminismus‘, wie der FDP-Vorsitzende Christian Lindner auf dem Bundesparteitag 2019 sagte, sondern mehr noch: Liberalismus ist Feminismus.“ – Friedrich-Naumann-Stiftung – Für die Freiheit[24]
„Ein Jahr lang hat der Landesarbeitskreis ‚Liberaler Feminismus‘ der Jungen Liberalen Niedersachsen unter der Federführung von Frederike Hirt ein liberal-feministisches Grundlagenprogramm ausgearbeitet. Das Papier bündelt auf insgesamt 51 Seiten ein Grundverständnis und Leitgedanken des Liberalen Feminismus sowie unverbindliche politische Handlungsvorschläge.
‚Das Motto der Ausarbeitung ist: Feminismus ist liberal, Liberalismus ist feministisch. Die Förderung der Freiheit des Individuums von Geschlechterstereotypen und der Erwartungshaltung, die mit ihnen einhergeht, ist ein kernliberales Anliegen. Dennoch bleiben liberale Stimmen in feministischen Debatten häufig still. Das wollen wir mit diesem Angebot ändern‘, erklärt der Landesvorsitzende des FDP-Jugendverbandes und Landtagsabgeordneter Lars Alt.
Dieser Auftakt ist der erste seiner Art. Weder eine andere Partei oder Jugendorganisation noch außerparteiliche feministische Organisationen haben ein dezidiert feministisches Programm mit konkreten Forderungen über alle Politikfelder hinweg.“ Junge Liberale Niedersachsen[25]
„Der liberale Feminismus definiert sein Ziel als Selbstbestimmung aller Individuen frei von gesellschaftlichen Rollenzuschreibungen aufgrund ihres gewählten oder biologischen Geschlechts. […]
Von pauschalen Kontroversen wie die Bezeichnung als […] ‚Gender-Ideologie‘ ist abzusehen. […]
Bei der Planung von neuen Gebäuden an öffentlichen Hochschulen sollen nur noch Unisex-Toiletten – also barrierefreie Toiletten für Menschen mit Behinderungen und nicht-barrierefreie Toiletten – eingeplant werden. Hintergrund sind die fehlende Berücksichtigung des dritten Geschlechts und der Gender-Data-Gap, nach dem bei der Konstruktion von Gebäuden trotz unterschiedlichem Bedarf derselbe Platz für Männer- und Frauentoiletten eingeplant werden. Indem vollends abgeschlossene Einzelkabinen verbaut werden, wird die bedenkenlose Nutzung sichergestellt. Daneben sollen, wie in allen anderen öffentlichen Gebäuden, kostenlose Damenhygieneprodukte auf den Toiletten öffentlicher Hochschulen zur Verfügung gestellt werden.“ Grundlagenprogramm Liberaler Feminismus[26]
Mit „gewählten Geschlecht“, „Dritten Geschlecht“ und „gendergerechten“ Toiletten ist die FDP letztlich auch völlig im Gender-Gaga angekommen, wie die anderen „Bunt“-Parteien auch. Damit haben die Familienzerstörer eine weitere Bastion geschleift und die Konservativen haben – wieder einmal – nachgegeben.
3.1.2.3. SPD
„Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die männliche überwinden.“ Dieses Diktum hat die SPD im Hamburger Parteiprogramm 2007 bei nur zwei Gegenstimmen beschlossen. Der Satz fand sich allerdings auch schon im Entwurf der Programmkommission des Parteitages der SPD 1986 in Nürnberg.[27] Unter „Gleichstellung der Geschlechter“ versteht die SPD vor allem „aktive Frauenförderung“, „Gender Mainstreaming“[28] und „Männerdiskriminierung“.[29]
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD): „Familie ist, wenn alle aus demselben Kühlschrank essen.“ [30]
Altkanzler Schröder stellte in bemerkenswerter Offenheit die Bedeutung der Familien für die Politik klar, als er im Wahlkampf Oktober 1998 die Ostberliner SPD-Politikerin Christine Bergmann als „zuständig für Frauen und das ganze andere Gedöns“ bezeichnete.[31]
Britta Altenkamp, zuständig für Familie, Frauen und Kinder, bekräftigt entgegen dem Auftrag des Grundgesetzes (Art. 6 Abs. 1 stellt die Ehe – und nicht die Kinder – unter den besonderen Schutz der staatlichen Gemeinschaft):
„Der Schutz der Kinder, nicht aber die Ehe, hat Vorrang.“ [8]
Damit ist klar: Familie, Ehe und Männer haben von der SPD nichts zu erwarten. Sie werden „überwunden“ und abgeschafft. Die Fotomontage eines Vaters zum SPD-Wahlprogramm bringt es auf den Punkt: „Wo Väter sind, ist egal!“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
Eine antifeministische Opposition scheint es in der SPD nicht mehr zu geben. Im Sommer 2001 wurde unter dem Untertitel „Sozialdemokraten beklagen feministische Einseitigkeit ihrer Partei“ das „Rote-Männer-Manifest“ veröffentlicht.[32] Die „Roten Männer“ sollten nach dem Willen der Initiatoren ein „kleines, unbeugsames antifeministisches Dorf innerhalb der SPD“ werden. Recht bald stellte sich heraus, dass die Bereitschaft sozialdemokratischer Männer, sich zu einer solchen Kritik zu bekennen, nicht wirklich vorhanden war.[33] Ab September 2005 löste sich die Initiative „Rote Männer“ auf.[34] Bis dahin hatten sie sich den parteipolitischen Ergeiz abgeschminkt und sind zu dem Schluss gelangt:
„Die SPD ist vermutlich nicht zu retten.“ [33]
- Webpräsenz: SPD
- „Das Ehe- und Familienbild der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands“, Freie Universität Berlin, April 2009
- YouTube: Wer hat uns verraten? (Marc-Uwe Kling)
3.1.2.4. Die Grünen
Die Grünen gelten wohl zu Recht als politischer Arm des deutschen Feminismus. Familienpolitisch dürfte sie die treibende Kraft sein, die darauf hinarbeitet, die Familie zugunsten von Frauenprivilegien und Gender Mainstreaming-Strategien zu opfern. Dabei ist die offene Männerdiskriminierung bzw. die übersteigerte Frauenförderung bei der Partei Bündnis 90/Grüne grundgesetzwidrig und demokratiezerstörend.[35]
Die Grünen haben (nur) 35 % weibliche Mitglieder, besetzen aber 60 % der Mandate mit Frauen. Das ist politisch so gewollt und lässt sich im Frauenstatut der Grünen nachlesen, in dem die undemokratische Frauenbevorzugung festgelegt ist. Das sind genügend Belege dafür, dass es sich bei den Grünen um eine feministische und undemokratische Partei handelt.
§ 1 Mindestquotierung
Wahllisten sind grundsätzlich alternierend mit Frauen und Männern zu besetzen, wobei den Frauen die ungeraden Plätze zur Verfügung stehen (Mindestparität).
Frauen können auch auf den geraden Plätzen kandidieren. [Anmerkung: Männer jedoch nicht, wodurch die Majorität der Frauen garantiert wird.] Reine Frauenlisten sind möglich. [Anmerkung: Reine Männerlisten sind nicht möglich.]
§ 2 Versammlungen
Redelisten werden getrennt geführt, Frauen und Männer reden abwechselnd. Ist die Redeliste der Frauen erschöpft, ist die Versammlung zu befragen, ob die Debatte fortgesetzt werden soll. [Anmerkung: Männer müssen sehr undemokratisch Frauen um Redeerlaubnis bitten.]
§ 4 Frauenabstimmung und Vetorecht
Die Mehrheit der Frauen […] hat ein Vetorecht mit aufschiebender Wirkung. Eine von den Frauen abgelehnte Vorlage kann erst auf der nächsten Bundesversammlung erneut eingebracht bzw. von der Versammlung mehrheitlich an den Länderrat überwiesen werden. [Anmerkung: Männer haben kein Vetorecht.][36]
Es lohnt sich das Frauenstatut von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu lesen und dabei die Begriffe Frauen durch Arier und Rasse, sowie Männer durch Juden zu ersetzen.[37]
Die Grüne Partei ist aber nicht nur sexistisch und undemokratisch, sie ist auch deutschlandfeindlich. Im Mai 1990 demonstrierten Jutta Ditfurth, Claudia Roth und Angelika Beer in vorderster Reihe mit der Parole „Nie wieder Deutschland!“. Die Grünen sind die Partei der Vaterlandsverräter. Joschka Fischer wollte Deutschland (mittels der EU) von außen einhegen und (durch Zuwanderung) von innen ausdünnen. Und Jürgen Trittin freut sich: „Deutschland verschwindet jeden Tag immer mehr, und das finde ich einfach großartig.“ Claudia Roth formuliert ihre Wunschvision zum Tag der Deutschen Einheit: „Am Nationalfeiertag der Deutschen ertrinken die Straßen in einem Meer aus roten Türkenflaggen und ein paar schwarzrotgoldenen Fahnen.“ Daniel Cohn-Bendit: „Wir, die Grünen, müssen dafür sorgen, so viele Ausländer wie möglich nach Deutschland zu holen. Wenn sie in Deutschland sind, müssen wir für ihr Wahlrecht kämpfen. Wenn wir das erreicht haben, werden wir den Stimmenanteil haben, den wir brauchen, um diese Republik zu verändern.“
Gegen Migranten und Zuwanderung nicht per se etwas einzuwenden, aber die Vorstellung, dass Frauen in fremden Ländern den Nachwuchs gebären sollen, wozu deutsche Frauen nicht willens sind, ist rassistisch. Und der Gedanke, dass andere Nationen für uns die qualifizierten Einwanderer ausbilden würden, ist sehr naiv. Die Grünen stehen für Frauenbevorzugung, Familienzerstörung, Kindermangel und einen demographischen Ausgleich durch Zuwanderung.
Die GRÜNE JUGEND in Niedersachsen beschloss die Überwindung von Nationen. „Die Legitimationen für die Aufteilung von Menschen in verschiedene Nationalitäten, Kultur oder gleiche Wertvorstellungen, sind konstruiert. Diese Struktur grenzt Menschen unnötig voneinander ab, verhindert Solidarität untereinander und führt im schlimmsten Falle zu Fremdenfeindlichkeit und Nationalismus.“ Und obwohl der Frauenanteil bei 75 % liegt, sieht Lara Jil Dreyer „trotzdem immer noch einige Defizite in der Partizipation von Frauen in unserem Landesverband“.[38]
Volker Beck möchte die Familie zurückdrängen und Schwule und Lesben weiter fördern:
„Wir Schwule haben dem Kampf der Frauen für gleiche Rechte viel zu verdanken. Wir sind die Kriegsgewinnler des Geschlechterkampfes. Gleichstellung der Geschlechter und Zurückdrängen von klassischen Rollenbildern sind Voraussetzung für die Emanzipation und Freiheit für Lesben und Schwule.“ [39]
Der Bundesvorstand der GRÜNEN JUGEND erklärt anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Inkrafttretens des Lebenspartnerschaftsgesetzes in bemerkenswert offener Weise: „Ja, wir wollen die Ehe abschaffen!“
„Gegen massive Widerstände haben die Grünen mit dem Lebenspartnerschaftsgesetz das Fundament zur rechtlichen Gleichstellung von Lesben und Schwulen gelegt. Doch auch zehn Jahre später sind wir noch lange nicht am Ziel.
Die GRÜNE JUGEND fordert die weiterhin praktizierte Diskriminierung […] für Regenbogenfamilien endlich zu beenden. Das Ehegattensplitting gehört ebenfalls abgeschafft. […]
Wir stehen für die Überwindung der Ehe. Die GRÜNE JUGEND fordert die Einführung eines Familienvertrages, der allen Lebensentwürfen flexibel die Möglichkeit gibt, Verantwortung füreinander zu übernehmen.
Die GRÜNE JUGEND kämpft weiterhin für Offenheit, Akzeptanz und freie Liebe. Partnerschaft und Familie waren und sind für uns keine starren Institutionen, sondern müssen offen gelebt werden können!“ [40]
In einem Atemzug die Abschaffung der Ehe zu fordern und gleichzeitig Regenbogenfamilien diskriminiert zu sehen, ist schon eine Kunst. Es wurde schon darauf hingewiesen, dass das Ehegattensplitting die Familie im Steuerrecht als Arbeits- und Wirtschaftsgemeinschaft würdigt. Man fordert also dies abschaffen zu wollen und reden gleichzeitig von der Einführung eines „Familienvertrages“ (für alle Lebensentwürfe) mit dem „Verantwortung füreinander“ übernommen werden soll. Man will also von staats wegen eine Lebens- und Verantwortungsgemeinschaft zerstören und redet von Verantwortung. Das passt alles nicht zusammen. Nur soviel wird deutlich: Die Grüne Partei spielt in der Liga der Familienzerstörer ganz vorne mit.
Das erkenntnistheoretische Grundmuster, das Adorno in seiner „Ästhetischen Theorie“ die „Apologie des Unterdrückten“ nannte, fand in den Grünen seine parteipolitische Entsprechung. Es wurde ein romantisches grünes Ideen-Reservat geschaffen, in das sich die Frau als bedrohte Gattung (Gender) eingemeindete. Seit ihrer offiziellen Gründung im Jahr 1980 hat BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eine Frauenquote.[41] Nicht von ungefähr sind die Erfolgsstorys der Frauenbewegung und der Grünen ineinander verschränkt, einer Partei, zu deren vorrangigen Qualifikationskriterien für Spitzenjobs es gehört, Frau zu sein. Das Leistungsprinzip wird von den Grünen via Frauenstatut und Frauenquoten durch eine biologistische Machtpolitik ersetzt.
Weil eine Alleinerziehende immer neue Alleinerziehende hervorbringt, denn ihre Kinder wachsen mit dem Implantat „Eine dauerhafte Beziehung kann es nicht geben“ heran, ist im Laufe der Jahre ein geisterhaftes „Patriarchat ohne Väter“ (Helga Levend) entstanden, dessen Auswirkungen besonders jene „neuen Männer“ spüren, die die vaterlose Gesellschaft einst erkämpfen halfen und jäh in Ungnade gefallen sind. Das sind Männer wie beispielsweise Lothar Reinhard, Gründungsmitglied der Grünen in Mülheim/Ruhr, Aktivist zur Abschaffung des Paragraphen 218, Entwicklungshelfer und Lehrer.
Lothar Reinhard hatte mit seiner Frau, ebenfalls Grüne, ebenfalls Lehrerin, von sanfter Erziehung und antibürgerlichen Rollenverteilungen geträumt, als sein Sohn zur Welt kam. Er arbeitete halbtags, sie auch. Er wollte alles richtig machen als ausgebildeter Pädagoge mit Ideen über eine „freie Entwicklung der Persönlichkeit“.
Der Traum war ausgeträumt, als sich seine Frau, die selber ohne ihren Vater aufwuchs, von ihm abwandte. Denn nun begann der ganz unfreiheitliche kinderverkrümmende Mechanismus der Scheidungsindustrie zu greifen, jener „bürgerlichen“ Industrie, die sie nun rigoros nutzte.
Das Häuschen wurde auf ihr Verlangen durch eine Mauer geteilt. Reinhard zahlte Unterhalt, doch sein Kind durfte er nur nach wochenlangen telefonischen Voranmeldungen sehen. Dann wurde es von der Mutter in Anorak und Gummistiefel gepackt, als hätte es sich auf einen langen Weg zu machen. Dabei musste es nur die Treppenstufen zum Tiefparterre nehmen.
Kinderverstörender Terror. Verbotene Kontaktaufnahmen, etwa im Garten, wurden mit Boykotten geahndet. „Die Spontaneität meines Sohnes ist mittlerweile gekillt“, sagt Reinhard, „die absolute kleinbürgerliche Kacke.“ Allerdings wohl eine ganze Ecke verlogener und kaltblütiger, denn selbst dieser Wahnsinn wurde von seiner grünen Mitstreiterin mit progressiver Pädagogik begründet das Kind solle die Trennung der Eltern bewusst erleben.
Seine Frau ließ sich anwaltlich beraten von einem Grünenfunktionär, dem Lebensgefährten der Landessprecherin Steffen. Eskalierend beraten, nicht schlichtend. Reinhard schildert ihn als eines dieser typischen „neuen“ Männchen, die für ihren buckelnden Opportunismus in der Frauenbewegung stets mit Belohnung rechnen dürfen. Er ist heute, ausgerechnet, Erziehungsdezernent.
Reinhard ist restlos ernüchtert. Über Reformen des Kindschaftsrechts dürfe man nicht reden bei den Grünen. „Eigentlich darf man über nichts reden, was das Machtmonopol der Frauen bedroht. Die haben alles fest im Griff. Mit dem Frauenvotum können sie jeden Antrag abbügeln, ansonsten hilft das quotierte Rederecht.“
Den Vater, der ganz einfach und insgeheim wohl auch ganz bürgerlich Vater sein wollte, erinnert der politisch korrekte Unfug der Grünen besonders in Kinderrechtsfragen „mitunter stark an den Psychoterror von Sekten“.
Rückblickend stellt er fest: „Wir haben Mist gebaut. Mit unserem Kampf gegen Väter haben wir genau die väterfeindlichen Gesetze geschaffen, die heute alles kaputtmachen.“ Er könne nur noch hoffen, dass aus seinem Sohn kein Eichmann gemacht werde oder ein Schläger.
„Wir wollten die patriarchalische Gesellschaft verändern, stattdessen haben wir die Willkür schrankenloser Muttermacht bekommen. Wir wollten die bürgerliche Kleinfamilie auflösen und neue Lebensformen probieren, stattdessen haben wir die intellektuelle und moralische Verantwortungslosigkeit bekommen.“
Resigniert setzt er hinzu: „Familienpolitisch ist die Linke wohl restlos gescheitert.“ Und wenn sie es nicht schaffe, diesen Bereich mit ihren sonstigen Menschenrechtsforderungen in Einklang zu bringen, sehe „die Zukunft düster aus“.[42]
Typen wie Reinhard gelten als „nützliche Idioten“. Der Ausdruck „Nützliche Idioten“ wurde geprägt vom russischen Revolutionär Wladimir Iljitsch Lenin, der damit diejenigen Menschen meinte, die durch ihre Naivität, ihre Unwissenheit und durch ihre kleinliche Ausgerichtetheit auf irgendwelche Vorteile bis hin zu ausgesprochener Korruption genau die Dinge zu tun pflegen, die für den Erfolg seiner Revolution nützlich sein würden. Bekannt ist Lenins Ausspruch, dass der Kapitalist so geldgierig ist, dass er seinem Gegner noch den Strick verkauft, mit dem dieser ihn aufhängt.[43] Lila Pudel wie Lothar Reinhard verkaufen den Feministinnen die Quoten, mit der Frauen dann die „männliche Gesellschaft überwinden“.
- Daniela Schneckenburger: „Für uns ist eine Familie erstrebenswert, in der zwei Partner gleichberechtigt zuständig sind für Beruf und Kinder.“ [8]
- Webpräsenz: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
- Die Rechtsposition der Grünen zu Zwangsvaterschaft und Scheidungsbetrug
- Fabian Schmidt-Ahmad: Der unheimliche Schatten der Grünen, Junge Freiheit am 2. Februar 2010
3.1.2.5. Die LINKE
„Die Linke versteht sich als eine Partei mit einem feministischen Anspruch.“ [44]
„Wir als Linke sagen: Wir brauchen verbindliche Vorgaben, damit endlich wirklich "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" gilt; denn es ist nicht hinnehmbar, dass Frauen im Durchschnitt immer noch ein Viertel weniger verdienen als Männer.“ [45]
Somit dürfte für die Linken vieles in den Abschnitten Kommunismus und Feminismus Gesagte zutreffen.[46] Damit sind zwei Ideologien vereinigt, die dem Familiengedanken feindlich gegenüber stehen. Hinter den Grünen und knapp vor der SPD ist die Linke die zweite feministische Partei im deutschen Bundestag.
Auch bei der Partei PDS/Die Linke gilt die Frauenquote bei der Besetzung von Kandidaten- und Rednerlisten. Ein eigentlich begrüßenswerter basisdemokratischer Ansatz weniger PDS-Genossen zur Schaffung einer „Arbeitsgemeinschaft Männer“ in Berlin-Pankow wurden in der zweiten Hälfte der 90er Jahre rasch von den Führungsgremien als völlig unerwünscht abgebügelt und kaltgestellt. Demgegenüber konnte sich die feministische „Arbeitsgemeinschaft Lisa“ stets bester Förderung und Fördermittel seitens der Parteiführung erfreuen. Letztlich wollen auch die LINKEN die „Männer entmachten“.[47]
Jörn Wunderlich deutet den Begriff der Ehe, wie ihn die Verfasser des Grundgesetzes verstanden haben, um:
„Zur Zeit des In-Kraft-Tretens des Grundgesetzes war davon auszugehen, dass die Ehe ausschließlich Mann und Frau betrifft. Zufall oder Weitsicht des Parlamentarischen Rates – als Väter des Grundgesetzes – ist Artikel 6 heute aktueller denn je, vorausgesetzt, der Begriff ‚Ehe‘ umfasst nicht nur die Ehe zwischen Mann und Frau, sondern auch die gleichgeschlechtlicher Paare. Analog dazu muss dann der Begriff ‚Familie‘ aus heutiger Sicht neben der klassischen Familie – Vater – Mutter – Kind(er) auch die sich gesellschaftlich herausgebildet vielfältigen anderen Lebensweisen umfassen. Bis heute genießt die Ehe Vorteile gegenüber allen anderen Lebensformen (zum Beispiel das Ehegattensplitting). Die Linke – und damit auch ich – setzt sich für eine konsequente Gleichbehandlung aller Lebensweisen ein. Begründete Argumente, warum die Ehe weiterhin Vorteile oder einen vorrangigen, besonderen Schutz genießen sollte, sehe ich nicht.“ [48]
- Webpräsenz: Die LINKE
- Väternotruf: Die Linke – ehemals SED / PDS
- YouTube: Die Partei hat immer Recht (Lied der Partei)
3.1.2.6. Kleinparteien
Auch die Piratenpartei hat sich zu einer familienfeindlichen Partei entwickelt. Das Recht des Kindes auf Vater und Mutter wird von den Piraten nicht anerkannt:
„Kinder haben zu dürfen, muss von geschlechtlicher Identität bzw. Orientierung unabhängig sein. Auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften müssen zusammen Kinder bekommen, adoptieren und aufziehen dürfen.“ [49]
Auch ansonsten wirkt das Piratenprogramm wie ein „Wünsch Dir was“ für Genderisten.
Bei der DKP und den rudimentär vorhandenen Marxisten-Leninisten wird in Sachen Frauenfrage auf Clara Zetkin zurückgegriffen.[50] Nach ihrer Auffassung kann die Befreiung der Frauen nur als Teil der Befreiung der Arbeiterklasse erfolgen. Als Vorbild galt hier die untergegangene UdSSR, in der Frauen ganz selbstverständlich und weitgehend in den Arbeits- und Produktionsprozess eingebunden waren. Mit diesem emanzipatorischen Ansatz hat der bürgerliche Feminismus nichts gemein, der auf Frauenförderung und Frauenprivilegierung ausgerichtet ist. Allerdings sind diese Kommunisten alter Schule derzeit in Deutschland so gut wie nicht mehr wahrzunehmen.
- Wikipedia: AUF – Partei für Arbeit, Umwelt und Familie
- AUF-Partei für Arbeit, Umwelt und Familie: Presseerklärung zur Parteigründung am 26. Januar 2008 in Berlin
- Webpräsenz: Männerpartei
- Der Bundeswahlleiter: Männerpartei
3.1.2.7. Schweiz
Die IGAF Schweiz berichtet, dass sich in der Schweiz etwas tut.[51]
Die Männer in der SP merken endlich, was die Feministinnen innerhalb ihrer Partei angerichtet haben und so wird in der schweizerischen Feministinnen-Partei langsam aber sicher aufgeräumt. Die mit 54 % noch „überlegenen“ Männer haben es am eigenen Leib erfahren dürfen, was es heißt, männerhassende Frauen in ihren Reihen zu haben. Die Männer haben überraschend einen Mann als neuen Fraktionspräsidenten bestimmt. Obwohl Nationalrätin Jaqueline Fehr als Kronfavoritin gehandelt wurde, hat sie die Bundesversammlung dann doch nicht gewählt. Nach einer Reihe von Blamagen hat sie nun ihren Rücktritt auf Ende der Legislatur angekündigt.[52]
Zu demselben Typ Frau gehört CVP-Nationalrätin Lucrezia Meier-Schatz, welche seit Jahren gegen Männerrechte kämpft und Männer und Väter verunglimpft. Beide Frauen sind in leitender Funktion bei Pro Familia tätig. Die schweizerische Dachorganisation repräsentiert über 40 nationale Mitgliederorganisationen und kantonale Pro-Familia-Sektionen, die sich vorgeblich für Familien und Eltern einsetzen. Tatsächlich setzt sich der Verband – mehrheitlich von öffentlichen Geldern finanziert – für die Zerstörung der Familien ein und verbreitet feministische Ideologie.
Diese Frauen passen bestens zu dieser Organisation, denn sie haben nämlich ihre eigenen Familien an die Wand gefahren. Fehr fungiert bei Pro Familia als Vizepräsidentin und hat sich von ihrem Mann, dem ZKB-Bankrat Maurice Pedergnana nach 17 Jahren getrennt. Meier Schatz ist die Geschäftsführerin von Pro Familia. Sie ließ sich von ihrem Mann, einem Rechtsprofessor scheiden, nachdem dieser von einer schwarzen Prostituierten in eine Wohnung eingesperrt wurde, weil sie von ihm Geld erpressen wollte. Der VEV (Verantwortungsvoll erziehende Väter und Mütter) machte dies jedoch nichts aus und unterstützte Meier-Schatz als Nationalratskandidatin, weil VEV selber Mitglied in diesem feministischen Verein ist.[53]
3.1.2.8. Frauenanteil in der Politik
Angaben in Prozent | |||
Partei | Parteimitglieder gesamt | Bundestagsmitglieder | Vorstand |
CDU | 25,4 | 21,5 | 29,2 |
CSU | 18,8 | 19,6 | 25,5 |
SPD | 31,0 | 35,6 | 40,9 |
FDP | 22,5 | 24,6 | 21,1 |
BÜNDNIS 90 DIE GRÜNEN | 37,3 | 56,8 | 56,3* |
DIE LINKE | 38,4 | 49,1 | 50,0 |
_____ *Parteirat |
Quelle; Copyright © 2009 by FOCUS Online GmbH |
- WikiMANNia: Frauen in der Politik
In vier von sechs Parteien sind die Frauen im 17. Deutschen Bundestag gemessen am Mitgliederanteil überrepräsentiert: SPD 38,3 Prozent (Mitgliederanteil: 30,7 Prozent), FDP 24,7 (23), Grüne 54,4 (37), Linke 52,6 (44,9). Nur bei CDU und CSU liegt der Anteil der weiblichen MdBs leicht unter dem Mitgliederinnenanteil: CDU 21,6 Prozent (25,3 Prozent), CSU 13,3 (18,4). Dabei ist der Mitgliederanteil das vernünftigste Kriterium für die Frage der Repräsentierung der Geschlechter. Warum sollten in einer Partei Frauen 50 Prozent der Mandatsträger stellen, wenn sie nur 20 Prozent der Parteimitglieder ausmachen? Wenn nur so wenige Frauen bereit sind, einer Partei beizutreten, dann sollte man deren freie Entscheidung respektieren und sie nicht durch eine ideologische Debatte künstlich überrepräsentieren.
Während Feministinnen sich über ein angebliches Männer-Netz echauffieren („Old Boys Network“), verfügen tatsächlich allein die Frauen über einflussreiche Lobby-Gruppen in den Parteien. Wenn „Frauen Union“, „Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen“ oder die „Liberalen Frauen“ Listenplätze fordern, gibt es keinen Widerspruch. Flankenschutz erhalten sie von den Frauenbeauftragten, die 2009 in der Kampagne „FrauenMachtKommune“ für mehr Frauen in der Kommunalpolitik trommelten. Dabei liegt es schlicht an der freien Entscheidung von Frauen, in eine Partei einzutreten und sich dort zu engagieren.[54]
3.1.2.9. Die politische Funktion des Feminismus für die Parteien
Feminismus ist eine vielgestaltige Ideologie, die je nach Umgebung verschiedenste Form und Gestalt annehmen kann. Die politische Frage lautet: Was bedeutet Feminismus für die jeweilige Partei?
Die politische Funktion des Feminismus für die Grünen.
DIE GRÜNEN sind die Frauenpartei schlechthin. Immerhin sind sie so ehrlich, das in ihren Parteistatuten (Frauenstatut[36]) auch explizit zuzugeben. Die Grünen sind die feministische Partei der ersten Stunde, das Original sozusagen.
Die politische Funktion des Feminismus für die Linke
DIE LINKE steht in der sozialistischen Tradition eines gesellschaftlich „anderen“ Arbeitsvertrags. Dazu gehört der Volleinsatz von Mann UND Frau, sprich: der „Klasse der Werktätigen“, rund um die Uhr im Schichtbetrieb in der Produktion und die staatliche Bewirtschaftung und Kontrolle der Kinder in Vollzeitbeaufsichtigungseinrichtungen. „Emanzipation“ und „Gleichberechtigung“ waren in der linken Tradition immer nur Floskeln für allgemeine Rechtsreduzierung, bis alle gleich unfrei sind. Zumindest fast alle, bis auf die, die gleicher sind. Das Mitspielen im Quotentheater ist eine Art modisch angepasste Form des alten, sozialistischen Gesellschaftsbildes.
Die politische Funktion des Feminismus für die SPD
Die SPD hatte einst als Partei der Werktätigen einen proletarischen Feminismus unterstützt, dann aber übersehen, dass der Feminismus seit Jahren eine Oberschichtveranstaltung für höhere Töchter geworden ist. Der Feminismus ist für die SPD multifunktional: Er verbirgt ihr in dem Maße, in dem sie zur Beamtenpartei der wohlsituierten Versorgungsempfänger wird, den wachsenden Abstand von der wachsenden Unterschicht. Auch wenn von der Frauenbevorzugung in erster Linie die eigenen Ehefrauen und Töchter profitieren, wird dies mit dem moralischen Bewusstsein gerechtfertigt, weiterhin für „Unterdrückte“ zu kämpfen. Scheinbar bleibt die SPD damit ihrer Tradition treu, jedoch befreit der Feminismus die SPD von der Wahrnehmung gesellschaftlicher Veränderungen. Der Feminismus wird deshalb mehr und mehr zum Ersatz für Programmatik und Inhalt. Eine als „rechts“ empfundene Männerbewegung bedroht scheinbar die Werte der SPD (den Kampf gegen „Unterdrückung“), so dass es selbst um den Preis des Verlustes von männlichen Wählerstimmen als moralische Aufgabe verstanden wird, den Feminismus zu verteidigen.
Die politische Funktion des Feminismus für CDU/CSU
Die UNION hat, im Bestreben die „politische Mitte“ zu besetzen, konservativ-christliche Positionen aufgegeben und teilweise Politikfelder der einstigen Arbeiterpartei SPD besetzt. Die Union ist gewissermaßen der Beleg dafür, dass der Feminismus eine Oberschichtveranstaltung bürgerlicher Frauen ist. Christliche und konservative Unionsanhänger werden dadurch tendentiell politisch heimatlos. Bislang hatte das aber in Deutschland noch keine anderen Auswirkungen als eine allgemeine Abnahme der Wählerbeteiligung.
Die politische Funktion des Feminismus für die FDP
Die FDP war nicht direkt am Feminismus beteiligt, sondern indirekt über die „Liberalisierung“ des Familienrechts. Wenn auch in der FDP über Frauenquote diskutiert wird, dann ist das möglicherweise ein Modeeffekt und Ergebnis der allgemeinen Gehirnwäsche, der alle Frauen mehr oder weniger unterworfen zu sein scheinen. In Sachen Frauenquote und Feminismus ist die FDP immerhin die einzige Partei mit einem letzten Quentchen Restwiderstand. Doch auch der scheint zu bröckeln, und sei es nur in Form der Suche nach „mehr“ weiblichen Mitgliedern des Parteivorstands.[55]
Die konservativen Biedermänner
Große Teile des konservativen Lagers gebieten der Familienzerstörung nicht Einhalt, sondern gießen noch öl auf die Mühlen des Feminismus und der HelferInnenindustrie. Viele Konservative sehen Männer nicht als gleichberechtigte Partner der Frauen, sondern in ihrer Rolle als Ehemänner, Väter, Frauenversorger und Frauenschützer benutzt sehen wollen. Sie beurteilen den Wert eines Mannes nach seiner Nützlichkeit für Frauen. Als Biedermänner bereiten sie den Familienzerstörern noch den Weg. So wie vom Mann im zweiten Weltkrieg erwartet wurde, auch noch in aussichtsloser Lage weiter zu kämpfen, so wird hat ein Mann auch nach der Zerstörung seiner Familie die Alleinerziehende zu versorgen, auch wenn diese vorsätzlich die Ehe verlassen hat und in vollen Zügen sein schwerverdientes Geld ausgibt.
Allen etablierten Parteien ist zu bescheinigen, dass Familieninteressen und Männerinteressen nirgends mehr vertreten werden. Familie hat keine Lobby, es sei denn in der degenerierten Form der Alleinerziehenden.
Zu der für die Familienzerstörung grundlegenden Familienrechtsreform von 1976 kommentierte Prof. Dr. jur. Detlef Liebs:
„Die Liberalen brachten das Weglauf-Prinzip ins neue Scheidungsrecht ein, das freilich ursprünglich auch keinen Geschiedenenunterhalt vorsah. Die Sozialdemokraten fügten das nacheheliche Versorgungs-Prinzip hinzu, allerdings in maßvoller Höhe. Und die christlichen Demokraten mit ihrer Sperrmehrheit im Bundesrat pfropften darauf das Mutti-Prinzip, das besagt: Wer den Trauschein geschafft hat, darf sich für sein weiteres Leben aufs Sofa legen, und zwar ein Sofa nach den Verhältnissen des oder auch der Angetrauten.“ [56]
Alle beteiligten Parteien konnten ihrer Klientel das „Reformwerk“ als Erfolg verkaufen, obgleich sie mit diesem Machtwerk nichts Geringeres als die Abkehr vom Rechtsstaat und die Rückkehr zum Faustrecht geschaffen hatten.
3.1.2.10. Der rotgrüne Umbau der Gesellschaft
Rotgrüne Politik steht also für die „Überwindung der männlichen Gesellschaft“ (Hamburger Programm der SPD), für die „Überwindung Deutschlands“ (GRÜNE) und für die „Überwindung von Ehe und Familie“. Die schwule Gesellschaft hingegen soll nicht überwunden werden, weil „Ich bin schwul und das ist gut so!“ (Klaus Wowereit, SPD). Dies ist nicht nur als persönliche Selbstaussage des Berliner Bürgermeisters gemeint, denn mit dem „Schulfach Schwul“ sollen in Berlin allen Erstklässlern der Lebensentwurf ihres schwulen Bürgermeisters nahegebracht werden. Ab der fünften Klasse sollen Kinder dann auch die Begriffe „Sado-Maso“, „Orgasmus“ und „Darkroom“ in Scharaden darstellen können.[54]
Ein Buch aus Schweden soll den Kindern von ihren beiden Vätern oder ihren beiden Müttern erzählen. In einer anderen Geschichte wird ihnen erklärt, wie sich solche Paare fortpflanzen: „Weil aber zwei Frauen keine Kinder bekommen können, haben sie Stefan gefragt. Stefan ist schwul.“ Auch die künstliche Befruchtung wird in kindgerechter Sprache erläutert. Die Geschichten sind für Grundschüler ab der ersten Klasse gedacht. Laut Lehrplan setzt der Sexualkundeunterricht in der fünften Klasse ein. Zusammengestellt wurde der Lernkoffer von „Queerformat“, einer Verbindung der zwei Berliner Vereine, die über „lesbische, schwule, bisexuelle und transgender Lebensweisen“ aufklären und beraten. Demnächst soll es auch einen Bücherkoffer für Kindergärten geben. Auch im Land Nordrhein-Westfalen sind homosexuelle Unterrichtsmaterialien für das Jahr 2012 geplant.[57]
Die rotgrüne Vision der Zukunft Deutschlands ist also feministisch, migrantisch und schwul. Heterosexuelle deutsche Männer haben in der rotgrünen Zukunft nichts mehr zu suchen.
- Väternotruf: Parteien
- RA Dominik Storr: Parteienfreie Demokratie (Art. 20 u. 21 Grundgesetz)
- RA Dominik Storr: Die Mär von den unabhängigen Abgeordneten (Art. 38 Absatz 1 Grundgesetz)
- [1] Joachim Wiesner: „Vom Rechtsstaat zum Faustrechts-Staat: Eine empirische Studie zur sozialethischen und ordnungspolitischen Bedeutung des Scheidungs-, Scheidungsfolgen- und Sorgerechts“, 1985 a) Abschnitt Das Problembewußtseinsdefizit bei Politikern, S. 37 b) dito c) Abschnitt Die Willensbildung bei Parteien und Verbänden, S. 44
- [2] Gerd Habermann: Familienpolitik ist Familienzerstörung – Gastkommentar: Eltern werden abhängig vom Staat, Die Welt am 6. Mai 2006
- [3] Jürgen Borchert im Interview: „Familien werden ins Elend geknüppelt“, ARD am 10. April 2007
- [4] Norbert Geis: „Stellenwert von Ehe und Familie in Politik und Verfassung“, 20. September 2002
- [5] MANNdat: Jungen- und Männerpolitik in den Parteien und den Gewerkschaften
- [6] „Meinungen zu Familien in Deutschland“ (Ergebnisse der großen Familienumfrage der Initiative „Wir sind Familie“ und des Instituts für neue soziale Antworten)
- [7] Beispiel SPD: Familie ist da, wo Kinder sind, sagt der Kanzler, Die Zeit 19/2002; Beispiel FDP: Dr. Silvana Koch-Mehrin, Vorsitzende der FDP im Europäischen Parlament; Nach dieser Definition wären Kindergärten, Schulen, Jugendfeuerwehren, Jugendgangs und Fußballvereine „Familie“ im Sinne der Definition. Man sieht, das ist eine Beliebigkeitsdefinition, welche die Hilflosigkeit der Politiker in familienpolitischen Fragen deutlich macht.
- [8] a b c d e Leitbilder, Idealvorstellungen und Ideologie: „Familie ist da, wo Kinder sind“, WDR am 9. Mai 2006
- [9] a b Daniela Raab (CSU), in: Deutscher Bundestag, Stenografischer Bericht, 4. Sitzung, Plenarprotokoll 17/4, 10. November 2009, Seite 234f.; vgl. Femokratie-Blog: Regierungserklärungen: Frauen zur Frauenpolitik
- [10] Charlotte Höhn: Bevölkerungsforschung und demographischer Wandel – zur politischen Würdigung der Demographie seit den 1970er Jahren, S. 78
- [11] Diesen Problemen und der Frage nach der politischen Beeinflussbarkeit der Geburtenentwicklung widmeten sich vom damaligen CDU-Generalsekretär Heiner Geisler und seinem Mitarbeiter Warnfried Dettling organisierte Expertentagungen. In seinem einführenden Beitrag zum Tagungsband nannte Dettling die Bevölkerungsentwicklung eines der „Schlüsselprobleme“ moderner Demokratien: „Wenn wir hier scheitern, werden Staat und Gesellschaft auch in anderen Bereichen weiter in die Krise treiben, nicht (nur) wegen einer dramatischen Bevölkerungsentwicklung, sondern wegen der Unfähigkeit von Politikern und Parteien, Parlamenten und Regierungen, auf die Herausforderungen der Zukunft aktiv- konstruktiv zu reagieren.“ Siehe: Warnfried Dettling: Schrumpfende Bevölkerung – wachsende Probleme? Zu diesem Band, S. 9-36, in: Warnfried Dettling (Hrsg.): Schrumpfende Bevölkerung – Wachsende Probleme? München 1978, S. 36
- [12] Albrecht Müller wörtlich: „Gerne vergessen werden auch eine Reihe weiterer positiver Konsequenzen niedriger Bevölkerungsziffern: Die Energie- und Wasserversorgung wird erleichtert, selbst Verkehrsprobleme werden tendenziell entschärft, für eine wachsende Freizeit bleibt mehr Raum, die Umweltbelastung wird weniger drückend, die Schüler-Lehrer-Relation kann gesenkt werden, usw.“ Zu dem befürchteten Mangel an Arbeitskräften nach 2010 meinte Müller: „Es erscheint paradox, wenn einerseits über die so genannten Freisetzungseffekte der zunehmenden Rationalisierung geklagt wird und andererseits in bevölkerungspolitischen Diskussionen nach zukünftigen Arbeitskräften gerufen wird.“ Siehe ebenda, S. 81. Zu den vermeintlichen Entlastungen der öffentlichen Haushalte durch den Geburtenrückgang: Vgl.: Baldur Wagner: Vom Generationenvertrag zum Generationenkonflikt? S. 116-123, in: Warnfried Dettling (Hrsg.): Schrumpfende Bevölkerung, op. cit. S. 118
- [13] „Rückblende: Als die CDU sich noch Sorgen machte um die Zukunft“, iDAF: Nachricht der Wochen 47/2009
- [14] CSU-Vorstand einigt sich auf Frauenquote in oberen Gremien, Passauer Neue Presse am 5. Oktober 2010
- [15] Liberale Frauen vermissen Gleichberechtigung in FDP, Lausitzer Rundschau am 6. Februar 2010
- [16] Frauen in der Politik: Im Interview mit Koch-Mehrin (3:20 Min.), The European am 15. Juni 2010;
Beschluss des FDP-Bundesvorstands – Neue Chancen für Frauen – Potenziale erschließen, Fairness erreichen, Pressemitteilung vom 8. Februar 2011;
Kaum erwägt der FDP-Vorstand eine Frauenquote von 30%, fordern die Frauen 40%: Quotendiskussion bei den Liberalen. FDP will sich mit Frauen retten., TAZ am 9. Februar 2011 - [17] Konflikt ums Sorgerecht ohne Trauschein: Grüne streiten für Väterrechte, TAZ am 6. Dezember 2008
- [18] Interview in der BUNTE (9/2007), zitiert im Cornelia-Pieper-Blog: So geht’s nicht weiter mit den Männern!, 22. Februar 2007
- [19] a b c Burka „massiver Angriff auf die Rechte der Frau“: Koch-Mehrin will europaweites Burka-Verbot, RP-Online am 1. Mai 2010
- [20] Jan Fleischhauer: Warum Grün nicht das neue Gelb ist, Spiegel vom 17. Januar 2011
- [21] a b Gastbeitrag zur Hartz-IV-Debatte: Darum geht es der FDP, FAZ am 18. Februar 2010
- [22] Streit über Hartz IV: „Nicht in solche Debatten verbeißen“, FAZ am 13. Februar 2010
- [23] Die väterfreundliche und die väterfeindliche Seite der FDP, MANNdat am 3. Juni 2021
- [24] Weltfrauentag: Liberalismus ist Feminismus, Friedrich-Naumann-Stiftung – Für die Freiheit im Juli 2021
- [25] Junge Liberale Niedersachsen veröffentlichen Vorstoß zum Liberalen Feminismus, Junge Liberale Niedersachsen am 25. Januar 2021
- [26] Grundlagenprogramm Liberaler Feminismus, JuLis im Januar 2021, Seiten 5 und 47
- [27] Gerhard Amendt: Gastkommentar: Die SPD und die Menschlichkeit, Welt am 6. November 2007;
„Hamburger Programm der SPD vom 28. Oktober 2007“ (S. 41 unten) ;
„Parteitag der SPD in Nürnberg“, 25.-29. August 1986 (Grundsatzprogramm der SPD – Entwurf der Programmkommission, Inge Wettig-Danielmeier, stellvertretende Vorsitzende der Programmkommission) - [28] „Hamburger Programm der SPD vom 28. Oktober 2007“ (Abschnitt 3.4 Die Gleichstellung der Geschlechter, S. 40 mitte)
- [29] Beispielsweise SP-Frau Pascale Bruderer: „Der Grundgedanke ist dabei jedoch nicht die Gleichberechtigung […], sondern die Gleichstellung, die eben auch positive Diskriminierungen ausdrücklich beinhaltet, wie das sowohl die UN-Frauenrechtskonvention, als auch das Gesetz über die Gleichstellung im Erwerbsleben explizit vorsehen.“ SP-Frauen: Gegen Gleichberechtigung
- [30] Ulla Schmidt während eines Wahlkampfs anlässlich einer Veranstaltung des Vereins „Väteraufbruch für Kinder“ in Wuppertal, zitiert in: Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr, Novo-Magazin 50/51
- [31] Gerhard Schröder anlässlich der Vereidigung des Bundeskabinetts im Oktober 1998
- [32] Rote Männer: Das Rote-Männer-Manifest, Sommer 2001
- [33] a b Rote Männer: RoteMännerInfo – Intro
- [34] Rote Männer: RoteMännerInfo 89, 8. September 2005
- [35] Lothar Reinhard, Gründungsmitglied der Grünen, zum heutigen Zustand seiner Partei These: Die offene Männerdiskriminierung bzw. die übersteigerte Frauenförderei bei der Partei Bündnis 90/Grüne ist grundgesetzwidrig und demokratiezerstörend.
- [36] a b Das Frauenstatut von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
- [37] WGvdL-Forum: Das Arierstatut (Das Frauenstatut von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, wobei die Begriffe Frauen durch Arier, Männer durch Juden und Geschlecht durch Rasse ersetzt wurden.)
- [38] Mitgliederversammlung der GRÜNE JUGEND Niedersachsen beschließt die Überwindung von Nationen, Grüne Jugend Niedersachsen am 17. April 2011
- [39] Volker Beck, in: „Und was meinen Männer dazu?“, S. 2
- [40] Bundesvorstand der GRÜNEN JUGEND: Ja, wir wollen – die Ehe abschaffen!, 31. Juli 2011
- [41] Wiki der Grünen Jugend: Die grüne Frauenquote
- [42] Dschinblog: Der Aufstand gegen die Väter
- [43] Wörterbuch von basisreligion.de: Nützliche Idioten
- [44] Erklärung des Parteivorstandes zur Frauen- und Gleichstellungspolitik, Beschluss des Parteivorstandes vom 25. Februar 2008
- [45] Katja Kipping, in: Deutscher Bundestag, Stenografischer Bericht, 4. Sitzung, Plenarprotokoll 17/4, 10. November 2009, Seite 196f.; vgl. Femokratie-Blog: Regierungserklärungen: Frauen zur Frauenpolitik
- [46] Es lohnt sich, zu den Themen Linke und Feminismus die Essays der Journalistin und Publizistin Bettina Röhl in ihrem Blog zu lesen: Die 68er, Die Gender Mainstreaming-Strategie, Sex-Mythen des Feminismus
- [47] Bürgerschaft: Männer entmachten, hh-heute am 23. Februar 2010
- [48] Die Position der Linken zu Ehe und Familie. Homosexuelle Lebensweisen genauso wichtig wie Familie aus Vater, Mutter und Kindern., 12. Oktober 2009
- [49] Piratenwiki: Queerpolitik
- [50] In Reminiszenz an diese Zeit verleiht die Partei Die Linke seit 2011 einen mit 3000 Euro dotierten Clara-Zetkin-Frauenpreis, „um herausragende Leistungen von Frauen in Gesellschaft und Politik zu würdigen“.
- [51] IG Antifeminismus: Es tut sich was, 26. Februar 2012
- [52] Nach Niederlage: Jacqueline Fehr will nicht mehr, 20Minuten am 26. Februar 2012
- [53] VeV – Wahlempfehlungen für die Parlamentswahlen 2011
- [54] Eckhard Nickig: Die Feminismus-Industrie: Machtmonopol nicht nur in Frauenfragen, ef-magazin vom 29. Januar 2010
- [55] WGvdL-Forum: Die politische Funktion des Feminismus für die Parteien, Lysan am 6. Mai 2011
- [56] Kommentar zum Scheidungsgesetz, FAZ vom 1. September 1984, zitiert in: Über das Ersticken der Freiheit – Der neue Klassenkampf der Bürokratie
- [57] Sexualerziehung: Für ein anderes Bild von Familie, FAZ am 20. Juli 2011
Ein Nachtrag als Kommentar:
Die Tatsache, dass ein Großteil der Bundestagsmitglieder der CDU/CSU im Juni 2017 für die „Ehe für alle“ gestimmt hat, unterstreicht eindrucksvoll, dass der Schutz der Familie auch in den Parteien CDU und CSU keine Priorität mehr hat und der grundgesetzliche Schutz von Ehe und Familie auch bei den C-Parteien zur Verhandlungsmasse verkommen ist.
Die „Alternative für Deutschland“ wurde erst im Februar 2013 gegründet, also lange nachdem DFuiZ erstellt wurde. Wohlwollend lässt sich nur feststellen, dass diese Partei beim Thema Familienzerstörung noch nicht negativ aufgefallen ist. Die Partei ist allerdings sehr weit davon entfernt, eine „Alternative“ in der Familienpolitik zu sein. Insofern ist diesem Kapitel nichts hinzuzufügen.