Informationsstelle
für verheiratete
Männer und Frauen

Die Familie und ihre Zerstörer

Was schief läuft und was anders werden muss – Eine überfällige Debatte

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3.1.1.5. Europapolitik

Die Europapolitik hat einen signifikanten Einfluss auf die Familie, weil mit dem Amsterdamer Vertrag eine Ideologie zur verbindlichen Grundlage aller Familien­politik in der Europäischen Union festgeschrieben wurde.

Feminismus und Genderismus sind über internationale und europäische Institutionen quasi durch die Hintertür am deutschen Souverän, dem Bürger vorbei ein prägender Bestandteil der Politik geworden. Feminismus und Genderismus haben sogar ein eigenes Ministerium, das „Ministerium für alle außer Männer“. Derart staatstragend geworden ist dieser Politikstil, der Frauen permanent und ausschließlich als Opfer und Männer stereotyp als Täter sieht, endgütig aus der Nische der Frauen-Ideologie herausgetreten.


Deutsche Gründlichkeit ist ein ebenfalls wichtiger Politikstil, der alles bis ins Kleinste regulieren und kontrollieren will. Deutschland treibt diesen Politikstil in unguter Weise in die Europäische Gemeinschaft hinein und via europäische Regelungswut kommt es zu uns zurück. Als Beispiel soll die Anstrengung genannt werden, europaweit die Pfändung unterhalts­pflichtig gemachter Männer leichter und umfassender durchsetzen zu können.

Es muss offen bleiben, ob die Gründlichkeit der Deutschen zur Hypochondrie geworden ist, oder ob Hypochondrie Ursache für diese Gründlichkeit ist. Gemeint ist das Phänomen der Unzahl von Verordnungen und Gesetzen, die ständig erlassen werden, um Missständen abzuhelfen, die noch gar nicht oder doch sehr selten aufgetreten sind. Ein krasses Beispiel aus jüngster Zeit ist das Anti­diskriminierungs­gesetz, das zwar keine Arbeitsplätze schafft, aber für den Fall, dass doch jemand neu angestellt werden könnte, dafür sorgen möchte, dass dabei wenigstens niemand wegen seines Geschlechts, seiner Hautfarbe oder sexuellen Orientierung benachteiligt wird. Behörden und Gesetzgeber entwickeln eine schon krankhafte Fantasie für alles, was dem Bürger zustoßen oder was er falsch machen könnte.

Früher war die Religion in Gestalt der christlichen Kirchen sinnstiftend und werteprägend. Jetzt soll an dieser Stelle nicht der Rückgang der Bedeutung der Religion in der Gesellschaft beklagt, jedoch darauf hingewiesen werden, dass eine Gesellschaft ohne Sinnstiftung und Werte nicht funktioniert. Besonders sichtbar wird das, wenn Politiker sich bei den Themen Integration und Islam sich einer „christlich-abendländischen“ Kultur erinnern. Das Christliche unserer Gesellschaft wird aber immer mehr ins Brauchtum abgedrängt und Sinnstiftung und Werteprägung übernimmt immer mehr der Staat in Form des Gesetzgebers und der Recht­sprechung.

Es wäre zu oberflächlich, Anti­diskriminierungs­gesetz und Lebens­partner­schafts­gesetz nur unter dem Blickwinkel des grund­gesetz­lichen Dis­kriminie­rungs­verbots und Gleich­behandlungs­gebots zu verstehen. Es geht dabei in erheblichem Maße auch um die Definitionsmacht über Sinn und Werte dieser Gesellschaft. Auch Gerichts­urteile, die Kind als Scheidungs­opfer den Müttern zusprechen und Vätern den Umgang verwehren, beschäftigen sich nicht nur mit dem Einzelfall, sondern sagen sehr viel über den Wert und die Stellung von Müttern und Vätern in unserer Gesellschaft aus.

Der nachfolgende Exkurs soll das Phänomen der Besser­wisser und der Hypo­chonder anreißen, dessen Auswirkungen auf die Familien­politik beträchtlich sein dürfen. Obwohl die Zuordnung und der Nachweis von Kausalität im Einzelnen wegen der Vielzahl von Einflussfaktoren schwierig bis unmöglich sein dürfte, sollten der Hintergrund und das Umfeld der darzustellenden Familien­zerstörern trotzdem nicht außer Acht gelassen werden und bei den nachfolgenden Abschnitten berücksichtigt werden.

Exkurs: Besserwisser und Hypochonder