Der phänomenale Ruf der Wissenschaften gründet auf den Erfolgen der Naturwissenschaftler seit Isaac Newton. Dieser droht durch die rasante technische Entwicklung und explosionsartige Zunahme des Wissens allerdings selbst zu einem Problem zu werden: Jedes wissenschaftliche Buch ist quasi mit seinem Erscheinen bereits überholt.
Es ist eine oft zitierte Tatsache, dass wissenschaftliche Entwicklungen weit häufiger von den Weltanschauungen und persönlichen Vorlieben der Wissenschaftler abhängen, als dies der Anspruch der Exaktheit, den Akademiker oft für sich beanspruchen, zulassen sollte.
Die Wissenschaften drohen vom Zeitgeist vereinnahmt zu werden: Wissenschaft ist, heute zu sagen, Cola sei schädlich, und morgen, sie sei gesund. Die Heerscharen von Wissenschaftlern wollen ja auch beschäftigt werden, bzw. ihre Forschungsvorhaben finanziert haben. Damit verlieren sie die Unabhängigkeit, die sie auszeichnete, und geraten in Abhängigkeit eines Lobbyismus, was ihrer Objektivität abträglich ist.
Zu Newtons Zeiten standen die Wissenschaften für Aufklärung und kritischer Distanz zur Kirche, die damals führend in der Meinungsbildung war. Heute drohen die Wissenschaften wieder von den meinungsbildenden Kräften vereinnahmt zu werden, denn es ist üblich geworden, mit Auftragswissenschaftler den eigenen wirtschaftlichen, politischen und ideologischen Interessen eine wissenschaftliche Legitimation zu geben.[1]
Es gibt heute keine Politiker mehr, die ihre politische Agenda vorstellen ohne sie mit dem Zitieren irgendwelcher Studien zu untermauern. Die Wissenschaften drohen also, zum Büttel irgendwelcher Interessengruppen zu werden.
3.4.3.1. Die Theologie
Schon bei Aristoteles war die Philosophie als „erste Wissenschaft“. Eine frühe dokumentierte Form eines organisierten wissenschaftlichen Lehrbetriebs findet sich im antiken Griechenland mit der Platonischen Akademie, die (mit Unterbrechungen) bis in die Spätantike Bestand hatte. Im 5. Jahrhundert entstehen in Europa die ersten Klosterschulen, die zunächst nur die Bildung von Klostergeistlichen zum Ziel hatten, später aber auch für Laien erweitert wurden. Der Unterricht umfasste die sieben Freien Künste sowie als theologische Lehrkursus das Bibelstudium und die Erlernung kirchlicher Ordnungen und Regeln. Die sieben freien Künste umfassten das Trivium (Grammatik, Rhetorik und Dialektik) und das Quadrivium (Musik, Arithmetik, Geometrie und Astronomie). Sie bildeten den Lehrstoff für die später entstehenden Bildungsstätten und waren somit eine Vorstufe zur mittelalterlichen Universität. Die ersten Universitäten schlossen sich im 8. und 9. Jahrhundert an die alten Kloster- und Domschulen an. Die Spitzenbildung ging ab dem 13. Jahrhundert an die Universitäten über. Die Entstehung der Naturwissenschaften stellt einen Emanzipierungsprozess vom Bildungsmonopol der Kirche dar, für die die Theologie die „erste Wissenschaft“ war.[2]
3.4.3.2. Die Naturwissenschaften
Auf den Erfolgen der Naturwissenschaftler seit Isaac Newton beruht der phänomenale Ruf der Wissenschaften. In der Folge haben die Wissenschaftler in Bezug auf Vertrauen und Glaubwürdigkeit die Theologen abgelöst. Newton wurde noch als Philosoph bezeichnet, weil seine Zeit zwischen natürlicher Theologie, Naturwissenschaften und Philosophie noch nicht scharf getrennte. Die Erfolge der Naturwissenschaften sind unbestreitbar, hier geht es im Folgenden aber darum, wie mit diesem Vertrauen aber in zunehmendem Maße Schindluder getrieben wird. Die Kombination von Weißkittel und (pseudo)wissenschaftlichem Getue verfehlt seine Wirkung auf Menschen nicht, was nicht erst seit dem Milgram-Experiment bekannt ist.[3]
3.4.3.3. Die Rechtswissenschaft
Die Frage, was Recht ist, wurde über die Jahrhunderte immer wieder unterschiedlich beantwortet. Anfangs wurde Recht gleichgesetzt mit den herrschenden Moralvorstellungen (vgl. auch Naturrecht). Später dominierte die Vorstellung, als Recht könne nur eine Regel verstanden werden, die von einer Körperschaft oder Person (i. d. R. dem „Herrscher“) erlassen wurde, die auch die Autorität zu ihrem Erlass und zur Durchsetzung hatte (Rechtspositivismus). Die historische Rechtsschule betonte demgegenüber zu Anfang des 19. Jahrhunderts wieder die gesellschaftliche und geschichtliche Verankerung des Rechts. Aus diesen und anderen Vorstellungen haben sich die heute üblichen Rechtssysteme entwickelt.
Das kodifizierte Recht hat sich im Wesentlichen aus dem römischen Recht entwickelt. So war es Kaiser Justinian, der als erster das römische Recht im Corpus Iuris Civilis zusammenstellte und damit zugleich im gesamten römischen Reich vereinheitlichte. Im französischsprachigen Raum, den ehemaligen französischen Kolonien und weiteren Ländern verbreitet ist die von Napoleon überarbeitete, und im Code Civil neu kodifizierte, Version. Daneben steht die deutsche Rechtstradition, die auf dem Boden des gemeinen Rechts in der Kodifikation des Bürgerlichen Gesetzbuchs Ausdruck gefunden hat und ebenfalls über Deutschland hinaus ausstrahlt.
Im Gegensatz dazu steht die Entwicklung der englischen Rechtstradition des Common Law. Das Recht ist hier im Grundsatz nicht kodifiziert, sondern wird von der Rechtsprechung auf Grund von Präjudizien weiterentwickelt. Dieses Rechtssystem wurde auch in den USA und anderen ehemaligen britischen Kolonien übernommen und weiterentwickelt.[4]
Hexenprozesse, Exesse der frühen Juristen
Eine besondere Rolle spielten die Hexenverfolgungen in Europa und der Hexenhammer. Den Prozessen im Heiligen Römischen Reich lag die peinliche Halsgerichtsordnung Karls V. zugrunde. Gegenüber der mittelalterlichen Rechtspraxis bedeutete dies einen Fortschritt, da die Anwendung der Folter streng reglementiert war und auf Gottesurteile verzichtet wurde. Der Beweis der Schuld galt nur bei einem Geständnis des Angeklagten als geführt, welches ohne Folter wiederholt werden musste.[5] Mittelalterliches Recht war mündlich überliefertes Gewohnheitsrecht. Alter, Bewährung und Verständlichkeit kennzeichneten es. Systematische Geschlossenheit, begriffliche Klarheit und logische Stringenz waren nicht vorhanden. Noch im 13. Jahrhundert wurde die Rechtsprechung durch Laien gepflegt. Territorien, Städte und Dörfer hatten verschiedene Gerichte und Instanzen. Zudem gab es Unterschiede bezüglich der Stände. Eike von Repgow zeichnete das überlieferte Recht und das Gewohnheitsrecht in deutscher Sprache auf und schuf mit dem Sachsenspiegel das bedeutendste Rechtsbuch des Mittelalters. Vorher waren Rechtskenntnisse allgemein verbreitet, aber nicht aufgezeichnet. Zwar war der Sachsenspiegel kein Gesetz. Sein Autor hatte mit der schriftlichen Fixierung bestehenden Gewohnheitsrechts nicht die Absicht neues Recht zu schaffen, aber gerade aus dem Traditionalismus des Spiegelns von überliefertem Recht und Gewohnheitsrecht erlangte das Rechtsbuch eine Autorität, das dem eines offiziellen Gesetzbuchs nahe kam.[6] Mit dieser schriftlichen Fixierung war der Grundstein gelegt für eine Weiterentwicklung des Rechts an den Universitäten, die 1532 in die Constitutio Criminalis Carolina mündete. Anklage, Inhaftierung, Verhör und Beweisführung wurden entwickelt.[7] Die Hexenverfolgungen waren nicht nur getrieben durch Aberglaube, Habgier, Neid, Missgunst und religiös motivierter Wahn, sondern in erheblichem Maße auch durch die neu ausgebildeten Juristen, die Betätigungsfelder suchten. Insofern unterscheiden sich die Juristen des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit nicht wesentlich von ihren Berufskollegen der Gegenwart. Ohne die peniblen Juristen und Bürokraten wäre die Hexenverfolgung nicht über unorganisierte und spontane Lynchjustiz hinausgekommen.
Ohne Juristen, Frauenhaus und HelferInnenindustrie würden wohl auch die meisten Familienauseinandersetzungen nicht über einen Zickenkrieg hinauskommen. Zu Unrecht wird hinter dem Hexenwahn religiöser Eifer oder Fanatismus vermutet. Triebfeder war vielmehr der Aberglaube des Volkes, der durch Juristen und Bürokraten mit kafkaesker Präzision in den Verfolgungswahn kanalisiert und verdichtet wurde. Heute ist es der Aberglaube an die Benachteiligung der Frau durch die Gesellschaft beziehungsweise an die Unterdrückung der Frau durch den Mann, der von Juristen und feministischen Gleichstellungsbürokraten in die Auflösung der bürgerlichen Ehe und Familienzerstörung umgesetzt wird und in einem Genderwahn gipfelt.
Es gibt weitreichende Parallelen zwischen den Hexenprozessen damals und Familienverfahren in heutiger Zeit. Der wirtschaftliche Aspekt erweist sich hier wie da als ein konstitutives Element bei der Durchführung der Prozesse. Hexenprozesse waren durchaus teuer, unter anderem, weil eine Vielzahl von Verfahrensbeteiligten zu bezahlen waren. Nicht selten ließ man einen Beschuldigten so lange leben, wie man sich an ihm finanziell schadlos halten konnte. Auch heute berichten Väter davon, dass sie mit Unterhaltsklagen, Umgangsverfahren, Vergewaltigungs- und Missbrauchsprozessen überzogen werden, bis bei ihnen finanziell nichts mehr zu holen ist. Detlef Bräunig, Betreiber des Blogs Leutnant Dino, wird nur deshalb in Ruhe gelassen, weil bei ihm nichts zu holen ist. Auch früher endete mancherorts die Hexenverfolgung infolge der finanziellen Erschöpfung der Dorfgemeinschaften. Die mit den Hexenprozessen beauftragten Ausschüsse wurden vornehmlich „als Instrument im innerdörflichen Machtkampf“ benutzt. Sie übten vielerorts ein regelrechtes Terrorregime aus, während der größte Teil ihrer „Arbeit“ darin bestand, auf Kosten der Angeklagten Gelage in Wirtshäusern abzuhalten.[8] Heute werden Familienverfahren zumeist „als Instrument im innerfamiliären Machtkampf“ benutzt. Die afrikanische Asylbetrügerin sollte es sich auf Detlef Bräunigs Kosten gutgehen lassen im Wohlstandsland Germany. Aber auch Richter, Rechtsanwälte, Gutachter, Gerichtsboten und Notare wollen an der Familienzerstörung mitverdienen. Das war im Mittelalter nicht anders:
„Private Klagekonsortien, als Formalkläger im Auftrag der Gemeinde, sammelten Ausschüsse und Monopole Belastungsmaterial gegen verdächtigte Personen, reichten die Klageschriften bei den zuständigen Gerichten ein und dienten darüber hinaus auch als Gerichtsboten und Wachpersonal. Ihr Einfluß auf den Gang der Verfahren war groß, jedoch war der Erfolg immer abhängig von der Bereitschaft der lokalen Obrigkeit, der Hochgerichtsherren und der jeweiligen Amtleute, den herrschaftlichen Justizapparat in Gang zu setzen. Dabei bleibt oftmals im Dunkeln, ob sich Amtleute und Hochgerichtsherren den gemeindlichen Verfolgungswünschen gegenüber aus tatsächlicher Hexenangst, aus Herrschaftsschwäche oder aus reinem Opportunismus und Eigeninteresse so willfährig zeigten. Wie einige Beispiele beweisen, scheiterten private Klagekonsortien immer dann, wenn ihnen obrigkeitlicher Widerstand entgegengestellt wurde.“ [8]
Auch heute wäre die Familienzerstörung nicht in dem Umfang möglich, wenn es staatlichen Widerstand gäbe, der sich auf die Schutzpflicht aus Art. 3 Abs. 1 Grundgesetz beruft. Aber diesen Widerstand gibt es nicht, weil Jugendämter und Familiengerichte feministisch unterwandert sind und der Staatsfeminismus längst zur Staatsräson geworden ist. Die privaten Klagekonsortien mit ihrem Eigeninteresse machen klar, dass Begriffe wie „Hexenverfolgung von unten“ nicht undifferenziert verwendet werden sollten, da sich dahinter auch durchaus die Interessen einer bestimmten Schicht entdecken lassen können, deren Vertreter oft genug als Rädelsführer einer scheinbar spontanen Aktion agierten. „Hexenverfolgung von unten“ konnte zudem nie gelingen, wenn die Obrigkeit nicht mitzog.[9] Deshalb ist auch heute zu hinterfragen, wenn mit Platitüden „Niemand wird zur Scheidung gezwungen!“ den Betroffenen die individuelle Schuld für die Familienzerstörung untergeschoben wird. Auch in der heutigen Zeit ist nach den Rädelsführern und Aufwiegelrn zu fragen. Dabei war die Diffamierung von Ehe und Familie als „patriarchale Unterdrückungsinstrumente“ des Mannes zur Unterjochung der Frau, die zur Familienrechtsreform von 1976 führte, nur der erste Schritt. Doch schon bald genügte das nicht mehr und die Kampfzone wurde erweitert.
Missbrauchsprozesse, Exesse der heutigen Juristen
Die Gepflogenheit, überall Kindesmissbrauch zu wittern, ihn mit großer Entschlossenheit aufzudecken und das Aufgedeckte strafrechtlich zu verfolgen, wurde in den achtziger Jahren in den Vereinigten Staaten zu einer regelrechten Zwangsvorstellung und schwappte bald nach Europa herüber. In Großbritannien kam es 1987 unter anderem zum so genannten Cleveland-Fall, bei dem eine Kinderärztin durch Analuntersuchungen bei Kindern binnen kürzester Zeit 121 vermeintliche Missbrauchsfälle aufdeckte. Vermeintlich geschädigte Kinder wurden von ihren Eltern getrennt und ihnen weggenommen.
Die wahnhafte Fixierung auf den sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen erfasste in den neunziger Jahren die gesamte Gesellschaft auch in Deutschland, hielt Einzug in Familien, spielte bei Scheidungsverfahren eine immer größere Rolle und fand ihren Weg zu Kinderärzten, in Schulen, in die Jugendämter, in die psychiatrischen Stationen, die Untersuchungszimmer der Gerichtspsychologen und die Büros sonst so sachlicher Staatsanwälte und Richter. Was als erhöhte Aufmerksamkeit grundsätzlich umsichtig handelnder Ärzte und Behörden begrüßenswert gewesen wäre, wuchs sich rasch zu einer irrealen Konfusion aus, die auch jene Instanzen erfasste, deren vernunftgesteuertes Verhalten die Rechtssicherheit garantiert. Deshalb geht die Bedeutung des Falles Amelie weit hinaus über die tragische Biographie eines einzelnen Mädchens und seiner beiden Opfer.
„Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass diese Vorgehensweise bei Kindern massiv suggestive Wirkung hat und zur Entstehung von Pseudoerinnerungen führen kann.“ Das schreibt der Berliner Psychologieprofessor Max Steller, der selbst als Gutachter in den Wormser Prozessen zur Aufklärung der kollektiven Verwirrung beigetragen hat, in einem Aufsatz unter dem englischen Titel A doctor starts a bitter battle. Dort heißt es weiter: „Am Beginn der Suggestion besteht wahrscheinlich eine Verunsicherung der Kinder, zu deren Bewältigung die eigenen Erinnerungen zunehmend durch die suggerierten ersetzt werden. Diese Verunsicherung ist natürlich besonders ausgeprägt, wenn das entsprechende Kind ohnehin emotionale Probleme hat, was ohne Zweifel gegeben ist, wenn es von seinen Eltern getrennt und fremd untergebracht wurde.“
Der Druck, der auf den Kindern laste, fährt Steller fort, führe zu den unglaublichsten, fantastischsten und absurdesten Schilderungen sexueller Übergriffe. Doch kein Ermittler habe sich damals von der Abstrusität der kindlichen Behauptungen beeindrucken oder ins Grübeln bringen lassen: „Weder die professionelle Aufdeckerin oder der primäre Glaubwürdigkeitsgutachter noch die Staatsanwaltschaft Mainz wurden durch solche Schilderungen unsicher. Vielmehr lieferten sie pseudopsychologische Erklärungen für die irrealen Darstellungen der Kinder.“
Feministische Beratungsstellen für sexuell missbrauchte Kinder und Frauen schießen Anfang der neunziger Jahre aus dem Boden. Sie tragen bedeutungsschwangere Namen: Zartbitter, Wildwasser, Allerleirauh, Hautnah, Zerrspiegel, Schattenriss, Alraune, Belladonna, Kobra oder Trotz allem. Psychologinnen arbeiten mit fragwürdigen „anatomisch korrekten Puppen“, an deren ausgeprägten Geschlechtsteilen Kinder das Unaussprechliche bedeuten sollen. Mitarbeiterinnen aus Jugendämtern, aus Psychiatrie- und Sozialstationen bilden sich bei so genannten Aufdeckerinnen fort, um den Familien ihr vermutetes Geheimnis zu entreißen, wenn nötig mit Hilfe der Justiz.[10][11]
Juristen als Totengräber der Familie
Das Hexenbild des späten Mittelalters sowie das der frühen Neuzeit war eine Konstruktion von Intellektuellen, die volkstümliche Zaubereitraditionen und -merkmale mit der Lehre vom Teufelspakt verband und zusammen mit den Straftatbeständen der Apostasie und der Häresie als „Superverbrechen“ verfolgte.[12] Hexenprozesse waren keine notwendige Folge eines magischen Weltbildes, erst als einzelne Aspekte des Magieglaubens in das Strafrecht der frühmodernen Staaten übertragen wurden, kam es zur massenhaften Verfolgung.[13]
Das Männerbild des feministischen Zeitalters ist ebenfalls eine Konstruktion, welche mit der Lehre vom Mann als Unterdrücker der Frau, Vergewaltiger, Kinderschänder und Gewalttäter zu einem „Superverbrecher“ aufbaut, den es nach Parteistrategie der SPD zu überwinden gilt. Durch die Übertragung einzelner Aspekte des Matriarchatsglaubens[14] in das Strafrecht westlicher Staaten kommt es zur Kriminalisierung und Rechtlosstellung des Mannes. Wie in der Zeit der Hexenverfolgung spielen Juristen wieder eine herausragende Rolle in Gesetzgebung und Justiz.
Haben sich die Juristen bei den Hexenverfolgungen mit dem Klerus verbündet, so tun sie in der Gegenwart vergleichbares zusammen mit Feministinnen und selbst ernannten Kinderschützern. Somit gehören Juristen zu den übelsten Totengräber der Familie, weil sie die Autonomie und Handlungsfähigkeit der Familie zerstören, indem sie sie öffentlichem Recht, d. h. staatlicher Justiz, unterwerfen, siehe auch Verrechtlichung der Familie.
3.4.3.4. Die Wirtschaftswissenschaft
In der Wirtschaftswissenschaft wird auch mehr geglaubt als gewusst, wie die Finanzkrise von 2008 offenlegte. Der Rat der Wirtschaftsweisen ist nichts anderes als eine säkular verbrämte Aufführung des Orakels von Delphi.
3.4.3.5. Die Sozialwissenschaften
Der Verfolgungswahn macht allerdings nicht bei Kindern halt, besonders Frauen wurden falsche Erinnerungen induziert, mit fragwürdigen Psychopraktiken werden ihnen Vergewaltigungen im Kindesalter eingeredet[15], was natürlich wiederum zu Anklagen und Verurteilungen seitens der Juristen führte.
Gerade Sozialwissenschaftlern wird nachgesagt, dass sie immer gerade die Ostereier finden, die sie selbst versteckt haben. Heute wird mit einer „Studie“ gewunken, wie weiland der Prediger mit der Bibel auf seiner Kanzel, um damit die Richtigkeit seiner Exegese zu suggerieren. So wird heute Politik gemacht. Wer seine politische Agenda platzieren will, der gibt zuvor entsprechende Studien in Auftrag. Wer Männer als (Gewalt)Täter diffamieren möchte und Frauen besonderen Schutz und Förderung des Staates angedeihen lassen will, der gebe nur genügend Studien in Auftrag zum Thema „Häusliche Gewalt, begangen von Männern an Frauen und Kindern“ in Auftrag und schon ist die öffentliche Finanzierung von Frauenhäusern gesichert[16] und die Familie als ein für Frauen und Kinder gefährlicher Ort diskreditiert.[17] Studien in Auftrag der Atomlobby und Atomgegner laufen nach demselben Muster ab. Was die Beteiligten dabei nicht zu geben können und vielleicht auch gar nicht sehen, ist, dass sie damit die Wissenschaft auf die Ebene der Theologie wieder zurückführen. Politiker glauben dem Bekenntnis (= Studie), das sie selbst in Auftrag gegeben haben und die Bürger haben das nachzubeten.
Geistes- und Sozialwissenschaftler stehen immer vor dem Dilemma, was sie mit ihrer Ausbildung sinnvolles anfangen können, und so verfolgen nicht wenige das Ziel anderen zu imponieren, sich als besonders klug, intellektuell und wissenschaftlich zu zeigen. Das ist für sie wichtig, denn damit rechtfertigen sie die Existenz ihres gut und meist vom Staat bezahlten Berufsstandes.[18]
3.4.3.6. Die Gender Studies
Gender Studies ist eine interdisziplinäre kulturwissenschaftliche Forschungsrichtung, die heutzutage die Königsdisziplin darstellt wie ehedem die Theologie. Sie ist ein Paradebeispiel dafür, wie eine Ideologie zur Wissenschaft erhoben wird. Ähnlich dem Wissenschaftlichen Sozialismus (Kommunismus) dient die Gender Studies (Genderismus) nicht der Erforschung der Realität, sondern es werden die Realitäten an die Erfordernisse der Gender-Ideologie angepasst. Abweichungen der Realität von diesem Wunschbild werden mit einer fortdauernden Unterdrückung von Frauen und Homosexuellen durch das „heteronormative Patriarchat“ interpretiert.
Die Gender Studies entwickelten sich aus den Women’s Studies, die in den 1970er Jahren an einigen US-amerikanischen Universitäten entstanden. Die synonyme Verwendung der Bezeichnungen zeigt, dass es sich bei Gender Studies um Frauenforschung handelt, ergänzt durch Elemente der Queer Studies.[19] Die vom Ministerium für alle außer Männer gegebenen Projekte zu Gender Mainstreaming bestätigen diesen Befund.
Inzwischen gibt es rund 100 Lehrstühle für Gender Studies in deutschen Universitäten. Dazu werden andere Studiengänge mit Gender-Inhalten „angereichert“ in Vorlesungen, Kursen und Seminaren. Krakenartig durchwirkt Gender-Ideologie alle Wissenschaftsbereiche wie einst die Theologie. Je mehr Forschung und Lehre unter die Deutungshoheit von Feminismus und Genderismus geraten, desto schlechter ist es um die Freiheit von Forschung und Lehre bestellt. Die Universitäten, und damit unsere Eliten, drohen auf einen Stand vor der Aufklärung zurückzufallen.
Eine Kulturwissenschaftlerin beschreibt die Situation so:
„Ich erlebe seit zwanzig Jahren die Herrschaft der absurdesten Theorien, von denen bei Strafe des Verlusts akademischer Reputation praktisch nicht abgewichen werden kann. Von Denk- und Redefreiheit ist, was Geschlechterdifferenz betrifft, keine Rede. Zur Zeit herrscht an den Universitäten seit längerem schon der Butlerismus als allein akzeptierte Doktrin in Sachen "gender", eine Theorie, die von der vollständigen (!) Konstruiertheit von Geschlecht ausgeht. Dass das offenkundig absurd ist, weil es eben auch biologische Grundlagen gibt, spielt keinerlei Rolle. Es spielt auch keinerlei Rolle, dass diese Theorie auf die spezifische Weltsicht ihrer lesbischen Urheberin zugeschnitten ist, die ihr zwar herzlich gegönnt sei, aber mit der Realität des heterosexuellen "Rests" (vermutlich ca. 90 % der Bevölkerung) nicht das Geringste zu tun hat. Das terroristische und in seinen Konsequenzen menschenverachtende Gender Mainstreaming ist aber auch Ergebnis einer übergreifenden gesellschaftlichen Haltung (etabliert im Gefolge von 68), die in meint, in jedem Falle die Interessen von Minderheiten über die der Mehrheit stellen zu sollen. Gender Mainstreaming ist ein trauriges Beispiel für diese Tendenz zum Minderheitenterror.“ [20]
„Genderisten rekrutieren sich fast ausschließlich aus Soziologen, Philosophen, Literaturwissenschaftlern. (…) Genderisten treiben sich ständig in Fächern herum, von denen sie eigentlich keine Ahnung haben, stellen hanebüchene Behauptungen auf, demonstrieren groteske Inkompetenz, und maßen sich noch an, Fachleuten sagen zu wollen, wie sie das Fach ändern müssten. Der Dunning-Kruger-Effekt in Reinkultur. Bei Lichte betrachtet ist Gender nur die Übertragung typisch feministischer Pöbelei in den Wissenschaftsbereich, der Versuch sich überall einzumischen und allen Vorschriften machen zu wollen.“ [21]
Es geht darum, systematisch „feministische Titelmühlen“ und „genderistische Karriereaufzüge“ zu bauen.[21] Um dies nicht zugefährden, hat Verfassungsrichterin Susanne Baer die Annahme einer Verfassungsbeschwerde abgelehnt, wo es um die Bewertung von Promotionen, um Prüfungsrecht und um Leistungsanforderungen, die an neutralen Bewertungsmaßstäben zu messen sind.[21] Eine erfolgreiche Verfassungsbeschwerde hätte entweder die Landesregierungen dazu verpflichtet, im Rahmen einer gesetzlichen Normierung festzulegen, was die Promotionsanforderungen sind, oder das Verfassungsgericht hätte das gleich selbst tun müssen. Es den Landesregierungen zu überlassen, konnte die Feministin Baer nicht riskieren, weil die mit Sicherheit das Ende feministischer Titelmühlen und Gleichstellungsprogrammen bedeutet hätte. Wenn sie es aber selbst hätte festlegen wollen, hätte sie Farbe bekennen müssen, was sie eigentlich will: Gleiche Anforderungen für alle oder Gratis-Promotionen und Gratis-Professuren für Frauen. Aus ihrem bisherigen Werdegang ist klar, dass Susanne Baer gerade diese Null-Anforderungen für Frauen will: Keine Qualität, keine Wissenschaft, nichts lernen müssen, keine Anforderungen, keine Nutzenanalyse, sondern pauschal alles als gleich gut zu bewerten, egal was es ist. Das ist ihr erklärtes Ziel.[21] Hadmut Danisch beschreibt unter „Frauenquote in der Informatik“ anschaulich, was das in der Praxis bedeutet. So stellt er beispielsweise eine Doktorantin vor, die in IT-Sicherheit promovierte und erst versuchte, sich bei (männlichen) Kollegen ihre Inhalte zusammenzuschnorren und der man dann bei der Vorstellung der Dissertation anmerkte, dass sie nicht ansatzweise das Problem verstanden hatte, das sie gelöst haben wollte. Sie dachte, Kryptografie ist, wenn sich zwei abwechselnd nette Botschaften schicken, dabei lieb zueinander sind und sich so an die Regeln halten, dass man eigentlich gar kein Sicherheitsprotokoll braucht. Als sei das eine Art Gesellschaftstanz. Auf die Idee, dass es sich in der IT-Sicherheit darum geht, irgendwelche Angriffe abzuwehren, war sie gar erst nicht gekommen. Trotzdem wurde ihre „Promotion“ mit Auszeichnung bewertet und sie ging damit – über gute Beziehungen des Instituts – an das IBM T. J. Watson Research Center und entwickelte die Sicherheitsfunktionen für Unternehmensanwendungen von IBM. Und da wundert man sich noch, warum Unternehmen im „Cyber War“ ihre Firmennetzwerke nicht gegen Spionage und Malware dicht bekommen.[21]
So zeigt sich, wie unter der so genannten Gleichstellungspolitik an Männern und Frauen unterschiedliche Anforderungen gestellt werden. Männer müssen Hürden nehmen, entweder durch echte Leistung oder durch Betrug. Frauen müssen nicht betrügen, weil es für sie gar keine Hürde gibt, die sie überwinden müssten.[21] Und dass das so bleibt, dafür sorgen die Frauenbeauftragten an den Universitäten und Susanne Baer am Bundesverfassungsgericht.
3.4.3.7. Die Kunst/Kunsthistoriker/Kunstkritiker
Es gibt nicht nur unter den Geistes- und Sozialwissenschaftlern Wichtigtuer. In „Picassos süße Rache“ rechnet Ephraim Kishon wie schon in dem Vorgängerwerk „Picasso war kein Scharlatan“ mit der modernen Kunst ab. Werke von Joseph Beuys und Konsorten werden denen von Rembrand und Michelangelo gegenübergestellt, wobei der Vergleich wohl nicht zu Gunsten ersterer ausfällt. Das Buch ist gespickt mit Kritikerkommentaren über bestimmte Werke, welche man selbst betrachten kann, wodurch die Peinlichkeit der Kommentare sowie der Bilder voll zu Geltung kommt. Dadurch wird die Scharlertanerie dessen demaskiert, was Kishon als Kunstmafia bezeichnet.
„(…) Nach so vielen sarkastischen Seiten, kommt meine Behauptung vermutlich überraschend, daß ich eigentlich gar nichts gegen moderne Kunst habe. Ich plädiere nur dafür, die Schmier- und Schrott-Produktionen neu zu definieren. Wenn die geschätzten Handwerker dieser Branche zugäben, lediglich recht nette Muster für Tapeten, Vorhänge und Krawatten zu entwerfen, oder die Müllhaufen als Witz gemeint wären, dann könnten sie von mir aus ruhig so weitermachen. Leider gibt es aber einen Berufsstand, der dann seine Existenzberechtigung verlieren würde. Ich spreche natürlich von den Päpsten der modernen Kunst, den ehrenwerten Kritikern, die alles tun, damit die Sache nicht auffliegt. Keiner der Päpste würde jemals zugeben, daß seine Religion ein Irrglaube ist. So behaupten auch die Jungs der Moderne nach dem Beuys’schen Dogma steif und fest, daß alles und jedes auf der Welt Kunst sei. Außer dieses Buch, natürlich. Von mir aus kann also jeder schmieren und basteln, was er will, wenn nur der Bürgermeister dafür nicht in mein Portemonnaie greifen muß.“ [22]
3.4.3.8. Die Zukunft der Wissenschaften
Die Wissenschaften werden hier bei den Familienzerstörern aufgeführt, weil in den Universitäten die Gender-Ideologie als Wissenschaft verkauft wird und langsam, aber sicher alle Fachbereiche unterwandert (d. h. alle Studiengänge werden mit Gender-Inhalten angereichert). Es geht selbstverständlich nicht darum, verdiente Leistungen der Naturwissenschaften zu diskreditieren. Die Wissenschaften werden so als Trojanisches Pferd missbraucht, um die Familie zu zerstören. Der Rechtspositivismus, den wir der Rechtswissenschaft verdanken, sorgt für die nötige Betriebsblindheit der Justiz, denn die schaut nur auf gesetztes Recht, auch wenn es familienfeindlich ist und schaut nicht auf die Lebenswirklichkeit der Familien, die sie eigentlich vor sich selbst (der Justiz) schützen müsste.
Erfolg der Wissenschaften und rasante technische Entwicklung
Der Erfolg der Wissenschaften droht durch die rasante technische Entwicklung und explosionsartige Zunahme des Wissens selbst zu einem Problem zu werden: Jedes wissenschaftliche Buch ist quasi mit seinem Erscheinen bereits überholt.
Masse statt Klasse
Auch die Heerscharen von Wissenschaftlern sind nicht nur ein Segen, weil viele zweit- und drittklassige Wissenschaftler unter ihnen mit zweifelhaften Arbeiten, Studien und Ergebnissen das Wirken der exzellenten Wissenschaftler quasi unterlaufen können.
Die Berufung auf eine Professur ist eine Anerkennung der wissenschaftlichen Leistung. Sie soll nach Qualifikation vergeben werden, und nicht in Abhängigkeit vom Geschlecht, auch wenn dadurch die Statistik besser aussähe. Das hätten aber gerne Feministinnen, die eine Reform einfordern, die Entscheidungsstrukturen explizit dem Gleichstellungsgedanken verpflichten soll. Und so wird es zu mehr Masse als Klasse kommen, wenn es statt der wissenschaftlichen Leistung auf die „politische Korrektheit“ und das richtige (weibliche) Geschlecht ankäme.
„Die Fachhochschule Wiesbaden […] hat sich […] vorgenommen, in Zukunft mehr Professorinnen zu berufen, denn obgleich 41 Prozent ihrer Studierenden weiblichen Geschlechts sind, haben Frauen im professoralen Lehrpersonal immer noch Seltenheitswert (14 Prozent).“ [23]
14 Prozent (genauer 14,5) kennen wir von woanders her: Arne Hoffmann überliefert uns Ergebnisse einer Befragung unter Psychologiestudenten der Universität Bielefeld im Jahr 1998 mit dem Ziel, die Gründe für den „geringen“ Anteil der Professorinnen (14,5 Prozent bei über 60 Prozent weiblicher Studenten) an der Universität zu ermitteln. Die Ergebnisse ließen es nicht zu, an Diskriminierung auch nur zu denken. Unter 3 Prozent der Frauen fanden Forschung überhaupt attraktiv und nur 20 Prozent der Studentinnen gaben vor, sich vorstellen zu können, nach ihrem Diplom an der Universität zu bleiben. Das wären statistisch etwa 13 Prozent der gesamten Studentenschaft, und das stimmte mit dem damaligen Ist-Zustand von 14,5 Prozent weiblich besetzter Lehrstellen gut überein![24]
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Der Autor ist seit seiner Jugend ein großer Bewunderer von Marie Curie-Sklodowska, auch Lise Meitner und viele andere waren und sind exzellente Wissenschaftlerinnen. Doch lesen Sie selbst, was Frauen heutzutage auf den Universitäten lernen:
Frage: Ein Feld, wo du dich besonders engagierst, ist der Feminismus. Was kann der Feminismus in der Zukunft noch leisten? Sind nicht die wesentlichen Schlachten geschlagen und gewonnen? „Es gibt noch genug zu tun, denn sonst hätte man ja z. B. nicht so ein extremes Lohngefälle. Auch die Ungleichheit im Gesundheitsbereich, und das größte Gefälle überhaupt, das Armutsgefälle, ist zwischen Männern und Frauen noch sehr groß. Viele Frauen werden immer noch sexuell ausgebeutet. Solange es Geschlechter gibt, werden sie sich irgendwie miteinander auseinandersetzen müssen, solange Leute Kinder kriegen, muss man sich damit beschäftigen. Gleichzeitig ist es bei weitem nicht so, dass alle Frauen auf der Welt das gleiche machen können und genauso sicher leben können wie Männer.“ [25]
Wenn Frauen im Studium nichts weiter lernen als wie Papageien die Glaubenssätze des Feminismus nachzubeten und sich als Opfer zu inszenieren, dann ist es um die Wissenschaften schlecht bestellt. Das sind die Klageweiber, je besser die Stellung der Frauen, desto lauter klagen sie. Beate Kricheldorf bringt das treffend auf den Punkt:
„Es gibt wohl keine Menschengruppe auf der ganzen Welt, der es besser geht als europäischen oder amerikanischen Mittelschicht-Frauen. Sie haben vergleichsweise alles: Wohlstand, Sicherheit, Demokratie/Selbstbestimmung, Bildungschancen usw. Dass ausgerechnet diese Menschengruppe am lautesten ihre Benachteiligung bejammert und unentwegt nur Forderungen stellt, ist irgendwie bezeichnend.“ [26]
Zeitgeist statt wissenschaftlicher Neutralität
Die Wissenschaften drohen auch vom Zeitgeist vereinnahmt zu werden: Wissenschaft ist, heute zu sagen, Cola sei schädlich, und morgen, sie sei gesund. Damit verlieren sie auch an Glaubwürdigkeit.
Im Vergleich zu früheren Jahrhunderten gibt es heutzutage viel mehr Wissenschaftler. Die wollen allerdings auch beschäftigt werden, bzw. ihre Forschungsvorhaben finanziert haben. Damit verlieren sie die Unabhängigkeit, die sie auszeichnete, und geraten in Abhängigkeiten, die der Objektivität abträglich ist.
Politische Korrektheit statt wissenschaftlicher Methodik
Zu Newtons Zeiten standen die Wissenschaften für Aufklärung und kritischer Distanz zur Kirche, die damals in der Meinungsbildung beherrschend war. Heute drohen die Wissenschaften wieder von den meinungsbildenden Kräften vereinnahmt zu werden, denn es ist üblich geworden, mit Auftragswissenschaftler den eigenen wirtschaftlichen, politischen und ideologischen Interessen eine wissenschaftliche Legitimation zu geben. Die Abhängigkeit von potentiellen Auftraggebern macht die Wissenschaften anfällig für die „richtige Gesinnung“. Die Ideologiefreiheit war aber immer die Stärke der Wissenschaften. Wer aber zu kapitalismuskritisch ist, läuft Gefahr, von der Wirtschaft keine Aufträge zu bekommen. Und wer vom Bundesministerium für alle außer Männer Aufträge erwartet, der sollte den gewünschten Mainstream zu Feminismus, Genderismus und Gleichberechtigung beherrschen.
Arne Hoffmann schreibt zu diesem Aspekt: „Besonders bedenklich stimmt im Zusammenhang mit Frauen im akademischen Bereich, dass diese Studentinnen sich auf Frauenthemen konzentrieren – und wenig anderes. Eine Zusammenstellung der renommierten Harvard-Universität in den USA ergab, dass sich beispielsweise von 185 durch Frauen eingereichten Doktorarbeiten im Fach Literaturwissenschaft sage und schreibe 160 mit einer ideologisch ausgerichteten Themenstellung beschäftigten. Diese Einseitigkeit wird erfreulicherweise nicht von reaktionären Männern beklagt, sondern von kritischen Feministinnen […] Sie stellten auch fest, dass von den 160 männlichen Harvard-Studenten, die im Untersuchungszeitraum […] Doktorarbeiten verfassten, nicht eine einzige die Geschlechterdebatte ins Visier nahm.“ [27]
Es gibt heute kaum noch einen Politiker, der seine politische Agenda vorstellt ohne sie mit dem Zitieren irgendwelcher Studien zu untermauern. Die Wissenschaften drohen so zu Büttel von Interessengruppen zu werden. Es stimmt doch nachdenklich, wenn bei Klima- oder Atompolitik (und auf anderen Feldern) die jeweiligen politischen Lager ihre Positionen mit wissenschaftlichen Studien und Expertisen untermauern können. Glaubwürdigkeit verbreitet das jedenfalls nicht.
[7] Günther Jerouscheck: „Die Hexenverfolgung als Problem der Rechtsgeschichte. Anmerkungen zu neueren Veröffentlichungen aus dem Bereich der Hexenforschung“ [Forschungsbericht], in: Zeitschrift für Neuere Rechtsgeschichte (ZNR) 15, 1993, S. 202
[17] „Nicht im dunklen Park oder auf der einsamen Straße laufen Frauen die größte Gefahr, Opfer von Gewalt zu werden, sondern im eigenen Zuhause. Wer Frauenhäuser abschaffen will, verweigert Tausenden Frauen das dringend notwendige Asyl vor gewalttätigen Partnern.“, Das Zuhause, ein gefährlicher Ort für Frauen, Die Welt am 30. Juli 2009
[19]Queer Studies entwickelte sich seit Ende der 1980er Jahre in den USA aus den Gay and Lesbian Studies, weitete aber deren eingeschränkte Perspektive auf Homosexualität auf alle Arten von Sexualität und sexuellem Begehren aus. Die Queer-Theorie geht davon aus, dass geschlechtliche und sexuelle Identität nicht „naturgegeben“ sind, sondern erst in sozialen und kulturellen Prozessen konstruiert werden. Das bedeutet im Klartext, dass die Heterosexualität nicht etwa die natürliche Sexualpräferenz des Menschen ist, sondern (nur noch) eine Sexualpräferenz unter (beliebig) vielen anderen. Diese sind neben Homosexualität unter anderem Bisexualität, Transsexualität und auch BDSM. Da die Queer-Theorie die Existenz einer „natürlichen“ Sexualität ablehnt, ist eine Abgrenzung von Sodomie oder auch Pädophilie als „widernatürlichen“ nicht wirklich möglich. Hier schlägt auch wieder das Neusprech durch, das die Verwendung des Begriffs Sodomie für ungut erklärt und stattdessen den Begriff Zoophilie verlangt. Sexuelle Neigungen zu Kindern (Pädophilie) können aber nicht wirklich als moralisch verwerflich gewertet werden, weil die Queer-Theorie diese Wertungen ja als „soziale und kulturelle Konstruktion“ ablehnt. Diese Untiefen der „Schönen neuen Wissenschaft“ müssen aber vor der Öffentlichkeit (noch) verborgen gehalten werden. Sie ist aber schon in staatlichen Behörden Realität, wie Gabriele Kuby in ihrem Artikel „Auf dem Weg zum neuen Menschen“ (veröffentlicht in der Junge Freiheit am 29. Juni 2007, siehe auch „Verstaatlichung der Erziehung“, Fe-Medien 2007, ISBN 3-939684-09-0, S. 48) darlegte und damit einige öffentliche Aufmerksamkeit erlangte. Sie wies nach, dass die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in ihrem „Ratgeber für Eltern zur kindlichen Sexualerziehung vom 1. bis zum 3. Lebensjahr“ zu Handlungen am Kind auffordern, die der Pädophilie zumindest sehr nahe kommen.
[21]Hadmut Danisch: „Frauenquote. Wie die Gender-Ideologie Politik, Wissenschaft, Recht und Verfassung unterwandert.“, CreateSpace 2012, ISBN 1-4782-1331-0, a) S. 188, b) S. 477f., c) S. 470-480, d) S. 474f., e), S. 359-361, f), S. 358
3.4.3. Die Wissenschaften
Der phänomenale Ruf der Wissenschaften gründet auf den Erfolgen der Naturwissenschaftler seit Isaac Newton. Dieser droht durch die rasante technische Entwicklung und explosionsartige Zunahme des Wissens allerdings selbst zu einem Problem zu werden: Jedes wissenschaftliche Buch ist quasi mit seinem Erscheinen bereits überholt.
Es ist eine oft zitierte Tatsache, dass wissenschaftliche Entwicklungen weit häufiger von den Weltanschauungen und persönlichen Vorlieben der Wissenschaftler abhängen, als dies der Anspruch der Exaktheit, den Akademiker oft für sich beanspruchen, zulassen sollte.
Die Wissenschaften drohen vom Zeitgeist vereinnahmt zu werden: Wissenschaft ist, heute zu sagen, Cola sei schädlich, und morgen, sie sei gesund. Die Heerscharen von Wissenschaftlern wollen ja auch beschäftigt werden, bzw. ihre Forschungsvorhaben finanziert haben. Damit verlieren sie die Unabhängigkeit, die sie auszeichnete, und geraten in Abhängigkeit eines Lobbyismus, was ihrer Objektivität abträglich ist.
Zu Newtons Zeiten standen die Wissenschaften für Aufklärung und kritischer Distanz zur Kirche, die damals führend in der Meinungsbildung war. Heute drohen die Wissenschaften wieder von den meinungsbildenden Kräften vereinnahmt zu werden, denn es ist üblich geworden, mit Auftragswissenschaftler den eigenen wirtschaftlichen, politischen und ideologischen Interessen eine wissenschaftliche Legitimation zu geben.[1]
Es gibt heute keine Politiker mehr, die ihre politische Agenda vorstellen ohne sie mit dem Zitieren irgendwelcher Studien zu untermauern. Die Wissenschaften drohen also, zum Büttel irgendwelcher Interessengruppen zu werden.
3.4.3.1. Die Theologie
Schon bei Aristoteles war die Philosophie als „erste Wissenschaft“. Eine frühe dokumentierte Form eines organisierten wissenschaftlichen Lehrbetriebs findet sich im antiken Griechenland mit der Platonischen Akademie, die (mit Unterbrechungen) bis in die Spätantike Bestand hatte. Im 5. Jahrhundert entstehen in Europa die ersten Klosterschulen, die zunächst nur die Bildung von Klostergeistlichen zum Ziel hatten, später aber auch für Laien erweitert wurden. Der Unterricht umfasste die sieben Freien Künste sowie als theologische Lehrkursus das Bibelstudium und die Erlernung kirchlicher Ordnungen und Regeln. Die sieben freien Künste umfassten das Trivium (Grammatik, Rhetorik und Dialektik) und das Quadrivium (Musik, Arithmetik, Geometrie und Astronomie). Sie bildeten den Lehrstoff für die später entstehenden Bildungsstätten und waren somit eine Vorstufe zur mittelalterlichen Universität. Die ersten Universitäten schlossen sich im 8. und 9. Jahrhundert an die alten Kloster- und Domschulen an. Die Spitzenbildung ging ab dem 13. Jahrhundert an die Universitäten über. Die Entstehung der Naturwissenschaften stellt einen Emanzipierungsprozess vom Bildungsmonopol der Kirche dar, für die die Theologie die „erste Wissenschaft“ war.[2]
3.4.3.2. Die Naturwissenschaften
Auf den Erfolgen der Naturwissenschaftler seit Isaac Newton beruht der phänomenale Ruf der Wissenschaften. In der Folge haben die Wissenschaftler in Bezug auf Vertrauen und Glaubwürdigkeit die Theologen abgelöst. Newton wurde noch als Philosoph bezeichnet, weil seine Zeit zwischen natürlicher Theologie, Naturwissenschaften und Philosophie noch nicht scharf getrennte. Die Erfolge der Naturwissenschaften sind unbestreitbar, hier geht es im Folgenden aber darum, wie mit diesem Vertrauen aber in zunehmendem Maße Schindluder getrieben wird. Die Kombination von Weißkittel und (pseudo)wissenschaftlichem Getue verfehlt seine Wirkung auf Menschen nicht, was nicht erst seit dem Milgram-Experiment bekannt ist.[3]
3.4.3.3. Die Rechtswissenschaft
Die Frage, was Recht ist, wurde über die Jahrhunderte immer wieder unterschiedlich beantwortet. Anfangs wurde Recht gleichgesetzt mit den herrschenden Moralvorstellungen (vgl. auch Naturrecht). Später dominierte die Vorstellung, als Recht könne nur eine Regel verstanden werden, die von einer Körperschaft oder Person (i. d. R. dem „Herrscher“) erlassen wurde, die auch die Autorität zu ihrem Erlass und zur Durchsetzung hatte (Rechtspositivismus). Die historische Rechtsschule betonte demgegenüber zu Anfang des 19. Jahrhunderts wieder die gesellschaftliche und geschichtliche Verankerung des Rechts. Aus diesen und anderen Vorstellungen haben sich die heute üblichen Rechtssysteme entwickelt.
Das kodifizierte Recht hat sich im Wesentlichen aus dem römischen Recht entwickelt. So war es Kaiser Justinian, der als erster das römische Recht im Corpus Iuris Civilis zusammenstellte und damit zugleich im gesamten römischen Reich vereinheitlichte. Im französischsprachigen Raum, den ehemaligen französischen Kolonien und weiteren Ländern verbreitet ist die von Napoleon überarbeitete, und im Code Civil neu kodifizierte, Version. Daneben steht die deutsche Rechtstradition, die auf dem Boden des gemeinen Rechts in der Kodifikation des Bürgerlichen Gesetzbuchs Ausdruck gefunden hat und ebenfalls über Deutschland hinaus ausstrahlt.
Im Gegensatz dazu steht die Entwicklung der englischen Rechtstradition des Common Law. Das Recht ist hier im Grundsatz nicht kodifiziert, sondern wird von der Rechtsprechung auf Grund von Präjudizien weiterentwickelt. Dieses Rechtssystem wurde auch in den USA und anderen ehemaligen britischen Kolonien übernommen und weiterentwickelt.[4]
Hexenprozesse, Exesse der frühen Juristen
Eine besondere Rolle spielten die Hexenverfolgungen in Europa und der Hexenhammer. Den Prozessen im Heiligen Römischen Reich lag die peinliche Halsgerichtsordnung Karls V. zugrunde. Gegenüber der mittelalterlichen Rechtspraxis bedeutete dies einen Fortschritt, da die Anwendung der Folter streng reglementiert war und auf Gottesurteile verzichtet wurde. Der Beweis der Schuld galt nur bei einem Geständnis des Angeklagten als geführt, welches ohne Folter wiederholt werden musste.[5] Mittelalterliches Recht war mündlich überliefertes Gewohnheitsrecht. Alter, Bewährung und Verständlichkeit kennzeichneten es. Systematische Geschlossenheit, begriffliche Klarheit und logische Stringenz waren nicht vorhanden. Noch im 13. Jahrhundert wurde die Rechtsprechung durch Laien gepflegt. Territorien, Städte und Dörfer hatten verschiedene Gerichte und Instanzen. Zudem gab es Unterschiede bezüglich der Stände. Eike von Repgow zeichnete das überlieferte Recht und das Gewohnheitsrecht in deutscher Sprache auf und schuf mit dem Sachsenspiegel das bedeutendste Rechtsbuch des Mittelalters. Vorher waren Rechtskenntnisse allgemein verbreitet, aber nicht aufgezeichnet. Zwar war der Sachsenspiegel kein Gesetz. Sein Autor hatte mit der schriftlichen Fixierung bestehenden Gewohnheitsrechts nicht die Absicht neues Recht zu schaffen, aber gerade aus dem Traditionalismus des Spiegelns von überliefertem Recht und Gewohnheitsrecht erlangte das Rechtsbuch eine Autorität, das dem eines offiziellen Gesetzbuchs nahe kam.[6] Mit dieser schriftlichen Fixierung war der Grundstein gelegt für eine Weiterentwicklung des Rechts an den Universitäten, die 1532 in die Constitutio Criminalis Carolina mündete. Anklage, Inhaftierung, Verhör und Beweisführung wurden entwickelt.[7] Die Hexenverfolgungen waren nicht nur getrieben durch Aberglaube, Habgier, Neid, Missgunst und religiös motivierter Wahn, sondern in erheblichem Maße auch durch die neu ausgebildeten Juristen, die Betätigungsfelder suchten. Insofern unterscheiden sich die Juristen des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit nicht wesentlich von ihren Berufskollegen der Gegenwart. Ohne die peniblen Juristen und Bürokraten wäre die Hexenverfolgung nicht über unorganisierte und spontane Lynchjustiz hinausgekommen.
Ohne Juristen, Frauenhaus und HelferInnenindustrie würden wohl auch die meisten Familienauseinandersetzungen nicht über einen Zickenkrieg hinauskommen. Zu Unrecht wird hinter dem Hexenwahn religiöser Eifer oder Fanatismus vermutet. Triebfeder war vielmehr der Aberglaube des Volkes, der durch Juristen und Bürokraten mit kafkaesker Präzision in den Verfolgungswahn kanalisiert und verdichtet wurde. Heute ist es der Aberglaube an die Benachteiligung der Frau durch die Gesellschaft beziehungsweise an die Unterdrückung der Frau durch den Mann, der von Juristen und feministischen Gleichstellungsbürokraten in die Auflösung der bürgerlichen Ehe und Familienzerstörung umgesetzt wird und in einem Genderwahn gipfelt.
Es gibt weitreichende Parallelen zwischen den Hexenprozessen damals und Familienverfahren in heutiger Zeit. Der wirtschaftliche Aspekt erweist sich hier wie da als ein konstitutives Element bei der Durchführung der Prozesse. Hexenprozesse waren durchaus teuer, unter anderem, weil eine Vielzahl von Verfahrensbeteiligten zu bezahlen waren. Nicht selten ließ man einen Beschuldigten so lange leben, wie man sich an ihm finanziell schadlos halten konnte. Auch heute berichten Väter davon, dass sie mit Unterhaltsklagen, Umgangsverfahren, Vergewaltigungs- und Missbrauchsprozessen überzogen werden, bis bei ihnen finanziell nichts mehr zu holen ist. Detlef Bräunig, Betreiber des Blogs Leutnant Dino, wird nur deshalb in Ruhe gelassen, weil bei ihm nichts zu holen ist. Auch früher endete mancherorts die Hexenverfolgung infolge der finanziellen Erschöpfung der Dorfgemeinschaften. Die mit den Hexenprozessen beauftragten Ausschüsse wurden vornehmlich „als Instrument im innerdörflichen Machtkampf“ benutzt. Sie übten vielerorts ein regelrechtes Terrorregime aus, während der größte Teil ihrer „Arbeit“ darin bestand, auf Kosten der Angeklagten Gelage in Wirtshäusern abzuhalten.[8] Heute werden Familienverfahren zumeist „als Instrument im innerfamiliären Machtkampf“ benutzt. Die afrikanische Asylbetrügerin sollte es sich auf Detlef Bräunigs Kosten gutgehen lassen im Wohlstandsland Germany. Aber auch Richter, Rechtsanwälte, Gutachter, Gerichtsboten und Notare wollen an der Familienzerstörung mitverdienen. Das war im Mittelalter nicht anders:
Auch heute wäre die Familienzerstörung nicht in dem Umfang möglich, wenn es staatlichen Widerstand gäbe, der sich auf die Schutzpflicht aus Art. 3 Abs. 1 Grundgesetz beruft. Aber diesen Widerstand gibt es nicht, weil Jugendämter und Familiengerichte feministisch unterwandert sind und der Staatsfeminismus längst zur Staatsräson geworden ist. Die privaten Klagekonsortien mit ihrem Eigeninteresse machen klar, dass Begriffe wie „Hexenverfolgung von unten“ nicht undifferenziert verwendet werden sollten, da sich dahinter auch durchaus die Interessen einer bestimmten Schicht entdecken lassen können, deren Vertreter oft genug als Rädelsführer einer scheinbar spontanen Aktion agierten. „Hexenverfolgung von unten“ konnte zudem nie gelingen, wenn die Obrigkeit nicht mitzog.[9] Deshalb ist auch heute zu hinterfragen, wenn mit Platitüden „Niemand wird zur Scheidung gezwungen!“ den Betroffenen die individuelle Schuld für die Familienzerstörung untergeschoben wird. Auch in der heutigen Zeit ist nach den Rädelsführern und Aufwiegelrn zu fragen. Dabei war die Diffamierung von Ehe und Familie als „patriarchale Unterdrückungsinstrumente“ des Mannes zur Unterjochung der Frau, die zur Familienrechtsreform von 1976 führte, nur der erste Schritt. Doch schon bald genügte das nicht mehr und die Kampfzone wurde erweitert.
Missbrauchsprozesse, Exesse der heutigen Juristen
Die Gepflogenheit, überall Kindesmissbrauch zu wittern, ihn mit großer Entschlossenheit aufzudecken und das Aufgedeckte strafrechtlich zu verfolgen, wurde in den achtziger Jahren in den Vereinigten Staaten zu einer regelrechten Zwangsvorstellung und schwappte bald nach Europa herüber. In Großbritannien kam es 1987 unter anderem zum so genannten Cleveland-Fall, bei dem eine Kinderärztin durch Analuntersuchungen bei Kindern binnen kürzester Zeit 121 vermeintliche Missbrauchsfälle aufdeckte. Vermeintlich geschädigte Kinder wurden von ihren Eltern getrennt und ihnen weggenommen.
Die wahnhafte Fixierung auf den sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen erfasste in den neunziger Jahren die gesamte Gesellschaft auch in Deutschland, hielt Einzug in Familien, spielte bei Scheidungsverfahren eine immer größere Rolle und fand ihren Weg zu Kinderärzten, in Schulen, in die Jugendämter, in die psychiatrischen Stationen, die Untersuchungszimmer der Gerichtspsychologen und die Büros sonst so sachlicher Staatsanwälte und Richter. Was als erhöhte Aufmerksamkeit grundsätzlich umsichtig handelnder Ärzte und Behörden begrüßenswert gewesen wäre, wuchs sich rasch zu einer irrealen Konfusion aus, die auch jene Instanzen erfasste, deren vernunftgesteuertes Verhalten die Rechtssicherheit garantiert. Deshalb geht die Bedeutung des Falles Amelie weit hinaus über die tragische Biographie eines einzelnen Mädchens und seiner beiden Opfer.
„Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass diese Vorgehensweise bei Kindern massiv suggestive Wirkung hat und zur Entstehung von Pseudoerinnerungen führen kann.“ Das schreibt der Berliner Psychologieprofessor Max Steller, der selbst als Gutachter in den Wormser Prozessen zur Aufklärung der kollektiven Verwirrung beigetragen hat, in einem Aufsatz unter dem englischen Titel A doctor starts a bitter battle. Dort heißt es weiter: „Am Beginn der Suggestion besteht wahrscheinlich eine Verunsicherung der Kinder, zu deren Bewältigung die eigenen Erinnerungen zunehmend durch die suggerierten ersetzt werden. Diese Verunsicherung ist natürlich besonders ausgeprägt, wenn das entsprechende Kind ohnehin emotionale Probleme hat, was ohne Zweifel gegeben ist, wenn es von seinen Eltern getrennt und fremd untergebracht wurde.“
Der Druck, der auf den Kindern laste, fährt Steller fort, führe zu den unglaublichsten, fantastischsten und absurdesten Schilderungen sexueller Übergriffe. Doch kein Ermittler habe sich damals von der Abstrusität der kindlichen Behauptungen beeindrucken oder ins Grübeln bringen lassen: „Weder die professionelle Aufdeckerin oder der primäre Glaubwürdigkeitsgutachter noch die Staatsanwaltschaft Mainz wurden durch solche Schilderungen unsicher. Vielmehr lieferten sie pseudopsychologische Erklärungen für die irrealen Darstellungen der Kinder.“
Feministische Beratungsstellen für sexuell missbrauchte Kinder und Frauen schießen Anfang der neunziger Jahre aus dem Boden. Sie tragen bedeutungsschwangere Namen: Zartbitter, Wildwasser, Allerleirauh, Hautnah, Zerrspiegel, Schattenriss, Alraune, Belladonna, Kobra oder Trotz allem. Psychologinnen arbeiten mit fragwürdigen „anatomisch korrekten Puppen“, an deren ausgeprägten Geschlechtsteilen Kinder das Unaussprechliche bedeuten sollen. Mitarbeiterinnen aus Jugendämtern, aus Psychiatrie- und Sozialstationen bilden sich bei so genannten Aufdeckerinnen fort, um den Familien ihr vermutetes Geheimnis zu entreißen, wenn nötig mit Hilfe der Justiz.[10][11]
Juristen als Totengräber der Familie
Das Hexenbild des späten Mittelalters sowie das der frühen Neuzeit war eine Konstruktion von Intellektuellen, die volkstümliche Zaubereitraditionen und -merkmale mit der Lehre vom Teufelspakt verband und zusammen mit den Straftatbeständen der Apostasie und der Häresie als „Superverbrechen“ verfolgte.[12] Hexenprozesse waren keine notwendige Folge eines magischen Weltbildes, erst als einzelne Aspekte des Magieglaubens in das Strafrecht der frühmodernen Staaten übertragen wurden, kam es zur massenhaften Verfolgung.[13]
Das Männerbild des feministischen Zeitalters ist ebenfalls eine Konstruktion, welche mit der Lehre vom Mann als Unterdrücker der Frau, Vergewaltiger, Kinderschänder und Gewalttäter zu einem „Superverbrecher“ aufbaut, den es nach Parteistrategie der SPD zu überwinden gilt. Durch die Übertragung einzelner Aspekte des Matriarchatsglaubens[14] in das Strafrecht westlicher Staaten kommt es zur Kriminalisierung und Rechtlosstellung des Mannes. Wie in der Zeit der Hexenverfolgung spielen Juristen wieder eine herausragende Rolle in Gesetzgebung und Justiz.
Haben sich die Juristen bei den Hexenverfolgungen mit dem Klerus verbündet, so tun sie in der Gegenwart vergleichbares zusammen mit Feministinnen und selbst ernannten Kinderschützern. Somit gehören Juristen zu den übelsten Totengräber der Familie, weil sie die Autonomie und Handlungsfähigkeit der Familie zerstören, indem sie sie öffentlichem Recht, d. h. staatlicher Justiz, unterwerfen, siehe auch Verrechtlichung der Familie.
3.4.3.4. Die Wirtschaftswissenschaft
In der Wirtschaftswissenschaft wird auch mehr geglaubt als gewusst, wie die Finanzkrise von 2008 offenlegte. Der Rat der Wirtschaftsweisen ist nichts anderes als eine säkular verbrämte Aufführung des Orakels von Delphi.
3.4.3.5. Die Sozialwissenschaften
Der Verfolgungswahn macht allerdings nicht bei Kindern halt, besonders Frauen wurden falsche Erinnerungen induziert, mit fragwürdigen Psychopraktiken werden ihnen Vergewaltigungen im Kindesalter eingeredet[15], was natürlich wiederum zu Anklagen und Verurteilungen seitens der Juristen führte.
Gerade Sozialwissenschaftlern wird nachgesagt, dass sie immer gerade die Ostereier finden, die sie selbst versteckt haben. Heute wird mit einer „Studie“ gewunken, wie weiland der Prediger mit der Bibel auf seiner Kanzel, um damit die Richtigkeit seiner Exegese zu suggerieren. So wird heute Politik gemacht. Wer seine politische Agenda platzieren will, der gibt zuvor entsprechende Studien in Auftrag. Wer Männer als (Gewalt)Täter diffamieren möchte und Frauen besonderen Schutz und Förderung des Staates angedeihen lassen will, der gebe nur genügend Studien in Auftrag zum Thema „Häusliche Gewalt, begangen von Männern an Frauen und Kindern“ in Auftrag und schon ist die öffentliche Finanzierung von Frauenhäusern gesichert[16] und die Familie als ein für Frauen und Kinder gefährlicher Ort diskreditiert.[17] Studien in Auftrag der Atomlobby und Atomgegner laufen nach demselben Muster ab. Was die Beteiligten dabei nicht zu geben können und vielleicht auch gar nicht sehen, ist, dass sie damit die Wissenschaft auf die Ebene der Theologie wieder zurückführen. Politiker glauben dem Bekenntnis (= Studie), das sie selbst in Auftrag gegeben haben und die Bürger haben das nachzubeten.
Geistes- und Sozialwissenschaftler stehen immer vor dem Dilemma, was sie mit ihrer Ausbildung sinnvolles anfangen können, und so verfolgen nicht wenige das Ziel anderen zu imponieren, sich als besonders klug, intellektuell und wissenschaftlich zu zeigen. Das ist für sie wichtig, denn damit rechtfertigen sie die Existenz ihres gut und meist vom Staat bezahlten Berufsstandes.[18]
3.4.3.6. Die Gender Studies
Gender Studies ist eine interdisziplinäre kulturwissenschaftliche Forschungsrichtung, die heutzutage die Königsdisziplin darstellt wie ehedem die Theologie. Sie ist ein Paradebeispiel dafür, wie eine Ideologie zur Wissenschaft erhoben wird. Ähnlich dem Wissenschaftlichen Sozialismus (Kommunismus) dient die Gender Studies (Genderismus) nicht der Erforschung der Realität, sondern es werden die Realitäten an die Erfordernisse der Gender-Ideologie angepasst. Abweichungen der Realität von diesem Wunschbild werden mit einer fortdauernden Unterdrückung von Frauen und Homosexuellen durch das „heteronormative Patriarchat“ interpretiert.
Die Gender Studies entwickelten sich aus den Women’s Studies, die in den 1970er Jahren an einigen US-amerikanischen Universitäten entstanden. Die synonyme Verwendung der Bezeichnungen zeigt, dass es sich bei Gender Studies um Frauenforschung handelt, ergänzt durch Elemente der Queer Studies.[19] Die vom Ministerium für alle außer Männer gegebenen Projekte zu Gender Mainstreaming bestätigen diesen Befund.
Inzwischen gibt es rund 100 Lehrstühle für Gender Studies in deutschen Universitäten. Dazu werden andere Studiengänge mit Gender-Inhalten „angereichert“ in Vorlesungen, Kursen und Seminaren. Krakenartig durchwirkt Gender-Ideologie alle Wissenschaftsbereiche wie einst die Theologie. Je mehr Forschung und Lehre unter die Deutungshoheit von Feminismus und Genderismus geraten, desto schlechter ist es um die Freiheit von Forschung und Lehre bestellt. Die Universitäten, und damit unsere Eliten, drohen auf einen Stand vor der Aufklärung zurückzufallen.
Eine Kulturwissenschaftlerin beschreibt die Situation so:
Der Diplom-Informatiker Hadmut Danisch schreibt:
Es geht darum, systematisch „feministische Titelmühlen“ und „genderistische Karriereaufzüge“ zu bauen.[21] Um dies nicht zugefährden, hat Verfassungsrichterin Susanne Baer die Annahme einer Verfassungsbeschwerde abgelehnt, wo es um die Bewertung von Promotionen, um Prüfungsrecht und um Leistungsanforderungen, die an neutralen Bewertungsmaßstäben zu messen sind.[21] Eine erfolgreiche Verfassungsbeschwerde hätte entweder die Landesregierungen dazu verpflichtet, im Rahmen einer gesetzlichen Normierung festzulegen, was die Promotionsanforderungen sind, oder das Verfassungsgericht hätte das gleich selbst tun müssen. Es den Landesregierungen zu überlassen, konnte die Feministin Baer nicht riskieren, weil die mit Sicherheit das Ende feministischer Titelmühlen und Gleichstellungsprogrammen bedeutet hätte. Wenn sie es aber selbst hätte festlegen wollen, hätte sie Farbe bekennen müssen, was sie eigentlich will: Gleiche Anforderungen für alle oder Gratis-Promotionen und Gratis-Professuren für Frauen. Aus ihrem bisherigen Werdegang ist klar, dass Susanne Baer gerade diese Null-Anforderungen für Frauen will: Keine Qualität, keine Wissenschaft, nichts lernen müssen, keine Anforderungen, keine Nutzenanalyse, sondern pauschal alles als gleich gut zu bewerten, egal was es ist. Das ist ihr erklärtes Ziel.[21] Hadmut Danisch beschreibt unter „Frauenquote in der Informatik“ anschaulich, was das in der Praxis bedeutet. So stellt er beispielsweise eine Doktorantin vor, die in IT-Sicherheit promovierte und erst versuchte, sich bei (männlichen) Kollegen ihre Inhalte zusammenzuschnorren und der man dann bei der Vorstellung der Dissertation anmerkte, dass sie nicht ansatzweise das Problem verstanden hatte, das sie gelöst haben wollte. Sie dachte, Kryptografie ist, wenn sich zwei abwechselnd nette Botschaften schicken, dabei lieb zueinander sind und sich so an die Regeln halten, dass man eigentlich gar kein Sicherheitsprotokoll braucht. Als sei das eine Art Gesellschaftstanz. Auf die Idee, dass es sich in der IT-Sicherheit darum geht, irgendwelche Angriffe abzuwehren, war sie gar erst nicht gekommen. Trotzdem wurde ihre „Promotion“ mit Auszeichnung bewertet und sie ging damit – über gute Beziehungen des Instituts – an das IBM T. J. Watson Research Center und entwickelte die Sicherheitsfunktionen für Unternehmensanwendungen von IBM. Und da wundert man sich noch, warum Unternehmen im „Cyber War“ ihre Firmennetzwerke nicht gegen Spionage und Malware dicht bekommen.[21]
So zeigt sich, wie unter der so genannten Gleichstellungspolitik an Männern und Frauen unterschiedliche Anforderungen gestellt werden. Männer müssen Hürden nehmen, entweder durch echte Leistung oder durch Betrug. Frauen müssen nicht betrügen, weil es für sie gar keine Hürde gibt, die sie überwinden müssten.[21] Und dass das so bleibt, dafür sorgen die Frauenbeauftragten an den Universitäten und Susanne Baer am Bundesverfassungsgericht.
3.4.3.7. Die Kunst/Kunsthistoriker/Kunstkritiker
Es gibt nicht nur unter den Geistes- und Sozialwissenschaftlern Wichtigtuer. In „Picassos süße Rache“ rechnet Ephraim Kishon wie schon in dem Vorgängerwerk „Picasso war kein Scharlatan“ mit der modernen Kunst ab. Werke von Joseph Beuys und Konsorten werden denen von Rembrand und Michelangelo gegenübergestellt, wobei der Vergleich wohl nicht zu Gunsten ersterer ausfällt. Das Buch ist gespickt mit Kritikerkommentaren über bestimmte Werke, welche man selbst betrachten kann, wodurch die Peinlichkeit der Kommentare sowie der Bilder voll zu Geltung kommt. Dadurch wird die Scharlertanerie dessen demaskiert, was Kishon als Kunstmafia bezeichnet.
3.4.3.8. Die Zukunft der Wissenschaften
Die Wissenschaften werden hier bei den Familienzerstörern aufgeführt, weil in den Universitäten die Gender-Ideologie als Wissenschaft verkauft wird und langsam, aber sicher alle Fachbereiche unterwandert (d. h. alle Studiengänge werden mit Gender-Inhalten angereichert). Es geht selbstverständlich nicht darum, verdiente Leistungen der Naturwissenschaften zu diskreditieren. Die Wissenschaften werden so als Trojanisches Pferd missbraucht, um die Familie zu zerstören. Der Rechtspositivismus, den wir der Rechtswissenschaft verdanken, sorgt für die nötige Betriebsblindheit der Justiz, denn die schaut nur auf gesetztes Recht, auch wenn es familienfeindlich ist und schaut nicht auf die Lebenswirklichkeit der Familien, die sie eigentlich vor sich selbst (der Justiz) schützen müsste.
Erfolg der Wissenschaften und rasante technische Entwicklung
Der Erfolg der Wissenschaften droht durch die rasante technische Entwicklung und explosionsartige Zunahme des Wissens selbst zu einem Problem zu werden: Jedes wissenschaftliche Buch ist quasi mit seinem Erscheinen bereits überholt.
Masse statt Klasse
Auch die Heerscharen von Wissenschaftlern sind nicht nur ein Segen, weil viele zweit- und drittklassige Wissenschaftler unter ihnen mit zweifelhaften Arbeiten, Studien und Ergebnissen das Wirken der exzellenten Wissenschaftler quasi unterlaufen können.
Die Berufung auf eine Professur ist eine Anerkennung der wissenschaftlichen Leistung. Sie soll nach Qualifikation vergeben werden, und nicht in Abhängigkeit vom Geschlecht, auch wenn dadurch die Statistik besser aussähe. Das hätten aber gerne Feministinnen, die eine Reform einfordern, die Entscheidungsstrukturen explizit dem Gleichstellungsgedanken verpflichten soll. Und so wird es zu mehr Masse als Klasse kommen, wenn es statt der wissenschaftlichen Leistung auf die „politische Korrektheit“ und das richtige (weibliche) Geschlecht ankäme.
14 Prozent (genauer 14,5) kennen wir von woanders her: Arne Hoffmann überliefert uns Ergebnisse einer Befragung unter Psychologiestudenten der Universität Bielefeld im Jahr 1998 mit dem Ziel, die Gründe für den „geringen“ Anteil der Professorinnen (14,5 Prozent bei über 60 Prozent weiblicher Studenten) an der Universität zu ermitteln. Die Ergebnisse ließen es nicht zu, an Diskriminierung auch nur zu denken. Unter 3 Prozent der Frauen fanden Forschung überhaupt attraktiv und nur 20 Prozent der Studentinnen gaben vor, sich vorstellen zu können, nach ihrem Diplom an der Universität zu bleiben. Das wären statistisch etwa 13 Prozent der gesamten Studentenschaft, und das stimmte mit dem damaligen Ist-Zustand von 14,5 Prozent weiblich besetzter Lehrstellen gut überein![24]
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Der Autor ist seit seiner Jugend ein großer Bewunderer von Marie Curie-Sklodowska, auch Lise Meitner und viele andere waren und sind exzellente Wissenschaftlerinnen. Doch lesen Sie selbst, was Frauen heutzutage auf den Universitäten lernen:
Wenn Frauen im Studium nichts weiter lernen als wie Papageien die Glaubenssätze des Feminismus nachzubeten und sich als Opfer zu inszenieren, dann ist es um die Wissenschaften schlecht bestellt. Das sind die Klageweiber, je besser die Stellung der Frauen, desto lauter klagen sie. Beate Kricheldorf bringt das treffend auf den Punkt:
Zeitgeist statt wissenschaftlicher Neutralität
Die Wissenschaften drohen auch vom Zeitgeist vereinnahmt zu werden: Wissenschaft ist, heute zu sagen, Cola sei schädlich, und morgen, sie sei gesund. Damit verlieren sie auch an Glaubwürdigkeit.
Im Vergleich zu früheren Jahrhunderten gibt es heutzutage viel mehr Wissenschaftler. Die wollen allerdings auch beschäftigt werden, bzw. ihre Forschungsvorhaben finanziert haben. Damit verlieren sie die Unabhängigkeit, die sie auszeichnete, und geraten in Abhängigkeiten, die der Objektivität abträglich ist.
Politische Korrektheit statt wissenschaftlicher Methodik
Zu Newtons Zeiten standen die Wissenschaften für Aufklärung und kritischer Distanz zur Kirche, die damals in der Meinungsbildung beherrschend war. Heute drohen die Wissenschaften wieder von den meinungsbildenden Kräften vereinnahmt zu werden, denn es ist üblich geworden, mit Auftragswissenschaftler den eigenen wirtschaftlichen, politischen und ideologischen Interessen eine wissenschaftliche Legitimation zu geben. Die Abhängigkeit von potentiellen Auftraggebern macht die Wissenschaften anfällig für die „richtige Gesinnung“. Die Ideologiefreiheit war aber immer die Stärke der Wissenschaften. Wer aber zu kapitalismuskritisch ist, läuft Gefahr, von der Wirtschaft keine Aufträge zu bekommen. Und wer vom Bundesministerium für alle außer Männer Aufträge erwartet, der sollte den gewünschten Mainstream zu Feminismus, Genderismus und Gleichberechtigung beherrschen.
Arne Hoffmann schreibt zu diesem Aspekt: „Besonders bedenklich stimmt im Zusammenhang mit Frauen im akademischen Bereich, dass diese Studentinnen sich auf Frauenthemen konzentrieren – und wenig anderes. Eine Zusammenstellung der renommierten Harvard-Universität in den USA ergab, dass sich beispielsweise von 185 durch Frauen eingereichten Doktorarbeiten im Fach Literaturwissenschaft sage und schreibe 160 mit einer ideologisch ausgerichteten Themenstellung beschäftigten. Diese Einseitigkeit wird erfreulicherweise nicht von reaktionären Männern beklagt, sondern von kritischen Feministinnen […] Sie stellten auch fest, dass von den 160 männlichen Harvard-Studenten, die im Untersuchungszeitraum […] Doktorarbeiten verfassten, nicht eine einzige die Geschlechterdebatte ins Visier nahm.“ [27]
Es gibt heute kaum noch einen Politiker, der seine politische Agenda vorstellt ohne sie mit dem Zitieren irgendwelcher Studien zu untermauern. Die Wissenschaften drohen so zu Büttel von Interessengruppen zu werden. Es stimmt doch nachdenklich, wenn bei Klima- oder Atompolitik (und auf anderen Feldern) die jeweiligen politischen Lager ihre Positionen mit wissenschaftlichen Studien und Expertisen untermauern können. Glaubwürdigkeit verbreitet das jedenfalls nicht.
Die Studentin der Geschichte und Philosophie versteht sich selbst offenbar als „Alphamädchen“, 2008 veröffentlichte sie das Buch „Wir Alphamädchen. Warum Feminismus das Leben schöner macht“, ISBN 3-455-50075-7,
Angeblich macht der Feminismus auch das Leben der Männer besser. Belegen tut Meredith Haaf das, wie sollte es anders sein, durch eine Studie: Alphamädchen: Eine Runde Feminismus für die Männer, Süddeutsche am 13. März 2008