Informationsstelle
für verheiratete
Männer und Frauen

Die Familie und ihre Zerstörer

Was schief läuft und was anders werden muss – Eine überfällige Debatte

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4.5.2. Die Alleinerziehende

Die Allein­erziehende ist eine Untergruppe der vereinzelten Individuen. Nicht selten bemerkt die allein­erziehende Frau zu spät, dass es mit der Freiheit nicht so weit her ist. Meist ist das irgendwann nach der Trennung oder Scheidung, wenn die HelferInnen­industrie das Interesse an ihr verloren hat, weil an ihr nichts mehr zu verdienen ist und der Exmann finanziell ruiniert ist.

Bezeichnend für den Zustand der Gesellschaft ist, dass Allein­erziehende nicht als Zerfall von Familien­strukturen und Atomisierung der Gesellschaft zumindest bedauert, sondern als „Erfolg“ bejubelt und als „Vorbild“ heraus­gestellt werden.[1] Die Lebens­wirklichkeit der Scheidungs­waisen, oder „Allein­erzogenen“ wie in der Karikatur rechts beschrieben, tritt neben neben der heroisch nach Selbst­verwirklichung strebenden Mutter vollkommen in den Hintergrund.

2004 gab es allein in Deutschland 2,1 Mio. allein­erziehende Mütter und 387.000 allein­erziehende Väter. Auf rund 12 Mio. Mütter kommen in Deutschland also 17,8 % allein­erziehende Mütter. Darunter sind 18,3 % der deutschen Mütter und 13,1 % der ausländischen Mütter allein­erziehend.[2]

Die allein­erziehende Mutter wird umfangreich vom Staat subventioniert. Einem gering­verdienenden Mann, der aufstockende Leistungen von der ARGE bezieht, werden nur 90 statt 100 Prozent des Regelsatzes für die Ehefrau angerechnet, weil er mit ihr zusammenlebt. Auch die 125 Euro im Monat Allein­erziehenden­zuschlag bekommt die Familie nicht.

Die subventionierte Frau mit Kind

Darüber hinaus leistet sich der Wohl­fahrts­staat ein unüberschaubares Angebot an Hilfen, Maßnahmen und Angeboten für Allein­erziehende. Es gibt fast nichts, was es nicht gibt: Krabbel­gruppen und Mütter-Einzel­coaching, Ernährungs­beratung und PC-Kurse. Allein der „Kompass für Allein­erziehende“ der Hansestadt Rostock hat 269 Seiten prallvoll mit Adressen und Anlaufstellen. Was die staatliche Förderung der Allein­erziehenden insgesamt kostet, hat noch niemand ausgerechnet, aber es müssen Milliarden sein.[3] Die weitreichende Unterstützung, welche die Allein­erziehende in Deutschland erfährt, wurde kürzlich mit einer Bundesverdienstkreuz-Verleihung demonstriert und zeigt sich auch an einem „Acht-Punkte-Programm“, mit dem die SPD (noch) mehr Hilfe für Allein­erziehende verspricht.[4]

Machen die Kinder von Allein­erziehenden in pädagogischer Hinsicht Schwierigkeiten, so ist dafür die Gesellschaft verantwortlich, die den Allein­erziehenden nicht genügend Unterstützung gewährt. Dabei wäre doch zu fragen, welche gesell­schaft­lichen Umstände und individuellen Dispositionen dazu führen, dass es so viele Allein­erziehende gibt, und was man dagegen tun kann.[5]

„Cui bono?“ – „Wem nützt es?“

Peggy Liebisch vom Bundesverband allein­erziehender Mütter und Väter (sic!) sagt:

„In Deutschland gibt es mehr als 600.000 Allein­erziehende, die auf Hartz IV angewiesen sind. Wie soll ich einer allein­erziehenden Mutter (sic!) erklären, dass sie nur Gutscheine bekommt, weil man ihr als Hartz-IV-Empfängerin (sic!) nicht zutraut, ordentlich für ihr Kind zu sorgen?“

Da sieht man gleich, dass der Bundesverband allein­erziehender Mütter den Zusatz „Väter“ nur aus Alibi-Gründen führt. Nichts destotrotz ist der Verband ein gefragter Gesprächs­partner. Auf einer Konferenz des Arbeits­ministeriums sagte Staats­sekretär Detlev Scheele:

„Ich sehe die Allein­erziehenden nicht als Notleidende, sondern als Gruppe, die wir für die Entwicklung unserer Volkswirtschaft schon wegen des absehbaren Fach­kräfte­mangels dringend brauchen.“

Die Allein­erziehenden-Lobbyistin Peggy Liebisch reagierte begeistert:

„Auf so eine Ansprache warten wir seit Jahrzehnten.“ [6]

So also sieht das Zukunftsmodell der Familie aus: Die Frau ist für die Maloche in der Wirtschaft und die Kinder für die Verwahr­anstalten des Staates bestimmt. Für Familie ist in diesem Konzept kein Platz mehr. Besser sind Alleinlebende mit einer Affäre ab und zu und jede Menge Bedürfnisse. Schließlich braucht die Wirtschaft auch kaufwillige Konsumenten.

Die Heroisierung der Allein­erziehenden ist die Fehl­etikettie­rung einer Lebensform als großartig, unabhängig oder selbstbewusst. Die Erkenntnis, dass das Ein-Eltern-Phänomen auch das Ergebnis von gezielten individuellen Lebensweg-Entscheidungen ist, gilt nicht als politisch korrekt.[7]

Mafia der Allein­erziehenden

Manche sprechen bereits von einer Mafia der Allein­erziehenden, die sich in den Jugendämtern, Behörden und Gerichten ausbreitet hat. Allein in Berlin erhält dieses Netzwerk, das sich auf die Herstellung von Allein­erziehung durch Frauen spezialisiert hat, Jahr für Jahr Hundert­tausende von Euro aus Mitteln des Landes­haus­haltes. Aber das ist nicht alles: Sie verfügen über den Einfluss, der auf dem Papier jede Mutter „zur aus unserer Sicht geeigneteren Erziehungs­person im vorliegenden Einzelfall“ macht. Dabei werden subjektive Stellung­nahmen von subjektiv Stellung­nehmenden zur Richtervorlage für eine subjektive Entscheidung zu einem subjektiv definierten „Kindeswohl“ gemacht. Wenn nun diese Alleinerziehungsmafia subjektiv stellungnehmenden „Fachkräfte“ aus den Jugendämtern für sich gewinnen kann, noch dazu willfährige Gutachter im Rücken hat für die Fälle, in denen Väter Einspruch einlegen und sich dann noch gemeinschaftlich mit Kommunal­politiker­Innen und RichterInnen am Familien­gericht organisiert – zur Förderung der Alleinerziehung von Kindern durch Frauen, der kann beliebig viele Allein­erziehende machen, die er dann fördern und behandeln und für deren Kinder er weitere Verwendung in Therapiegruppen und „qualifizierten“ Familien­hilfs­angeboten findet, die sich als PolitikerInnen in Wahlkämpfen so schön als „soziale Leistung“ vermarkten lassen.

Es geht wie bei jeder Mafia um Geld, um viel Geld, sowie um Macht und Einfluss. Die HelferInnen­industrie will natürlich verdienen und ihr Geschäftsmodell zwecks Profitmaximierung ausweiten.

Es geht aber auch um die Forderung nach einer „Für­sorge­pflicht“ des Staates für Kinder, nach einem Beleg für die wiederholten Behauptungen, dass „Eltern ihre Kinder nicht mehr allein ins Leben begleiten können“. Kurz, es geht um die Legitimierung für den immer tieferen Einbruch des Staates in den Privat­bereich der Bürger. Es geht dabei um die staatliche Ganz­tags­betreuungs­pflicht für alle Kinder, die mit Verweisen auf die „starken Teams“ der „armen Allein­erziehenden“, die nun „Ruhe und Hilfe der Gesellschaft“ für Kinder bräuchten, gefordert wird.

Die Ideologie der Allein­erziehenden-Mafia ist einfach. Sie sagen, dass sie gegen die „Diskriminierung der Frau“ seien. Geschichtsklitternd behaupten sie sinngemäß, „die Frau“ habe in der Menschheitsgeschichte immer ohne Rechte hinter Herden gestanden und Kinder erzogen. Nun sollte sie dafür – für das Kindererziehen – „wenigstens“ mit einem alleinigen Sorgerecht im Trennungsfall versorgt werden – das sei „gerecht“. Man könnte das als „Familienoberhäuptinnenförderung“ bezeichnen.

Unterstützung bekommt diese Mafia von den Homosexuellen, die eine gebrochene Beziehung zu „klassischen“ Familien haben und – da ist der Punkt, der sie inhaltlich zur Förderung der Alleinerziehung von Kindern verbindet – „neue Familienformen mit Kindern“ für sich als „Beleg“ einer „entdiskriminierten Gesellschaft“ einfordern: das uneingeschränkte Adoptionsrecht für homosexuelle Paare.

Dazu muss aber das Bild von der Zugehörigkeit von Kindern zu Vater und Mutter erschüttert werden, müssen Rechte der Eltern in der Praxis verschwinden – damit man dann sagen kann: „Schaut her, es haben sich doch so viele neue ‚Familienformen‘ entwickelt, die Menschen selber wollen ja gar keine ‚klassische Familienform‘ mehr leben. Wir sind ja nur diejenigen, die reagieren, die sehen, dass sich was verändert hat und diese Veränderungen wollen wir nun gerecht in neue Gesetze formulieren.“[8][9]




[1] So beispielsweise die Mütter-Lobbyistin Edith Schwab, die kürzlich mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet wurde: „Allein­erziehend sein ist eine Erfolgsstory!“, in: Alleinerziehende: Die Hätschelkinder der Nation, FAZ am 24. Januar 2010
[2] Statistisches Bundesamt 2004, zitiert in: Gender Datenreport: Allein­erziehende Mütter und Väter
[3] Armutsrisiko: Staat finanziert Allein­erziehende ineffizient, Die Welt am 29. Juli 2010
[4] SPD: Acht-Punkte-Programm für Allein­erziehende, Mehr Hilfe für Allein­erziehende, 29. Juli 2010
[5] Thilo Sarrazin drastische Thesen über unsere Zukunft: Deutschland wird immer ärmer und dümmer! Deutschland schafft sich ab!, Die Bildzeitung am 23. August 2010
[6] Sozialpolitik: Allein­erziehend – allein gelassen, Zeit am 4. Juni 2009
[7] Paul-Hermann Gruner: „Die Allein­erziehende: Prototyp des sozialen Opfers“, Deutschland Radio Kultur, Politisches Feuilleton am 5. Februar 2010 PDF-Dokument
[8] Rainer Schnittka: Kein getrennt lebender Vater bekommt in Berlin das Sorgerecht, 26. November 2010; Geschäftsidee: Anleitung zur „Alleinerziehung“ für Berlin, 8. September 2010
[9] WikiMANNia: Mafia der Allein­erziehenden, Verband allein­erziehender Mütter und Väter (VAMv)